
Kurt Kinetic Rock and Roll
27.01.13 10:44 24.4192013-01-27T10:44:00+00:00Text: NoPainFotos: Erwin Haiden, NoPainHier kommt Kurt! Kurztest des revolutionären Rollentrainers aus dem Hause Kurt Kinetic.27.01.13 10:44 24.4202013-01-27T10:44:00+00:00Kurt Kinetic Rock and Roll
27.01.13 10:44 24.4202013-01-27T10:44:00+00:0020 Kommentare NoPain Erwin Haiden, NoPainHier kommt Kurt! Kurztest des revolutionären Rollentrainers aus dem Hause Kurt Kinetic.27.01.13 10:44 24.4202013-01-27T10:44:00+00:00In den vergangenen Tagen erreichten zahlreiche Leser-Anfragen bezüglich des Rock and Roll-Trainers unsere Redaktion und schürten mein persönliches Interesse. So suchte ich beim Importeur um ein Testgerät samt Zubehör an und nahm es mir während drei Trainingseinheiten zur Brust.
Der Rollentrainer wird in einem großen, sehr schweren Karton vormontiert geliefert und ist bereits nach kurzer Montage mit beiliegendem Inbus, 14er und 17er Gabelschlüssel einsatzbereit. Zum Einspannen des Hinterrads in die elastisch gelagerte Aufnahme benötigt man den hauseigenen Schnellspanner. Für das Vorderrad empfiehlt sich die optional erhältliche "Turntable Vorderradstütze", welche auf vier Höhen verstell- und drehbar ist.
Realistisches Fahrgefühl: Durch die elastische Aufnahme kann das Rad während des Trainings Kippbewegungen über mehrere Grad ausführen und wippt bei hohen Trittfrequenzen auch ein wenig auf und ab. Dies schont Rahmen und Dammbereich und führt zu einem wesentlich natürlicherem Bewegungsablauf, als es bei herkömmlichen Rollentrainern möglich ist.
Reales Fahrverhalten: Die Kennlinie der Widerstandseinheit verhält sich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit in etwa quadratisch und ahmt so den typischen Roll- und Luftwiderstand nach. Die Bremswirkung wird über eine Flüssigkeitsbremse erzielt, welche mit Silikonöl gefüllt ist und weitgehend unabhängig von den erreichten Temperaturen einen gleichbleibenden Widerstand für konstantes Training bietet. Da auf Dichtungen an den bewegten Teilen bewusst verzichtet wurde, ist ein Auslaufen aufgrund verschlissener Dichtungen nicht möglich. Zur Kraftübertragung kommt eine Magnetkupplung zum Einsatz.
Tuning: Der an sich schon gut funktionierende Rollentrainer kann an seinem montierten 2,8 kg schweren Schwungrad mit einem zusätzlich erhältlichen 5,4 kg Masserad erweitert werden. Die größere, rotierende Schwungmasse wirkt als Kreiselstabilisator, bietet einen zusätzlichen Widerstand beim Neigen des Rades und sorgt für ein trägeres und natürlicheres Beschleunigungsverhalten.
Technical Facts
Produktname: | Kurt Kinetic Rock and Roll T-016 Heimtrainer |
Bremse: | Flüssigkeitsbremse, auslaufsicher, verschleißfrei, temperaturbeständiges Silikonöl |
Laufradgrößen: | 22" bis 29" ohne Adapter, ab 16" mit Adapter (nicht im Lieferumfang) |
Widerstand: | 5 bis 3000 W |
Außenmaße: | 125 x 75 x 45 cm (Länge x Breite x Höhe) |
Lieferumfang: | Rock and Roll Rahmen mit Fluidbremse und 2,8 kg Schwungscheibe, Schnellspanner, sehr gut gestalte Bedienungsanleitung |
Farbe: | grün/schwarz |
Preis (UVP): | € 535,- |
Empfohlenes Zubehör
Kinetic Bodenmatte: nice to have, sorgt für eine saubere Trainingsumgebung, reduziert Vibration und fängt Schweiß auf
Kinetic Turntable Vorderradstütze: auf vier Höhen verstellbar (1,27 cm, 2,54 cm, 3,80 cm und 5,00 cm), für Reifen bis zu 2,25 Zoll geeignet, "stabilisiert" die Kippbewegungen des Rades und ermöglicht ein lenkbares Vorderrad
Kinetic Pro Fly Wheel Schwungrad: Vergrößerung der Schwungscheibe für ein echtes Fahrgefühl (2,8 kg + 5,4 kg = 8,2 kg), maßgefertigt, ausgewuchtet, längere Beschleunigung, schnell an- und abmontierbar für Intervall-Training, 60 Sekunden Auslauf bis zum Stillstand (bei 40 km/h)
Kurztest im Leistungszentrum Schönberg
Zugegebenermaßen mutete mir die etwas "russische" Konstruktion beim Zusammenbau seltsam an. Auch die fehlende Widerstands-Einstellung gab mir zu denken, was aber in erster Linie daran lag, dass ich das Funktionsprinzip des Rock and Roll-Trainers noch nicht verstanden hatte. Bereits beim Warmfahren verflogen sämtliche Zweifel, als sich das ungewohnte, aber einzigartige Indoor-Fahrgefühl einstellte.
Die versprochenen Eigenschaften "realistisches Fahrgefühl" und "reales Fahrverhalten" kann ich nur unterschreiben. Bei keinem anderen mir bekannten Rollentrainer werden hohe Dauer- und Intervall-Leistungen derart stressfrei und ökonomisch erbracht wie mit dem Rock and Roll. Selbst simulierte Kraftintervalle am Berg sind mit diesem Trainer möglich. Für mehr Watt bei niedrigen Trittfrequenzen empfiehlt sich ein größeres Kettenblatt. Im Zubehörhandel sind für jeden Lochkreis Kettenblätter mit bis zu 58 Zähnen erhältlich.
Das nervöse Auf- und Abwippen bei hohen Trittfrequenzen und starken Belastungen nimmt man gerne in Kauf, da der empfindliche Dammbereich und das Fahrrad im Vergleich zu starren Rollentrainern ausgezeichnet geschont werden.
Kurt Kinetic Rock and Roll | |
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Modelljahr: | 2013 |
Testdauer: | ca. 3 Stunden |
+ | Aufbau innerhalb von 10 Minuten |
+ | sehr realistisches Fahrgefühl |
+ | Intervalltraining bis 3000 Watt |
+ | vibrationsarm und recht leise* |
o | benötigt viel Stellfläche |
- | * knarzende Geräusche bei hohen Trittfrequenzen des Testmodells |
BB-Urteil: | die kleine Revolution unter den derzeit erhältlichen Rollen |
Der automatisch produzierte Widerstand ist völlig ausreichend, wie ich mit einigen Testläufen bestimmter Übersetzungsvarianten darlegen möchte.
52x11 (Kette rechts)
60er Kadenz: ca. 330 Watt
90er Kadenz: + 800 Watt
120er Kadenz: unmenschlich
52x19 (Scheibe, dritter Gang, vernünftige Kettenlinie)
95er Kadenz: ca. 250 Watt
39x23 (Kette links)
60er Kadenz: ca. 30 Watt
90er Kadenz: ca. 75 Watt
120er Kadenz: ca. 140 Watt
Weitere Eigenschaften des Trainers sind seine außergewöhnlich hohe Standsicherheit, eine relativ leise und vibrationsarme Simulation und die niedrige Betriebstemperatur. 80 Kühlflossen aus Aluminiumdruckguss leiten die Hitze ab und sorgen mit dem thermisch neutralen Flüssigkeitssilikon für ein konstantes, messbares und wiederholbares Trainingspensum bei allen Temperaturen. Selbst nach einer Stunde erzeugte der Rock and Roll bei 52x19 und 95er Kadenz einen nahezu gleich hohen Widerstand wie nach 15 Minuten Warmfahrzeit im selben Gang.
Einziger Wermutstropfen war das unangenehme Knarzen im Bereich der Dämpfergummis bei hohen Trittfrequenzen. Ich konnte es zwar durch den Einsatz von Silikonspray in den Griff bekommen, bin mir aber nicht sicher, ob es sich dabei um einen Einzelfall oder doch um ein gängiges "Rauschen" handeln könnte.
Technical Facts |
Empfohlenes Zubehör |
Kurztest im Leistungszentrum Schönberg |
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