Gast lotusblume Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 oh no! das Bild bekomm i nimmer ausm Kopf:D Zitieren
tomdiver68 Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 Danke Buchdrucker! Hab grad gegessen:k: Ab jetzt lese ich die Spitalsgschichtln immer vorm essen. Vielleicht nehm ich dann ab weil ich keinen hunger mehr hab. Zitieren
soulman Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 apropos frankfurter im toten magen...da fallt ma a witz ein: gengan zwaa sandler auf der strossn. sagt der ane zum andern: "heast i hätt an hunger. waast nix wo ma wos ohstauben kenna?" drauf der andere: "na jo...so direkt ned, owa glei ums eck is a spitoi. do kennt ma vurbeischaun ob in dera kuchl bei dena wos fir uns ohfoit!" na de zwa woggln in des spitoi eine. in gang entlang dreimoi ums eck, a gang länger ois da andere und wias so is im leben, hom si de zwaa im nu varrennt und finden die kuchl ned. drauf der ane: "heast jetz schau ma no bei dera tür eine und wann daun des aa ned die kuchl is gemma hoid wieder." de zwaa reissn de tür auf und bleim wie augwurzlt stehn! se san mitten in da prosektur. drauf der andere: "heaaast, duurt schau hii...do liegt jo a leich." drauf der andere: "joo, geh kumm, de schau ma si au." "geht scho, schau man si au." "heast bistu deppert, den homs aufgschnittn vom spotz bis zur gurgl!" "do schau des is es herz." "joo und des do is de leber." "und do is da mogn...jöö schau, mohnnudln hod er gessn!" "geh wäää...i hob koide mohnnudln no nia megn!" "ah i scho. aa oisa koida hob i 's gern gessn!" und scho faungt er au die mohnnudln aus den totn sein mogn zum aussapicken und issts. kurz drauf wird den sandler owa sowos vo schlecht. gaunz weiss is er in gsicht und da koide schwitz rinnt eahm owe. es dauert ned laung und er speibt in hochn bogen mitten in die prosektur. drauf da aundre: "na jo...jetz wo de mohnnudln wieder woarm san wir i 's hoid aa probiern!" Zitieren
Evil_Jason Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 wäääääääääääähhhhhh:k: :rofl: Zitieren
noc Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 Naja, der versuch wars wert... War net so gemeint, wie dus vielleicht verstanden hast. Ich denk mir nur, dass du vielleicht jetzt nichtmehr auf das deppade GPS vertraust Zitieren
Evil_Jason Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 War net so gemeint, wie dus vielleicht verstanden hast. Ich denk mir nur, dass du vielleicht jetzt nichtmehr auf das deppade GPS vertraust Jo eh... Nicht, wenn ich den Weg selber weiß... weiss... Schxxxx neue Rechtschreibung Zitieren
roots Geschrieben 17. März 2009 Geschrieben 17. März 2009 weiss... Schxxxx neue Rechtschreibung http://www.rubeina.com/wp-includes/images/smilies/shake.gif Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 21. März 2009 Autor Geschrieben 21. März 2009 Liebe Boardies, wieder eine Story aus der Serie: "Geschichten die niemanden interessieren". Winter war`s, nur mit Mühe bahnte sich meine lichtblaue Puch DS 50 den Weg vom 20. Bezirk den Weg durch das tiefverschneite Wien zum Spital. Kurz vor Dienstschluss erschien ein hagerer sauertöpfisch blickender Typ, der, mit einer Sense versehen, bei jedem Wandertheater ohne weiteres die Rolle des Gevatter Tod spielen hätte können. Er stellte sich mir als Pathologe vor, der selbigen Abends noch nach Hainburg fahren müsse und einen Gehilfen suche, 180 Schillinge wären zu verdienen. Unter ständigem Geldmangel leidend, sagte ich sofort zu und schon eine halbe Stunde später befanden wir uns in Simmering. Der Kampf gegen den Schnee konnte beginnen! Schneepflüge sahen wir keine. Entweder waren diese noch nicht erfunden, oder sie hatten sich gut versteckt. Der Wind heulte und angesichts der meterhohen Schnee- wächten verhielt sich der Mercedes wie eine Nussschale im Nordatlantik. Manche dieser Wächten konnten wir erst nach mehrmaligem Rammen überlisten. Der Herr Doktor sprach nichts. Er war nicht der Wortgewaltigsten einer. Mit einer Stunde Verspätung endlich in Hainburg angekommen, erblickte ich zu meinem Erstaunen eine Horde von Soldaten einer Spezialeinheit, die rings um den Prosekturtisch standen, der Dinge harrend, die da kommen sollten. Fünf oder sechs verdächtige Leichen, deren Todesursache ungewiss, erwarteten uns. Bei einer bestand der Verdacht, dass sie im Spital vom Bettnachbarn nächtens gemeuchelt worden sei, doch stellte sich die Schuldlosigkeit des Vorgenannten schnell heraus. Er war am Spinat erstickt, der als Beilage zum (letzten) Abendmahl gereicht wurde und den wir dann auch in der Lunge fanden. Der Spinat war noch grün und so waren auch die Gesichter der tapferen Vaterlandsverteidiger. Der wortkarge Wanderbühnentodesdarsteller gab mir nur kurze Anweisungen, ich assistierte, kaum war er mit einem seiner ebenso schweigsamen "Kunden" fertig, begann ich diesen zuzunähen und holte den nächsten Deliquenten. Wie dieser Arzt mit den verschiedensten Leichenteilresten herumfetzte, bleibt mir unvergesslich. Aus den "Abfällen", die rund um den Tisch am Boden lagen, hätte man mit einigem Frankensteinschem Geschick locker noch einen neuen Homunkulus basteln können und mit etwas Starkstrom vielleicht auch wieder zum Leben erwecken. Sehr froh war ich, als ich erfahren durfte, dass die Beseitigung dieses Massakers in die Kompetenz der jungen uniformierten Helden fiel, mit der fadenscheinigen Begründung, dass auch sie sich an den Anblick des Todes gewöhnen sollten. Die Heimfahrt nach Wien verlief wie die Hinfahrt: Schweigend. Ich habe diesen pathologischen Schlächter nie wieder gesehen. Wahrscheinlich ist er auch schon tot. Hoffentlich. Liebe Grüße, Hans Zitieren
Evil_Jason Geschrieben 21. März 2009 Geschrieben 21. März 2009 Wie dieser Arzt mit den verschiedensten Leichenteilresten herumfetzte, bleibt mir unvergesslich. Aus den "Abfällen", die rund um den Tisch am Boden lagen, hätte man mit einigem Frankensteinschem Geschick locker noch einen neuen Homunkulus basteln können und mit etwas Starkstrom vielleicht auch wieder zum Leben erwecken. Mjamm. Muss wohl lecker ausgesehen haben. Na dann:U: Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 28. März 2009 Autor Geschrieben 28. März 2009 Und wieder eine Story für die literarisch-nekrophil interessierten Boardies: "Ja, wissen sie, Herr Kollege, ich habe dem Patienten vor drei Jahren den linken Lungenflügel entfernt....", wollte sich das kleine alte Männchen im Steireranzug rechtfertigen, doch ich unterbrach ihn grinsend. "Ich bin nicht ihr Kollege". Ratlos blickend zeigte er auf meinen weißen Plastikschurz, den einst ein Gastpathologe namens Dr. Gerstner mit Hilfe eines Kugelschreibers gekennzeichnet hatte. "Ich bin hier bloß der Prosekturdiener". Abrupt machte der Primarius kehrt, lief mit rotem Kopf die Stufen hinauf und ward nicht mehr gesehen. Zuvor hatte ich ihm, meinen kleinen Fundus von Fachausdrücken lateinischen und griechischen Ursprungs verwendend, erklärt, welch Kunstfehler ihm unterlaufen sei, der schlussendlich zum Tod seines Patienten geführt hatte. Eigentlich wäre es nur eine simple Resektion von Magengeschwüren gewesen, der sich der Privatpatient unterziehen sollte, doch war aufgrund des nicht mehr vorhandenen Lungenflügels der Magen an den Herzbeutel angewachsen. Genau dort befand sich aber noch ein Ulcus, das der von mir nicht sehr verehrte Herr Primarius übersehen hatte. Und so pumpte das gequälte Herz, fröhlich lustvoll langsam, aber stetig Blut in den Magen, von wo es in den Darm gelangte, der, bedingt durch den verdauten Lebenssaft, einer Blutwurst verzweifelt ähnelte. Um vier Uhr morgens verstarb der Bedauernswerte. Dies alles hatte mir meine Lieblingspathologin anschaulich erklärt und demonstriert, wobei sie nicht umhin kam, ständig mit dem Kopf zu schütteln, weshalb, wie schon erwähnt, noch mehr Zigarettenasche in die Leiche fiel. So gesehen, ist es kein Wunder, wenn Ärzte, insbesonders Chirurgen, so wenig Vertrauen zu Kollegen haben. Auch mir mangelt es an Vertrauen, obwohl selbst kein Arzt. Wurde mir doch, als ich mich vor etwa 30 Jahren in kaltem Schweiß gebadet, schwer und schnell atmend, in die sich im ersten Bezirk befindliche Ordination eines senilen Arztes schleppte, sofort Effortil (ein kreislaufanregendes Mittel) intravenös gespritzt bekam, was die Sachlage derart verschlimmerte, dass der Herr Doktor sich gezwungen sah, die Rettung zu rufen, die mich dann mit Blaulicht in die Herzambulanz brachte. Dies wäre mir erspart geblieben, hätte dieser "Arzt" die richtige Diagnose gestellt. Ich litt an einer durch Stress ausgelösten vegetativen Dystonie und Hyperventilation, mit zehn mg Valium intravenös wäre ich schon 15 Minuten später beschwerdefrei gewesen. Zurück zu meinen kalten "Kunden". Dort kann es auch lustig sein! "Er" zählte zwar erst 40 Lenze und hatte innerhalb von zwei Jahren drei Lokale eröffnet, der Gieraal (Raffzahn), nun war er tot, Herzinfarkt. Nackt und mit Waschbrettbauch lag dieser Adonis in Warteposition auf einer Bahre und harrte des Skalpells. Unsere Putzfrau, ein altes spindeldürres verhutzeltes Weiblein, musterte den toten Schönen, dann wandte sie sich zu mir und stieß mit hexenhaft kichernder Stimme hervor: "Dem steht er owa a nimma"! Was lernte ich daraus? Auch medizinisch völlig unbeleckte Laien können oft überraschend treffsichere Diagnosen stellen! Diesbezüglich lügt die Statistik ausnahmsweise nicht: Frauen haben halt eine längere Lebenserwartung als Männer. Wenn nun diese mehr oder weniger lustigen Neowitwen zu mir in den Hades abstiegen, um mir die Sargbekleidung zu bringen (tolle Maßanzüge von Silbernagl und Knize, damals 2oooo Schillinge oder mehr) drückten mir diese Frauen 50 oder 100 Alpendollar in die Hand und äußerten gar drollige Wünsche. Die meisten wünschten, dass ich ihren erkalteten (Ex)gatten noch frisiere und rasiere, brachten auch noch das Lieblingsrasierwasser mit (nein, es war nicht Pitralon), einige übergaben mir Jugendfotos, wahrscheinlich noch von Daguerre angefertigt, ich sollte diese in der Brusttasche des Sakkos verstauen. Eine Trauernde reichte mir schluchzend eine Zahnbürste plus einer Tube Lieblingszahnpasta des Verflossenen, ich sollte diese Toiletteartikel als Grabbeigabe in den Sarg legen. (Wissen`s, er hod se hoid imma so gern de Zähnd putzt!) Eine kleine pieätetlose Unart möchte ich auch nicht verschweigen. Ich habe diese von meinem Vorgänger geerbt. Wenn ich während des Zunähens eines Verblichenens, zB telefonisch gestört wurde, steckte ich die Nadel zwecks leichterer Wiederauffindung dieser, dem gerade Behandelten in die Nase. Das blutet nicht, tut auch nicht weh. Es ist nicht die feine englische Art, aber recht praktisch. Die Hypophyse ist eine in der Schädelbasis liegende Drüse, deren Hormone das Wachstum regelt. Ich sammelte diese wurmfortsatzähnlichen Drüsen eifrig in einem formalingefülltem Glas, denn bekam ich doch pro Stück von einem 14täglich erscheinendem Pharmaheini 20 Schillinge. Aus diesen Drüsen wurde ein Präparat hergestellt, das zwergwüchsigen Kindern zu weiterem Wachstum verhalf. Dass ich mich damit strafbar gemacht hatte, entnahm ich erst viel später den Zeitungen. In Klagenfurt wurden einige Prosekturbedienstete wegen "unerlaubter Entnahme von Leichenteilen (bedingt) verurteilt. Sehr erstaunt war ich, als mir nach der Eröffnung des Abdomens (Bauchdecke) ein Blutschwall entgegenquoll. Höchst verdächtig! Als braver Staatsbürger verständigte ich sofort telefonisch die Obrigkeit, sprich, die Kripo des für uns zuständigen Polizei- kommissariats. Schon wenig später erschien ein griesgrämiger Kriminalbeamter, der die männliche Leiche "beschlagnahmte" und deren sofortigen Abtransport in die damals noch in der sich in der Sensengasse (welch passender Name!) befindlichen gerichtsmedizinischen Abteilung veranlasste. Es bestand der Verdacht auf ein "stumpfes Bauchtrauma". Die Nachbarn hatten aus der Wohnung lautstarken Streit gehört, es hätte die Möglichkeit bestanden, dass das innigst geliebte Eheweib den damals noch unter den Lebenden weilenden in den Bauch getreten hätte. Neugierig wie ich war, rief ich nächsten Tags meine Kollegen in der Gerichtsmedizin an. Nein, die Frau war schuldlos (wie ja fast immer). Den armen Gatten hatte der Zank so aufgeregt, dass aufgrund des in bedrohliche Höhen gestiegenen Blutdrucks ein Aortenaneurysma (von dem er selbst nichts wusste), in der Bauchhöhle geplatzt war. Dieser Blutverlust führt binnen weniger Minuten schmerzlos zum Exitus. Ein schöner Tod, beneidenswert! Nun ist, weil alles zu Ende geht, auch meine Story zu Ende. (Einige unter Euch werden aufatmen). Liebe Boardies, mir ist natürlich bewußt, dass Ihr fast alle jünger seid als ich und deshalb der Gedanke an das Sterben oder den Tod gerne ausgeblendet oder verdrängt wird, eine Tatsache, die ich sehr gut verstehen kann, weiß ich doch noch, wie ich als 20- oder 30jähriger darüber dachte. (Das ist alles noch so weit weg...) Es liegt mir fern, einen neuen Thread zu eröffnen, trotzdem würde es mich interessieren, schon alleine deswegen, weil wir, egal ob MTB-Fahrer oder RR-Fahrer laut Verkehrsstatistik mit einem Pedal im Grab stehen. Ihr könntet natürlich posten: "Jaja, eines Tages müssen wir alle in den Asphalt beissen", für mich wäre das aber nur eine Aussage von "Postingschindern" Schreibt mir bitte Eure Gedanken, wie Ihr mit dem "Unausweichlichem" fertig werdet. Eure Meinung ist mir wichtig und ich werde, so gut ich es kann, darauf reagieren. Es grüßt Euch herzlich, Hans Zitieren
Gast lotusblume Geschrieben 29. März 2009 Geschrieben 29. März 2009 Lieber Buchdurcker! Danke für deine erfrischende Herangehensweise an dieses tödlich Thema. Ich muß jedesmal über Deine Geschichten herzhaft lachen. Und lachen ist ja bekanntlich gesund und hält am Leben.... Wenn ich gehe - und das dauert noch - dann mit Humor und eben so wie ich zu leben gedenke: intensiv und gut! Wobei ich eigentlich nicht auf einem deiner erwähnten Stahlbetten landen möchte. Auch der Gedanke mit der Nadel in der Nase wirkt net besonder erotisch post mortum... also werd ich mich in eine Urne vertschüssen und nochmal rauswinken:wink: baba lb Zitieren
Sugarbabe Geschrieben 30. März 2009 Geschrieben 30. März 2009 ja liebe LB, es mag ja noch Zeitgenossen gebn, die Dich gern vor sich liegen hätten. Wie's allerdings ausschaut, wenn mal der Zahn der Zeit daran genagt hat, sei dahingestellt :devil: Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 17. April 2009 Autor Geschrieben 17. April 2009 Hallo Boardies! Jason bat mich, weiterzuschreiben. Es folgt eine ware Geschichte. (Das "h" fehlt absichtlich! Tja, der Tag begann eigentlich so harmlos. Ich hatte gut geschlafen und war bestens gelaunt, weil ich wie üblich von einer ohne Höschen tanzenden Cancan-tanzenden französischen Mädchentruppe geträumt hatte. Die daraus resultierende Morgensteife war leider nicht im Genitalbereich, sondern in der Höhe des fünften Lenden- wirbels zu suchen. Mürrisch begrüßte ich die sich hinter bleigrauen Wolken versteckende Sonne, trank bedächtig noch drei Dosen Ottakringer und dachte nach, wo ich des Tags zuvor mein Fahrrad vor mir versteckt hatte. Küche, Wohnzimmer und Kühlschrank hatte ich schon vergebens durchsucht, Keller habe ich keinen. Auch in den Ästen des vor meinem Haus dahinblühenden Kirschbaumes war nichts radmäßiges zu entdecken Nach einer weiteren Dose dieses das Bewusstsein enorm erweiternden isotonischen Getränkes fand ich mein Rad genau dort, wo ich es Tags zuvor hinstellte, vor dem Haus. Und es kam große Freude auf! Einer Ausfahrt stand nichts mehr im Wege. Schnell noch den Sturzring übergestülpt (zwecks Sicherheit), die Sonnenbrille auf die Nase geklemmt (zwecks Anonymität) und schon war ich auf dem Wege zu neuen Abenteuern! Der Lastwagen mit Hänger, der ohne zu blinken vor mir rechts abbog, ärgerte mich ein wenig, so beschloss ich, ein wenig Eigeninitiative zu ergreifen. Die um 700.- Euro wohlfeil am Mexikoplatz erworbene Smith & Wesson schien mir das Mittel der Wahl zu sein und so schlingerte schon kurze Zeit später ein Laster mit durchschossenen Zwillingsreifen den Donaukanal entlang. Lustig! Durch puren Zufall lernte ich in einem etwas anrüchigen Lokal einen leicht illuminierten Berufssoldaten kennen, der, nachdem ich ihm einige Cola-Rot finanzierte, mir versprach, einige Haftminen, die nicht mehr der Ö-Norm entsprachen, mitzubringen. Das eröffnete für mich ein neues Betätigungsfeld! Diese Minen nahmen in meinem kleinen Rucksack wenig Platz ein. Sobald ich ein Automobil am Radweg stehen sah, applizierte ich diese "Sprengkörperchen" und huschhusch waren dieses Verkehrshindernisse wie weggeblasen! Es muss nicht immer "High Tech" sein. Ein sich seit kurzem in Pension befindlicher albanischer Landwirt überließ mir um wenige Lewonzen einige rostige Sensenblätter, die ich mit ein wenig Geschick auf meinem Vorderrad montierte. Seitdem haben einige SUV-Lenker, die mich mit zu knappem Abstand überholen, mit gravierenden Lackschäden zu rechnen. Derzeit stehe ich in Geheimverhandlungen mit der nordkoreanischen Regierung. Es wird sich zeigen, ob sich Nuklearwaffen zugunsten der Radfahrer einsetzen lassen. Stets hoffend, Euch mit meinen kleinen Storys ein wenig amüsiert zu habend, verbleibe ich mit lieben Grüßen, Hans Zitieren
Evil_Jason Geschrieben 19. April 2009 Geschrieben 19. April 2009 Hallo Boardies! Jason bat mich, weiterzuschreiben. Es folgt eine ware Geschichte. (Das "h" fehlt absichtlich! ´ Gibt's noch diese mobilen Selbstschussanlagen mit automatischer "Search and Destroy" Zielführung? Manche Sachen hätten wir wohl alle gerne, die Sensenblätter, die Smith & Western wären sicherlich praktisch für unterwegs Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 24. April 2009 Autor Geschrieben 24. April 2009 Lieber Jason, diese Waffe, die ich tatsächlich mein Eigen nenne, heißt nicht Smith & Western, sondern Smith und Wesson, Kaliber 38 special. Liebe Boardies, da ich bei meinen einsamen Radausflügen auf staubigen gottverlassenen Straßen (Marchfeldkanal, Richtung Hainburg), oft ins Grübeln verfalle, fiel mir ein, dass ich Euch ja noch gar nichts über das halbe Jahr, das ich als Hilfsportier in einem Hotel in der Mariahilferstraße verbrachte, berichtet habe. Als Portier hatte ich mich beworben, doch die sauertöpfische alte "Dame", die sich Chefin nannte, meinte, dass ich mit meinem jugendlichen Alter dafür noch viel zu unreif seie. Als Hilfsportier könnte ich allerdings jederzeit beginnen. Es war eine sehr schöne lustige Zeit! Abgesehen davon, dass ich nur 1800.- Schilling verdiente, mit Trinkgeld allerdings 7000.- Schilling, möchte ich diese Erfahrung nicht missen! Der Chefportier, der unter anderem auch schon in Schweden U-Boote geschweißt hatte, war ein ganz lockerer Typ. Ein Optimist, wie ich selten einen traf, er lachte ständig. (Ausnahmen bestätigen die Regel: Als der Dollarkurs über Nacht absackte, blieben von seinen 50.000 Bucks nur mehr mehr 25.000 übrig). Er sah aus wie Heinz Erhardt, war mir sofort sympathisch, (ich ihm auch). In der Zeit zwischen 11 Uhr und 16 Uhr gab es keine Anreisen und Abreisen, ich besorgte aus einer gegenüber- liegenden Greißlerei fünf Packerln Trinkkkakao, er aus dem dem Hotel zugehörigem Restaurant den dazugehörigen Rum. Wenn doch sporadisch Gäste eintrafen, wunderten sich diese, wie fröhlich das österreichische Hotelpersonal doch sei. Wir nützten diese "Leerzeit" um unsere Sprachkenntnisse zu erweitern. Der Chefportier sprach ein ungepflegtes Französisch, ich ein ungepflegtes Jugoslawisch. So lernte ich binnen kurzem, auf französisch bis 82 zu zählen. Warum? Weil das Hotel nur 82 Zimmer hatte! Wir hatten zwar selten französische Gäste, wenn aber doch, sprachen diese ganz sicher nicht Deutsch oder Englisch! Schon um den Gästen den Zimmerschlüssel auszuhändigen, bedurfte ich also dieser von mir nicht sehr geliebten Sprache. Später allerdings, auf meinen Radreisen durch Frankreich, waren mir diese Sprachkenntnisse sehr nützlich, sprach doch niemand in den Orten, in denen ich nächtigte, deutsch oder englisch. Ich weiß noch heute die wichtigsten Redewendungen: "Haben sie ein Zimmer? Ich möchte bitte Schinken mit Ei! Können sie mir bitte die Handschellen abnehmen!? Nein, ich bin kein Drogenkurier!" Nicht sehr erheiternd war es, als ich, bedingt durch die dünnen Wände des Hotelzimmers, ein junges Pärchen stundenlang stöhnen hörte. Dazu bedarf es keiner Französischkenntnisse. Der nächste Tag war dann sehr "hart", fast so hart wie mein Sattel. Zurück zum Hotel: Ich hatte auch gelegentlich die sich im Keller befindliche Heizung zu betreuen, um den pt Gästen das warme Wasser zu bescheren, das nach vollzogenem Geschlechtsverkehr zwecks Waschung der Genitalien unumgänglich ist. Bei einer dieser Heizungskontrollen versuchte sich mir ein großer blonder Arbeitskollege handgreiflich zu nähern. Er nahm dann doch davon Abstand, als ich ihn fragte, ob er sein blütenweißes gebügeltes Hemd auf dem Koksberg, der sich hinter ihm befand, beschmutzen wolle. Er wollte nicht. Eine weitere sexuelle Attacke eines Zimmermädchens, das mich ebenfalls in den Heizungskeller verfolgte, ließ ich willig über mich ergehen. So lustig der Chefportier, so trübselig der Nachtportier. Ein völlig verbitterter alter zaundürrer Mensch, der mir heftigste Vorwürfe machte, als ich einem armen Vietnamesen das billigste Zimmer gab, das verfügbar. Der Streit eskalierte, wir schrieen uns an und sprachen anschließend nichts mehr miteinander. Das sollte sich alsbald ändern, als eine neue Telefonanlage installiert wurde, mit der er, altersbedingt, nicht mehr umzugehen wußte. 150 Tasten! Ging des nächtens ein Anruf ein, oder sollte er jemanden verbinden, bat er demütigst um meine Hilfe. Der dritte Portier war ein ganz Netter. Seine Freundin war Krankenschwester, wenn sie dienstfrei hatte, packte ihn die Sehnsucht, leider hatte er Dienst. Also fragte er mich, ob ich mir zutraue, seinen Dienst zu übernehmen. Ich traute mir das zu und so fuhr er mit seinem Vespa-Roller in der Direttissima zum Geschlechtsakt. (Er wirkte nächsten Tags sehr ausgeglichen (befriedigt?)). Wie schon gesagt, war dies einer meiner lustigsten Jobs, doch dann wurden die Tage kürzer und die Nächte länger und so beschloss ich, die restlichen Tage des Sommers im Süden zu verbringen, ein Umstand, der von meinen Arbeitskollegen nicht gutgeheißen wurde. Liebe Boardies, auf meine letzte Frage, die Gedanken an den Tod betreffend, hat nur EIN weiblicher Biker geantwortet. Das kann ich verstehen, ist es doch eher ein unangenehmer Gedanke, mit dem man sich nicht so gern auseinandersetzen will. Diesmal habe ich eine andere Frage, die aber nur diejenigen Biker betrifft, die alleine unterwegs sind: Was geht Euch bei diesen "lonesome rides" so durch den Kopf? Auf diskussionsfähige Antworten hofft, Hans Zitieren
roots Geschrieben 24. April 2009 Geschrieben 24. April 2009 Nicht sehr diskussionsbedürftig, trotzdem möchte ich dir als stiller Leser nun doch einmal für die Möglichkeit des Teilhabens an deinen Lebenserfahrungen danken. Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 24. April 2009 Autor Geschrieben 24. April 2009 Nicht sehr diskussionsbedürftig, trotzdem möchte ich dir als stiller Leser nun doch einmal für die Möglichkeit des Teilhabens an deinen Lebenserfahrungen danken. Lieber Roots, ich freu mich über jede Zeile, die als "Echo" kommt! Danke, Hans Zitieren
shroeder Geschrieben 28. April 2009 Geschrieben 28. April 2009 servus hans jetzt hab' ich einiges nachglesen, und freu mich schon auf die nächsten geschichten (reiseerzählungen aus irland/griechenland etc?) lucy und ich ham uns übigens gefreut dich zu treffen letzten samstag, war sehr nett mit dir zu plauschen Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 28. April 2009 Autor Geschrieben 28. April 2009 servus hans jetzt hab' ich einiges nachglesen, und freu mich schon auf die nächsten geschichten (reiseerzählungen aus irland/griechenland etc?) lucy und ich ham uns übigens gefreut dich zu treffen letzten samstag, war sehr nett mit dir zu plauschen Auch meine Freude war sehr groß, warst Du doch, wie gesagt, erst der zweite Boardie, den ich traf. Ein "wirkliches" Treffen ist halt doch lustiger als ein virtuelles! Schade, dass ich vergaß, Dir die Rückseite meines Trikots zu zeigen. 45 Jahre alt, ARBÖ-Pittentaler Radler, das war der Club, für den ich damals Rennen gefahren bin. Leider hat das Bikeboard kein Clublokal (der ARBÖ hatte mehrere). Es wäre schön, sich dort zu treffen und Gedanken auszutauschen! (Das betrifft leider nur wiener Radler und auch nur die aus Floridsdorf und Umgebung). Wer will schon, zB, aus Vösendorf nach Kapellerfeld fahren? Dort befindet sich eine Pizzeria mit großem Schanigarten, bei der man als Biker einfach stehenbleiben MUSS! Wie schon besprochen, ist der Radweg entlang des Marchfeldkanals eine der schönsten Strecken die ich kenne, (die richtige Bereifung vorausgesetzt). 70 km lang, wobei die ersten 20 km von Langenzersdorf bis Stammersdorf zu vergessen sind, aber dann wird`s heimelig und romantisch. Natur pur! Lieber Shroeder, ich träfe gerne mehr so sympthische Biker wie Du es bist, insbesonders wären mir Mägdelein willkommen!, aber leider scheuen alle den Longtrail nach Transdanubien. Mein Haus mit kleinem Garten liegt, wie schon gesagt, 10 Minuten vom Kanal entfernt und es würde mich wirklich freuen, Boardies kennenzulernen, die auch ein wenig Fantasie haben und außer der Frage, ob das Lenkerband farblich zum Sattel passt, geistig up to date sind. Liebe Grüße an ALLE Boardies, die sich geografisch in meinem Bereich befindlichen Freaks bitte ich um eine PN zwecks Terminvereinbarung. Bussi, Hans Zitieren
Sugarbabe Geschrieben 29. April 2009 Geschrieben 29. April 2009 lieber Buchdrucker, ich kann es gar nicht mehr erwarten, dass Deine Memoiren in gebundener Form erscheinen. Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 5. Mai 2009 Autor Geschrieben 5. Mai 2009 Liebe Boardies: Wien - Waldviertel Einige von Euch werden diese Straße schon gefahren sein. Vor 40 Jahren war diese Straße mit winterbedingten Schlaglöchern übersät, aber verkehrsarm. Mittlerweile ist dieser "Highway" drei Mal so breit, aber, obwohl keine Autobahn, für jeden Radler, der`s gern gemütlich liebt, ein Horror. Das ändert sich erst in Maissau. Dort nämlich beginnt das wirkliche Waldviertel. Hat man das sich dort befindliche Hügerl überwunden, wird plötzlich links und rechts von der Straße alles grün! Um diese vorhin genannte langweilige Strecke zu überlisten, lud ich mein Rennrad (oder MTB) in den Kofferraum meiner APE, war drei Stunden später in Waidhofen oder Gmünd und fand sofort ein billiges Zimmer. Ein kleiner Exkurs: Die nördlichen Waldviertler sind, so wie Vorarlberger und Tiroler, die in abgeschiedenen Seitentälern leben, ein nicht sehr kommunikations- freudiger Menschenschlag. Erst nachdem ich, den mir als Wiener nicht so gewogenen Gästen der umliegenden Gaststätten zur Kenntnis brachte, dass meine Mutter dort geboren sei und ich schon als fünfjähriges Kind meine Sommer, in der Thaya badend, dort verbrachte, wurden mir auf meine Fragen die Gnade einer Antwort zuteil. Und schon wieder ein kleiner Exkurs für die Schadenfrohen: Ich wußte, das das Hotel um 23 Uhr sperrt, dachte aber, dass ich um diese Zeit längst zu Hause sein würde. Ich hatte zwar einen Schlüssel für das Haustor, der befand sich aber im Fahrzeug, das ich innerhalb des Hotels geparkt hatte. Man trinkt, man plaudert, die Zeit vergeht, es ist ganz unerwartet zwei Uhr morgens, man wird müde, sehr müde, will nur mehr schlafen, allein der Schlüssel fehlt! Wie in der Sahara, können die Nächte im Waldviertel bitterkalt sein. Und so wankte ich bis sieben Uhr in der Frühe, nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet, in Waidhofen umher, bis um sieben Uhr der erste Wirt aufsperrte. (Er kannte mich und wunderte sich nicht). Dort trank ich dann zwei große Schwarze und zwei Campari, mittlerweile wurde es neun Uhr, ich begab mich auf mein Zimmer und schlief den ganzen Tag. In einem meiner Postings habe ich schon erwähnt, dass es von Waidhofen nur 25 km zur Grenze sind, von Gmünd gar nur 500 Meter. Innerhalb der Tschechei zu fahren, ist traumhaft, man sieht ausgestorbene Ortschaften, zerbombte Häuser, aus deren Dach 20 Meter hohe Birken wachsen, nur sollte man sich nicht allzuweit vom Trail entfernen, weil noch nicht alle Minen gefunden wurden, es könnte ein aufwühlendes, aber letztes Erlebnis sein. Um auf die Schwammerln zurückzukommen: Es ist völlig sinnlos, dort welche zu suchen. Die Eingeborenen stehen um vier Uhr morgens auf, um sie wenig später auf der Bundesstraße zu einem Spottpreis feilzubieten. Als Sensationstourist war ich mit dem Rad zwei oder drei Wochen nach der Überschwemmung im Kamptal und Thayatal unterwegs. (Übrigens auch in meinem Geburtsort an der Donau, wo der drei Meter hohe Kukuruz einen halben Meter unter der Wasserlinie sein Leben fristete und man am Sportplatz mit Müh und Not noch den Korb des Basketballplatzes erkennen konnte). Auch im Waldviertel wuchsen, bedingt durch die feuchte und warme Luft, die Schwammerln wie verrückt! (Narrische Schwammerln?). Teils schob ich mein Rad, teils fuhr ich damit, um zum nächsten Forst zu gelangen, jedenfalls wurde ich stets fündig. Es waren Steinpilze, deren ich binnen kürzester Zeit habhaft wurde. (Drei bis fünf Kilo pro Tag). (Bitte nicht zu verwechseln mit den Bitterlingen, die in jugendlichem Stadium genau so aussehen, zwar nicht giftig sind, aber ein einziger dieser Mieslinge ein Schwammerlgulasch total verhunzen können). Dank meiner Großzügigkeit, musste ich zwar für Trank, aber für Speis nichts mehr bezahlen. Ein exquisites Erlebnis war der Fund einer "Krausen Glucke", ein Pilz, der nur am Fuß von Eichen wächst und zwischen drei und fünf Kilo wiegt.Er ist gelborange bis lichtbraun und ein gar köstlicher Speisepilz. Schneidet man ihn in Scheiben, nachdem man ihn gründlich gewaschen hat, um etwaiges Ungeziefer zu entfernen, kann man ihn in der Pfanne, paniert oder unpaniert braten und ergibt ein gar köstlich Mahl. Nachdem ich dieses Riesending auf einer Porzellanplatte den Stammgästen, die ja nur die drei gängigsten Pilzsorten kannten, präsentierte, sah ich mich gezwungen, ein Pilzbuch zu kaufen, in dem dieses Unikat abgebildet war (in Farbe) und konnte dadurch Vertrauen erwecken. (Auch ein Schildchen schrieb ich: Sparissa crispa, auch Krause Glucke genannt, ein wohlschmeckender Speisepilz) Ein Wagemutiger meldete sich, bekam seine Gratisportion, seine Stammtischfreunde baten um eine Kostprobe, und am nächsten Tag war das Monstrum weg. Eierschwammerln: Allentsteig, DER Truppenübungsplatz! Eine Kreation des von uns allen "geliebten" Führers! Lediglich eine Kirche und einige Gräber erinnern an ein Dorf, das einstens bestand, aber auf Führerbefehl dem Erdboden gleichgemacht wurde. Hatte ich doch im Dimlinger Wald bei Waidhofen und auch später noch in Weikertschlag Eierschwammerln gefunden, so sind diese leider im Waldviertel ausgestorben. Mit einer Ausnahme: Rund um den vorhin erwähnten Truppenübungsplatz stehen Warnschilder: "Betreten verboten, Minengefahr, Blindgänger". Sowas reizt unsereinen. Schon nach dem ersten Schild fand ich binnen drei Minuten eine Eierschwammerlkolonie, deren Größe der Hüte mir verriet, dass sie schon seit geraumer Zeit von Schwammerlsuchern unbehelligt waren. Da die Menge des Angebotes die Kapazität meines Rennrades weit überschritt, erschien ich nächsten Tags mit der Ape und zwei Bananenschachteln, die ich für solche Anlässe ständig parat habe. Eine halbe Stunde später waren beide Schachteln voll. Noch mehr Waldviertel? Bitte, gerne. Aber diesmal ohne Rad. Waidhofen/Thaya: Noch am selben Abend traf ich im einzig existierenden "Künstlerkaffee" namens "Lorbeer" ein wunderhübsches Mägdelein,, sie sei Malerin, ihr Bruder Schriftsteller, Vater und Mutter seien auch künstlerisch tätig, hätten, wie halt, wie bei Künstlern so üblich, eine verlassene Mühle gekauft, etwa 15 km von Waidhofen entfernt. Der Papa hätte nächsten Tags eine Vernissage, ob ich nicht hinkommen wolle? Ich wollte. Ich interessiere mich für Kunst, ich war im Urlaub, ich hatte genug Benzin im Tank und das Mädchen war sehr hübsch. Die Vernissage war sehr langweilig, der Rotwein war billig, weil gratis, bla bla, es wurde später und später. Irgendwann ging`s nur mehr darum, wer wen nach Hause führt. Wie es sich meistens NICHT so ergibt, blieb die Hübscheste über. Trotz drei Automobilen, war ích der Einzige, der noch ein Plätzchen für die ca 40 Kilometer nach Waidhofen übrig hatte. Das Cafe Lorbeer war noch offen, ich brachte sie, wie es sich für einen Gentleman geziemt, nach Hause, der Rest ist Schweigen... Es grüßt Euch, Hans Zitieren
Gast lotusblume Geschrieben 5. Mai 2009 Geschrieben 5. Mai 2009 Guten Morgen! SChwammerln, hübsche Fräulein und das alles im Waldviertel sehr nett geschrieben:) Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 6. Mai 2009 Autor Geschrieben 6. Mai 2009 Guten Morgen! SChwammerln, hübsche Fräulein und das alles im Waldviertel sehr nett geschrieben:) Liebe Lotusblume, ich freu`mich sehr über Dein positives Response, eine zarte Röte überzieht mein Antlitz, mir fehlen fast die Worte, hoffentlich war Dein Posting ernst und nicht ironisch gemeint! Bussi, Hans Zitieren
Gast lotusblume Geschrieben 6. Mai 2009 Geschrieben 6. Mai 2009 Liebe Lotusblume, ich freu`mich sehr über Dein positives Response, eine zarte Röte überzieht mein Antlitz, mir fehlen fast die Worte, hoffentlich war Dein Posting ernst und nicht ironisch gemeint! Bussi, Hans Verehrter Buchdrucker, selten entbehren meine Posts einer gewissen Ironie selten fehlt der Sarkasmus aber in Deinem Fall habe ich von jeglichem unartigen Stil abstand genommen. Wir alles wissen doch, dass die fiesesten Schwammerln hier im BB Sumpf zu finden sind:devil: Zitieren
Buchdrucker47 Geschrieben 16. Mai 2009 Autor Geschrieben 16. Mai 2009 Ein kleiner Betriebsurlaub... Unser Chef hatte drei Jahre zuvor in Germanien eine Yacht (gebraucht) erworben und diese, weil so groß, mit einem Tieflader nach Kroatien transportieren lassen. (Was schon fast den Kaufpreis des Schinakels ausmachte). Es war ein süßer Sommer, trotzdem herrschte in der Druckerei die Sauregurkenzeit und mein Boss beschloss, die Firma für eine Woche zu schließen, sich von einem alten Freund einen ebenso alten VW-Bus aus Bundesheerbeständen zu borgen, um damit sowohl sich, als auch uns nach Süden zu befördern, wo eine Minikreuzfahrt harrte. Das Boot hatte 11 Kojen, der Bus acht Sitzplätze, war aber mit Gepäck proppenvoll. Schon an der slowenischen Grenze wurden wir von einem österreichischen Zollschergen zur Seite gewunken. Kaum hatten wir alle unsere Pässe gezeigt, meinte er plötzlich ganz freundlich: " Es sats jo eh Unsrige, foats weida, i hob glaubt, ihr sats Türken". Mein Boss, der vorher nur extrem PS-starke Schlitten gefahren war, tat seinem Ärger lautstark Ausdruck, dass dieser betagte und voll beladene VW trotz brutal durchgetretenem Gaspedal sich wie ein störrischer Esel weigerte, auch kleinste Steigungen mit mehr als 40 kmh zu erklimmen. Als wir dann endlich die Marina erreichten, war alles da, was sich ein Gemeindebauhausmeister wünscht: Der blaue Himmel, das blaue Meer, die Sonne, aber etwas fehlte doch: DIE YACHT! Schnellen Schrittes eilten wir zum Hafenkapitän, um zu erfahren, dass der Mitbesitzer (ein Schriftsetzer, der noch zwei Jahre zuvor in der Firma tätig war), wenige Tage zuvor damit ausgelaufen sei und den Kahn in einem anderen Hafen verkauft hätte. Mein Chef "was not very amused" und bat mich, mit ihm nach Pula (oder war`s Rijeka?) zu fahren, um dort eine Diebstahlsanzeige zu erstatten. Wie`s halt so ist im Leben, ging uns 100 Meter vor einer Tankstelle der Sprit aus und ich schob dieses Fossil von Auto bis zum Zapfhahn. (Die Straße war eben und es saß außer meinem Chef auch niemand mehr drin) Im Hafenkapitänat, wo ich dem diensthabenden Offizier in gebrochenen Kroatisch erklären wollte, dass ein Schiff gestohlen wurde, erklärte man sich für nicht kompetent. In fast akzentfreiem Deutsch erlärte uns der Kommandant, dass, wenn die Besitzer beide Österreicher seien, wir nur in Wien Anzeige erstatten könnten. Betroppezt fuhren wir wieder nach Medulin, mieteten am Campingplatz zwei Wohnwägen, einen für den weiblichen Teil der Belegschaft, einen für den männlichen Rest. Der Rest des Urlaubs verlief problemlos. Meine Reisegefährten verbrachten die sonnigen Tage am Schotterstrand, ich, der ich wohlweislich Flossen, Schnorchel und Taucherbrille mitgenommen hatte, verbrachte sie submarin. Abends trafen wir uns aber alle wieder, um die kroatischen Alkoholbestände um einiges zu reduzieren. Obwohl mein sehr geschätzter Chef (er hieß Pepi, so wie mein Papagei, wenn er in der Firma bei mir vorbeiging und ich zu meinem Vogel sagte: "Braver Pepi", wußte er nie, ob ich ihn meinte, oder meinen Flattermann), keinen Alkohol trank, war er bei der Heimreise sehr matt. Also setzte ich mich neben ihn, (ich hatte nie einen Führerschein, also konnte ich ihn auch nicht ablösen), und versuchte ihn durch Gespräche wachzuhalten. Ein geeignetes Thema war auch bald gefunden. Atomkraftwerke. Er ein Befürworter, ich ein Gegner. Sein Adrenalinspiegel stieg und so gelang es mir, ihn bis Wien wachzuhalten. Dann passierte Tschernobyl. Ein Jahr später gab er mir zu verstehen, dass ich damals eigentlich recht gehabt hätte. Er sähe nicht ein, dass sein Töchterlein plötzlich nicht mehr im Garten spielen dürfe, da das Gras mittlerweile radioaktiv verseucht sei. Diese Aussage war Balsam für meine Seele, ward ich doch in Zwentendorf geboren. (Obwohl man sich, wie man weiß, den Ort der Geburt als 0-jähriger nicht aussuchen kann. Wenn Euch dieses Geschichtlein gefallen hat, bitte ich um ein Echo, wenn nicht, auch. Liebe Boardies, gute Nacht, Hans Zitieren
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