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Shimano GE900 im Test

Shimano GE900 im Test

23.07.24 09:25 1.912Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden
Die neuen Gravity-Schuhe der Japaner im Trail-Einsatz auf schmalem Fuß. Ein Paarlauf mit nur wenigen Stolpersteinen.23.07.24 09:25 3.219

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23.07.24 09:25 3.2191 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden
Die neuen Gravity-Schuhe der Japaner im Trail-Einsatz auf schmalem Fuß. Ein Paarlauf mit nur wenigen Stolpersteinen.23.07.24 09:25 3.219

Vergangenen Herbst brachte Shimano zwei neue Schuhreihen auf den Markt, welche sich allesamt in der weiten Welt des Gravity-Bikens zuhause fühlen sollen, irgendwo zwischen Trail und Downhill sowie Flat und SPD.
Für die Anhänger letzterer Verbindungsmethode sind die drei GE-Modelle (für „Gravity Enduro“ vs. GF für „Gravity Flat“) gedacht; und weil mein Trailbike dunkelblau und mir das Schnüren lästig ist, musste es statt des günstigeren Damentreters die € 209,95 UVP kostende Topversion mit entsprechenden Farbakzenten auf schwarzem Grund sein.

Ob meiner vor allem ums Sprungbein schmalen Füße war ich trotz guter Erfahrungen mit Shimano-Leisten allerdings skeptisch: Würden mir diese doch einigermaßen wuchtig wirkenden Schuhe passen? Oder erwartete mich ein Paar mehr, dass mir zwar soliden Schutz bieten, aber ein schwammiges Gefühl bei gleichzeitig am Knöchel reibender Kante offerieren würde?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Keine meiner Befürchtungen trat ein. Ganz reibungslos fährt es sich in den GE9 aber – im wahrsten Sinne des Wortes – auch nicht ...

 Auf eleganter Sneaker macht der GE9 nicht 

Wuchtig, technisch, robust – Shimanos Neuer interpretiert das Thema Gravity-Schuh recht brachial
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Die Fakten

Der GE9 wartet mit einer Kombination aus Boa-Verschluss und breitem Klettband auf, hinsichtlich Zwischensohle trifft die Torbal 2.0 Technologie auf carbon-verstärktes EVA-Material. Die stark profilierte Außensohle besteht aus der Ultread Gummimischung, mittig gibt's großzügige Auslassungen, welche einen erweiterten Pedalkanal bilden.
Oben rum schafft Synthetikleder mit Mesh-Einsätzen eine robuste Außenhülle, an der vor allem die verstärkte Zehen- und Fersenkappe auffallen. Ergänzend soll ein Neoprenschaft am Knöchel verhindern, dass Schmutz eindringt.
Erhältlich ist der Schuh in den Größen 38-48 wahlweise in Schwarz oder Olive.

Tech Specs

Typ: Klickpedal-Schuh Obermaterial: Kunstleder
Einsatzbereich: Gravity von Trail bis Downhill Besonderheiten: Sprunggelenkschaft aus elastischem Netzgewebe für zusätzlichen Schutz vor Schotter und Schmutz; verstärkte Zehenkappe; verlängerter Cleat-Kanal
Steifigkeitsindex: 7 Farbe: Schwarz, Olive
Sohle: Ultread GE Gummimischung Größen: 38-48
Zwischensohle: Torbal 2.0 Technologie, kohlefaserverstärktes Nylon + EVA Gewicht: 375 g/Schuh in Gr. 39 lt. BB-Waage
845 g/Paar in Gr. 42 lt. Hersteller
Verschluss: Boa L6 Drehrad, Klettband Preis: € 209,95 UVP

Auf eleganter Sneaker macht der GE9 mit diesen Features und Materialen nicht. Auf Leichtgewicht auch nicht. 375 Gramm wiegt er – pro Schuh in Größe 39, wohlgemerkt.
Bei Fußmärschen ist dieses Dreiviertelkilo durchaus spürbar. Wesentlich häufiger, nämlich bei quasi jedem Schritt und Tritt, macht sich allerdings etwas anderes bemerkbar: Die Treter sind unglaublich bequem. Gut, aber nicht zu dick gepolstert und dank Boa-Rädchen – übrigens mit zusätzlicher Plastik-Führung, welche versehentliches Ablösen bei Bodenkontakt verhindern soll – und Klettverschluss fein justierbar, bieten sie viel Komfort sowohl beim Pedalieren als auch Gehen und können in puncto Halt und Passform ebenfalls voll überzeugen. Und das, obwohl ich sie zwecks subjektiv festem Sitz gar nicht mal besonders eng schließen musste.
Nota bene: Ob der breit anmutenden Zehenkammer habe ich mich, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, Radschuhe eine halbe bis ganze Nummer größer als Straßenschuhe zu wählen, für meine tatsächliche Schuhgröße entschieden. Und gut bzw. genau perfekt war’s!

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Im Gemüse

Shimanos Ausführungen rund um die Zwischensohlen-Technologie - mehr Effizienz beim Pedalieren, verbesserte Stabilität, zusätzliche Kontrolle in engen, scharfen Kurven - klingen für mich eher nach Voodoo denn nachvollziehbare Features. Was aber sicher auch daran liegt, dass ich nicht zu jenem Nutzerkreis zähle, der "halsbrecherische Kurven mit hoher Geschwindigkeit" durchfährt. Folglich rufe ich die aus dem Torbal 2.0-Aufbau resultierenden Vorteile gar nicht wirklich ab.
Was ich aber spüre: Die Sohle, durch den mehrlagigen, schwammartigen EVA-Schaum gut gegen Stöße von unten gedämpft, wartet mit einem genau passenden Maß an Steifigkeit auf. Die Cleats drücken sich nicht unangenehm durch, die Tretenergie verpufft nicht, trotzdem kann der Fuß beim Gehen ungehindert abrollen und ergibt sich dank des großzügigen Pedalkanals eine gute Standfläche beim Fahren mit zusätzlichem Pedalkörper. Außerdem ist der Halt der Gummisohle am SPD-Plattformpedal - diesfalls Shimano XTR - bzw. auch auf nassen Steinen und Wurzeln überzeugend - i like!

Was ich hingegen nicht mag: Dass zwischen Schuh und Kurbelarm ob der Breite des ersteren kaum Platz bleibt und der Klettverschluss als am weitesten überstehender Teil des GE9 deshalb an letzterem schleift und reibt. Vermeiden lässt sich das nur, wenn man das breite Band deutlich fester verschließt, als eigentlich gewünscht, um so die "Ausbuchtung" 'gen Innenseite zu reduzieren.
Bewährt hat sich hingegen die Manschette am Knöchel. Nicht ein einziges Steinchen ist mir bisher in den Schuh gefallen. Freilich trägt dieser Neoprenschaft aber nicht unbedingt zur Temperaturregulierung bei - oder schon, aber halt eher nur, wenn's frischer ist. Für sommerliche Hitze ist der GE9 kraft seiner robusten Machart und nur wenigen Belüftungslöcher jedenfalls sicher nicht jedermanns Sache - schon gar nicht, wenn die nutzerseitige Interpretation von "Gravity" stark Trail-lastig und somit tretintensiv ist.

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Fazit

Shimano GE9
Modelljahr: 2024
Testdauer: 2 Monate
Preis: € 209,95 UVP
+ Komfort und Sitz beim Fahren und Gehen
+ Rundum-Schutz vom Knöchel bis zum Zeh
+ Für jene, die's ausfahren können: Hightech-Sohle
+ Gute Dämpfung
+ Angenehme Steifigkeit
o Gewicht
- Kletter reibt am Kurbelarm
- So warm wie klobig
BB-Urteil: Toll im Park, fein am kühlen Trail

Wem beim abwärts orientierten Mountainbiken hoher Komfort, ein fester Sitz und guter Schutz von exponierten Stellen – z.B. Zehen oder Knöchel – wichtig sind, der sollte einen Blick auf Shimanos GE-Reihe riskieren.
Das Topmodell gefällt mit rasch einstellbarem Boa-Verschluss und angenehm steifer Sohle, die beim Treten durchaus effizient wirkt und auch beim Gehen viel Freude bereitet. Aufgrund seiner breiten Bauart schleift der Schuh allerdings am Kurbelarm, sofern man den Klettverschluss nicht „anknallt“. Belüftungswunder ist der recht massiv ausfallende GE9 auch keines.

Insofern empfiehlt er sich wohl vor allem für den Park- und Downhill-Einsatz. Hier wird man sehr zu schätzen wissen, dass da nichts rutscht, zwickt, drückt, nachgibt, man sich andererseits aber auch nie einbetoniert fühlt.
Für tretintensivere Spielarten des Gravity-Sports von Trail bis Enduro wünscht man sich im Sommer hingegen mitunter leichteres Schuhwerk, was Gewicht und Charakteristik betrifft. Als Begleiter für die kühlere Jahreshälfte kann der GE9 hier aber sicher ebenfalls voll punkten.

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Die neuen Gravity-Schuhe der Japaner im Trail-Einsatz auf schmalem Fuß. Ein Paarlauf mit nur wenigen Stolpersteinen.



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