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Geschrieben

Hi,

 

Nachdem ich mit dem @Rudi.H schon PMt habe, dachte ich mir, ich eröffne einen eigenen Thread, vielleicht interessiert es ja mehrere Leute.

 

Wenn ich es familientechnisch unterbringe würde mich das Istraland https://www.transbalkanrace.com/about-istra-land interessieren. Ich habe bisher noch keine unsupported Veranstaltungen gemacht, aber schon einige mehrtägige Radtouren mit Eigengepäck, z.B. Wien-Grado letztes Jahr, natürlich auch diverse Radmarathons On- und Offroad.

 

Mich würde jetzt interessieren, wie das bei so Veranstaltungen abläuft, generell oder speziell bei Istraland? Bekommt man nach der Anmeldung dann den GPS Track und dem muss man folgen? Gibt es eine Möglichkeit, Gepäck am Start/Ziel zu deponieren?

 

Rudi meint, Hardtail wäre die bessere Wahl, ich kenn kurze Abschnitte der vorjährigen Strecke mit dem Cyclocrosser (35iger Reifen) und das war grenzwertig, aber machbar.

 

 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb wolfi:

Hi,

Bekommt man nach der Anmeldung dann den GPS Track und dem muss man folgen? Gibt es eine Möglichkeit, Gepäck am Start/Ziel zu deponieren?

 

den musst du folgen...
Gebäck: theoretisch ja, wenn du in der Karenzzeit ankommst - musst du fragen

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Late answer, sorry: ich hab 2022 ein Packerl mit meinen Sachen bei Start/Ziel im "headquarter" lassen können. War halt auch rechtzeitig retour, wie Rudi schreibt. Sonst werden sie es halt nach IT mitnehmen, ist auch nicht weit...irgendwo Karst über Triest glaub ich

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe es heuer gemacht, hier ein kurzer Bericht, wie es mir ergangen ist.

 

So vergangenes Wochenende war es soweit, ich habe mein erstes unsupported Event in Angriff genommen.

 

Tag 0 / Anreise:
Ich bin am Donnerstag um 8 in Wien Meidling in den Zug Richtung Triest gestiegen, Rad verladen, Zug bummvoll, zum Glück hatte ich einen Sitzplatz reserviert. Anreise relativ unspektakulär, im Zug ein paar Gleichgesinnte getroffen, am Nachmittag waren wir dann in Sezana. Startunterlagen geholt, Pizza essen, mit ein paar Deutschen geplaudert, letzter Materialcheck.
Da ich kein richtiges bickepacking Equipment (Ultraleicht Schlafsack/Isomatte) habe, war mein Plan, immer eine feste Unterkunft zu suchen. Das Wetter sollte auch richtig gut werden, das beruhigte mich, die Horrorvideos vom Vorjahr haben also ihren Schrecken verloren.
Von den Statuswerten habe ich vorgestellt, dass ich das Ding in drei Tagen locker fahren könnte und mit zwei Übernachtungen gut durchkommen sollte. Blöd war zwar, dass der Start erst um 9:00 Uhr war und somit ein paar Stunden Tageslicht verloren gingen, aber was solls.

 

Tag 1:
Erstmal nix wildes bis zum Start, gut gefrühstückt, hingerollt, Rucksack abgegeben und aufgestellt, alles sehr gechilled. Natürlich war ich nervös, immerhin mein erstes derartiges Event. Pünktlich um 9 ging es los und wie immer starte ich zu schnell.
Zuerst ein hügeliger Mix aus Offroad und Straße im italiensch/slowenischen Grenzgebiet aber bereits dort bin ich froh, das Hardtail genommen zu haben. Nach ca. 25 km beginnt der erste Anstieg und von dort geht es zuerst im slo/cro Karstgebiet und dann im Ucka Nationalpark bis zum ersten checkpoint bei KM78 ständig auf und ab mit richtig steilen Rampen.
Im Gegensatz zum Vorjahr wurde die Strecke dann etwas entschärft, der finale Anstieg auf den Vojak und die Bergab-Tragepassage wurden ausgelassen. Trotzdem gab es noch einen kurzen Stich bis wir fast 1.000 Tiefenmeter hinunterfahren. Und diese Abfahrt ist absolut pures MTB Terrain, selbst mit 45mm Gravel hätte ich dort keinen Spass gehabt.
Dann noch kurz hügelig im Hinterland, ein Stopp bei einem Markt und endlich einmal richtiger Zuckergravel nach vor zum Meer. Bei KM 140 war ich dann schon gut durch und musste mal eine 20min ungeplante Pause machen, da hatte ich schon echte Zweifel am Gelingen meines Unterfangens. Zum Glück habe ich mir im Markt vorher ein Packerl Salzstangen und ein 0,33 Red Bull gekauft.
Kurz danach nochmal eine steile 220hm Rampe weg vom Meer, aber da hat die Verpflegung schon gewirkt und ich war wieder ganz gut drauf. Die Quartiersuche hat nicht ganz so geklappt wie erhofft und so bin ich dann nach ~160km um 19:00 Uhr in einem kurzfristig für mich geöffneten Appartement aufgeschlagen. Zu dem Zeitpunkt voll im Soll, im nachhinein betrachtet hätte ich sicher noch 2 Stunden weiterfahren können.
Statistik Tag 1:
Start: 09:00
Ende: 19:00
Distanz: ~160km
Höhenmeter: ~2.650

 

Tag 2:
Ohne Wecker um 4:30 erwacht, scheinbar war ich doch irgendwie nervös. Die Reste der Thunfischpizza und ein Kirschplunder, den ich den halben Tag im Trikot spazieren geführt habe, gefrühstückt und dann um 5:15 war ich wieder auf der Piste.
Die nächsten paar Stunden waren wunderschön, in den Sonnenaufgang an der istrischen Südküste gefahren, vor mir Sonnenaufgang, hinter mir Vollmond, einfach herrlich. Ich bin bis zum Checkpoint 2 am südlichsten Punkt der Runde in Kap Kamenjak gut vorangekommen und bin ca. bei KM 210 um 8:00 wieder Richtung Norden aufgebrochen.
Plan war, nach Pula frühstücken zu fahren und dann mal schauen, was geht. Das habe ich auch so gemacht, ab dem Ende vom Kap Kamenjak Park war es eine relativ flotte Mischung aus Asphalt und schnellem Schotter ohne nennenswerte landschaftliche Höhepunkte.
Ich bin dann mehr oder weniger ohne größere Pause bis nach Porec gefahren, unterwegs lediglich Wasser getankt, mir ist es richtig gut gegangen. In Porec dann auf der Promenade kurz Fisch and Chips reingepfiffen und gleich weiter gefahren.
Mir war irgendwie klar, wenn wir vor Novigrad von der Küste wegbiegen, dann wird dort nicht mehr wirklich viel sein und ich war unschlüssig, wie ich den weiteren Tag anlegen sollte. Da ich allerdings schon um 15:00 Uhr dort war, habe ich beschlossen, dass ich versuche es einfach durchzuziehen.
Bis zum Fuß des letzten langen Anstiegs hatten wir auch Rückenwind Glück und ich bin dann dort noch mit ordentlich Tageslicht ca. um 16:30 hingekommen. Von dort waren es dann noch ~50km/950hm mit einem langen (450hm) und einigen Schupfern ins Ziel.
Das ist im Grunde für mich eine normale Feierabenrunde und das habe ich mir immer vorgestellt und so konnte ich dann auch relativ problemlos bis um 20:00 Uhr wieder ins Ziel in Sezana fahren.
Statistik Tag 2:
Start: 05:15
Ende: 20:00
Distanz: ~240km
Höhenmeter: ~2.550hm

 

Fazit:
Eine sehr schöne Veranstaltung mit (zumindest bei der heurigen Streckenführung) zwei deutlich unterschiedlichen Teilen, der erste Teil Richtung Süden ist landschaftlich wunderschön aber sehr herausfordernd, eigentlich ein 200km MTB Marathon.
Der zweite Teil zurück Richtung Norden war eher langweilig aber dafür kam man wirklich gut voran, mehr Felsen hätte wahrscheinlich eh niemand mehr gebraucht. Insgesamt eine gut ausgewogene Strecke, die bei den traumhaften Bedingungen auch sehr gut zu fahren war. Kein Vergleich zur Quälerei vom vorigen Jahr, was man so in diversen Kanälen gesehen hat.
Mir persönlich ist es unerwartet richtig gut gegangen, hatte nur einen kleinen Einbruch am ersten Tag, ansonsten konnte ich es super durchziehen. Die Schlafpause wäre mit besserer Planung zwei Stunden später ideal gewesen, dann wäre der zweite Tag nicht gar so lang geworden.


Die Veranstalter dürften auch dazugelernt haben, sie haben die ganz argen Sachen (Vojak, Sumpfgebiet nach Abfahrt) ausgelassen und am Rückweg wirklich gnädig viel Aspahalt und leichten Gravel eingebaut.
Bei Bedingungen wie 2022 möchte ich das trotzdem nicht fahren.

 

Randnotiz: Schnellster war ein Gravelfahrer, der einen Fullyfahrer erst kurz vor dem Ziel überholt hat.

 

Statistik Gesamt:
Gesamtdistanz: ~400km
Höhenmeter: ~5.200
Zeit in Bewegung: 21:27:27
Fahrzeit ohne Schlafpause, inkl. Stehzeit: 24:47:51
Verstrichene Zeit: 34:58:52

Strava: https://www.strava.com/activities/9952968828

 

Bearbeitet von wolfi
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Danke!

So lange es trocken ist, sollte es kein Problem sein, aber unter 45mm Bereifung würde ich dort nicht fahren. Seit dem Istraland bin ich am überlegen, ob ich mein Hardtail in einen Monstercrosser mit Drop-bar und Starrgabel umbaue. Ich glaube, das wäre ideal gewesen.

  • 9 Monate später...
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb philipp.rides.the.ridge:

Hallo zusammen.

ich überlege gerade auch am Istra Land teilzunehmen. Könnt ihr nochmal kurz drauf eingehen, wann man dem GPS Track bekommet.

Vielen Dank!

Philipp

bekommst du nach der anmeldung vom veranstalter...
viel spass - ich hatte 2022 ein dnf

Geschrieben

Kriegst von den Veranstaltern per mail zugeschickt, nicht nervös werden, kommt relativ spät. Auch ein Roadbook ist dabei, wo ein paar Infos drinnen sind, vor allem eine genauere Beschreibung der Checkpoints. Wenn das Wetter passt eine super Sache, 2022 dürfte relativ grausam gewesen sein.

 

Voriges Jahr war es wirklich perfekt, auf Instagram habe ich gelesen, dass sie heuer den MTB Downhill vom Vojak runter nicht mehr einbauen wollen, dann wäre ein Graveler mit ~45mm Reifen super, drunter würde ich in Istrien trotzdem nicht gehen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Stunden schrieb wolfi:

2022 dürfte relativ grausam gewesen sein

oh ja!!! 330 sonnentage auf istrien, sagen sie, und wir (der rudi...) erwischen die grausamste regenwoche seit st. nimmerlein. mit 700x40 war ich gröblichst unterbestückt, aber auch die fully-pilot:innen konnten das versprochene "100% rideable" nicht im ansatz erfüllen...

nach 260km regen, schlamm und dreck und noch mehr regen, schlamm und dreck (und sogar einem spontan aufgetanen quartier mit wäsche waschen und trocknen!) war zuerst die bremse hin, dann das schaltwerk, dann die nieten, wo die flaschenhalterschrauben eingeschraubt sind und schließlich auch der demoralisierte pilot :(

120km am asphalt heim"rollen" nach sezana ging dann so mit ach und krach..

 

aber bei guten bedingungen und der scheinbar entschärften strecke sicher ein traum!

und zum track ist ja alles gesagt...

hev phun! 😎

Bearbeitet von Willy2.0
  • 1 Monat später...
Geschrieben

So - Sau viel Spaß hats gemacht.

War mit 38mm breiten Reifen unterwegs. Das hat gepasst - besser ist es aber mit breiteren. 

Ich hatte es vor, wie @wolfi es beschrieben hat, bin aber am ersten Tag nur 120 km weit gekommen. Es war kalt und neblig und der Anstieg bis ganz hoch zum Vojak und die anschließende Abfahrt haben länger gedauert als geplant...

Ich bin dann um 19 Uhr in Potpican in ein Hotel. Am nächsten Tag habe ich 200 km bis Novigrad gemacht und so blieben für Tag 3 noch rund 100 km mit odentich HM übrig.

Insgesamt habe ich also 2 Tage, 2 Stunden und 50 Minuten gebraucht. Allerdings habe ich auch jede Nacht in einem Hotel ca. 7 Stunden verbracht. Das nächste Mal werde ich etwas mehr aus meiner Komfortzone herausgehen und in die Nacht / Biwak fahren. Aber für mein erstes Rad-Event bin ich sehr zufrieden.

Geschrieben

Ich bin trocken geblieben - es gab vereinzelt lokale kurze Schauer. 38mm ist schon OK, aber da muss man halt sehr konzentriert sein und auch mal vom Gas gehen, wenns der große rollige Schotter erfordert. Ich bin mal (ganz als MTBiker) ziemlich aggressiv in einen solchen Abschnitt rein gefahren und dachte das klappt schon und hatte prompt die Quittung, weil mir überall die Dichtmilch rauskam. Da ist der Reifen an einigen Stellen von der Felge weg (ich fahr auch bei dem Setup mit 38 mm tubeless nur zwischen 2 und 2,5 bar). Das war auf der Abfahrt vom Vojak (aber wohl nicht die, der letzen Jahre).

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb philipp.rides.the.ridge:

Ich bin trocken geblieben - es gab vereinzelt lokale kurze Schauer. 38mm ist schon OK, aber da muss man halt sehr konzentriert sein und auch mal vom Gas gehen, wenns der große rollige Schotter erfordert. Ich bin mal (ganz als MTBiker) ziemlich aggressiv in einen solchen Abschnitt rein gefahren und dachte das klappt schon und hatte prompt die Quittung, weil mir überall die Dichtmilch rauskam. Da ist der Reifen an einigen Stellen von der Felge weg (ich fahr auch bei dem Setup mit 38 mm tubeless nur zwischen 2 und 2,5 bar). Das war auf der Abfahrt vom Vojak (aber wohl nicht die, der letzen Jahre).

War die Abfahrt auf Schotterpisten über das Plateau?

 

Die vielleicht gemeinte der letzten Jahre wäre ja rein MTB - die wäre schon durchfahrbar, aber halt mit Fahrtechnik für alpine Wanderwege und -steige.

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb riffer:

War die Abfahrt auf Schotterpisten über das Plateau?

 

Die vielleicht gemeinte der letzten Jahre wäre ja rein MTB - die wäre schon durchfahrbar, aber halt mit Fahrtechnik für alpine Wanderwege und -steige.

ja, auf Schotterpisten. Keine technischen Fähigkeiten für alpine Wandersteige notwendig

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