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Auf Achse: Into The Wold 2023

Auf Achse: Into The Wold 2023

18.10.23 08:22 3.120Text: Gabriwa
Gabriel Waringer

Name: Gabriel Waringer Alter: 33 Jahre Größe: 183 cm Schrittlänge: ehrliche 843 mm Gewicht: ~ 82kg Fahrstil/ -können: Ein Gravelbike ersetzt (k)ein MTB!

Klicke für alle Berichte von Gabriwa
Fotos: Ian Ehm, Tempel 74/Albrecht Imanuel Schnabel, Stefan Leitner
Graveln bei den Gsibergern - ein Lokalaugenschein beim rundum gelungenen Wellness-Radsport-Party-Wochenende im Bregenzerwald. 18.10.23 08:22 7.237

Auf Achse: Into The Wold 2023

18.10.23 08:22 7.2373 Kommentare Gabriwa
Gabriel Waringer

Name: Gabriel Waringer Alter: 33 Jahre Größe: 183 cm Schrittlänge: ehrliche 843 mm Gewicht: ~ 82kg Fahrstil/ -können: Ein Gravelbike ersetzt (k)ein MTB!

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Ian Ehm, Tempel 74/Albrecht Imanuel Schnabel, Stefan Leitner
Graveln bei den Gsibergern - ein Lokalaugenschein beim rundum gelungenen Wellness-Radsport-Party-Wochenende im Bregenzerwald. 18.10.23 08:22 7.237

Hektisch versuchst du, das Hinterrad deines Vordermannes nicht aus den Augen zu verlieren. Herzschlag 195, der Anstieg fordert das Letzte von dir. Bloß kein Loch aufreißen lassen!
Auch wenn dir schwarz vor Augen wird und sich dein Frühstück für ein Comeback vorbereitet: Aufgeben ist keine Option.

Solche Szenen findest du bei Into The Wold eher nicht. Gar nicht eigentlich, denn die vermutlich chilligste Gravelausfahrt in Westösterreich kennt keinen Stress. Wer Rennatmosphäre erwartet, hat den Ansatz nicht verstanden, der sich da manifestiert im Motto:

 Müde Beine, volle Bäuche, offene Herzen 

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Der Slogan, der auch ziemlich akkurat den Arbeitsalltag eines Herzchirurgen beschreiben könnte, schlägt in eine andere Kerbe: Entspannung, Genuss und eine schöne Zeit stehen hier im Vordergrund. Ich habe mich letztes Jahr von dem Konzept überzeugen lassen und bin auch dieses Jahr in freudiger Erwartung nach Vorarlberg gereist, um ein entspanntes Wochenende mit alten Bekannten zu verbringen und neue Leute kennenzulernen.

Was sich bewährt hat, kann man getrost beibehalten

Die Zutaten sind einfach: schöne Natur, gutes Essen, sympathische Menschen. Und wenn alles mitspielt, sogar tolles Wetter. Mehr kann man nicht verlangen, und dieses Jahr hat wieder einmal alles gepasst.

Into The Wold lässt sich als eine Art Feriencamp lesen, bietet es doch ein dichtes und facettenreiches Programm von Yoga, Fahrtechniktraining und einen Public Talk mit ExpertInnen über die beliebte Pumptrack Challenge, welche selbst ehemalige Profisportler wieder zu reaktivieren vermag, und einer Party am Samstag mit Live Konzert, bis zum Meet&Greet mit Endurance AthletInnen von Specialized und natürlich dem großen Highlight, die Ausfahrt am Samstag.

Gemeinsam lautet die Devise

Besonders auffallend an der dreitägigen Veranstaltung ist auch, wie stark die Partnerbetriebe und ganz allgemein die Region, in der sie stattfindet, in das Konzept eingebunden sind.
Eine enge inhaltliche Verstrickung von der einmaligen Kultur dieser Gegend, sei es die Kulinarik oder die Architektur, prägen den Geist von Into The Wold maßgeblich. Dies spiegelt sich nicht nur in der Vielzahl der Partnerbetriebe wider, sondern auch im Engagement der lokalen Bevölkerung: alle packen an, alle machen mit.
Man kommt nicht als RadfahrerIn nach Mellau, sondern wird als Gast willkommen geheißen. Ein schönes Gefühl.

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Dear Diary ...

Eigentlich wollte ich ja mit dem Rad von Wien aus anreisen. Das Crux stand bereit, die Taschen waren gepackt, die Wettervorhersage hätte nicht viel besser sein können.
Aber meine Form hat sich seit Gran Canaria stetig in eine Richtung entwickelt – den Gesetzen der Schwerkraft folgend ziemlich solide nach unten. Von daher entschied ich mich für die Option ÖBB und muss sagen, dass es nicht viel besser hätte laufen können. Von Wien nach Bregenz in 7,5 Stunden! Vom Zielbahnhof bis nach Mellau sind es zwar noch ein paar Kilometer, aber die eignen sich hervorragend als Einstimmung auf das Wochenende.

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Ich bin dieses Mal im Tempel 74 untergebracht, einem sehr schönen und ansprechenden Apartmenthaus mitten in Mellau. Praktischerweise kann man sich bei Into The Wold Hotel-Packages mitbuchen – ideal für Gruppen, da die Herbergsuche somit auch gleich erledigt ist und alle im selben Haus oder zumindest unweit voneinander untergebracht werden können.

Ich schlendere zur Anmeldung am Dorfplatz, hole mein Welcome-Package und plaudere mit den Veranstaltern. Noch ist es recht ruhig. Es ist Freitag, früher Nachmittag und in ein paar Stunden geht es am Pumptrack wild zur Sache.
Bereits letztes Jahr war ich Zeuge von erbitterten Kämpfen (also doch!) um die schnellste Zeit (also doch!!!); ein Wettstreit, den die hiesige Jugend ziemlich deutlich für sich entscheiden konnte. Dieses Jahr wird es nicht anders sein.

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Body & Soul - vielschichtiger Freitag

Nach meiner mittelmäßigen Performance am Vorabend - ich schiebe es auf die falsche Schuhwahl - gönne ich mir beziehungsweise meinem Rücken eine morgendliche Yoga-Einheit im Versammlungssaal des Gemeindezentrums. Eine Stunde dehnen und strecken - eine Wohltat.
Als zweiter Punkt steht für mich ein Fahrtechnik Training auf dem Programm. "Damit du endlich richtig Fahren lernst!”, scherzt Philipp, einer der Veranstalter. Wo er recht hat ...

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Der Talk zum Thema "Regionalität” am Nachmittag mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur ist spannend und vielschichtig. Am Ende fühlt man sich zwar nicht viel klüger als zuvor, aber es schadet auch nicht, sein Gehirn manchmal zu fordern.
Während ich noch über den komplexen Begriff der "Region” und deren Konnotationen sinniere, macht sich der Hunger bemerkbar. Welch ein Glück, dass pünktlich um 18 Uhr die Käsknöpfle aufgetischt werden. Besonders sympathisch: Wer wie ich auf pflanzliche Alternativen hofft, muss nicht verzweifeln, es werden immer vegane Optionen angeboten.

Nach dem Essen geht es noch einmal rund, im Gemeindezentrum spielt eine Band aus der Gegend auf, da steppt der Bär, da tanzt der Fuchs. Ich gönne mir noch eine Limonade, plaudere mit Leuten und genieße die Stimmung - morgen wird ein guter Tag!

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Labestation for the win!

Samstag, 7:30 Uhr - Wecker klingelt. Aufstehen, Zähne putzen und ab zum gemeinsamen Frühstück im Hotel Bären. Ein großes Buffet mit allerlei Schmankerln wartet. Meine Nerven (und die Tatsache, dass ich am Vorabend im Bett noch eine Packung Chips inhaliert habe) lassen aber nur einen schnellen Espresso zu.
Es wird auf der Strecke ohnehin drei Labestationen geben, also alles safe.

Gegen 9 Uhr erfolgt der Startschuss, alle FahrerInnen starten gemeinsam vom Hauptplatz weg. Es empfiehlt sich, die Route am Radcomputer zu haben, denn spätestens bei der ersten Weggabelung kann es sein, dass sich die Gruppe spaltet. Ich kenne meine Strecke, als Routinier (es ist immerhin mein zweites Jahr – ich zähle mich zum alten Eisen) weiß ich, wie der Hase läuft und worauf man achten muss. In erster Linie nämlich auf Kuhfladen, denn die können bei nasser Fahrbahn ganz schnell zum Verhängnis werden.
Die Strecke fällt dieses Jahr mit knapp 3.000 Höhenmetern auf 100 Kilometern in die Kategorie: kurz und knackig. Von Mellau über Bezau und Schwarzenberg führt der Weg auf den Hochälpelekopf, ein rhythmisch sehr schöner 700-Meter-Anstieg hinauf auf eine Alm.

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Die Abfahrt nach Alberschwende fühlt sich wie eine Belohnung an, nach 18 Kilometern bergab findet man sich an der Bregenzer Ache wieder.
Der nächste Anstieg auf die Osterguntenalpe lässt ein wenig auf sich warten, dazwischen sind noch knapp 40 Kilometer auf und ab zu bewältigen. Ein herrlicher Mix aus kleinen Waldwegen, Almstraßen und ab und zu ein paar Kilometern auf Asphalt. Die Route könnte nicht viel abwechslungsreicher sein, und oben drauf noch garniert mit einem herrlichen Panorama.
Die Labestationen liegen genau richtig, alle 25 Kilometer, also gerade bevor der Hunger einsetzt, wartet eine lukullische Überraschung auf dich. Traumhaft!

Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Mellau und das Grinsen auf unseren Gesichtern spricht Bände: ”Eine wirklich schöne Tour!”

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 Ein herrlicher Mix aus kleinen Waldwegen, Almstraßen und ein paar Kilometern auf Asphalt, garniert mit einem herrlichen Panorama 

Die Ausfahrt gilt zu Recht als das Highlight des Wochenendes
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Am Abend findet eine Tombola statt, zu gewinnen gibt es auch dieses Jahr wieder eine ganze Menge und die Stimmung ist perfekt. Ein lauer Sommerabend im Bregenzerwald mit müden Beinen und vollem Bauch – Herz, was willst du mehr.

Pfiat di und bis nächstes Jahr!

Am Sonntag Morgen herrscht Aufbruchsstimmung. Das Katerfrühstück am Dorfplatz fällt leider dem Regen zum Opfer, die Leute verabschieden sich und treten rascher als ursprünglich beabsichtigt die Heimreise an: “Sehr schön war es dieses Mal wieder! Danke für alles und bis nächstes Jahr! Wir sehen uns!”
Familiäre Atmosphäre, tolle Landschaft und einfach eine schöne Auszeit vom Alltag - Into The Wold hat die Zusammengehörigkeit von Wellness, Gravel und Party durchschaut und beweist konsequent, wie ein gelungenes Wochenende aussehen kann. Fünf von fünf Sternen, weiter so!
Die Voranmeldung für nächstes Jahr ist bereits offen.

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