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Focus Jam & Thron im Test

Focus Jam & Thron im Test

12.07.21 09:21 15.548Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Focus verschafft seiner Trailbike- und Allmountain-Flotte eine preisbegünstigte Frischzellenkur. Wir haben Jam und Thron am Trail getestet.12.07.21 09:21 18.278

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12.07.21 09:21 18.2784 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Focus verschafft seiner Trailbike- und Allmountain-Flotte eine preisbegünstigte Frischzellenkur. Wir haben Jam und Thron am Trail getestet.12.07.21 09:21 18.278

Preislich im Rahmen, optisch leicht untereinander zu verwechseln, auf 29“ ausgelegt und für 2021 als Aluminum-Plattform komplett neu vorgestellt. In all diesen Punkten gleichen einander das 130 mm Thron und das 150 mm Jam. In so gut wie allen andern Punkten zeigen sie allerdings trotz ähnlichem (potenziellen) Einsatzgebiet gänzlich anderen Charakter.
Beide Räder zeigen sich in ihrer Geometrie modern, aber nicht extrem, zielen damit auf den Einsatz im Trail- respektive Allmountain-Bereich ab und setzten auf Vielseitigkeit, einfache Beherrschbarkeit und ein- und aufsteigerfreundliches Handling fernab des „High-Speed-Enduro-Geballers“ länger gezeichneter Räder. Agil und wendig, platziert Focus sein Thron als Touren- und Trailbike für Einsteiger, tatsächlich bringt das Bike aber auch für erfahrene Piloten mit aktivem Fahrstil enormen Spaß am Trail. Wer sich lieber auf Federweg denn einen aktiven Körper verlässt oder einfach nach mehr Reserven für heftigeres Gelände sucht, wird am Jam fündig. Fahrwerksreserven wie an einem Enduro im wendigen Kleid eines Allmountain, wenn man so möchte.
Was unsere Testräder Jam 6.9 und Thron 6.9 ebenfalls eint, ist ein UVP unterhalb der 3.000 Euro Grenze. Die robuste Auslegung in Kombination mit dem knappen Budget führt aber an beiden Rädern auch zu einem doch recht heftigen Gewicht von 15,6 bzw. 16,6 kg.

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Technik

Sämtliche technische Details hatten wir ja bereits bei unserer Vorstellung im April ausführlich abgehandelt. Trotzdem hier nochmal das Wichtigste im Schnelldurchlauf:
Einziges aktuell verfügbares Rahmenmaterial für beide Räder ist robustes Aluminium. Die Rahmen wirken sehr hochwertig verarbeitet, sämtliche Leitungen und Züge laufen direkt über Vorbau und Spacer durch einen spezifischen Acros-Steuersatz in den Rahmen, der Steuersatz beschränkt gleichzeitig den Lenkeinschlag auf 80°. Die Führung erlaubt, gemeinsam mit dem strukturierten Kettenschutz an der Kettenstrebe, eine extrem leise Fahrt. Bis auf das Schmatzen des Fahrwerks und das Surren des Freilaufs ist eigentlich nichts zu hören.
Außerdem vermittelt die Führung einen sehr aufgeräumten Eindruck, allerdings verlangt sie bei der Cockpit-Einstellung auch nach etwas mehr Geschick. Die zweiteiligen Spacer passen nur unter, nicht aber über den Vorbau. Wer tiefer gehen möchte, braucht zusätzlich herkömmliche runde Spacer oder muss den Schaft direkt kürzen. Beim Tausch auf eine andere Vorbaulänge - 50 mm ist Standard - wird es dann kompliziert, weil Leitungen und Züge ausgefädelt werden wollen. Doch wenn man bedenkt, wie viele Fahrer das Serien-Cockpit nie verändern werden, stellt dies eher nur ein Hindernis für Einzelfälle denn ein Problem für ganze Scharen dar.

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    Focus Jam
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    Focus Thron
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Was sehr gut gefällt, sind smarte Details wie etwa die kleine Werkzeugbox im kleinen Dreieck zwischen Steuer-, Ober- und Unterrohr. Mit zwei Ösen sicher befestigt, „schluckt“ die weiche Tasche Schlauch, Werkzeug, Schlüssel und Co. Die Besonderheit der Tasche ist aber der kleine Skifix im Inneren. Dort lassen sich harte und schwerere Gegenstände wie ein Minitool fest verzurren, lästiges Klappern am Unterrohr wird so effizient unterdrückt.

Egal ob mit 130 oder 150 mm Federweg: Beide Räder kommen mit Focus patentiertem F.O.L.D. Hinterbau. Eigens für Jam und Thron kam die Kinematik nochmals zurück aufs Reißbrett, bietet nun mehr Progression und wurde an die Feinheiten moderner Dämpfer angepasst.
Bisher zu Beginn des Federwegs stark degressiv und erst nach dem Sag-Punkt zum Ende hin progressiv ausgelegt, zeigt sich die neue Kinematik von Beginn an über den gesamten Federwegbereich stark progressiv (23,4 % Progression, falls jemand nach Zahlen sucht). So soll der Hinterbau feinfühliger werden, mehr Gegendruck im mittleren Federweg bieten und zusätzlich weniger zum Durchschlagen neigen.
Der Dämpfer sitzt nun horizontal im Rahmen, was Raum für eine große Trinkflasche und die optional zu montierende Werkzeugtasche schafft. Aus Performance-Sicht verringert die neue Bauweise aber auch die Überstandshöhe und verschafft dem Piloten so bessere Beweglichkeit am Trail - fahrend, aber auch mit technischen Passagen kämpfend und dementsprechend mit den Beinen am Boden.
Allerdings sitzt beim neuen Design das Hauptlager recht tief im Rahmen, was in relativ niedrigen Anti-Squat Werten resultiert. Ein Indiz für spürbar wippende Hinterbauten - darum soll eine dreistufige Plattform am Dämpfer diesem Manko Wind aus den Segeln nehmen.

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Beiden Räder gemein ist auch eine kurze Dämpferverlängerung hin zur Umlenkung. Diese ist bei beiden Modellen für ein feineres Ansprechverhalten kugelgelagert, am Jam sitzt ebendort auch noch ein Flip Chip zur Geometrie-Anpassung. Der kleine Chip an der unteren Dämpferaufnahme beeinflusst Sitz- und Lenkwinkel um je 0,5°, verändert den Reach um rund 5 mm und die Tretlagerhöhe um 6 mm.
In beiden Fällen ist die Geometrie modern, aber keinesfalls übertrieben progressiv gezeichnet. Zeitgemäße, durchaus lange Reach-Werte sorgen für viel Bewegungsraum, die Sitzwinkel sind ausreichend steil und die Kettenstreben relativ kompakt. Mit 65° (65,5° im High-Modus) zeigt das Jam aber, dass es für ein Allmountain doch auch sehr viel Wert auf die Abfahrt legt.

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Jam Fahren

Aufrecht, mit guter Übersicht und hervorragender Balance zwischen den Kontaktpunkten nimmt man im Sattel des Jam Platz. Mit 180 cm und einer Sitzhöhe von 75 cm ist das Jam in Large wie auf den Leib geschneidert. Das Ausbleiben von Rückenschmerzen an längeren Anstiegen ist für mich immer ein klares Indiz für eine gelungene Sitzposition. Natürlich „könnte“ der Sitzwinkel immer noch eine Nuance steiler ausfallen - Verlangen nach einer weiter nach vorne gelagerten Position kam im Fahrbetrieb aber tatsächlich nie auf. Top ist auch die Ergonomie im Cockpit, einzig die voluminösen Griffe sind für zarte Hände vielleicht einen Ticken zu dick.
Nach einigen Runden am Trail einigten sich der ShockWiz und mein Gefühl auf 233 psi Druck im Dämpfer. Mit nackten 85 kg ergibt das einen dynamischen Sag von 24 %. An der Gabel erwies sich der untere Bereich der Herstellerempfehlung (92 psi) als ideal.

In der Ebene und an Anstiegen macht das Jam keinen Hehl um sein Gewicht. Spritzig geht anders. Die gemächliche Gangart ist es, in der sich das Jam wohlfühlt. Ohne Hektik hinterm Lenker rollt es brav und subjektiv effizient über Asphaltzubringer zum Berg und erweist sich dort als gemächlicher, aber williger Kletterpartner.
Am Fox Dämpfer findet sich ein Hebel mit drei Plattformpositionen, und diese gilt es auch zu nutzen. Solange die Steigungen sanft und somit die Trittfrequenz flüssig und hoch gehalten werden kann, fühlt sich das Vorankommen auch hier recht effizient an. Steigen die Prozente und fällt entsprechend die Trittfrequenz oder bringt man allgemein recht viel Kraft aufs Pedal, sackt der Hinterbau spürbar weg. Mit offenem Dämpfer neigt das Konzept dann zum Wippen, die Mittelposition hält besagtes Wippen aber schon überraschend gut im Zaum und eine geschlossene Plattform macht eigentlich nur an langen Asphaltanstiegen Sinn.

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Über Forststraßen komfortabel, zeigt das Hinterbaukonzept an Trail-Anstiegen ordentlich auf. Anfangs hatte ich ob des Wippens noch Bedenken, nach den ersten Metern im Gelände waren diese aber wie weggeblasen.
Das Level an Traktion und das Gefühl für das Hinterrad sind auf höchstem Niveau, steile Wurzelpassagen, loser Untergrund und eklig steile Rampen und Stufen kosten das Jam tatsächlich nur ein mildes Lächeln. Mit ausreichend Druck am Vorderrad, keiner spürbaren Einschränkung durch den Lenkanschlag im Steuersatz und selbst im Stand noch sehr ausbalanciertem Fahr- und Lenkverhalten klettert das Jam durch technische Passagen, solange die Beine tragen.
Und dank besagter Eigenschaften tragen die Beine deutlich weiter, als es die Werkstattwaage suggerieren würde. Bedingung dafür: der unausweichliche Griff zur Dämpferplattform, im besten Fall auf „Medium“. Ganz abstellen kann das Wippen aber auch Fox nicht. In technischen Abschnitten und durch Senken und Kuhlen sollte man seine Pedalbewegungen mit etwas Bedacht wählen. Denn durch den Charakter des Fahrwerks sitzt das Tretlager im Fahrbetrieb relativ tief.

Bergab überzeugt das Bike mit einem sehr breiten Sweetspot und verzeiht dem Fahrer so auch die eine oder andere Unachtsamkeit und integriert den Piloten gut im Rad. Am ausgewogensten fährt sich das Rad mit einer zentralen Körperposition, doch auch wenn die Kombination aus Gefälle, Untergrund und Psyche den Schwerpunkt weiter nach hinten wandern lassen als es die gängige Lehrmeinung empfiehlt, wird man nicht zum Passagier und behält viel Kontrolle über die Front.
Entgegen vieler „harter“ Enduros, die nur mit äußerst frontlastiger Fahrweise sicher zu bewegen sind, kommt das Fahrverhalten des Jam auch Ein- und Aufsteigern entgegen. Ein rutschendes Vorderrad ist schnell und ohne Drama wieder eingefangen, das Fahrwerk nimmt wie beworben kleine Schläge gut auf und schlägt an größeren Hindernissen und vor allem auch in unsauberen Landungen nicht durch.
Der Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich reicht für den klassischen Allmountain-Einsatz mehr als aus. Nur wer ständig nach kleinen Rampen und Sprüngen sucht, könnte sich hier noch mehr Support wünschen - etwas weniger Sag kann hier im Falle des Falles schon Abhilfe schaffen. Wohl, und das sollte betont werden, fühlt sich das gut ausbalancierte Jam in der Luft in jedem Setting.

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Dafür, und das ist wohl für die Zielgruppe eines 150 mm Einsteiger-Allmountain weitaus wichtiger, vermittelt der satte und fein ansprechende Hinterbau auch bei gemächlicher Gangart und in steilen, ruppigen Passagen viel Sicherheit und Kontrolle, hält dem Fahrer für Linienwahl und Körperpositionierung den Rücken frei und erlaubt in Verbindung mit der Fox 36 auch mal eine weniger aktive Fahrweise.
Insgesamt zeigt sich das Jam als gute Wahl für alle, die sich in "vernünftigen" Geschwindigkeitsbereichen über Trails bewegen, mitunter gerade an den eignen Skills arbeiten oder generell ein Tourenbike mit ausrechend Reserven für ausgewachsene Trails suchen.

Und der Flip-Chip für die Geometrie? Der macht meines Erachtens im „Low“ Setting den meisten Sinn. Bergauf sitzt es sich bequem, bergab passt die Balance aus Wendigkeit und Stabilität perfekt zum Charakter des Bikes.
Schattenseite? 16,6 kg an einem Trail- und Allmountainbike lassen sich nicht schönreden.

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Detailansicht
POC VPD Air Knee
DetailansichtLeichter, luftiger und flexibler Knieprotektor, der gerne auch im Uphill in Position bleiben darf. Ein elastischer Strap sorgt für sicheren Halt, POCs VPD-Material dämpft Stöße und Schläge. Am Trail tatsächlich so gut wie nicht spürbar.
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SQlab SQ-Short One OX
DetailansichtExtrem leichte Baggy für Trail und Tour. Die Taschen lassen sich gut nutzen, in der rechten Beintasche ist sogar ein Gewebe verarbeitet, welches vor Handystrahlung abschirmen soll. Perforierter Stoff sorgt für Atmungsaktivität. Da die Hose eher groß ausfällt, empfehlen wir sie eine Nummer kleiner zu kaufen.
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Bollé Lightshifter Black Matte
DetailansichtDie Lightshifter sitzt dank anpassbarer Nasenstege hervorragend im Gesicht, bietet dank der großen Scheibe ein breites Gesichtsfeld und zeigt sich hervorragend belüftet. Der photochromatische Phantom Filter wechselt von Cat. 2 zu Cat. 3 und bietet einen tollen Kontrast am Trail.
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Thron Fahren

Dass wir nebst Jam auch den kleinen Bruder Thron in der Redaktion hatten, verdanken wir einer logistischen Unachtsamkeit. Das Rad hätte nicht uns gehört (wobei: das tut ja leider kein einziger Testhobel ...), kam deshalb in Medium statt Large und durfte trotzdem zum Test bleiben. Eine, wie sich bald herausstellte, durchaus glückliche Fügung.
Mit 180 cm und auf 75 cm Sitzhöhe sitzt es sich am Thron in Medium kompakt, aber frei von Beschwerden, ein verzweifelter Schrei nach der nächsten Rahmengröße kam über den gesamten Testraum nie auf. Könnte ich wählen, würde ich wohl dennoch ein Large probieren.
Auch hier sprach sich der ShockWiz bei 85 kg Fahrergewicht für 230 psi Druck im Dämpfer aus, an der Fox 34 orientiert man sich am besten exakt nach Herstellerangaben.

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Für einen Twentyniner mit 130 mm fällt auch das Thron als Topmodell 6.9 mit 15,6 kg in Größe Medium in die behäbigere Ecke seiner Klasse, ist - wie das Jam - kein Sprinter, aber dennoch ein überraschend effizienter Roller.
Ungewöhnlich für ein Bike seiner Klasse ist die unabdingbare Notwendigkeit, in gewissen Situationen den Hebel der Dämpferplattform zu bemühen. Doch genau dafür sind die kleinen Hebel an den Dämpfern ja auch gedacht, und darum stecken Hersteller wie Fox viel Geld in die Entwicklung ihrer Fahrwerkskomponenten. Das Design des F.O.L.D. Hinterbaus scheint sich hier jedenfalls perfekt mit dem Skillset des Fox Float DPS zu ergänzen. Folgendes liest sich dadurch nicht ohne Grund wie eine Kopie der Zeilen zum Jam weiter oben:
Solange die Steigungen sanft und somit die Trittfrequenz flüssig und hoch gehalten werden kann, fühlt sich das Vorankommen recht effizient an. Steigen die Prozente und fällt entsprechend die Trittfrequenz oder bringt man allgemein recht viel Kraft aufs Pedal, sackt der Hinterbau spürbar weg. Mit offenem Dämpfer neigt das Konzept dann zum Wippen, die Mittelposition hält besagtes Wippen aber schon überraschend gut im Zaum und eine geschlossene Plattform macht eigentlich nur an langen Asphaltanstiegen Sinn.

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Über Forststraßen komfortabel, zeigt das Hinterbaukonzept an Trail-Anstiegen ordentlich auf. Anfangs hatte ich ob des Wippens noch Bedenken, nach den ersten Metern im Gelände waren diese aber wie weggeblasen.
Das Level an Traktion und das Gefühl für das Hinterrad sind auf höchstem Niveau, steile Wurzelpassagen, loser Untergrund und eklig steile Rampen und Stufen kosten das Jam Thron tatsächlich nur ein mildes Lächeln. Mit ausreichend Druck am Vorderrad, keiner spürbaren Einschränkung durch den Lenkanschlag im Steuersatz und selbst im Stand noch sehr ausbalanciertem Fahr- und Lenkverhalten klettert das Jam Thron durch technische Passagen, solange die Beine tragen.
Und dank besagter Eigenschaften tragen die Beine deutlich weiter, als es die Werkstattwaage suggerieren würde. Bedingung dafür: der unausweichliche Griff zur Dämpferplattform, im besten Fall auf „Medium“. Ganz abstellen kann das Wippen aber auch Fox nicht.

Was das Thron dem großen Bruder Jam bergauf voraus hat, ist eine Brise mehr Spritzigkeit und Punch über kritische Passagen.

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Bergab und mit dem Dämpfer zurück in „Open“, sollte man sich von der Anwesenheit diverser Montagemöglichkeiten für Seitenständer, Gepäckträger und Schutzbleche nicht täuschen lassen: Das Thron ist ein echtes Trailbike, steht in Sachen Fahrspaß Trail-Ikonen wie einem 2016er Transition Smuggler um nichts nach. Bloß, dass für das Budget der ausgerufenen 2.799 Euro an meinem ehemaligen Tranny nach Rahmenset, Laufradsatz und Cockpit Schluss gewesen wäre.
Ja, das Rad macht für Einsteiger und gemäßigte Trails durchaus Sinn, überzeugt für diese Zielgruppe mit einem gegenüber dem Jam fast nochmals breiterem Sweetspot. Über dem Vorder- oder weit hinter dem Hinterrad, zentral über dem Bike - das Thron überzeugt in jeder Körperposition mit gutem Untergrundfeedback und vorhersehbarem Fahrverhalten.

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Umso aktiver die Fahrweise, desto mehr erwacht das Thron aber zum Leben, macht dann auch abseits flowiger Trails richtig Laune. Der überarbeitete F.O.L.D. Hinterbau weiß im Thron fast mehr zu begeistern als im Jam, sorgt für flüssiges Überrollen von Wurzelpassagen, bleibt an Stufen nicht hängen und gibt dem Thron genügend Pop, um an jeder Geländekante abzuheben. Die fein ansprechende Fox 34 spielt dem Charakter zu 100 % in die Karten und erlaubt es, auch übermütig getroffene Linienwahlen unaufgeregt zu überstehen.
Auch wenn das Rad auf der Waage nicht überzeugen kann: Über gebaute und natürliche Pfade zeigt es sich als Max Mustermann der Trailbikes. Leichtfüßige Bunnyhops auch für Grobmotoriker; Belohnung für aktives Pumpen, Ziehen und Drücken; Unaufgeregtheit in brenzligen Situationen - das Thron ist ein echtes Trailbike fernab extremer Geometrien.
Auf der Suche nach Short-Travel Highspeed und Bügeleisen wird man vielleicht anderswo glücklicher. Wer Vielseitigkeit, Verspieltheit und ein breites Grinsen abseits der Ideallinie sucht, der könnte im Thron einen treuen Begleiter finden. Für lange Touren sollte man aber auch hier genügend Kraft mitbringen oder sich mit einer gemächlicheren Herangehensweise ans Kapitel Höhenmeter abfinden. Sobald sich der Untergrund von Asphalt und Schotter zu Wurzeln, Waldboden und Felsen wandelt, ist das Gewicht ob der enormen Traktion aber auch bergauf vergessen.

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Fazit Jam & Thron

Zweimal Focus, zweimal Aluminium, zweimal erschwingliche Preise, zweimal Vielseitigkeit für den Trail. Das Jam richtet sich an Allmountain-Fahrer, die sich zwar gerne auch mal in Enduro-Gelände bewegen, Fullface-Helm, French Line und Messer zwischen den Zähnen aber lieber den Profis überlassen. Genügend Reserven kombiniert das Jam gekonnt mit fehlerverzeihendem Fahrverhalten, viel Kontrolle und genügend Wendigkeit für niedrige Geschwindigkeitsbereiche. Die Straßenversion zum scharfen WRC-Rally-Car, wenn man so möchte.
Das Thron kann Touren, kann Pendeln und Bikepacken. So richtig Laune macht es aber als verspielter Kamerad am, neben und über dem Trail.

Beide Räder müssen ob ihrer Wipp-Neigung vor allem in steilem Gelände mit aktiver Dämpfer-Plattform pedaliert werden und haben zu viel Gewicht auf den Rippen. Beide Räder erweisen sich in technischen Passagen bergauf aber auch als überraschend souveräne Kletterkünstler, liefern viel Traktion und sehr gute Stabilität und Spurtreue.
Auch bergab spricht der Hinterbau fein an, überrollt willig, was andere System mitunter schon mit hängenbleibenden Hinterrädern quittieren und gibt dadurch viel Kontrolle und Sicherheit - auch bei langsamem Tempo.

2.999 Euro und 150 mm Federweg am Jam 6.9, 2.799 Euro und 130 mm Federweg am Thron 6.9 - wonach man sucht, muss jeder und jede selbst wissen. Was die beiden Räder auszeichnet, steht weiter oben im Text.

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