Absa Cape Epic 2022

Oft wird sie als „Tour de France der Mountainbiker“ tituliert, gerecht wird man dem seit 2004 ausgetragenen Stage Race am südafrikanischen Westkap damit keinesfalls. Denn während die eine „nur“ ein Aufmarsch der Profis mit hochprofessioneller Entourage ist, ist das andere auch ein Breitensport-Event. Vorne weg die Elite, die – insofern stimmt der Vergleich – um einen der begehrtesten Titel kämpft, den es im MTB-Langstreckenbereich zu gewinnen gilt. Und hinten nach die breit gefächerte Masse, die sich vom Bedürfnis nach einem sportlichen Urlaub bis zum Lebenstraum alle möglichen Abstufungen eines Wunsches erfüllt.

So oder so: Seit 20. März und noch bis 27. sind 530 Zweierteams aus 48 Ländern unterwegs, haben Tagesetappen von bis zu 110 Kilometern Länge und 2.850 Metern Höhenunterschied (insgesamt 681 km/16.900 Hm) vor sich, und sich damit zu arrangieren, was Südafrika zum traditionellen Frühjahrstermin – nach pandemiebedingter Absage 2020 wurde der Bewerb im Vorjahr ja auf Herbst verschoben – eben zu bieten hat: Hitze, Staub, Dornen, atemberaubende Landschaften, knackige Trails, fiese Anstiege, flache Zwischenstücke mit gnadenlosen Tempobolzereien …

Aus österreichischer Sicht liegen die Hoffnungen vor allem auf Angelika Tazreiter, amtierende Marathon-Staatsmeisterin, die gemeinsam mit Janine Schneider aus Deutschland um die vordersten Plätze in der Damen-Klasse mitkämpfen möchte. Ein Sieg, wie im Vorjahr von Laura Stigger, wird angesichts von Gegnerinnen wie Mehrfach-Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot oder Seriensiegerin Ariane Lüthi aber schwer.
Weiters hofft Manuel Pliem, bei seinem fünften Versuch unterwegs mit dem Belgier Frans Claes, auf eine Top-Ten-Platzierung bei den Herren. Daniel Geismayr tritt in der gleichen Klasse gemeinsam mit dem Nordiren Cameron Orr an.
Darüber hinaus treten bei den Grand Masters die Brüder Christian und Gerhard Ausweger sowie Georg Vinczencz mit deutschem Partner in die Pedale.

Beim sonntäglichen Prolog gab's bereits einige Überraschungen - etwa die Schweizer Nino Schurter und Lars Forster plattenbedingt nur auf Rang 15, oder die deutschen Debütanten Georg Egger und Lukas Baum auf der Zwei. So richtig los geht das Rennen jedoch erst heute mit der ersten von sieben Marathon-Etappen.
Interessierte können täglich ab 8:30 Uhr via Livestream, Liveticker, Social Media etc. hautnah dabei sein - Details u.a. auf www.cape-epic.com