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Der Abus Hidrop 2024 im Test

Der Abus Hidrop 2024 im Test

16.07.24 07:23 1.993Text: Ralf Hauser
Ralf Hauser
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Fotos: Ronald Kalchhauser
Helme gibt es wie Sand am Meer, und doch nie genug. Denn alle Köpfe sind verschieden. Ob der preisgünstige Hidrop hält, was er verspricht, wollen wir in diesem Kurztest herausfinden.16.07.24 07:23 2.281

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16.07.24 07:23 2.2811 Kommentare Ralf Hauser
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Helme gibt es wie Sand am Meer, und doch nie genug. Denn alle Köpfe sind verschieden. Ob der preisgünstige Hidrop hält, was er verspricht, wollen wir in diesem Kurztest herausfinden.16.07.24 07:23 2.281

Mit den technischen Details wollen wir uns nicht lange aufhalten, die haben wir vor ein paar Wochen hier erläutert.
In unserer Erstvorstellung wurde erwähnt, dass keine Helmtasche inkludiert ist. Ein Helmcover aus Stoff mit Tragebändern gibt's allerdings sehr wohl. Smart gestaltet ist es obendrein, mit einer Hälfte des Materials aus Mesh, damit auch nach einer vollgeschwitzten Session am heißen Sommertag der Helm danach gut auftrocknen kann.

Dass der Helm aus Spargründen kein höhenverstellbares Visier besitzt, rechne ich ihm nach Jahrzehnten des Schraubenverlierens und ungewollten Verstellens nicht wirklich als negativen Punkt an. Einer meiner Lieblingshelme mit höherem Preisschild hat auch keinen verstellbaren Visor, und ich weiß es mittlerweile zu schätzen.
Wem es wichtig ist, das Visier einige Zentimeter tiefer oder höher ins Blickfeld zu richten, für den ist es wohl ein Nachteil. Wegbrechen im Fall eines Sturzes kann das Schild auf alle Fälle.

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Über die erfüllten gängigen Normen (EN1078, ASTM F1952, ASTM F2032, CPSC, AS/NZ) braucht man nicht reden, es beruhigt die Nerven, dass sie erfüllt werden - auch wenn kein MIPS oder andersartiges System zur weiteren Reduktion der Rotationskräfte bei einem Sturz vorhanden ist.
Sehr wohl erwähnen sollte man den Aufbau: Die robuste ABS-Schale umschließt den Kern, der aus stoßabsorbierendem EPS (Expanded Polystyrene) sowie etwas elastischerem EPP (Expanded Polypropylene) besteht. Drückt man den Helm an den unteren Seitenwänden zusammen, ist sehr leicht der Flex bei Komprimierung zu beobachten. Inwiefern sich das positiv oder negativ bei einem Sturz auswirken kann, entzieht sich meinem Wissen. Anmerken möchte ich aber, dass andere Full-Face-Helme hier weniger Flex aufweisen.

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In puncto Passform sitzt der Abus Hidrop sehr fest und eng. Selbst bei meinem Mini-Schädel umschließt der Hidrop in Größe S den Kopf wie ein Oktopus seine Beute.
Frisch aus der Verpackung genommen, werden die Wangenknochen fast unangenehm eng umschlossen, sitzt man erst einmal auf dem Bike, fällt dieser Umstand nicht mehr auf. Sollte sich unser Testmodell den Erfahrungen anderer Probanden entsprechend verhalten, werden die herausnehmbaren und waschbaren Wangenpolster nach ein paar Monaten Nutzung (ich habe den Abus noch nicht so lange) zudem noch etwas schlanker.
Wangenpolster mit unterschiedlichem Volumen sind übrigens nicht Teil des Lieferumfangs.

Egal wie, auch wenn man auf Rüttelpisten unterwegs ist, sitzt der Helm bombensicher und ohne störende Eigenbewegungen oder Geräuschentwicklungen auf der Birne. So soll es sein!
Auch nicht zu vernachlässigen: von unangenehmen Druck- oder Scheuerstellen gibt es nichts zu berichten.

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Lüftungsöffnungen auf einem Integralhelm waren noch nie mit denen auf einem Cross-Country-Helm vergleichbar.
An einem heißen Sommertag, an dem andere Leute lieber ins Schwimmbad als in den Bikepark pilgern, wird das Kopfklima deshalb auf eine "heiße" Probe gestellt. Sterben muss man allerdings auch nicht; die Entwickler haben mit den großzügigen Luftein- und -auslässen getan, was sie können.

Die Kompatibilität mit gängigen Goggles scheint gut zu sein, diese wurden zum Beispiel nicht durch das Sichtfenster unangenehm auf die Nase gedrückt. Die generelle Kompatibilität mit Sonnenbrillen habe ich ehrlich gesagt nicht getestet, da meiner Meinung nach Sonnenbrillen und vollwertige Downhill-Helme style-, funktions- und sinntechnisch nicht wirklich kombiniert werden sollten. Aber jeder, wie er will.
Über Helmformen - ob hübsch oder nicht - lässt sich bekanntlich gerne streiten. Der Abus hat vielleicht nicht das aggressivste oder schnittigste Design. Der HiDrop liefert aber durchaus einen stimmigen, in sich abgerundeten Look.

Das Gewicht von nur 1.050 g fällt positiv auf, vor allem mir, da ich seit Jahren mit Nackenproblemen zu kämpfen habe, die sich auch mit spezifischem Training nur bedingt in den Griff bekommen lassen.
Apropos Nacken: Vom verbesserten Polster im Nackenbereich spricht die Marketing-Broschüre, welcher den Kopf besser umfasst. Diese Lösung ist mir lieb, passen Systeme mit Verstellrad und Integralhelme doch irgendwie nicht zusammen. Und der dauerhafte Komfort - wenn gut gemacht, wie beim Abus - ist um ein Vielfaches höher.

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Alles in allem fällt mir ehrlich gesagt nicht wirklich etwas ein, das man am Hidrop aussetzen könnte - vor allem nicht für den empfohlenen Preispunkt von € 199,95.
Fazit: Kann man auf rotationsmindernde Sicherheitssysteme und einen verstellbaren Visor verzichten, sollte man sich den Helm näher ansehen!


Helme gibt es wie Sand am Meer, und doch nie genug. Denn alle Köpfe sind verschieden. Ob der preisgünstige Hidrop hält, was er verspricht, wollen wir in diesem Kurztest herausfinden.



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