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Wildhaber auf Spurensuche

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Der Schweizer C3 Athlet, der unlängst seinen Vertrag mit Trek verlängert hat, forscht in den USA nach den Ursprüngen seiner Sportart.

Eine Frage hatte sich René Wildhaber, der Weltklasse-Marathon-Downhiller, schon oft gestellt: "Wo hat der Mountainbikesport eigentlich seinen Ursprung?” Er dachte dabei weniger an die 70er-Jahre, als der Sport langsam populär wurde, als an die Zeit, als das Fahrrad selbst noch relativ neu war.

Einen entscheidenden Hinweis lieferte ihm dann mit Hans Rey ein großer Name der Bike-Szene. Der Trialer erzählte Wildhaber von Versuchen der US-Armee, das Fahrrad für seine Zwecke einzusetzen. Und zwar bereits um die Jahre 1890 herum.
Als ehemaliger Radfahrer in der Schweizer Armee (die Einheit wurde als weltweit letzte 2003 aufgehoben), fühlte sich Wildhaber sofort angesprochen von dieser Geschichte und stellte weitere Nachforschungen an.

Heraus kam dabei sein neuestes Projekt Buffalo Soldiers, für das Wildhaber zusammen mit einer Filmcrew in diesen Tagen Richtung USA aufbricht.
Namensgebend waren dabei die US-Soldaten, die erste Fahrversuche abseits von befestigten Strassen gemacht hatten. Die Truppen waren damals noch rassengetrennt, die Afroamerikaner der Buffalo Soldiers wurden von der Zivilbevölkerung so genannt, weil sie diese mit ihrem dichten krausen Haar an Büffel erinnerten.

  • Fotos: Nicolas JutziFotos: Nicolas Jutzi
    Fotos: Nicolas Jutzi
    Fotos: Nicolas Jutzi
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"Ihr Leutnant war ein fanatischer Velofahrer. Er fragte also beim Militär um eine Bewilligung an, um das Velo für militärische Zwecke zu testen. Seine Soldaten zwang er einfach dazu”, hat Wildhaber herausgefunden.
Für ihn ist die Reise kein Zwang, sein Ziel ist es vielmehr, die Leistungen der Soldaten von damals nachzuvollziehen. Dafür besorgte er sich ein Originalfahrrad von damals, mit dem er während einigen Tagen Touren absolvieren wird, die vergleichbar sind mit jenen der Buffalo Soldiers vor 120 Jahren.

Zudem nimmt er sich - mit seinem eigenen Bike - in Colorado den Trail-Klassiker "Whole Enchilada” vor, bei dem mehr als 2000 Meter Höhedifferenz und technische Höchstschwierigkeiten zu überwinden sind.

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Das letzte Puzzleteil von Buffalo Soldiers gehört dann der Red Bull Rampage in Utah, einem Einladungswettkampf für die besten Freeride-Mountainbiker der Gegenwart.
Dort will Wildhaber herausfinden, wo sich sein Sport in Zukunft hinbewegt. Denn darum geht es ihm beim Buffalo-Soldier-Trip: "Es ist nur menschlich, immer neue Sachen ausprobieren, immer einen Schritt weiterzugehen. Das machten die Buffalo Soldiers, das machen die Biker heute am Red Bull Rampage: Diese beiden Extreme möchte ich gegenüberstellen.”

Von seiner Reise berichtet René Wildhaber täglich seit dem 05. Oktober in Form eines Live-Blogs auf seiner Website www.buffalo-soldiers.ch


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