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Masern und Mumps? - Ja, bitte!


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ah ja, nowos:

 

mir gfallen dem hansl seine gschichten.

auch weil ich vieles zwar erst 12 jahre später aber weitgehend so wie er erlebt habe und seine gschichtln bei mir dann vergessen geglaubte erinnerungen wach rufen.

 

wiegesagt, zwar erst 12 jahre später aber ghabt hamma aa ned viel mehr, glücklicher glaub ich und freier weiss ich waren wir kinder damals auf jeden fall.

 

es ghörn wieder mehr gschichten erzählt, vorgelesen und selber gelesen.

ich sichs ja bei den jungen kollegen.

die affen sind kaum mehr imstande zuzuhören.

vom lesen können - ned jetzt MAMA UND PAPA, MAMA AM BAUM, OTTO UND ANNA... - sondern lesen-verstehen-umsetzen-anwenden will i eh scho gar nimmer reden.

aber gut, wenn das lebensziel einen möglichst grossen, flachen fernseher als hausaltar zu haben ist, hat ma eigentlich eh scho lang verloren.

gut is nur dass die betreffenden ned merken...während sich die familie einträchtig ums digitale lagerfeuer versammelt.

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grad gfunden...

 

Das hier ist für alle bis jahrgang 78. die jüngeren kennen vieles bestimmt nicht mehr. aber denkts amal zruck, was ma damals gmacht ham. was wir überlebt ham....

 

 

- die feuchtblattern haben wir uns bei freunden abgeholt

- wir sind am nachmittag zu dem freund einfach dorthin mitgegangen. und sei mama hat uns anstandslos reinlassen.

-ohne termin und ohne wochenlange absprache und wissen der eltern

-niemand hatte stress. das wort gabs damals nämlich noch gar nicht. manchmal hammas eilig ghabt. das wars aber auch schon.

- wir sind nach hause gangen wenn die straßenlaternen aufdreht worn sind. oder um a stück brot, was zu trinken oder um ein pflaster. aber auch nur wenn wir in der nähe waren.

- wir ham hosen mit lederflicken ghabt. oder die vom grossen bruder die die mama eingekürzt hat. ausglacht hat uns deswegen niemand. ham ja alle anderen auch ghabt.

- wir sind auf der haupstrasse min radl gfahrn. ein 10-gang rad war der wahnsinn.

-wir ham regenwürmer gessen, im bach gfischt und lagerfeuer gmacht wo immer wir wollen ham. und niemand hat uns des fischen glernt. wir hams einfach nachgmacht und irgendwann können. und wengan lagerfeuer hat uns auch nie jemand angezeigt. höchstens gschimpft und dann simma halt grennt.

-urlaub hamma bei der oma gmacht, und nicht auf mallorca.

-einkaufen hat uns die mama schon in kindergartenalter gschickt. den zettel hamma im gschäft abgebm, weil lesen hamma ja no ned können. und 's retourgeld hat aa immer gstimmt.

-ein jolly hat damals 1 schilling kost.

- unsere eltern waren nie auf einer elternkonferenz, krisensitzung und niemand von uns gschroppen musste wegen der eingschossenen fensterscheibe vom direktor zum psychologen.

-wenn einer genervt hat gabs dresche und gut wars! keine besorgten eltern die sich nachher bekriegten und anzeigten.

-im sommer gingen wir zum planschen zum ententeich

-das haus war ständig voll mit kindern bunt durchenandergewürfelt. wer abends noch da war bekam abendessen. ohne grosse einladung und verständigung der eltern.

- wer was ausgfressen hat hat a paar kräftige am oasch kriegt. jugendamt? keine ahnung!

-wir waren verschont von blödsinnigen trickfiguren.

dick und doof und daktari hamma schaun dürfen. und die familie petz! und dann ab ins bett!

 

aber wir habens überlebt!!! und es war eine wahnsinnig schöne kindheit!

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das Obst, das auf den Bäumen reifte,

(Kirschen, Birnen, Marillen und Zwetschken), fand sich in

unzähligen Rexgläsern wieder. Vitamine für den Winter!

^

Dille wuchs wild im Garten, in Riesenstauden,

wodurch es drei Mal in der Woche Dillsauce gab, ich liebe

sie heute noch!

 

Die Sommer waren endlos, kein Wölkchen trübte die Bläue des

Himmels, nur kurz unterbrochen von einem heftigen Gewitter,

danach schien gleich wieder die Sonne. Wie in den Tropen.

 

wir sind am nachmittag zu dem freund einfach dorthin mitgegangen. und sei mama hat uns anstandslos reinlassen.

-ohne termin und ohne wochenlange absprache und wissen der eltern

-niemand hatte stress. das wort gabs damals nämlich noch gar nicht. manchmal hammas eilig ghabt. das wars aber auch schon.

- wir sind nach hause gangen wenn die straßenlaternen aufdreht worn sind. oder um a stück brot, was zu trinken oder um ein pflaster. aber auch nur wenn wir in der nähe waren.

 

Bin zwar ein 68iger Jahrgang aber genau so wor´s.

Meiner 13 jährigen Tochter versuche ich immer wieder zu vermitteln wie toll wir es hatten (ohne HANDY Laptop Fernsehn .....)mit mäßigem Erfolg.

Ahja Fernsehen tgl.ab 18Uhr ausser MI 16 Uhr Kasperl hat aber eh kan interessiert außer es hat geregnet.

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grad gfunden...

 

Das hier ist für alle bis jahrgang 78. die jüngeren kennen vieles bestimmt nicht mehr. aber denkts amal zruck, was ma damals gmacht ham. was wir überlebt ham....

 

 

- die feuchtblattern haben wir uns bei freunden abgeholt

- wir sind am nachmittag zu dem freund einfach dorthin mitgegangen. und sei mama hat uns anstandslos reinlassen.

-ohne termin und ohne wochenlange absprache und wissen der eltern

-niemand hatte stress. das wort gabs damals nämlich noch gar nicht. manchmal hammas eilig ghabt. das wars aber auch schon.

- wir sind nach hause gangen wenn die straßenlaternen aufdreht worn sind. oder um a stück brot, was zu trinken oder um ein pflaster. aber auch nur wenn wir in der nähe waren.

- wir ham hosen mit lederflicken ghabt. oder die vom grossen bruder die die mama eingekürzt hat. ausglacht hat uns deswegen niemand. ham ja alle anderen auch ghabt.

- wir sind auf der haupstrasse min radl gfahrn. ein 10-gang rad war der wahnsinn.

-wir ham regenwürmer gessen, im bach gfischt und lagerfeuer gmacht wo immer wir wollen ham. und niemand hat uns des fischen glernt. wir hams einfach nachgmacht und irgendwann können. und wengan lagerfeuer hat uns auch nie jemand angezeigt. höchstens gschimpft und dann simma halt grennt.

-urlaub hamma bei der oma gmacht, und nicht auf mallorca.

-einkaufen hat uns die mama schon in kindergartenalter gschickt. den zettel hamma im gschäft abgebm, weil lesen hamma ja no ned können. und 's retourgeld hat aa immer gstimmt.

-ein jolly hat damals 1 schilling kost.

- unsere eltern waren nie auf einer elternkonferenz, krisensitzung und niemand von uns gschroppen musste wegen der eingschossenen fensterscheibe vom direktor zum psychologen.

-wenn einer genervt hat gabs dresche und gut wars! keine besorgten eltern die sich nachher bekriegten und anzeigten.

-im sommer gingen wir zum planschen zum ententeich

-das haus war ständig voll mit kindern bunt durchenandergewürfelt. wer abends noch da war bekam abendessen. ohne grosse einladung und verständigung der eltern.

- wer was ausgfressen hat hat a paar kräftige am oasch kriegt. jugendamt? keine ahnung!

-wir waren verschont von blödsinnigen trickfiguren.

dick und doof und daktari hamma schaun dürfen. und die familie petz! und dann ab ins bett!

 

aber wir habens überlebt!!! und es war eine wahnsinnig schöne kindheit!

 

genau so war das...

 

und ich mag dem buchdrucker seine gschichten, teils weils mich auch an eigenes erinnern das vergessen war, teils weil ich immer gerne leuten zuhöre die viel erlebt und eben deshalb viel zu erzählen haben; die mehr zu erzählen haben, als leute die ausser schule/arbeit/essen/schlafen/ihrem dorf und einem hobby nix kennen, die sind nämlich fad...

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kann si no wer ans messeprogramm erinnern?

das war das fernsehprogramm während der messe in der sonst programm losen zeit.

hat so ca. um 11:00 angefangen und is bis in den frühen nachmittag gegangen.

da hamma dann westler schauen dürfen.

nachher hamma uns auf unsere pferde (tretroller, klappradl...was halt a jeder ghabt hat) gschwungen und a jeder war a klana john wayne!

bewaffnet mit kapselrevolver und wäscheleine (lasso) hamma dann irgendan von der gegnerischen bande (die gschroppengruppe was zwei reihen daneben gwohnt hat) gfangt, an an marterpfahl (baum) bunden und die "chinesischen martergriffe" (die irgendeiner aus an uralten büchl vom dachboden daherzaht hat) ausprobiert bis er hamplärrt is.

jo...dann wars aus. weil ohne opfer kann ma kan überfall machen.

na dann hamma halt alle 's taschengeld zammglegt (3,28 schilling), san in nächsten

 

http://diepresse.com/images/uploads/2/d/a/365274/thumbDi_p1_konsum20080225085531.jpg

 

gritten und ham si zu sechst 3 jolly und zünder fürs lagerfeuer kauft. die 18 groschen was überbliem san hamma gehütet wie unsern augapfel. mit a bissl feilschen warn immerhin no zwaa stolwerck drin (so urzache, total süße, braune karamelzuckerl in an weissen papierl was immer anpickt is wenn ma 's z'lang in der hosentaschen ghabt hat).

 

eigentlich hamma alle ned viel ghabt, aber beklagt hat si niemand.

klar, mir hams anders ja ned kennt, aber grundsätzlich waren damals alle bescheidener als heute. und sparsamer.

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1x die Woche gab´s zu de Stollwerk a Punschkrapferl von der Oma, weil da hats ihr Lohnsackl kriegt, und Samstag Sonntag hab i sogar meine Eltern gesehen! Hab a 5-Gang Radl gehabt, mit dem man auch am Freitag nachmittag lebend auf der Hadik-Gasse von Hietzing bis Hütteldorf kommen is.....

 

Vielleicht sollt ma an "Alte Säcke"-Thread aufmachen im BBlauderstübchen, quasi a Biker Wawerl-Stube, mit Hilly Reschl und Heinz Conrads als Moderatoren :D

 

Nabend die Madln, Servas die Buam http://cosgan.de/images/smilie/figuren/a045.gif

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auf strohbergen gelegen und in himmel beobachtet,

die erste heimliche zigarette,

irgendwann das erste zeltfest und zu viel bier oder wein, und die eltern haben nur was von kopfweh und geschied dir schon recht gsagt

 

 

Tja, "Komasaufen" gab´s damals no ned, dafür den Sonnenkönig am Ballhausplatz, Polizisten, die dir fürs Äpfelklauen a Watschn geben ham und ned a Anzeige, und ana Hausmeisterin is ma mit Respekt begegnet (solang´s im Hof war)

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und wer von uns bitte soll die cd besprechen, du kasper? :D:D:D

dazu muss ma lesen können! :rofl:

pisa-technisch samma zwar eh knapp vor belutschistan, aber mei...jo eh...is eigentlich wurscht.

soll eh ned fürn öffentlichen verkauf sein, sondern nur für uns, oder?

 

vll a Sachse, die können ja lt den neuesten Tests recht gut lesen und anhörn tuts dann aber keiner, weil er sonst :k: muss

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Hallo liebe Boardies,

 

ich habe mich über Eure Postings sehr gefreut.

Jeder von uns hatte eine Kindheit, kann sich an diese mehr oder

weniger gut erinnern und könnte davon erzählen, wozu

ich Euch herzlichst auffordern möchte!

(Besonders soulman tut sich diesbezüglich sehr hervor!).

 

Ich gedenke, keinen neuen Thread mehr zu eröffnen, sondern

werde unter diesem weiterschreiben und zwar chronologisch.

Nun werde ich einige Dosen feinstes Gösser-Bier zu mir

nehmen, weil dieses langzeitgedächtnisfördernd ist.

Schönes langes Wort übrigens, Mark Twain hätte seine Freude

daran gehabt, er versuchte nämlich auf seinem langjährigem

Europatrip auch Deutsch zu lernen, (unter anderem wohnte

er auch monatelang in einem Hotel am Neuen Markt in Wien)

und verzweifelte fast an diesen Wortungetümen.

Davon schrieb er auch in seinem Buch: "The Innocents Abroad",

den deutschen Titel weiß ich leider nicht mehr.

Ein anderes Buch von Twain, das ich Euch empfehlen kann,

ist: " A Young Boy From Connecticut On King Arthur`s Court".

Ein Science Fiction-Roman, in dem ein ein Student, bedingt

durch Blitzschlag, ins tiefste Mittelalter zurückbefördert wird.

Dieses Buch wurde verfilmt, das Remake mit Whoopie Goldberg

entbehrt aber leider jeder Glaubwürdigkeit.

Schlussendlich, weil man (ich) ja vom Hundertsten ins Tausendste

kommt, (Gösser?), noch ein Sci-Fi-Klassiker, den ich auch schon

drei Mal las: "Der Pfeil der Zeit" von Amis Martin. In diesem Buch

lebt der Protagonist sein Leben vom Tod zur Geburt zurück.

Sehr drollig und empfehlenswert!

Nun muss ich feststellen, dass dieser Thread zur Bücherecke

mutiert, also Schluss.

 

Die nächste Story folgt in Kürze, doch bitte ich, obwohl für

positive Kritik aufgeschlossen, jene Boardies, die mit meinen

Themata nicht zu Rande kommen, nicht mehr zu nörgeln.

Es empfielt sich vornehme Zurückhaltung.

 

Schönen Abend noch,

wünschen Euch,

 

Hans (und Pepi)

 

:wink: :wink:

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Davon schrieb er auch in seinem Buch: "The Innocents Abroad"

 

mein lieber hans, ich korrigiere ungern aber hier erlaub ichs mir, einfach deswegen, weil das von dir erwähnte und durchaus ebenso lesenswerte wie erheiternde kapitel nicht in "The Innocents Abroad (Die Arglosen im Ausland)" sondern im anhang von "a tramp abroad (Ein Bummel durch Europa)" (Kap.B) zu finden ist, und ich dem allfällig intressierten die suche erleichtern will :wink:

 

ich muss bei der gelegenheit gestehen, dass nach einer gewissen anzahl an gelesenen büchern auch mir oft die erinnerung an einzelne passagen verschwimmt, und dass bei büchern deren titel weniger frappierende ähnlichkeit haben ;o)

 

ich darf daraus zitieren...

 

"Ich entnehme meinem Notizbuch folgende Eintragung:

 

>>1. Juli. Im Krankenhaus fand gestern eine schwere Operation statt.

Man entfernte einem Norddeutschen Patienten aus der Umgebung von Hamburg ein dreizehnsilbiges Wort. Leider öffneten ihn die behandelnden Ärzte an der falschen Stelle, weil sie unter dem Eindruck standen, er habe ein ganzes Rundgemälde verschluckt, und er starb.

Das traurige Ereignis hat die gesamte Bevölkerung in tiefe Betrübnis versetzt.

 

Ich will im fogenden Absatz einige Anmerkungen machen, die sich auf den Kernpunkt meines Themas beziehen, nämlich auf eigentümliche Länge der deutschen Wörter. Einige sind so lang, daß sie sogar Perspektive haben. Ich gebe Beispiele:

Freundschaftsbezeigungen,

Dilettantenaufdringlichkeiten,

Stadtverordnetenversammlungen.

Diese Wörter sind überhaupt keine Wörter mehr, sondern Demonstrationszüge von Buchstaben. Dabei sind sie im Deutschen durchaus keine Seltenheit. Man kann sie jederzeit in den deutschen Zeitungen majestätisch über die Seiten marschieren sehen.

Bei einiger Phantasie sieht man auch die Fahnen und hört die Musikkapellen. Sie geben dem friedlichsten Gegenstand einen Ruck ins Kriegerische."

 

sowie:

 

"Ein junger Mann aus Kalifornien, der in Heidelberg studierte, verriet mir einmal in einer stillen Stunde, daß er eher mit zwei Maß Bier als mit einem deutschen Adjektivum fertig würde. Das sagt genug."

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tja, "Deutsche Sprache, schwere Sprache" hams uns auch schon immer gesagt. Ich habs aber nie geglaubt. :D

aber bei manchen Neologismen muss man sich schon a bissl was fragen...

 

siehe auch "Unwort des Jahres"

 

Ausse mit de Töpf, heit gibt`s Nudln!

 

Was meinst Du mit Neologismen? :rolleyes:

 

LG,

 

Hans (und Pepi)

 

:wink: :wink:

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mein lieber hans, ich korrigiere ungern aber hier erlaub ichs mir, einfach deswegen, weil das von dir erwähnte und durchaus ebenso lesenswerte wie erheiternde kapitel nicht in "The Innocents Abroad (Die Arglosen im Ausland)" sondern im anhang von "a tramp abroad (Ein Bummel durch Europa)" (Kap.B) zu finden ist, und ich dem allfällig intressierten die suche erleichtern will :wink:

 

ich muss bei der gelegenheit gestehen, dass nach einer gewissen anzahl an gelesenen büchern auch mir oft die erinnerung an einzelne passagen verschwimmt, und dass bei büchern deren titel weniger frappierende ähnlichkeit haben ;o)

 

ich darf daraus zitieren...

 

"Ich entnehme meinem Notizbuch folgende Eintragung:

 

>>1. Juli. Im Krankenhaus fand gestern eine schwere Operation statt.

Man entfernte einem Norddeutschen Patienten aus der Umgebung von Hamburg ein dreizehnsilbiges Wort. Leider öffneten ihn die behandelnden Ärzte an der falschen Stelle, weil sie unter dem Eindruck standen, er habe ein ganzes Rundgemälde verschluckt, und er starb.

Das traurige Ereignis hat die gesamte Bevölkerung in tiefe Betrübnis versetzt.

 

Ich will im fogenden Absatz einige Anmerkungen machen, die sich auf den Kernpunkt meines Themas beziehen, nämlich auf eigentümliche Länge der deutschen Wörter. Einige sind so lang, daß sie sogar Perspektive haben. Ich gebe Beispiele:

Freundschaftsbezeigungen,

Dilettantenaufdringlichkeiten,

Stadtverordnetenversammlungen.

Diese Wörter sind überhaupt keine Wörter mehr, sondern Demonstrationszüge von Buchstaben. Dabei sind sie im Deutschen durchaus keine Seltenheit. Man kann sie jederzeit in den deutschen Zeitungen majestätisch über die Seiten marschieren sehen.

Bei einiger Phantasie sieht man auch die Fahnen und hört die Musikkapellen. Sie geben dem friedlichsten Gegenstand einen Ruck ins Kriegerische."

 

sowie:

 

"Ein junger Mann aus Kalifornien, der in Heidelberg studierte, verriet mir einmal in einer stillen Stunde, daß er eher mit zwei Maß Bier als mit einem deutschen Adjektivum fertig würde. Das sagt genug."

 

Hallo shroeder!

 

Es freut mich sehr, wenn ich unter Radfahrern auch Leseratten

treffe! (Was meiner Meinung nach, so glaube ich zumindest, bei Fußballspielern eher ((oder handelt es sich um ein Vorurteil?))

sporadisch anzutreffen ist).

Da ich diese Bücher, (ich las natürlich auch "A Tramp Abroad"

aber schon vor etwa 20 Jahren las, kann es durchaus sein,

dass ich diesbezüglich irrte. Kein Wunder, habe ich doch

mittlerweile ca 2000 andere literarische Leckerbissen mir

einverleibt. Wie ich heute schon schrieb: ich bin für jede

konstruktive Kritik offen!

Außerdem freut es mich, dass Du meine Beiträge wirklich

liest und nicht überfliegst, wie ein Boardie, ich will seinen

Namen nicht nennen, schon nach der vierten Zeile

resignierte, um dann zu posten, dass das sowieso Unsinn sei.

 

Amor librorum nos unit

 

Hans (und Pepi)

 

:wink: :wink:

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Hallo shroeder!

 

Es freut mich sehr, wenn ich unter Radfahrern auch Leseratten

treffe! (Was meiner Meinung nach, so glaube ich zumindest, bei Fußballspielern eher ((oder handelt es sich um ein Vorurteil?))

sporadisch anzutreffen ist).

Da ich diese Bücher, (ich las natürlich auch "A Tramp Abroad"

aber schon vor etwa 20 Jahren las, kann es durchaus sein,

dass ich diesbezüglich irrte. Kein Wunder, habe ich doch

mittlerweile ca 2000 andere literarische Leckerbissen mir

einverleibt. Wie ich heute schon schrieb: ich bin für jede

konstruktive Kritik offen!

Außerdem freut es mich, dass Du meine Beiträge wirklich

liest und nicht überfliegst, wie ein Boardie, ich will seinen

Namen nicht nennen, schon nach der vierten Zeile

resignierte, um dann zu posten, dass das sowieso Unsinn sei.

 

Amor librorum nos unit

 

Hans (und Pepi)

 

:wink: :wink:

 

ich bin keine ratte, auch wenn meine exfrau anderer ansicht ist... :devil:

 

ich sag dir was hans, ich brauch' keine 20 jahre um gelesenes zu vergessen und ab und an sogar falschen autoren zuzuordnen, du kannst mit deinem gedächtnis durchaus zufrieden sein.

 

ich freu mich jedenfalls über deine geschichten, mark twain war offensichtlich nicht der einzige der etwas erlebt hat und diese erlebnisse in humorvolle worte zu fassen wusste :toll:

 

lg

tom

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Fortsetzung...

 

Die goldene Zeit der Kindheit ist entschwunden,

der Leidensweg beginnt...

(Ganz schön schwülstig, was?)

 

Aufgrund meiner guten Noten in der Volksschule plädierte mein

Lehrer, mich in ein Gymnasium zu senden. Er schlug meinen

Eltern die Schulbrüder in Strebersdorf vor, da er dort die

Lehrerbildungsanstalt besucht hatte.

Es war ein Internat, kostete per Monat 750.- Schilling Schulgeld,

dazu kamen aber noch etliche andere andere Ausgaben wie zB

Schulbücher. Außerdem flatterten meinen Eltern regelmäßig

Spendenerlagscheine ins Haus.

Diese Spenden dienten dem Bau einer Sportanlage, die, sobald

diese fertiggestellt war, verkauft wurde, um eine neue

Sportanlage anderenorts zu errichten, natürlich wieder

mit Spendengeldern.

Das bedeutete bei den damaligen Monatslöhnen, dass ein

Elternteil ausschließlich für mich abeiten ging.

In diesen zwei Jahren, die ich in dieser Religionskaserne

verbrachte, habe ich soviel gebetet, dass ich den Rest

meines Lebens nie wieder beten brauche.

Wir beteten um sieben Uhr morgens in einer winters ungeheizten

Kirche, wir beteten vor jeder Unterrichtsstunde, wir beteten

vor dem Essen, wir beteten nach dem Essen, wir beteten

auch nachmittags im Mai, weil dies der Marienmonat ist, wir

beteten vor dem Schlafengehen und wir beteten jedesmal,

wenn einer der Schulbrüder verstarb, oder besser gesagt,

zum Herrn einging.

Zu diesem Zwecke versammelten wir uns drei Stunden rund

um den verschrumpelten Leichnam, sahen ihm ins fahle

Antlitz, aus dem die Nase spitz gen Himmel hervorstach und

wurden vom begleitenden Professor ständig daran gemahnt,

wie vergänglich doch das Leben seie.

Das prägt, das lässt auch einen hartgesottenen Optimisten,

(der ich nie war) früher oder später zum Strick greifen.

Der einzige Lichtblick war der Klassenvorstand, Bruder Thomas.

Er war ein Pädagoge reinsten Wassers, unterrichtete

Religion, Deutsch und Englisch. Leider, kein Mensch ist

vollkommen, war er in Religion auch Demagoge.

So verzerrte sich sein an und für sich nettes Gesicht zu

einer ekligen Fratze, wenn er über die Menstruation dozierte.

Ein kleiner Zacken fiel aus seiner Krone, die ich ihm verpasst

hatte, als er nicht wusste, was "Schildkröte" auf Englisch

heißt. Oft aber verlegte er den Unterricht ins Freie, d.h. den

Bisamberg rauf und wieder runter (natürlich, sonst wäre ich

ja jetzt noch oben), sprach dann nur englisch mit uns und

vermittelte uns spielerisch Vokabular und Grammatik.

Ich profitiere heute noch davon.

Dann gab es noch sogenannte Präfekten, die zwar auch

Ordensbrüder waren, aber kein Lehramt innehatten.

Sie beaufsichtigten uns des Nachmittags und waren, gelinde

gesagt, Sadisten.

Große (Schaden)freude empfanden wir, als ein Schüler, der

bei uns der "dicke Müller" hieß, vom Präfekten, der vielleicht

25 Jahre zählte, in das "Strafkammerl" gebeten wurde.

Das gab es wirklich, meine Mutter musste einen Wisch unterschreiben, in dem sie erklärte, dass sie mit allen

Erziehungsmaßnahmen einverstanden sei. Das bekam leider

auch ich zu spüren, als ich einmal irrtümlich in einen Brief

an meine Eltern ein leeres Blatt steckte. Es gab Briefzensur,

das wußte ich aber nicht, die Typen fühlten sich verarscht

und so weiß ich jetzt, wie sich ein Rohrstock auf den Fingern

anfühlt. Kein Scherz!

Zurück zu Müller: Er war für sein Alter (11 Jahre) der Größte

der Klasse und sehr füllig. Das Ende vom Lied: Der Präfekt

erschien nächsten Tags mit einem Auge, das alle Nuancen

des Farbspektrums spiegelte, der Müller erschien nie wieder.

Dann fällt mir noch ein Turnprofessor ein, den ich am Sportplatz

fragte, ob er denn wisse, was ein Kuss sei? Er verneinte dies

und ich rezitierte stolz: "Das ist das Zusammenklappen zweier

Menschenpappen die nach Liebe schnappen".

Das trug mir sofort ein Ausgangsverbot ein. Wir hatten pro

Monat drei Mal Sonntagsausgang und ein Mal Samstag und

Sonntag.

Als meine liebe Frau Mutter mit dem Motorroller anrauschte

und erfuhr, weshalb ich Ausgangsverbot hätte, sagte sie: "So

a Bledsinn, des host jo von mir glernt", nahm mich bei der Hand

und wir verließen diese Heuchelstätte, was auch keinerlei

Konsequenzen zur Folge hatte.

Der Turnprofessor, er hieß Fuchs, hatte ein Faible dafür,

zartgebauten blonden Jünglingen beim Stangenklettern zu helfen,

indem er diesen an die Arschbacken fasste, um ihnen das

Klettern zu erleichtern. Welch altruistischer Mensch!

Eine männliche Mutter Theresa!

Er wurde entlassen. Fristlos.

Ich sah ihn erst ein Jahr später im BRG Wien 8, Albertgasse.

Meine Wiedersehensfreude hielt sich in Grenzen.

Seine auch.

Zu guter Letzt hatten wir auch noch einen Handarbeitsprofessor.

(Nein, er war kein Wichslehrer).

Er war kein Geistlicher, konnte sich aber, was Prüderie anbelangt,

ohne weiteres mit diesen messen.

Als wir Spieluhren in Holzkästchen einbauen sollten, konnte ich

es mir, geistreich wie ich nun mal bin, nicht verkneifen, den

Vorschlag zu unterbreiten, ob man die Spieluhr nicht in ein

"Klo" einbauen könne, wo dann, wenn man die Spülung zöge,

das Lied erklänge: "Oh Donau so blau, so blau so blau".

AUSGANGSVERBOT!

Nachdem ich meiner Mutter dezidiert erklärt hatte, dass, wenn sie

mich nicht aus dieser Seelenverderbnisanstalt herausnähme,

ich die Flucht ergreifen müsste und in Genua als Schiffsjunge

anheuern würde, erbarmte sie sich meiner und frohen Herzens

fuhren wir mit dem Puch-Roller nachhause.

Nachtrag: Die Schlafsäle vorgenannten "Instituts", wie mein

Vater es zu nennen pflegte, beherbergten 80 Schüler, waren

ungeheizt, wir wuschen uns morgens mit kaltem Wasser und

mussten bei den kleinsten Vergehen eine Stunde neben dem

Bett "Strafestehen". Wir mussten mit den Händen über der

Bettdecke schlafen, das wurde kontrolliert, dort holte ich

mir eine chronische Stirnhöhlenentzündung, an der ich noch

Jahre laborieren sollte. Bei den Mahlzeiten herrschte striktes

Sprechverbot, aber binnen weniger Wochen beherrschte ich

die "Stummerlsprache", die ich bis heute nicht vergessen habe.

 

Gute Nacht, liebe Boardies,

 

das wünschen Euch,

 

Hans (und Pepi) :wink: :wink:

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ich bin keine ratte, auch wenn meine exfrau anderer ansicht ist... :devil:

 

ich sag dir was hans, ich brauch' keine 20 jahre um gelesenes zu vergessen und ab und an sogar falschen autoren zuzuordnen, du kannst mit deinem gedächtnis durchaus zufrieden sein.

 

ich freu mich jedenfalls über deine geschichten, mark twain war offensichtlich nicht der einzige der etwas erlebt hat und diese erlebnisse in humorvolle worte zu fassen wusste :toll:

 

lg

tom

 

Herzlichen Dank für Deine tröstlichen Worte und Dein Verständnis!

 

Hans (und Pepi)

 

:U:

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sowie:

 

"Ein junger Mann aus Kalifornien, der in Heidelberg studierte, verriet mir einmal in einer stillen Stunde, daß er eher mit zwei Maß Bier als mit einem deutschen Adjektivum fertig würde. Das sagt genug."

 

 

Und dabei ist Deutsch eine flektierende Sprache, schauts euch mal die agglutinierenden Sprachen an, wie Ungarisch oder Finnisch, da kommen erst so die richtigen Wortmonster heran!:D

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