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Projekt: Custom Alutech Teibun 2.0-artig mit Pinion P1.12 Getriebe als Enduro


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Kapitel 6: Die Jungfernfahrt und das Nachjustieren

 

Ich war begeistert. Die im Vergleich zum Cube AM mit 67,5° Lenkwinkel geradezu massiv wirkende Teibun mit den (durch die Mischbereifung) ca. 65° Lenkwinkel funktioniert traumhaft. Abwärts sowieso aber richtig überrascht hat mich das Bike aufwärts. Aufwärts steht die Teibun einem reinrassigen AM um nichts nach. Da stören auch die knapp 15kg nicht wirklich. Die 15kg würden sich erst bei der ersten Bergtour auf meinen Schultern bemerkbar machen...

 

Und das Pinion. Es hält was es verspricht. Konstante Schaltzeiten, vorbei die Zeit der hüpfenden Kette; kurze Schaltzeiten, vorbei die Zeit des kurz vom Gas gehens und dann vorsichtig und dann und ja und jetzt (ja eh, eine neue Schaltung kann das auch, aber das Zeug wird nicht besser mit der Zeit); Schalten im Stillstand (!), heißt soviel wie flowiger Downhill, unten angekommen, schalten, rauffahren. Vorbei die Zeit des unten Aufsitzens und unter fast strafbarer Vergewaltigung jeder Schaltung und herzzerreißendem Getöse einen tretbaren Gang einlegens. Da lässt sich darüber hinweg sehen, dass ein Schalten bergauf unter Last absolut nicht möglich ist, da haben die Pinion-Leute was eingebaut. Und dann noch die Verschiebung des Gewichts durch fehlendes Schaltwerk und Kassette genau in den Schwerpunkt zaubern einen breiten Grinser in jedes Gesicht. Jungfernfahrt erfolgreich, Geld gut angelegt. Zurück in die Werkstatt.

 

Ein paar Kleinigkeiten gilt es nachzujustieren. Die Schaltseilverarbeitung in der Pinion Gripshift Bedienung macht grausliche Geräusche (ausgefranstes Schaltseil wird gegen aufgerauhtes Metall gedreht). Aufschrauben, mit dem Draht kämpfen, gewinnen, zuschrauben, Ruhe.

 

Der vormontierte Dämpfer mit Hinterbau scheint zu wenig Fett abbekommen zu haben. Dämpfer raus, Fett rein, Dämpfer dran, Ruhe. Naja, fast. Das sollte mich noch ein wenig beschäftigen.

 

Steuersatz nachziehen. Knarzt. Ich war schon vorgewarnt, denn die obere Schale des Steuersatzes fiel einfach ins Steuerrohr ohne dass ich was pressen musste. Angezogen, passt.

 

Sattelrohr abschneiden. Jetzt kann der Sattel bis zum Anschlag versenkt werden und es sind auf Trethöhe immer noch ca. 10cm im Sitzrohr.

 

Irgendwann wenn ich mal Zeit finde muss ich den Kettenspanner anpassen. (Wie schon angesprochen vorhin).

 

Und zu guter letzt: the first cut is the deepest. Ich in aller Aufregung zwar jede Menge Schutzfolien verklebt, doch den Strebenschutz vergessen...

 

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Klar wird die Kette bei einer nicht am Drehpunkt liegenden Kurbelachse noch ggf auf die Kettenstrebe schlagen - der Spanner ist ja auch mMn hier etwas wenig auf Zug. Bei konzentrischem Drehpunkt hat man ja wieder das Problem des Wippens, wie bei den neueren Wheeler. Aber ein Riemen wäre sowieso noch feiner, das geht nur glaube ich gar nicht bei so einem Hinterbau.
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Ja, das war die Jungfernfahrt 1,5h aufm Heimtrail.

 

und ja da ist definitiv zu wenig Kettenspannung. Der Grund dafür war/ist folgender: Ich hatte urspünglich einen CaneCreek DBinline bestellt, der ist aber bei Alutech mit falscher Länge angekommen. Jetzt habe ich also einen Leihdämpfer. Und wenn ich bei dem die Luft rauslasse geht sichs grad nicht aus, die Kette um ein Glied zu kürzen. Da würde nämlich dann die Kette den letzten Millimeter abbremsen. Die 3-stufige Verstellung für die Spannerfeder ist bereits maximal ohne da was zusätzlich anzugreifen. Wies ausschaut hat CaneCreek ja nicht so einen tollen Wurf gemacht mit ihren 2015er Dämpfern und ich werde wohl den Leihdämpfer behalten.

 

Meine nächsten Schritte sind jetzt ein Werkzeug für das Kettenblatt aufzutreiben, den Spanner eins weiter nach hinten zu konfigurieren und die Kette um ein Glied zu kürzen.

 

 

Und ja :) vorbei die Zeit der hüfenden Kette. Jetzt schlägt sie nur mehr.

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Kapitel 7 Verbesserungspotential

 

Und wie überall gibt es was zu meckern. Hier betrifft es hauptsächlich doch Pinion. Das Getriebe ist trotz Einsparung von ca. 500g durch die 12-Gang-Version das schwerste Teil am Bike. Alles andere habe ich nach bestem Wissen und finanziellem Gut-Schlafen gewichtsoptimiert (ich hatte mir nie Träumen lassen, dass ich in meinem Leben einmal Pedale für 180€ kaufen würde).

 

Der Kettenspanner des Pinion ist massiv mit einer massiven Feder. Funktioniert einwandfrei, doch sitzt das Teil genau dort, wo beim Bikebergsteigen der meiste Kontakt zu Felsen und Steinen (abgesehen vom Schaltwerk) passiert. Hier würde man sich ev. ein anderes Design wünschen. Leider habe ich hier auch keinen besseren Vorschlag.

 

Der Gripshift Schalthebel funktioniert einwandfrei und ist toll zu bedienen. Versehentliche Schaltvorgänge gibts nicht. Einziger Schönheitsfehler mMn. ist, dass die zwei Bowden stur rechtwinklig vom Lenker nach vorn wegstehen. Ich würde mir hier eine Neigung zur Lenkermitte wünschen wie es Bremsen und klassische Schaltungen schon gelernt haben. Dies würde kürzere Bowden bei gleichbleibendem Überdrehwinkel des Lenkers ergeben im Falle einen Sturzes. So kann es eher passieren, dass durch direkten Bodenkontakt erheblicher Schaden am Schalthebel verursacht wird.

 

Und natürlich würde ich die Schrauben des Kettenspanners seitenverkehrt montieren - also nicht den Schraubenkopf nicht hinterm Kettenblatt sondern am Getriebe und dafür im Kettenspanner ein Gewinde. Damit würde man um einiges bequemer an die Verstellung kommen. Ist aber möglicherweise auch genau desshalb Absicht...

 

Die Shimano Zee Bremse hat mich etwas enttäuscht. Ich hatte mir von einer 4-Kolben-Bremse mehr erwartet. Die ist nicht mehr oder weniger bissig wie meiner alte Formula The One FR und auch eine Shimano XT und SRAM Guide sind vom Biss her äquivalent (und dabei deutlich leichter). Einzig der Druckpunkt ist ein Traum im Vergleich zu The One und der Guide.

 

Die Pedale sind eigentlich ein Traum. Schön groß, stabil, leicht. Nur die Alupins sind ein anständiger Griff ins Klo. Die gehören einfach aus Metall gemacht. Obwohl ich nicht ausschließen will, dass das absichtlich Alu ist so als Sollbruchstelle, damit der Pin abreißt vor das Gewinde im Pedalkörper nachgibt...

 

Und ja, der Vorbau. Der ist farblich schrecklich.

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Beim Vorbau hilft Aceton, dann sind zumindest die Grafiken weg.

Wenn du ihn ganz ersetzen willst: die Funn Funnduro sind leicht, steif und günstig.

 

 

Die Zee hab ich auch nach 2x fahren durch eine MT5 ersetzt; die ist leichter, hat mehr Power, ist fabelhaft zu dosieren und sieht besser aus.

Günstig ist sie obendrein. Der Druckpunkt ist ähnlich der Zee.

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Kapitel 7 VerbesserungspotentialDer Gripshift Schalthebel funktioniert einwandfrei und ist toll zu bedienen. Versehentliche Schaltvorgänge gibts nicht. Einziger Schönheitsfehler mMn. ist, dass die zwei Bowden stur rechtwinklig vom Lenker nach vorn wegstehen. Ich würde mir hier eine Neigung zur Lenkermitte wünschen wie es Bremsen und klassische Schaltungen schon gelernt haben. Dies würde kürzere Bowden bei gleichbleibendem Überdrehwinkel des Lenkers ergeben im Falle einen Sturzes. So kann es eher passieren, dass durch direkten Bodenkontakt erheblicher Schaden am Schalthebel verursacht wird.

Ich habe schon öfters "die Lösung" mit den 90° V-brake Röhrchen gesehen.

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hm die V-Brake Röhrchen sind in der Tat ein interessanter Ansatz. Da werd ich gleich amal schauen gehen ob ich sowas nicht noch wo rumliegen habe...

 

Aber jetzt zum Fazit:

 

Was soll ich sagen. Ich bin durch alle Emotionen gegangen. Und jetzt hab ich ein absolut steiles Bike. Die Teibun fühlt sich dort wohl, wo mein Cube zu stöhnen begann.

 

Und natürlich kommt man mit so einem Bike zu vielen Probefahrten anderer Bikes. Jeder will einmal ein Getriebebike probieren und dann muss man wohl oder übel teilweise auch einmal einen Carbon-High-End-Hobel pilotieren. Und ganz ehrlich, die ganzen 12kg Carbonbikes zittern nervös herum, liegen vergleichsweise überhaupt nicht am Trail, von Stabilität haben diese Teile nur in Büchern gelesen und fühlen sich einfach billig und zerbrechlich an :). Teibun Pinion for the win. Jederzeit für weniger Geld wieder :).

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Das 12-Gang Getriebe deckt den gleichen Bereich ab wie das 18er nur halt mit größeren Schritten (17% statt 12% oder so). Die haben einfach versucht Gewicht zu sparen und das ist ihnen (eindrucksvoll) gelungen indem sie statt ursprünglich 9 Zahnrädern nur mehr 7 verbauen. Mit diesem Kunstgriff haben sie rund ein halbes Kilo eingespart zum "große" Bruder P1.18.

 

Der größere Abstand zwischen den Gängen stört vielleicht für Wettbewerbe wo man möglichst genau am Limit fahren will, für den Normalbiker sind 12 vollkommen ausreichend (wie ja auch der Trend zu 1x11 zeigt).

 

Gewichtsmäßig ists immer noch ein riesen Brocken. Im Vergleich zu einer klassischen Shimano XT 3x10 (ca. 2,2kg) is das Pinion immer noch gut 1,5kg schwerer (mit 3,7kg). Entsprechend größer ist der Unterschied noch zur einer X01 1x11 (mit 1,6kg) bzw. einer custom 1x10 mit einer Rotor Rex Kurbel und XT Kassette (mit 1,7kg), da kommen dann noch ein gutes halbes Kilo dazu and Differenz.

 

Unterm Strich schaffe ich es damit von einem optimalen Gewicht für ein fahrtüchtiges Teibun von 12kg lt. Rechnung + ein paar Gewissensgeldeinsparungen + 2kg Getriebe Übergewicht + Farbe auf 14,9kg (gewogen nach einer feuchten Ausfahrt).

 

Ich seh grad dass Pinion ihre Website ganz nett aufpoliert haben mit den entsprechenden Infos: http://pinion.eu/produkte/ Da muss man allerdings aufpassen, die haben beim Gewicht nur die Getriebebox drinnen - kein Kettenblatt, keine Bowden, keinen Kettenspanner und keinen Schaltgriff...

 

hier nochmal der Link zur Tabelle http://bikeboard.at/Board/attachment.php?attachmentid=172970&d=1451924619

Bearbeitet von ubootfanat
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  • 1 Monat später...

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