Trek Top Fuel Gen 4

Rund 220 Gramm hat das Chassis gegenüber dem Vorgänger abgespeckt - und zwar auch jenes der Alu-Modelle. Effizientere, rundere Rohrformen, abgekupfert vom Supercaliber der zweiten Generation, und reduzierte Steifigkeitswerte, die weiters mit einer besseren, nachgiebigeren Fahrqualität einhergehen sollen, zeichnen hierfür vorrangig verantwortlich.
Dass in der Gen 4 des Top Fuel auf einen Lenkeinschlagsbegrenzer verzichtet wird, macht ebenfalls ein paar Gramm wett und das Geschehen rund den vorderen Knotenpunkt weniger komplex.

Außerdem legte Trek Hand ans interne Staufach an. Eine größere Öffnung und optimierte Abdichtung der Klappe soll dessen Nutzungsmöglichkeiten generell verbessern. Kabelzüge und die innenliegende Tasche sollen einander nicht mehr in die Quere kommen.
Und apropos Tasche: Hier wurde auf ein zweiteiliges Set umgestellt, das ab 2025 bei allen Modellen mit Rahmenfach mitgeliefert wird und auch nachrüstbar ist: Eine gepolsterte BIT Bag fürs Werkzeug, eine ungepolsterte für den Schlauch, wobei die Alu-Modelle mit ersterer auskommen müssen.

Mit gleichem Reach (477 mm in L) und Sitzwinkel (76°) sowie nur geringfügig abgeflachtem Lenkwinkel (65,5 statt 66°) bleibt die Geometrie ähnlich wie bisher. Auch, dass die kleinste Größe 27,5"- statt 29"-Laufräder hat, ist wohlbekannt.
Neu ist die Tatsache, dass die Kettenstreben mitwachsen: Statt 435 mm für alle gibt's dieses Maß nun nur mehr für die Größen S und M. ML und L bekommen 440 mm spendiert, XL-Bikes nochmals 5 mm mehr. Dies soll über alle Größen hinweg zu einem ausbalancierteren Handling führen und speziell großgewachsenen Fahrern ein ruhigeres Vorderrad auf Anstiegen bringen.
Weiters wurde die Einstecktiefe für die Sattelstütze erhöht, es gibt nun also zästzlichen Platz für langere Dropper Posts.

Die eigentliche Neuerung in Sachen Geometrie hockt allerdings an der unteren Dämpferaufnahme. Hier schiebt künftig ein vierfach statt des nur zweifach verstellbaren Mino Links Dienst.
Nebst den Abmessungen in bereits bekannter Weise beeinflusst derselbe auch maßgeblich die Fahrwerksprogression. Denn mit Hilfe des Chips lassen sich der Lenkwinkel, die Innenlagerhöhe und das Hebelverhältnis des Hinterbaudämpfers an die individuelle Fahrweise und das Terrain anpassen. Die Möglichkeiten im Überblick:

1. Niedrige Geometrie und geringere Fahrwerksprogression
Für eine niedrige Geometrie (Low) und ein weniger progressives Fahrwerk (Less) muss der Mino Link in der unteren vorderen Stellung stehen. Low/Less senkt das Innenlager für mehr Fahrstabilität ab und sorgt für ein weicheres Fahrwerk.

2. Hohe Geometrie und geringere Fahrwerksprogression
Für eine hohe Geometrie (Low) und ein weniger progressives Fahrwerk (Less) muss der Mino Link in der oberen vorderen Stellung stehen. High/Less sorgt für ein agileres Handling und hebt das Innenlager zum Schutz vor Pedalschlägen an, während das Fahrwerk etwas weicher ist.

3. Niedrige Geometrie und progressiveres Fahrwerk
Für eine niedrige Geometrie (Low) und ein progressiveres Fahrwerk (More) muss der Mino Link in der unteren hinteren Stellung stehen. Low/More senkt das Innenlager für mehr Fahrstabilität ab und erhöht die Durchschlagsresistenz für schwerere und aggressivere Rider.

4. Hohe Geometrie und mehr Fahrwerksprogression
Für eine hohe Geometrie (High) und ein progressiveres Fahrwerk (More) muss der Mino Link in der oberen hinteren Stellung stehen. High/More erhöht die Agilität und hebt das Innenlager zum Schutz vor Pedalschlägen an. Außerdem erhöht es die Durchschlagsresistenz für schwerere und aggressivere Rider.

Ausgeliefert wird das Top Fuel mit 65,5° Lenkwinkel und moderater Progression, also Position 1. Dergestalt soll es mit einem kletterfreudigen, aber auch bergab sehr leistungsfähigen Fahrwerk aufwarten, dessen Spritzigkeit dem niedrigen Übersetzungsverhältnis und hohen Anti-Squat-Wert geschuldet ist. Letzterer bleibt über den gesamten Federweg hinweg nahezu konstant, sodass das Top Fuel sowohl auf knackigen Anstiegen als auch auf steinigen Passagen beim Pedalieren stets nach vorne ziehen soll.

Wer das agile Handling eines Mullet-Setups mit 27,5"-Hinterrad bevorzugt, stellt den Mino Link auf die hohe Position. Wermutstropfen: Es braucht dafür eine 140er-Federgabel.
Wem wiederum Hinterbaudämpfer mit mehr Hub und Potenzial zusagen: Umrüsten (185x55/130 mm haben Platz, auch Stahlfeder- und Reservoir-Dämpfer sind möglich; ausgeliefert wird mit 185x50/120 mm), Mino Link auf Low/More (Pos. 3) stellen, und los geht's.
Last, but not least, geht's optional freilich auch leichter und schneller. Mit nur 120 mm an der Front und entsprechenden Anbauteilen wird das Top Fuel zur echten Rennfeile.