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Masern und Mumps? - Ja, bitte!


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Empfohlene Beiträge

Der nächste Dampfer hieß "Frank Leonhardt", hatte 6000 BRT und

war ein Stückgutfrachter. Er kam gerade von einer achtmonatigen

Ostasienreise zurück und die Besatzung, derer ich noch ansichtig

wurde, war dementsprechend urlaubsreif. (Nach sechs Monaten

Fahrzeit hat man Anspruch auf drei Monate Urlaub).

 

In den Kabinen hingen noch Asahi-Bierreklamen und japanische

Pinup-Girl-Posters an den Wänden.

Im Heuerstall in Hamburg sagte man mir, dass der Pott nach

Japan gehen würde, auf der Reederei erfuhr ich, dass zuvor noch

eine kleine Reise dazwischenkäme.

 

Na gut, dachte ich arglos, begab mich an Bord und schon

wenige Stunden später liefen wir aus.

Erster Hafen: Hamina in Finnland, um Eisenerz zu bunkern.

Mein erster Eindruck von Hamina: Trostlos.

Mein zweiter Eindruck: Alle Finnen sind besoffen.

 

Das waren wir binnen kurzer Zeit zwar auch, aaaber,

wir hatten Trinkkultur!

 

Zwischenbemerkung:

Auf skandinavischen Schiffen herrscht Alkoholverbot, deshalb

wunderte es mich auch nicht, was ich in Liverpool erleben

durfte. Ein norwegisches Schiff war eingelaufen, fünf

Matrosen stürmten die Hafenkneipe, bestellten doppelstöckigen

hochprozentigen Fusel, kippten diesen auf Ex runter, um sofort

die nächste Runde zu bestellen.

Nach etwa einer halben Stunde kippte der Erste vom Barhocker,

die verbleibenden vier Kollegen schleppten ihn in die Ecke

eines Sofas.

Zehn Minuten später kippte der Nächste, die restlichen drei

setzten ihn daneben (so wie bei den zehn kleinen

Negerlein), den letzten Komatrinker platzierte dann der

Wirt, der aber derlei schon gewohnt zu sein schien.

 

Noch ein kleiner, aber nicht unwesentlicher Unterschied zu

deutschen Schiffen: Auf skandinavischen Dampfern darf

die Besatzung abheuern, wo immer sie will.

Wir hingegen waren laut Heuervertrag verpflichtet

(bis zum bittern Ende), erst in einem deutschen Hafen, wozu

seltsamerweise auch Rotterdam gehörte, von Bord zu gehen.

Widrigenfalls wären wir vertragsbrüchig geworden und hätten

auf eigene Kosten einen Ersatzmann einfliegen lassen müssen.

(Ein Einfachticket hätte damals ca 50.000 Schilling nach NY

gekostet).

Ende der Zwischenbemerkung.

 

Christiansand in Norwegen war der nächste Erzhafen.

Malerisch am Ende eines Fjords lag dieses öde Kaff.

 

Was mich stutzig machte, war der Umstand, dass an der

Mole etwa 15 weibliche Wesen standen, die teilweise mit

Ferngläsern ausgerüstet waren.

Schon wenig später sollte ich den Grund erfahren.

Sie hielten Ausschau nach der Nationalität der Schiffe

und da unseres ein deutsches war, wie an der Flagge

leicht zu erkennen, kam eitel Freude auf, wussten die

klugen Mädchen doch, dass wir "fast" unbegrenzte

Mengen zollfreier Alkoholika an Bord hatten.

(Wenn man genug Geld hatte, konnte man in einem

staalichen Spirituosenladen ein Mal pro Monat eine

Flasche Alk zu exorbitanten Preisen kaufen).

 

Wenig später, wir hatten noch kaum festgemacht,

stürmten sie schon das Schiff. Ähnliches hatte ich

in Brasilien schon erlebt, nur waren hier die Girls weisser,

dicker und älter.

Wie so oft im Leben bekamen die Ranghöheren die

Hübschesten, mir als drittem Steward ward ein Nilpferd

zuteil.

Sie trug, trotz niedriger Außentemperaturen, nur einen

Pulli (und drunter nichts), eine Pepitahose, die sie wohl

einem Koch abgebettelt hatte (alle Köche tragen diese

schwarzweißkarierte Tracht) und Holzschlapfen ohne Socken.

 

Wir verliebten uns sofort ineinander, d.h. drei Stunden später,

nachdem sie eine Flasche Cognac getrunken hatte und ich

eineinhalb Flaschen Bommerlunder (Kümmelschnaps).

 

Eigentlich (mag) mochte ich dicke Frauen nicht, aber wie

das Sprichwort uns sagen will: In der Not frisst der Teufel

Fliegen, wenig später lagen wir schon in meiner Koje.

Wie sich dies platzmäßig ausging, vermag ich mir bis heute

nicht zu erklären, ebensowenig wie den Umstand, dass

ich angesichts dieser Fleischmassen noch erektionsfähig

war.

Es muss aber so gewesen sein, denn nächsten Tags

bestätigten mir sechs Besatzungsmitglieder, die drei

Stunden unser Liebesspiel mit Wohlwollen betrachteten,

diese Tatsache. (Man nennt dies "Schaufick", konnte ich

selbigen auch bei ....naja).

Als ich am nächsten Morgen dieses Unsterns von Frau

ansichtig wurde, beschloss ich, meine Kabine nicht mehr

zu betreten. Ich schlief dann bei (nicht mit) einem

Leichtmatrosen, der noch eine Koje frei hatte.

Schlimm war auch, dass die Toilette, die visavis meiner

Kajüte lag, auch vom Maschinenpersonal frequentiert wurde,

und so traf es sich, dass der zweite Ingenieur, der unfreiwillig

dieses Wesens ansichtig wurde, sie hatte die Türe nicht

abgesperrt, mir mittags kundtat: "Also wissen Sie, eine

derartige Geschmacklosigkeit hätte ich Ihnen nicht zugetraut".

Ich krümmte mich wie ein Wurm.

 

In meiner Abwesenheit erzählte die Hübsche in ihrem

kümmerlichem Englisch, dass wir verlobt seien und bestellte

beim ersten Steward einen Kasten Bier auf meine Rechnung.

 

So richtig eng wurde es erst, als ich zu Gehör bekam, dass

unser Schiff nachmittags auslaufen sollte.

Nennt mich feige, werft mir Schuhe nach!!!

Ich versprach dem hamburger Decksjungen, 18 Jahre alt,

aber abgebrühter als ich es war, eine Kiste Bier, falls er

mir diese Braut von Deck schaffen würde.

Sie ging nicht freiwillig.

Von sicherer Position aus konnte ich beobachten, wie er

sie, unter Zurücklassung ihrer Holzpantinen, von Bord jagte.

 

Das dreimalige Tuten der Schiffssirene fiel mit dem lautem

Geräusch zusammen, das der Stein verursachte, der mir

vom Herzen fiel.

 

Dass ich diesen Hafen nochmals wiedersehen würde, wusste

ich noch nicht, das erzähle ich Euch das nächste Mal.

(Falls es Euch interessiert).

 

Hans (und Pepi)

 

:wink: :wink:

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Gast Nowatschek

Hallo Leute !

 

Ich bin beim durchforsten des Google vorerst zum Lesen in dieses Forum gekommen.

 

Eure umwerfende Ehrlichkeit Dinge beim Namen zu nennen

und diese so zu schreiben,dass es den Leser regelrecht fesselt,

ist mir sympatisch.

 

Jemand der die kath.Schulbrüder,egal wo auf dieser Welt als Schüler aushalten mußte,weiß viel von dieser oft schrecklichen Zeit zu erzählen.

 

Extrem selten sind es schöne Geschichten,die den Schülern

in Erinnerung geblieben sind.Nicht selten wurden Schüler untereinnander aufgehetzt.Es gab die Schüler, die die anderen unterdrücken durften und mit den so Geschundenen machen durften was sie wollten.

 

Es gab die goldene Mittelgruppe die froh war weder zu den Schlägern und auch noch mehr darüber froh waren nicht zu den Opfern zu gehören.Da ein Schüler der zum OPferwerden ausgesucht wurde,nicht nur OPfer der Schlägerschüler war,sondern auch von den Lehrern und Präfekten.

 

Lehrer und Präfekten die zum Täterkreis der Pädokrimminellen zählen,hatten aus diesen von ihnen künstlich erzeuigten Schülerkriegszustand profitiert.Da sich die Schüler selten nach deren dort erlbter Schulzeit treffen wollten und sich so zu Ungunsten der Täter solidarisieren konnten.

 

Den Schüler,egal ob sie nun zu den Schlägern gehörten

oder zur Mittelgruppe,die froh waren nur beobachten zu müssen

und nicht selber Opfer sein mußten oder auch die Opfer,

niemand konnte etwas dafür,dass dort die Schüler untereinander aufgehetzt wurden.

 

Ehrlich:

Wer würde nicht lieber nur Beobachter sein oder wenn es nötig ist auch zu den Schlägern gehören,umnur ja selber vorm Opfer sein damit bewahrt zu werden.Den die Kinder die zum Opferwerden ausgesucht wurden,hatten dort ein extrem schweres Leid zu ertragen,an dem auch heute noch,jeder der dort Opfer war,schwerstens zu leiden hat.

 

Logisch,erlebte Verbrechen am eigenen Körper heißt, den Tatort nicht ohne sich selber Schaden zu zufügen,nie verlassen zu dürfen.

 

Heute wird in fast allen Werbungen das Produkt im Lichtblick der Sexualität beworben.Warum auch nicht.

 

Heut eredet man offen über Sexualität.

Warum auch nicht.

 

Warum schämen sich dann immer noch Opfer von körperlicher

und sexueller Gewalt,ein Opfer gewesen zu sein ?

 

Sie haben sicher keinen Grund sich zu schämen,den die Schande der Tat liegt immer nur beim Täter und nie beim Opfer.

 

Nicht einmal in einem Gefängnis,dort wo wahrlich schwere und muskulöse Jungs einsitzen,haben auch nur die geringste Chance sich dann,wenn sie von den anderen zum Opfer ausgesucht werden,sich erfolgreich zur Abwehr zu setzen. Wie soll sich dann ein wehrloses Kind oder Jugendlicher erfolgreich wehren können,

das ist unmöglich !

 

Siehe bitte hier die Links:

 

Wer ich bin und was ich mache,hier zum nachlesen.

Eine kleine Info zu den kath.Schulbrüder und der sie trotz bewiesenen Täterschaft, schützenden Justiz

Bitte hier unten auf den Link klicken

http://www.freegermany.de/eva-nowatschek/vorwuerfe-und-belege.html

 

die Sunday Times hingegen hat berichtet, daß bisher 39 Pfarrer wegen sexueller Verfehlungen rechtskräftig gerichtlich verurteilt wurden,Anfang Juni erstmals auch eine ehemalige Nonne, die ihrem Geliebten beistand, ein ihr anvertrautes zehnjähriges Mädchen zu vergewaltigen.Der Nonnenorden zeigt sich erschüttert und kratzt sein Vermögen zusammen, weil eine Reihe anderer Männer und Frauen,die in ihrer Kindheit mißbraucht worden sind,den bereits

angeklagten Nonnen Rechtsanwaltskosten im Strafverfahren verursachen wird. Und laut Irish Times sind bereits weitere fünf Schulbrüder wegen sexueller Verfehlungen an ihren Schülern und Pfleglingen vom Staatsanwalt angeklagt worden. Der Orden der Schulbrüder distanziert sich von seinen bekleckerten Brüdern, bittet die Opfer um Verzeihung und fürchtet insgeheim noch weitere Fälle. Lustig? Nein !!!

 

Lese bitte auch hier weiter:

Diese Homepage ist echt lesenswert,da sie unzensuriert die Wahrheit aufzeigt.

http://michaeltfirst.blogspot.com/

 

Danke fürs Lesen !!!

 

Herzliche Grüße Nowatschek

freie.nachrichten@gmx.at

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Lieber Nowatschek,

 

sehr gut kann ich nachempfinden, welch Tort Dir von dieser

scheinheilig frommen Brut angetan wurde.

Auch meine Seele (falls es eine solche gibt), war voll des

Zorns. Ich habe es niemals vergeben und vergessen.

Andererseits war mir aber auch bewußt, dass ich, sollte

es mir nicht möglich sein, dieses Fehlverhalten Einzelner

in einen Ordner "Vergangenheit" zu schieben, mein ganzes

Leben vergiftet worden wäre. Das wurde es anfangs

tatsächlich, doch ist es nun schon 50 Jahre her und ich

bin altersbedingt retrospektiv "milder" geworden, ein

Umstand, der die Chose natürlich nicht gutheißen soll.

 

Aus Deinen intensiven Recherchen (Presse und Judikatur)

lässt sich unschwer erkennen, dass es Dir nicht gelang,

diese Geschehnisse der Vergangenheit anheimfallen zu

lassen. Es ist schon zu Deinem Lebensinhalt geworden,

(a la Simon Wiesenthal), derartige Lapsi aufzudecken.

 

Ob dies jetzt, was Dich anbelangt, noch auf freiwilliger

Basis beruht oder schon zum Zwang geworden ist, kannst

Du, so glaube ich, selbst nicht mehr beurteilen.

 

Obwohl ich selbst kein Moderator bin, finde ich, dass Du

dieses Board missbrauchst, um Deine zum Himmel schreiende

Anklage loszuwerden.

 

Es gibt viele Boards, die sich mit seelischen Bedrängnissen

auseinandersetzen, warum wählst Du ein Bikeboard?

Solltest Du aber jede Menge Feedback auf Dein Posting

bekommen, dann nehme ich alles zurück.

 

Ich jedenfalls wünsch`Dir alles Gute und ein bisschen mehr

Verständnis für die Schwächen der Menschen.

 

Hans

 

:wink:

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Lieber Nowatschek,

 

sehr gut kann ich nachempfinden, welch Tort Dir von dieser

scheinheilig frommen Brut angetan wurde.

Auch meine Seele (falls es eine solche gibt), war voll des

Zorns. Ich habe es niemals vergeben und vergessen.

Andererseits war mir aber auch bewußt, dass ich, sollte

es mir nicht möglich sein, dieses Fehlverhalten Einzelner

in einen Ordner "Vergangenheit" zu schieben, mein ganzes

Leben vergiftet worden wäre. Das wurde es anfangs

tatsächlich, doch ist es nun schon 50 Jahre her und ich

bin altersbedingt retrospektiv "milder" geworden, ein

Umstand, der die Chose natürlich nicht gutheißen soll.

 

Aus Deinen intensiven Recherchen (Presse und Judikatur)

lässt sich unschwer erkennen, dass es Dir nicht gelang,

diese Geschehnisse der Vergangenheit anheimfallen zu

lassen. Es ist schon zu Deinem Lebensinhalt geworden,

(a la Simon Wiesenthal), derartige Lapsi aufzudecken.

 

Ob dies jetzt, was Dich anbelangt, noch auf freiwilliger

Basis beruht oder schon zum Zwang geworden ist, kannst

Du, so glaube ich, selbst nicht mehr beurteilen.

 

Obwohl ich selbst kein Moderator bin, finde ich, dass Du

dieses Board missbrauchst, um Deine zum Himmel schreiende

Anklage loszuwerden.

 

Es gibt viele Boards, die sich mit seelischen Bedrängnissen

auseinandersetzen, warum wählst Du ein Bikeboard?

Solltest Du aber jede Menge Feedback auf Dein Posting

bekommen, dann nehme ich alles zurück.

 

Ich jedenfalls wünsch`Dir alles Gute und ein bisschen mehr

Verständnis für die Schwächen der Menschen.

 

Hans

 

:wink:

 

:toll:

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Liebe Leser!

 

I proudly present a

Vortsätzung

 

Alles grau, feucht und nebelig...

So präsentierte sich mir der damals größte Hafen der Welt,

Rotterdam. Kurz zuvor hatte er New York den Rang abgelaufen.

Die 50 Kilometer vom Ölhafen bis ins Zentrum fuhr der Bus

eine Stunde. Während das Erz gelöscht wurde, trieb ich mich

im Vergnügungsviertel herum. Es nannte sich Katendrecht

und gleich in der ersten Spelunke, die ich betrat, dachte ich

in ein Clublokal von Basketballspielern reingeraten zu sein.

 

Alle Gäste waren zwei Meter hoch und aus der ehemaligen

Kolonie Surinam. Obwohl sehr schwarz, hatten alle die

niederländische Staatsbürgerschaft. Ich plauderte ganz

gemütlich mit diesen Giganten und fuhr dann wieder zurück

an Bord. Dort frug man mich, ob ich nicht alle Tassen im

Schrank hätte, ob ich nicht wüsste, welcher Gefahr ich mich

ausgesetzt hätte, ich, als einziger Weißer!

 

Da ich mir der Gefahr nicht bewusst war, verhielt ich mich

völlig unbefangen, diese Naivität dürfte die Blackies

beeindruckt haben. (So denke ich heute, vielleicht hatte

ich nur Glück?).

 

Ich nahm mir ein Herz, konsultierte den "Ersten Offizier" und

wollte, ganz unverschämt, wissen, wie es denn mit der

versprochenen Japanreise aussähe?

 

Er lächelte wie ein Buddha ob meiner Einfalt und ließ mich

wissen, dass noch eine kleine Zwischenreise eingeschoben

werden würde.

Christiansand? Hamina?

Nein, nein, es ginge erst nach Huelva (Spanien) und Savona

(Italien), anschließend nach Limassol (Zypern).

 

Ich empfand dies als gar nicht so unangenehm, da in

Nordeuropa der Winter herrschte und im Mittelmeer mit

20 Grad plus zu rechnen war.

 

Ein Ingenieursassistent, kurz Assi, ist ein Mensch, der an

Land einen technischen Beruf gelernt hat (Automechaniker,

Schlosser, sogar einen Hufschmied lernte ich kennen) um

sodann als Sklave eines Ingenieurs mit diesem gemeinsam

im Bauch des Schiffes Wache zu schieben.

(Der Assi hat, wie es die Hierarchie halt so fordert, auch

einen Sklaven, einen Subsubsklaven sozusagen, der hieß

"Öler" oder "Schmierer" oder "Storekeeper". Diese "Unter-

menschen" hatten keinen Beruf erlernt und waren noch

schmutziger, um politisch ganz unkorrekt zu sein, von

Negern optisch nicht zu unterscheiden.

 

Huelva:

 

Einer der drei Assis, er stammte aus Stuttgart, war ein ganz

drolliger Bursche.

Schon ein Mal hatte er die Aufmerksamkeit des Kapitäns auf

sich gezogen, als er bei einer der täglich stattfindenden Parties

Seekarten in seiner Waschmuschel verbrannte.

Rauchmelder gab es damals zwar noch nicht, aber der Qualm

fand seinen Weg hoch bis zur Brücke. (Ich war dabei).

 

Sein Meisterstück (Geselle war er ja schon), lieferte er im

Hafen von Huelva.

Es sollte der Reederei Millionen kosten.

Die spanische Hafenaufsicht stellte jedem Schiff einen

Zollwächter bei. Tagsüber stand dieser meist gutmütige

Mensch an der Gangway und kontrollierte, ob Verbotenes

von oder an Bord gebracht wurde.

Wenn es dunkel wurde (weil die Nacht einbrach, hehe), saß

die Ablöse in einer winzigen Kabine, deren Interieur nur aus

einem kleinen Schreibtisch und einem Sessel bestand.

 

Im selben Ausmaß wie der Assi betrunken und aufgekratzt

war, war der Zollwächter nüchtern und müde, sehr müde.

Mit einem Wort, der wurmstichige Schreibtisch verwandelte

sich in einen Kopfpolster, dorthin legte er auch seinen

Kopf, nicht ohne vorher seinen Gürtel mit dem Pistolenhalfter

abzulegen.

 

To make a long story short:

Vorgenannter Assi (seine Kabine lag visavis) bemerkte diesen

Umstand, schlich sich heimtückisch an und war Sekunden

später (ich war dabei, schon wieder), in seiner Kabine, um

uns stolz seine neu erworbenen Schätze zu präsentieren.

 

Meine Einsprüche, dass diese Aktion die armselige Karriere

dieses Spaniers, der zweifelsohne noch ein Jahr zuvor als

Ziegenhirte gearbeitet hatte und froh war, diesen, wenn

auch unterbezahlten, aber sicheren Job zu finden,

zerstören würde, fielen nicht auf fruchtbaren Boden.

 

Der Assi warf den Gürtel samt Halfter in den Rio Tinto,

die Dienstpistole versenkte er in einer Ölwanne im

Maschinenraum.

 

Nächsten Tags war die Hölle los.

Um sieben Uhr Feueralarm, die Besatzung versammelte sich

auf dem dafür vorgesehenen Deck und der Kapitän hielt

eine Ansprache.

Wenn derjenige, der dieses Lausbubenstück vollbracht hätte,

sich freiwillig melden würde, sähe er von einer Bestrafung ab,

vorausgesetzt die Pistole käme wieder zum Vorschein.

 

Es meldete sich niemand.

 

Zwei Stunden später hatten wir alle eine eidesstattliche

Erklärung zu unterschreiben, in der wir erstens:

versicherten, dass wir damit nichts zu tun hätten,

und zweitens, auch nicht wüssten, wer der Täter sei.

Ich unterschrieb. Mein erster und letzter Meineid.

(Andernfalls wäre mein Leben an Bord nicht mehr das gewesen,

was man ein "Zuckerlecken" nennt.

 

Wenige Stunden später erschien ein Marinekommando mit

Schlauchboot. (Ja, so schnell können Spanier sein, wahrscheinlich

haben sie zu wenig Pistolen?).

 

Vier Taucher, eine Frau war auch dabei, durchwühlten den Schlamm rund ums Schiff und förderten immerhin aus der schlammigen Brühe den Gurt samt Halfter zu Tage.

Gleichzeitig erschien die gefürchtete "Black Gang", die das

Schiff in kleinste Bestandteile zerlegte.

Auch sie fanden NICHTS.

 

Ich weiß nicht, ob die Reederei diesen Einsatz zu bezahlen

hatte, es wären einige tausend DM gewesen, viel schlimmer

traf es die Reederei, dass dieses Schiff Hafenverbot bekam,

es durfte nie wieder Huelva anlaufen.

 

Der nächste Hafen, Savona, bleibt mir deswegen in unguter

Erinnerung, weil mir dort drei Italiener meine Uhr, die mir

meine Mutter anläßlich meines Geburtstages nach Hamburg

geschickt hatte, um zwei Uhr morgens mit vorgehaltenem

Messer raubten, sondern auch weil mir dort, in dem auf

Reede liegendem Schiff, der Bootsmann versprach, mich

umzubringen. (Eine Drohung, die man, wenn auch betrunken

ausgesprochen (ausgelallt?), durchaus ernst nehmen sollte.

 

Fortsetzung folgt (etwas später).

 

Begründung folgt (auf dem Fuße).

 

Hans

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Allen mir wohlgesinnten Boardies möchte ich mitteilen,

 

dass ich ab heute nur mehr mit "Hans" firmiere.

 

Der Grund: Mein über alles geliebter Papagei namens

 

Pepi, hat gestern, nach vielen tausenden Kilometern

 

die er mit mir (auf meiner Schulter) mit dem Rennrad

 

verbrachte, seinen kleinen grünen Geist ausgehaucht.

 

Im Sommer wäre er 37 Jahre alt geworden,

 

mich hat er mehr als 35 Jahre auf meinem Lebensweg begleitet

 

und ist mir stets treu geblieben.

 

 

Es grüßt Euch,

ein zu Tode betrübter Mensch,

 

Hans (ohne Pepi)

 

PS. Ich bitte, von Beileidskundgebungen abzusehen!

 

PPS. Er hatte lt. Autopsiebefund Wasser in der Lunge und

ein vergrößertes Herz.

 

 

Als Anhang versuche ich noch ein Bild runterzuladen,

weiß aber nicht, ob`s mir gelingt, ich bin schon zu

betrunken.

apr107_069.jpg

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Gast Nowatschek

Servus lieber Buchdrucker 47 :wink:

 

Das ich beim durchforsten des Google auf Deine mir,wegen Deiner bestechenden Ehrlichkeit, sehr gut gefallenden Texte gestoßen bin,habe ich in meinem Posting schon erwähnt.

 

Aus Dir ist ein ganzer Kerl geworden,der sich nicht versteckt,

weil ihm andere schaden wollten.

 

Deine Einstellung wünsche ich vielen,die es bis heute nicht geschafft haben,nun selber über ihr Leben zu bestimmen.

 

Ich jage keinen Hühnerdieb,der die Beute schon gefressen hat

und es so keinen Sinn mehr macht,ihm zu verfolgen.

 

Ich darf es mir nicht erlauben müde zu werden und damit aufzuhören,die Eltern die auch heute noch ihre Kinder dorthin anvertrauen,zumindest aufzuklären,was vielen Kindern

dort angetan wurde.

 

Hätte ich,noch bevor auch ich meinen Sohn dorthin schickte,

nur ein kleines Wörtchen der Vorwahrnung wo gelesen oder gehört,was er dann erlebte,dann wäre ihm sicher extrem

viel erspart geblieben,da ich ihm dann absolut sicher nie dorthin geschickt hätte.

 

Du hast recht,dieses Thema gehört nicht in ein Bikerboard.

Dafür möchte ich mich bei allen Usern und so wie so

auch bei Dir entschuldigen.

 

Sollte mir wer was zu diesem Thema zu sagen haben,kann mich der was mich sucht,über diese e-mail erreichen.

freie.nachrichten@gmx.at

 

Schreib ja Deine Berichte weiter,da sie absolut lesenswert sind.

Für dein weiteres Leben wünsche ich Dir alles Gute und bleib

der ganze Kerl,den ich hier in Dir erkannt habe.

 

 

herzliche Grüße Nowatschek

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Ach wie Schade. Ich hab so gehofft, dass wir 3 uns mal über den Weg (nicht zsam) fahren...

Ist das eigentlich für einen Papagei schon viel?

Keine Ahnung...

 

 

Das kommt auf den Papagei an. Amazonen werden etwa

40-50 Jahre alt, man hat aber auch schon von 80-100jährigen

Aras gehört.

Wir können uns auch zu zweit über den Weg fahren, Du

erkennst mich an meinem Trek y foil 77, davon gibt es, so

glaube ich, in Wien und Umgebung nicht Allzuviele.

Wenn doch, dann bitte ich den Besitzer, sich bei mir zu

melden. (Zwecks Speichengeflüster).

 

Hans (ohne Pepi):(

:wink:

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Das kommt auf den Papagei an. Amazonen werden etwa

40-50 Jahre alt, man hat aber auch schon von 80-100jährigen

Aras gehört.

Wir können uns auch zu zweit über den Weg fahren, Du

erkennst mich an meinem Trek y foil 77, davon gibt es, so

glaube ich, in Wien und Umgebung nicht Allzuviele.

Wenn doch, dann bitte ich den Besitzer, sich bei mir zu

melden. (Zwecks Speichengeflüster).

 

Hans (ohne Pepi):(

:wink:

 

http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=90960&d=1219822537

 

Das Bike übersieht man einfach nicht.

Warum ist denn der Pepi immer verkehrt rum gesessen?

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Liebe Leser!

 

Hier folgt eine Fortsetzung, die aber vielleicht nicht ganz so

pointiert ausfällt, da mein Herz noch immer blutet ob des

traurigen Verlusts meines Pepis. (Genug der Melodramatik).

 

Savona:

 

Dieser Hafen ist relativ klein, so dass die meisten Schiffe

gezwungen sind, auf Reede zu liegen. Es kann Tage dauern,

bis man einen Liegeplatz ergattert. Um der Besatzung einen

Landgang zu ermöglichen, fährt um 19 Uhr ein Shuttleboot

zum Hafen und um 24 Uhr wieder zurück.

Bis zum Hafen brauchte es 20 Minuten, genug Zeit, dass

der Bootsmann vor versammelter Besatzung versuchte,

mich als Österreicher zu verhohnepiepeln. (Verarschen, auf

die Schaufel zu nehmen). Leider lachte niemand über seine

plumpen "Scherze", bei meinen zynisch-sarkastischen

Antworten lachten aber alle. Das brachte ihn zur Weißglut, er

versprach Rache. Wieder an Bord, schlug er um ca ein Uhr

morgens mit stahlharter Faust an meine Kabinentür und

schrie lauthals: "Den Steward bring ich um, ich bring ihn

um"!

Abgesehen davon, dass ich sowieso mit eine großkalibrigen

Gaspistole unter dem Kopfpolster schlief, hatte ich noch

einen Mitbewohner. Er stammte aus Bayreuth, hatte jahrelang

beim Straßenbau gearbeitet und der Umfang seiner

Oberarme entsprach dem meiner Unterschenkel.

Er fragte: "Wos wü er"?

Ich sagte: " Na umbringen wü er mi".

Darauf mein Kollege: "Hähä".

Durch das Geschrei war auch der Erste Offizier wachgeworden,

vor dem der Bootsmann heillosen Respekt hatte.

Der fragte nur: "Wat mokst du denn hier? Du gehörst auf`s

Achterdeck, nu gei mal slopen"!

Der Bootsmann folgte wie ein Hündchen.

 

Nach dem Auslaufen hatten wir schwere See von Backbord,

und ich war gezwungen, das Wellentunnel zu benützen, um

von den Brechern nicht von Bord gespült zu werden.

Ich wollte einige befreundete Matrosen besuchen, um

zu demonstrieren, dass ich keinerlei Angst vor dem Bootsie

hätte. (Das ist, vom psychologischen Standpunkt her gesehen,

sehr wichtig).

Schon nach wenigen Bieren öffnete sich die Türe und wer

kam herein? Mein Freund, der Bootsmann.

Er tat so, als ob er mich nicht gesehen hätte, aber kein

Wort des Streites, geschweige denn des Umbringens.

Er hatte mich, ob wohl oder übel, akzeptiert.

 

Der nächste Anlaufhafen war Limassol (Zypern).

Schon seit mindestens zwei Jahrtausenden wird dort Kupfer

gefördert, im Tagbau.

Wir fuhren südlich von Kreta vorbei, das Ida-Gebirge war noch

mit Schnee bezuckert, die Temperatur lag aber schon bei

20 Grad Celsius.

 

Und schon wieder lagen wir auf Reede, diesmal aber gleich

für vier Wochen.

Das Kupfererz wurde mit Schuten längseits des Schiffes

gebracht und abends fuhr wieder ein Shuttleboot zum

Hafen.

Es ist ja schön, wenn man winters durch Zitronenhaine,

an deren Bäumen leuchtend gelbe Zitronen hängen,

spazieren kann, doch empfand ich das damals etwas

langweilig, eher für Pensionisten.

Das einzige Lokal das offenhatte (es war ein kleines Dorf

außerhalb von Limassol), war eine Holzbaracke, voll mit

betrunkenen Seeleuten.

 

Wir tranken den billigen süßen zypriotischen Wein und

das einzige Mädchen, das wir sahen, war des Wirten

Töchterlein.

Sie war feist, unschön und trug eine große rosa Plastikblume

im Haar.

Mit jeder Bouteille die wir tranken, wurde sie schöner!

Ein Wunder!

Nach der fünften Flasche erschien sie uns wie die Monroe!

 

Einige Boardies, die finanziell besser gestellt waren, fuhren

mit dem Taxi nach Nikosia, konnten aber auch nichts

Aufregendes berichten.

 

Um Limassol, das ja nur wenige Kilometer entfernt lag, besser

kennen zu lernen, nahm ich den Bus.

Darin befanden sich einige hübsche Gymnasiastinnen, aber

leider auch einige ungehobelte Jungs.

Als ich nur wenige Worte mit der levantinischen Schönheit,

die hinter mir saß wechselte, sprang einer dieser Epheben auf

und versetzte mir eine schallende Ohrfeige.

 

Auf meine Frage, was denn das solle, erwiderte er: "Das

seien brave Mädchen und ich dürfe mit ihnen nicht sprechen"!

Die restlichen zehn Minuten bis zum Busbahnhof hatte ich

dann noch Gelegenheit, ihm zu erklären, dass, wenn dies

auf Zypern Usus sei, diese Insel wohl nie Europareife

erlangen würde. Ich hätte die 17jährige ja nicht beleidigt

oder ihr gar unsittliche Anträge gemacht und mit einem

Menschen Belanglosigkeiten auszutauschen, sollte in

kultivierteren Gegenden ja wohl möglich sein.

 

Obwohl der ultraorthodoxe Typ fließend Englisch sprach,

fiel ihm keine Replik ein. Traurig.

 

Zehn Tage später waren wir wieder im grauen, feuchten und

kaltem Rotterdam.

Die Antwort auf die Frage an den Ersten Offizier, wann

wir denn endlich nach Japan fahren würden, verrate ich

Euch das nächste Mal.

 

Liebe Grüße,

 

Hans (ohne Pepi)

:wink:

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manchmal, so beim durchlesen deiner geschichten, beneid' ich dich um deine abenteuer...

 

"feist" is übrigens ein nettes vokabel, verwend ich ab und an damits mir nicht in vergessenheit gerät ;o)

 

was ist ein wellentunnel?

:wink:

 

Lieber shroeder,

 

Ad eins: Wieso beneidest Du mich nur MANCHMAL?

 

Ad zwei: Wahrscheinlich aufgrund meines Berufs bin

ich in antiquierte und aussterbende Wörter verliebt.

(Ich habe viele Bücher aus dem 19., 18., 17., und

16. Jahrhundert zu Hause. Weißt Du zB was

Afterbürde bedeutet? Vor 300 Jahren wußte das

jeder Mensch).

 

Ad drei: Von der Hauptmaschine jedes Schiffes

läuft eine Antriebswelle bis zur Schraube.

Diese hat, je nach Größe des Dampfers einen

Durchmesser von 30-80 Zentimetern.

Entlang dieser Welle verläuft das Wellentunnel,

damit man auch bei Windstärke 12 noch nach achtern

gelangen kann, ohne von Bord gespült zu werden.

 

Ich hoffe, mit diesen Antworten dienlich gewesen sein

zu können!

 

Hans (leider ohne Pepi)

 

:wink:

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Lieber shroeder,

 

Ad eins: Wieso beneidest Du mich nur MANCHMAL?

 

Ad zwei: Wahrscheinlich aufgrund meines Berufs bin

ich in antiquierte und aussterbende Wörter verliebt.

(Ich habe viele Bücher aus dem 19., 18., 17., und

16. Jahrhundert zu Hause. Weißt Du zB was

Afterbürde bedeutet? Vor 300 Jahren wußte das

jeder Mensch).

 

Ad drei: Von der Hauptmaschine jedes Schiffes

läuft eine Antriebswelle bis zur Schraube.

Diese hat, je nach Größe des Dampfers einen

Durchmesser von 30-80 Zentimetern.

Entlang dieser Welle verläuft das Wellentunnel,

damit man auch bei Windstärke 12 noch nach achtern

gelangen kann, ohne von Bord gespült zu werden.

 

Ich hoffe, mit diesen Antworten dienlich gewesen sein

zu können!

 

Hans (leider ohne Pepi)

 

:wink:

 

1.) weil andere auch was erlebt haben und darum beneidet werden wollen :D

2.) ja, weiß ich, sah mich aber noch nie veranlasst es zu verwenden ;o)

3.) aja, eh klar, die frage hätt ich mit a bissl denken selbst lösen können...

 

:wink:

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1.) weil andere auch was erlebt haben und darum beneidet werden wollen :D

2.) ja, weiß ich, sah mich aber noch nie veranlasst es zu verwenden ;o)

3.) aja, eh klar, die frage hätt ich mit a bissl denken selbst lösen können...

 

:wink:

 

 

 

Ich glaub bei dem Film "Poseidon Inferno" sinds durch den Wellentunnel dann raus aus dem Wrack gekommen, wenn ich mich recht erinnere!

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Liebe Boardies,

 

soeben ist mir auch ein Text verschwunden, an dem ich soeben

zwei Stunden geschrieben habe.

Der Grund ist mir schleierhaft, weiß ich doch nicht, weil Newbie,

wie man solchen Text speichern kann.

 

Also folgt hier ein Gedächtnisprotokoll. (Welch garstig

Wort!). Es rächt sich auch, weil ich ansonsten all

meine Gschichterln vorab mit der Hand schreibe, diesmal

leider nicht.

 

Die Bernd Leonhardt fuhr leider auch den langweiligen

Trip: Jössingfjord-Rotterdam-Savona-Zypern.

Und wieder retour. Gähn.

Von Ostasien keine Spur.

 

Man raubte mir keine Armbanduhr, (die wurde mir schon

geraubt). Der Bootsmann verhielt sich auch sehr dezent.

 

Den Traum von der Ostasienreise (Japan) hatte ich auch

schon aufgegeben, bis sich dann, unerwarteterweise beim

Auslaufen von Jössingfjord, ein Erzhafen, in dem

während des Weltkrieges einige deutsche Kriegsschiffe

Zuflucht suchten, doch noch ein kleines Abenteuer ergab.

 

Es war 12 Uhr mittags, als der leicht betrunkene Koch

mit einer Tatsache konfrontiert wurde, mit der wir alle

nicht gerechnet hatten.

 

Der Kapitän, wortkarg wie eine Ameise, schwarzgekleidet

wie ein SS-Offizier, uns das Auslaufen befahl.

Obwohl vom Funkoffizier gewarnt, dass uns außerhalb des

Fjords eine extreme Schlechtwetterfront erwarten würde,

liefen wir aus.

 

In der Kombüse flog alles kreuz und quer, an eine

gediegene Nahrungsaufnahme war nicht mehr zu denken.

 

Zwei SOS-Funksprüche von griechischen Frachtern

erreichten uns, doch konnten wir nicht Folge leisten.

Dazu hätten wir den Kurs ändern müssen.

 

(Wenn ein Erzfrachter quer zu den anstürmenden 15 Meter

hohen Wellen liegt, ist er manövrierunfähig und kann auch

in wenigen Minuten zerbrechen und mit Mann und Maus

in der kalten Nordsee verschwinden).

 

Zurück in Hamburg, bot mir die Reederei Leonhardt und

Blumberg ein Schiff an, das noch gar nicht von Stapel

gelaufen war, noch in der Werft lag, aber das ist schon

wieder eine andere Geschichte...

 

Wenn Ihr diese lesen wollt, so schreibt mir bitte,

 

Hans (leider ohne Pepi)

 

:wink::wink:

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