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Cannondale SuperSix Evo

Langzeittest des Liquigas-Profirenners mit Dura Ace Di2, Mavic Ksyrium SLR, Eclipse Tubes und SRM. Weltklasse!
Text: NoPain Fotos: Erwin Haiden
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Relaunch des Liquigas-Cannondale-Renners SuperSix: Peter Denk, Chefingenieur der US-Marke, krempelte das Profirad von innen nach außen und schuf mit dem SuperSix Evo eines der besten Räder, das wir jemals fahren durften.

Schon auf dem Papier imponiert das Arbeitsgerät von Nibali, Basso und Sagan mit seinem niedrigen Rahmengewicht von 749g in der Größe 56 und den hohen Steifigkeits- sowie Komfortwerten laut TOUR-Prüfstand. Als Besitzer eines 2010er SuperSix Ultimate Rennrades konnte ich es kaum erwarten, auf dem neuen Jahrestestrad mit Dura Ace Di2 und einem SRM-Powermeter Platz zu nehmen. Die Waage pendelte sich bei dieser Kombination inkl. SRM und Airstreeem Team SL50 Laufrädern (Tubular) knapp unter 6,1kg ein. Selbst mit Mavic Ksyrium SLR und komfortablen 23mm Drahtreifen blieb der Zeiger unterhalb der 6,3kg Marke stehen. Leichtbaufreaks, die feuchte Träume einer elektronischen Schaltung vorziehen, greifen wohl in Zukunft zur neuen SRAM Red.

Doch wie ist es möglich, trotz maximalem Leichtgewicht auch die enorme Steifigkeit und den hohen Dämpfungskomfort zu erreichen? Peter Denk bediente sich einer neuen und besonders schlagfesten Carbonfaser (BallisTec Carbon) in Kombination mit dem teuren Hi-Mod Carbon sowie ausgetüftelten Rohrprofilen mit schlanken und queroval geformten Streben. Diese Symbiose sorgte mit 142,3 Nm-deg/kg für das höchste Steifigkeit-Gewichts-Verhältnis (STW Ratio), das jemals im führenden Testlabor von Zedler Fahrradtechnik gemessen wurde.

Für den notwendigen Komfort wurden zwei Bereiche mit vertikalem Flex ausgestattet. So sorgen die "Speed Save"-Kettenstreben und versetzten Ausfallenden für die Gabelscheiden für eine bessere Beschleunigung und höhere Kurven- und Rollgeschwindigkeit, ohne sich negativ auf die Kraftübertragung auszuwirken. Der zweite Bereich konzentriert sich mit Flex-Zonen in der Sattelstütze (27,2mm Durchmesser) und im Sattelrohr auf den Komfort des Fahrers und leitet dank der Carbon-Faser-Anordnung Vibrationen und Schläge ab.

Durch die Kombination der BallisTec-Methode mit modernen Rohrformen konnten die Rahmenrohre trotz Steigerung der Seiten- und Torsionssteifigkeit deutlich schmäler konstruiert werden. Das Sattelrohr ist im Durchmesser fast 20% kleiner, die Gabelscheiden sind um 15% schmäler als beim Vorgänger, man wechselte auf ein kleineres, konisches Steuerrohr (1-1/8" zu 1-1/4") und verjüngte das Oberrohr in der Mitte. All diese Reduktionen verringern den Luftwiderstand erheblich, und der Fahrer kann eine noch aerodynamischere Position einnehmen, bei der die Knie eng zusammenliegen.

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SuperSix Evo Daten & Fakten

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Tech Specs

RahmenSuperSix EVO, Ballistec Hi-MOD Carbon InnenlagerPressFit BB30 SRM (88 g)
GabelSuperSix EVO, Ballistec Hi-MOD
Full Carbon, 1 1/8" - 1 1/4"
Kurbel + Powermeter*Cannondale Hollowgram SL,
inkl. Achse + SRM (718 g)
Größen48-50-52-54-56-58-60-63 SchaltbremshebelShimano Dura Ace Di2
SattelSelle Italia SLR C64 (89 g) SchaltwerkShimano Dura Ace Di2
VorbauZIPP SL145, 31.8, 120 mm (135 g) UmwerferShimano Dura Ace Di2
LenkerZIPP Contour SL, 31.8, 44 cm (190 g) ZahnkranzkassetteShimano Dura Ace 12-25
Steuersatz1 1/4", 25 mm Carbon Top Cover KetteShimano Dura Ace (252 g)
SattelstützeZIPP SLSpeed 27.2, SB 20 mm (185 g) Bremse vo/hiShimano Dura Ace (296 g)
LaufräderMavic Ksyrium SLR (1.400 g)
= Ksyrium Vorderrad & R-Sys Hinterrad
Reifen 700x23cMavic Yksion Griplink (vo)
Mavic Yksion Powerlink (hi)
PedaleLook KÉO Blade Ti (95g pro Pedal) SchläucheEclipse Tubes (29 g)
Gewicht6.29 kg Rad + SRM + Ksyrium SLR (o.Pd.)
6.08 kg Rad + SRM + Team SL50 (o.Pd.)
Preis€ 8.999,- SuperSix Evo Di2
€ 1.951,60 SRM only

* Extras: Kurbel mit 53/39 (50/34 Kettenblätter und Compact-Spider im Lieferumfang)

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SuperSix Evo Fotogalerie

  • Cannondale SuperSix Evo
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  • Evo mit Di2 und SRMEvo mit Di2 und SRM
    Evo mit Di2 und SRM
    Evo mit Di2 und SRM
  • Befestigungsmöglichkeit für SRM-Magnet im TretlagergehäuseBefestigungsmöglichkeit für SRM-Magnet im Tretlagergehäuse
    Befestigungsmöglichkeit für SRM-Magnet im Tretlagergehäuse
    Befestigungsmöglichkeit für SRM-Magnet im Tretlagergehäuse
  • 6.08 kg mit SRM und Hochprofil-Laufrädern6.08 kg mit SRM und Hochprofil-Laufrädern
    6.08 kg mit SRM und Hochprofil-Laufrädern
    6.08 kg mit SRM und Hochprofil-Laufrädern
  • einer der besten Antriebe am Markteiner der besten Antriebe am Markt
    einer der besten Antriebe am Markt
    einer der besten Antriebe am Markt
  • wunderschöne Decalswunderschöne Decals
    wunderschöne Decals
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  • dünne Ketten- und Sitzstrebendünne Ketten- und Sitzstreben
    dünne Ketten- und Sitzstreben
    dünne Ketten- und Sitzstreben
  • verjüngtes Oberrohrverjüngtes Oberrohr
    verjüngtes Oberrohr
    verjüngtes Oberrohr
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  • R-Sys hintenR-Sys hinten
    R-Sys hinten
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  • Ksyrium vorneKsyrium vorne
    Ksyrium vorne
    Ksyrium vorne
  • Yksion GriplinkYksion Griplink
    Yksion Griplink
    Yksion Griplink
  • Yksion PowerlinkYksion Powerlink
    Yksion Powerlink
    Yksion Powerlink

Fahreindrücke

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Die Einstellung von Sattel und Vorbau nahm ich gemäß der ermittelten Daten meiner Sitzpositionsanalyse bei Christian Bernhard in Handumdrehen vor. Auch waren die Original-Schläuche schnell gegen die bereits gebrauchten Eclipse Tubes getauscht. Im Gegensatz dazu gestaltete sich der Einbau des SRM Powermeters schon etwas komplexer. Nachdem alle Hürden genommen waren und sogar das Wetter mitspielte, konnte mein Langzeittest offiziell beginnen.

Im Vergleich zum Vorgänger springen einem vergleichsweise zierliche Rohrquerschnitte ins Auge. Die bewährte Geometrie blieb nahezu unverändert. Das neue schlanke Oberrohr verläuft ziemlich horizontal und verleiht dem Fahrrad ein sehr traditionelles Aussehen. In der Testgröße 52 ist es 53,5cm lang (Sitzrohrwinkel 74°) und die Höhe des kurzen Steuerrohrs beträgt nur 120mm, was eine sehr sportliche Überhöhung ermöglicht. Der tatsächliche Reach von 38,4mm ist ident zur Rahmengröße 54 mit einem 140mm Steuerrohr. Einziger Unterschied der beiden Rahmengrößen ist damit der Sattelauszug und die Höhe des Spacerturms.

Trotz seines Federgewichts zeigt sich das Evo vorbildlich steif, sehr schnell und beeindruckend angenehm zu fahren. Grund des gewonnen Komforts ist unter anderem die schmälere Sattelstütze (27,2mm), die in Kombination mit dem Delta-Sattelrohr einen vertikalen Flex generiert. Von einer Sänfte zu sprechen, wäre dennoch übertrieben: das SuperSix war und ist eine Maschine für Rennfahrer, die stets dem Vortrieb den Vorzug geben. Dennoch bringen die speziellen Lay-Ups der Fasern in der Gabel und im Sitzrohr und die neu gestalteten Kettenstreben ein Komfort-Plus, das durch leichtes vertikales Einfedern bei Unebenheiten Stöße und Vibrationen besser vom Fahrer fernhält und darüber hinaus die Traktion und das Abrollverhalten verbessert.

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Mavic Ksyrium SLR WTS Laufradsatz mit 1.400 Gramm

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Ein robuster und leichter Laufradsatz für Training, Marathons und Straßenrennen. Vorne sorgt eine Ksyrium für gute Aerodynamik, hinten die R-Sys für enorme Steifigkeit. Zusammen wiegt der edle Clincher-Laufradsatz gerade 1.400 Gramm. Auch der niedrige Rollwiderstand (Tour 6/2012) der Yksion PowerLink/GripLink-Reifen kann sich sehen lassen. Dank der Exalith-Beschichtung soll die Felge ihre matt-graue Farbe über tausende Kilometer behalten und beste Bremsleistung unter allen Bedingungen garantieren.

Fazit: Die Laufräder überzeugten während der gesamten Testdauer mit ihrer Zuverlässigkeit und konstant hohen Bremsleistung. Nach vielen Jahren mit Vollcarbon-Laufradsätzen vergaß ich schon fast, wie stark und dosierbar Alu-Bremsflanken verzögern können - gerade bei Nässe. Einziger Nachteil: es müssen spezielle Exalith-Bremsbeläge von Mavic verwendet werden, die in Verbindung mit nagelneuen Laufrädern sehr schnell verschleißen. So reichten 1.500 hüglige Kilometer, um den ersten Satz Beläge vorne und hinten ganz schön in Mitleidenschaft zu ziehen. Das anfängliche Quietschen bei starken Bremsmanövern verschwand nahezu nach etwa 500 Kilometern - meldet sich allerdings vereinzelt bei Vollbremsungen zurück. Laut Erfahrungen anderer BB-Tester soll das Quietschen mit dem zweiten Satz Bremsbeläge der Vergangenheit angehören.

Karoline Rettig, Mavic: "Exalith wird immer - auch nach der Einbremszeit - ein "eigenes" Bremsgeräusch haben. Wir weisen Händler und Endverbraucher auf einen höheren Bremsabrieb und lautere Bremsgeräusche während der Einbremszeit (ca +/- 500km, je nach Gelände) hin. Das erklärt sich durch die bei der Exalith-Bearbeitung entstehenden "Flimmerhärchen" auf der Oberfläche, die erst abgebremst werden müssen.

Die Mavic Exalith Bremsbeläge müssen verwendet werden, da wir nur dann die Langlebigkeit der Exalith Felge sicherstellen. Konkurrenz-Bremsbeläge haben zu hohe Mischungs-Schwankungen, die wir nicht beeinflussen können, und eine andere Anordnung der Einkerbungen. Durch diese besondere Anordnung passt sich der Bremsgummi an die Form der Felge an, was die Geräuschentwicklung reduziert."

Eclipse Tubes mit 29 Gramm

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Die mit dem Spezialkunststoff Polyurethan in der Schweiz hergestellten Eclipse-Schläuche gehören zu den leichtesten der Welt. Polyurethan ist ein hochwertiger, alterungsbeständiger Kunststoff, der im Vergleich zu Latex und Butyl weniger elastisch ist. Umso erstaunlicher sind seine Werte beim Pannenschutz im Durchstich- und Durchschlag-Test. Um diese Schläuche zu durchstechen, muss eine viermal höhere Kraft aufgewendet werden als bei den leichtesten Butyl-Fabrikaten.

Ebenso sensationell wie sein hoher Pannenschutz ist das niedrige Gewicht von 29g und der Preis von € 49,- pro Gummi. Nach unserem G.C.-Test hatte ich noch zwei gebrauchte Eclipse-Schläuche übrig und steckte diese prompt in die Ksyrium SLR Garnitur, um das Gesamtgewicht um ca. 100 Gramm zu reduzieren.

Fazit: Kein Patschen oder Luftverlust auf mehr als 2.750 Kilometern.

SRM-Powermeter mit 718 Gramm

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Keine ist leichter. Keine ist steifer. Cannondale zeigt, was mit dem Werkstoff Aluminium technisch möglich ist. In Kombination mit dem speziell dafür entwickelten SRM-Powermeter-Sensor erhält der Kunde ein "wissenschaftliches" High End-Produkt ohne wenn und aber.

Das SRM glänzt dank seiner 8 Dehnmessstreifen mit höchster Genauigkeit, großer Ausfallsicherheit, geringen Schwankungen der Wattanzeige und einem niedrigen Temperaturdrift. Im schlechtesten Fall ist mit einer Abweichung von 1-2 Watt pro ab/-zunehmendem Grad Celsius zu rechnen. Diese "Ungenauigkeit" fällt deutlich geringer aus als bei allen anderen am Markt erhältlichen Powermeter-Kurbeln. Damit der Leistungsmesser wieder korrekte Werte anzeigt, muss der Tretvorgang während der Fahrt für zwei Sekunden, bei ausreichender Entlastung der Pedale, beendet werden (Auto-Null).

Fazit: Seit Beginn des SRM-Langzeittests vor zwei Jahren funktionieren die Datenaufzeichnungen wie am Schnürchen, und mehrere Vergleichs-Messungen am Cyclus2 Hochleistungsergometer bestätigen die Genauigkeit des Systems. Im Winter ließ ich sicherheitshalber die Batterie tauschen und den Sensor neu kalibrieren - der Steigungswert blieb unverändert, die Kalibrierung wäre also nicht nötig gewesen.

Fazit

Cannondale SuperSix Evo
Modelljahr:2012
Testdauer:ca. 1.500 km, 1 Rennen
+Leichtbau ohne Kompromisse
+top Fahreigenschaften
+hoher Dämpfungskomfort
orennmäßige Sitzposition
BB-Urteil:Die Referenz unter den Racebikes.

Ein Traum von einem Rad. Bergauf sorgen sein niedriges Gewicht und der steife Antrieb für exzellente Kletterqualitäten, bergab lassen das niedrige Tretlager, der steife Lenkkopf sowie die eingebaute Micro-Federung das Rad förmlich am Untergrund kleben und messerscharf manövrieren. Die schlanken, querovalen Sitzstreben glätten rauen Asphalt wirkungsvoll und bieten in Kombination mit dem Sattelrohr-Flex genug Sitzkomfort für lange Touren und Rennen.

Neben seinem "Profi-Charakter" besitzt das Rad also auch abseits des Renneinsatzes einen stark ausgeprägten Fun-Faktor. Nicht ohne Grund gewann das Cannondale SuperSix Evo Ultimate im TOUR 3/2012 den Titel "Das beste Rad der Welt".


Bild 12: MADE IN CHINA - da hat man doch vor kurzem noch mit Handmade in USA geprahlt

 

Carbonrahmen kommen, in Stückzahlen wie sie Cannondale und co produzieren lassen, ausschließlich aus China. Natürlich gibt es auch in Europa und USA fähige Hände, aber das Fertigungs-Know-How ist eindeutig in China zu Hause.

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jammern auf höööchstem niveau:

 

der zipp-vorbau ist mir viel zu wuchtig und die lackierung (sowohl der rote, lieblose streifen wie auch der weiße cannondale-schriftzug) gefällt mir auch nicht. da würde mir die schrift wie an der gabel besser gefallen...

 

ansonsten natürlich geiles teil :-)

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