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DT Swiss XMC 1200 SPLINE im Langzeittest

DT Swiss XMC 1200 SPLINE im Langzeittest

03.02.25 07:05 5.304Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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, Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Fotos: martinbihounek.com (Action), Erwin Haiden (Studio, Handy)
Es gibt ein erstes Zwischenfazit vom Langzeittest der edlen und minimalistischen Carbon-Laufräder. Auf welche Bikes dieses Statement moderner Fertigungstechnik am besten passt, haben wir versucht herauszufinden.03.02.25 07:05 7.960

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03.02.25 07:05 7.9602 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Es gibt ein erstes Zwischenfazit vom Langzeittest der edlen und minimalistischen Carbon-Laufräder. Auf welche Bikes dieses Statement moderner Fertigungstechnik am besten passt, haben wir versucht herauszufinden.03.02.25 07:05 7.960

Kaum ein Bauteil am MTB hat solch direkten Einfluss auf das Fahrverhalten wie die Kombination aus Laufrädern und Reifen, denn diese Teile sind es, die die meiste Bewegung vollbringen und den direkten Kontakt zu Mutter Erde herstellen. Die Bandbreite reicht von maximal trägen und schweren Alu-Laufrad-Kombis zu maximal minimalistischen, agilen und leichten Laufrädern wie den DT-Swiss XMC 1200. Ein Sprung in der Fertigungstechnik von DT-Swiss hat diese Gruppe an Carbonlaufrädern nochmal weiter nach vorne katapultiert. Größter Vorteil des Werkstoffs Carbon am Laufrad ist einerseits das top Verhältnis von Gewicht zu Steifigkeit und damit korrelierend die hohe Resistenz gegen unerwünschte Verformungen in Form von Höhen- und Seitenschlag (Achter).

Deshalb eilt Carbon-Laufrädern am Mountainbike gelegentlich der Ruf voraus, besonders steif zu sein, was auf manchen Trails nicht immer ein Vorteil ist. Das Positive ist, dass man dem relativ leicht durch die Wahl der Reifen entgegenwirken kann. In meinem Fall investiere ich die durch teures Geld eingesparten Gramm an Gewicht gleich wieder in ein paar fette Reifen. Die Maxxis Assegai und DHR II jeweils 2,5” breit und mit MAXX GRIP Compound und Downhill-Karkasse sind eine Ansage auf der Waage und am Trail - dazu später mehr im Praxis-Teil. Davor folgt ein Ausflug in die nicht unwesentliche Theorie und den Aufbau.

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Vor wenigen Wochen hat DT-Swiss eine ganze Palette an Carbon-Laufrädern mit der neuen "out of the mold" Fertigung vorgestellt, unter anderem vier MTB-Laufradsätze und Rennrad-Laufräder - und das ist eine große Sache. Denn was im ersten Moment nicht allzu spektakulär klingt, ist nichts anderes als ein Riesenschritt in Sachen Carbon-Fertigungstechnik im Laufradbau, wo jeder Millimeter und jedes Gramm Abweichung vom perfekten Kreis - der perfekten Symmetrie - Einbußen in Sachen Steifigkeit, Haltbarkeit und Laufruhe bedeuten. Bis dato sind die meisten Fertigungstechniken mit dem Werkstoff Kohlefaser sehr aufwändig, entsprechend fehleranfällig und erfordern ein hohes Maß an manueller Nacharbeit und Qualitätssicherung.

Wenn man die XMC 1200 das erste Mal in Händen hält, fällt sofort das geringe Gewicht auf, gleichzeitig spürt man haptisch diesen bis ins letzte Detail perfektionierten Minimalismus, den die Schweizer mit ihrer neuen Laufradserie förmlich zelebrieren. Wie so oft in der Entwicklung sind es die vermeintlich einfach wirkenden Dinge, die im Hintergrund hochkomplex sind. Als Techniker kann ich es jedenfalls kaum glauben, dass die XMC 1200 Carbon-Felgen, so vollendet wie ich sie aktuell in Händen halte, ohne Schleifen und ohne Nacharbeiten aus der Form kommen.

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 Minimalismus ist nicht das Fehlen von etwas, sondern die perfekte Menge von etwas. 

Nicholas Burroughs
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Carbon am Mountainbike

Während Carbonlaufräder im Mountainbikesport bis vor wenigen Jahren noch als neues Konzept galten und nur den Spitzenfahrern vorbehalten waren, sind sie heute weit verbreitet. Um mit der 1200er MTB-Serie ihre Rolle als High-End-Hersteller zu behaupten, mussten die Schweizer das traditionelle Aluminiumkonzept weiterentwickeln.

Ein in der Fahrradindustrie einzigartiger Felgenherstellungsprozess, der auch bei den neuen Rennrad- und Gravellaufrädern zum Einsatz kommt, schafft langlebige und dennoch leichte Felgen durch maximale Kompression der Carbonschichten. Zusätzlich sind die Laufräder der 1200er Serie mit Kohlefaserschichten ausgestattet, welche die gesamte Felge umschließen und die Felgenhörner mit ihren langen, ununterbrochenen Fasern verstärken, um schwerere Stöße zu absorbieren.
Diese Methode, kombiniert mit speziell für jeden Fahrstil abgestimmten Komponenten, führt zur Einführung der vier neuen MTB-Laufräder XRC 1200 SPLINE (XC), XMC 1200 SPLINE (All-Mountain), EXC 1200 CLASSIC (Enduro) und HXC 1200 SPLINE (E-MTB).

 1200 - Break the mold! 

Sinngemäße Übersetzung: Brich mit der Tradition und gehe neue Wege!
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Technik

Detailansicht

Das zum Patent angemeldete, revolutionäre "out of the mold" Carbon-Felgenherstellungsverfahren von DT Swiss bietet gleich mehrere Vorteile. Nicht nur, dass sich die Felgen in einem Arbeitsgang herstellen lassen, bei dem die Fasern der äußeren Schichten nicht zerschnitten oder einzelne Komponenten verklebt werden müssen, macht die Schweizer "in-house"-Entwicklung kosmetische Nachbearbeitungen oder eine abschließende Lackierung überflüssig. Das spart Gewicht und sorgt für ein hochwertiges Finish ohne Lufteinschlüsse oder unkontrollierte Harzansammlungen.

Zudem lässt sich die Qualität jeder Felge durch alle Schichten hindurch zu 100% prüfen und es werden nur Felgen ohne jegliche Materialfehler zum finalen Systemradaufbau freigegeben. Damit ist der Kunde immer auf der sicheren Seite.

Detailansicht

Weil die Schweizer davon überzeugt sind, dass Hakenfelgen die ultimative Lösung sind, wenn es um Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit geht, sind auch alle vier neuen 1200er-Laufräder mit Flanschen ausgestattet. Im Vergleich zu hookless rims verzeihen Hakenfelgen fehlerhafte Anwendungen in puncto Druck und Reifenkompatibilitäten mehr und der Reifen hält in sämtlichen Situationen besser auf der Felge. Um die Felgenhörner beim harten Offroad-Einsatz gegen schwerere Stöße zu verstärken, wurden die Laufräder der 1200er Serie mit langen und ununterbrochenen Kohlefaserlagen ausgestattet, die die gesamte Felge umschließen.

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Techspecs XMC 1200 SPLINE

Laufradgröße 27.5" (650B) & 29" (700C)
Einbaubreite VR 15 x 110 mm
HR 12 x 148 mm
Nabe 180 Dicut
Bremssystem Center Lock oder IS 6-bolt
Freilaufkörper Sram XD & Shimano MS
Freilaufsystem 54T Ratchet EXP
90T Ratchet DEG
Maulweite 30 mm
Felgenart Carbon, mit Haken, TLR
Felgenloch Presta
Speichen & Nippel T-head spokes, DT Revolite, black, DT Pro Lock Squorx ProHead alu
Einspeichung 28 vorne & hinten, 3-fach gekreuzt
Max. Systemgewicht: 120 kg
ASTM Klasse 4
Gewicht* 29'' ab 1.495 g (1.541 g inkl. Felgenband BB-Waage)
Preis ab € 2.499,80 UVP

* Gewichtsangaben ohne Felgenband und ohne Ventile

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 Sehet! wie ein goldner Stern.
Aus der Hülse, blank und eben, schält sich der Kohlfaser Kern.  

Break the mold nach Friedrich Schiller
  • der EXP Freilauf mit feiner Verzahnung: Leicht, präzise, zuverlässig und minimalistisch
    der EXP Freilauf mit feiner Verzahnung: Leicht, präzise, zuverlässig und minimalistisch
    der EXP Freilauf mit feiner Verzahnung: Leicht, präzise, zuverlässig und minimalistisch
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Um der Spitzentechnologie der Felgen gerecht zu werden, sind alle Laufräder der 1200er Serie mit 180er-Naben ausgestattet: leicht, steif und mit SINC-Keramiklagern. Außerdem wurden die Bio-MTB-Laufräder mit DT Revolite-Speichen aufgebaut. Diese Speichen vereinen Festigkeit mit äußerst geringem Gewicht und sollen andere MTB-Speichen in dieser Gewichtsklasse in puncto Haltbarkeit übertreffen. Die einzige Ausnahme bildet der HXC 1200 SPLINE, der mit eMTB-spezifischen Speichen verstärkt ist.

Techspecs vom Lineup XRC / EXC / HCX 1200

XRC 1200 SPLINE EXC 1200 CLASSIC HXC 1200 SPLINE
Laufradgröße 29" (700C) 27.5" (650B) & 29" (700C)
Einbaubreite VR 15 x 110 mm
HR 12 x 148 mm
Nabe 180 Dicut 180 Classic 180 Dicut
Bremssystem Center Lock Center Lock oder IS 6-bolt
Freilaufkörper Sram XD & Shimano MS Sram XD & Shimano MS
Sram XD & Shimano HG
Freilaufsystem 54T Ratchet EXP 90T Ratchet DEG 42T Ratchet EXP Oversized
Maulweite 30 mm
Felgenart Carbon, mit Haken, TLR
Felgenloch Presta
Speichen & Nippel T-head spokes, DT Revolite, black, DT Pro Lock Squorx ProHead alu J-bend spokes, DT Revolite, black, DT Pro Lock Hex, alu T-head spokes, Complite hybrid, black, DT Pro Lock Squorx ProHead alu
Einspeichung 24 vorne & hinten, 2-fach gekreuzt 28 vorne & 32 hinten, 3-fach gekreuzt 28 vorne & hinten, 3-fach gekreuzt
Max. Systemgewicht: 120 kg 130 kg 150 kg
ASTM Klasse 3 5 4
Gewicht* 1.303 g 29" ab 1.756 g 29'' ab 1.908 g
Preis ab € 2.499,80 UVP ab € 2.499,80 UVP ab € 2.499,80 UVP

* Gewichtsangaben ohne Felgenband und ohne Ventile

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XMC 1200 Spline

Detailansicht

Der XMC ist der All-Mountain-Laufradsatz im Line-up der 1200er Serie, was sich auch in der Einspeichung widerspiegelt. 28 Speichen, 3-fach gekreuzt vorne wie hinten sorgen für ausreichend Steifigkeit, ein leichtere Vorderradfelge (673 g fürs LR auf der BB Waage) und robustere Hinterradfelge (868 g fürs LR auf der BB Waage) sollen die ideale Mischung aus Wendigkeit und Haltbarkeit garantieren. Zudem hat der Kunde die Wahl zwischen dem robusten, schnell einrastenden Ratchet DEG-Freilaufsystem und dem (von uns gewählten) leichteren Ratchet EXP System.

In jedem Fall erhält man mit den 1200er-Laufrädern von DT Swiss einen im positivsten Sinne wunderbar minimalistischen Laufradsatz, optisch und technisch aufs Wesentliche reduziert.

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Die Montage

Dank der Konstruktion als Hakenfelgen muss man sich über diverse Felgen/Reifenkombination nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen. Für die ersten Testfahrten auf grobem Terrain hab ich mich für ausgewiesene Enduroreifen von Maxxis (Assegai 29x2,5 3C MAXX GRIP 3CG/TR/DH vorne und Minion DHR II 29x2,5 3C MAXX GRIP 3CG/TR/DH hinten) in Kombination mit leichten Tubolito-Schläuchen entschieden. Von den 1,36 und 1,49 kg schweren Bröckerl erwarte ich mir jede Menge Spaß und Grip auch bei widrigsten Bedingungen. So ausgestattet bringt das Mondraker Foxy 14,14 kg auf die Waage. Im Laufe des Tests werde ich der Vergleichbarkeit halber auch meine alten Michelin Force AM2 29 x 2,4" und Michelin Wild AM2 29 x 2,4" ausprobieren.

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Die Montage der Reifen könnte nicht geschmeidiger funktionieren. Trotz der recht steifen Karkasse lassen sich die Maxxis werkzeuglos, ohne Fingerverkantungen und Knochenbrüche auf die Felgen aufziehen. Die Flanken mit etwas Seifenwasser eingeschmiert, rutschen die Reifen elegant und problemlos ins Felgenbett. Auch der Rest der Umrüstung ist schnell erledigt. Die 6-Loch Bremsscheiben und die Garbaruk Kassette sind in wenigen Minuten gewechselt und die so fertigen Laufräder sitzen millimetergenau am Bike, ohne dass Bremsen oder Schaltung nachjustiert werden müssen. Damit ist das Bike fertig für die ersten Einsätze im groben Gelände und mein erstes Update folgt in den kommenden Wochen.

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DT Swiss XMC 1200 SPLINE am Trail

Lange Zeit zählten Carbon-Laufräder am Enduro- oder All Mountain-Bike eher zu den Exoten. Mittlerweile haben sie sich nicht nur etabliert, sondern sich in dieser Zeit auch deutlich weiterentwickelt, was Fahrdynamik, Dämpfungseigenschaften und Haltbarkeit betrifft. Die DT Swiss XMC 1200 sind zweifelsohne Speerspitzen dieser Entwicklung. Die neue Fertigungstechnik sorgt nicht nur für einen exzellenten Rundlauf, sondern verspricht auch eine hohe Widerstandsfähigkeit der Felge, weil es keine Materialnähte oder Stöße mehr gibt.
Einige meiner Alu-Enduro-Felgen haben bei Durchschlägen gelitten und die eine oder andere Delle davon getragen. Von den DT Carbon-Laufrädern erhoffe ich mir hier deutlich mehr Standfestigkeit. Da ich bei größeren Drops oder Sprüngen eh meistens die sichere Chicken-Line wähle, habe ich auch keine Angst davor, die Laufräder bei einer Landung im Flat so zu crashen, dass einzelne Carbon-Fasern reißen und so die Struktur schwächen könnten.

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Am Trail bergauf

Jedes Gramm zählt: Dieses ungeschriebene Gesetz gilt zumindest am Biobike nach wie vor, insbesondere an den Laufrädern. Es ist die rotierende und zu beschleunigende Masse, die sich direkt auf die gefühlte Spritzigkeit des Bikes auswirkt. Das kommt bei den DT-Swiss XMC 1200 vor allem im Winkelwerk richtig gut zur Geltung. Ob ein paar hundert Gramm auf langen Anstiegen, bei Rennen oder Touren einen großen Unterschied machen, hängt sehr stark vom Fahrerprofil und dem Gesamtgewicht ab, aber die Wendigkeit und Spritzigkeit bei spontanen Sprints oder schnellen Richtungswechseln spürt selbst der amibitionierte Amateur. Der fein verzahnte Freilauf hilft bei technischen Uphills, weil man am Pedal minimalsten Leerweg hat.

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Am Trail bergab

Gleiches gilt auch im Downhill. Die Leichtigkeit am Lenker und das direkte Feedback sind im Winkelwerk und auf alpinen Trails eines meiner persönlichen Highlights. Die DT Swiss XMC 1200 fahren sich sehr direkt und liefern unmittelbar Feedback. Da mein Mondraker Foxy von Haus aus sehr knackig abgestimmt ist, ergänzen die Laufräder das Bike perfekt. Es ist eine Kombi, mit der man einerseits g'scheit Gas geben kann, andererseits auch immer ein bisschen auf der Hut sein muss, weil's einfach wesentlich aktiver ist, als z.B. ein 25 kg schweres eMTB mit Alu-Laufrädern, das über jedes Hindernis hinwegrollt wie eine Citroen DS mit hydropneumatischen Fahrwerk. Sollte es mal ein bisschen gröber zur Sache gehen, taugt mir an den Carbon-Laufrädern immer, dass man extrem sicher ist vor Felgenverformungen jeglicher Art, seien es Dellen an der Flanke, Seiten- oder Höhenschlag. Im alpinen Gelände, wo es mehr technisch als schnell bergab geht, sind hohe Steifigkeit und niedriges Gewicht immer von Vorteil.

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Maxxis 3C MAXX GRIP mit Downhill-Karkasse

Was die Wahl meiner Reifen angeht, war ich echt überrascht von den Maxxis-Reifen. Assegai 29x2,5 3C MAXX GRIP 3CG/TR/DH vorne und Minion DHR II 29x2,5 3C MAXX GRIP 3CG/TR/DH hinten bieten am Trail unpackbaren Grip. Gerade in unserem eher trockenen Terrain, wo oft lose Steine oder Kiefernnadeln den Grip begrenzen, selten auch mal ein paar nasse Wurzeln, sind die Reifen eine Ansage. "Sticky” würde ich sie nennen, weil das englische Wort einfach leiwander klingt als "klebrig". Bergab sind die Reifen ein Traum, ein großer Wermutstropfen ist für mich allerdings der extreme Rollwiderstand auf Asphalt. Was das für meine Überstellungsetappe zu den Trails bedeutet, habe ich leider deutlich unterschätzt.

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 ein klebriger, grüner Gecko wandelt vor meinem geistigen Auge 

Saugt den Waldboden förmlich auf
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Wünschdirwas

Was die Laufräder angeht, bin ich gespannt, wie sich die Keramiklager in der Langzeithaltbarkeit schlagen. Ob so edle und leichte Carbon-Felgen wie die DT-Swiss XMC 1200 SPLINE am Allmountain oder Enduro generell die richtige Wahl sind, hängt auch viel vom Fahrprofil ab. Am schweren eMTB, das im Vergleich zum Bio-Enduro von Haus aus satt und relativ träge am Trail liegt, sehe ich diese Art von Laufrädern für mich persönlich eher weniger. An leichteren Bio-Bikes, die man neben ordentlichen Downhills auch viel bergauf fährt, sind sie allerdings ein echtes Highlight.

Was in meinem Langzeiteinsatz als nächstes kommen wird, ist ein Wechsel auf leichtere Reifen - entweder die gängige Maxxis DHF/DHR-Kombi mit der schnelleren MaxxTerra Mischung und EXO Karkasse oder die 2,4-er Variante von Michelin Force und Wild AM, die sich bei mir auch schon mehrfach bewährt hat. Nicht, weil die aktuellen Reifen schlecht wären (im Gegenteil!), aber der hohe Rollwiderstand auf der 20-minütigen Asphaltpassage hin und zurück zu meinen Haus-und-Hof-Trails ist einfach zermürbend. Vielleicht kommen sie im Sommer in Südtirol und Nauders wieder zum Einsatz...

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Zwischenfazit

DT Swiss XMC 1200 Spline Carbon
Modelljahr: 2025
Testdauer: 6 Monate / 600 km
Preis: € 2.499,- UVP
+ Verarbeitung
+ Gewicht
+ Agilität
+ Edler Purismus
+ Laufruhe
+ Spline Freilauf
BB-Urteil: Minimalismus Maximus

Die DT-Swiss XMC 1200 SPLINE sind Allmountain- und Enduro-Laufräder vom Feinsten und eine solide Wahl für all jene, die auf High-End Technik und Verarbeitung stehen und die präzise, agile, leichte und robuste Laufräder ohne Schnickschnack suchen. Während schwerere eMTBs hauptsächlich durch die Verringerung der ungefederten Masse und der Robustheit gegenüber Kaltverformung profitieren, können die Laufräder am leichten Bio-Enduro oder Allmountain all ihre Stärken ausspielen.

In meinem Fall ist das leichte, aber sehr potente Mondraker Foxy ein Paradebeispiel für den Einsatz dieser Laufräder. Bergauf und im Winkelwerk spürt man die Agilität durch das geringe Gewicht. Bergab lasse ich es gerne mal krachen, über Wurzeln und Felsen, aber ohne große Drops oder Sprünge. Und wo so manches Alu-Laufrad bei Durchschlägen Federn (Dellen) lassen musste, bin ich sehr zuversichtlich, dass die DT Swiss XMC 1200 Spline bei meinem Einsatz auch in einigen Jahren noch perfekt rund laufen.

Für das nächste Update meines Langzeittests werde ich auf leichtere Reifen wechseln und dann berichten, wie sich die Laufräder damit fahren.

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Geschrieben
Auftakt im Showroom, in Kürze auf den Trails: Dank patentierter "out of the mold"-Fertigung rollen die XMC 1200 Carbon-MTB-Laufräder von DT superedel, leicht und stabil vom Stapel direkt aufs nicht weniger edle, leichte und stabile Mondraker Foxy.



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