Hallo alle miteinander!
Als "Pionier des Tretrollersports in Österreich" (© David Pasek) möchte ich mich kurz in die Diskussion einbringen. In einem Fahrradforum hat man mit einem Tretroller einen schweren Stand und dies liegt meiner Meinung nach einzig an der Fahrgeschwindigkeit. Daher möchte ich dieses Thema ein wenig beleuchten. Wir sollten uns einfach davon lösen, eine Sportart über die andere zu stellen. Genauso kann man sich fragen, warum Schwimmsportler Brustschwimmen, wenn Kraulen doch viel schneller ist. Warum gibt es Badminton, wenn Tennis viel mehr fetzt? Warum gibt es Motorradrennen mit 125ern, wenn eine 500er doch viel stärker und schneller ist?
Die Formel Fahrrad:Tretroller = 1,5:1,0 stimmt ziemlich genau. Gerade stellte Christoph Strasser diesen phänomenalen 24h-Rekord mit 896,2km auf. Bei Tretrollern liegt der Rekord bei 545,9km (
). Ähnlich verhält es sich bei Höchstgeschwindigkeit in der Ebene (ca.
) und Dauergeschwindigkeit beim Marathon (31 km/h). Als sportlicher Fahrer fährt man im Training im Mittel 22 bis 24 km/h (Fahrrad 33 bis 36) und beim lockeren Spazierenfahren sind es 14 oder 15 km/h (Fahrrad 20 bis 23).
Man darf also nicht Rennrad-Kilometerfresser mit Tretroller-Alltagsfahrten vergleichen. Genauso rühme ich mich nicht damit, wenn ich mit meinem Rennroller Sonntagsausflügler auf ihren Citybikes alt aussehen lasse.
Der Tretroller hat seine Daseinsberechtigung und das Fahren macht wirklich extrem Spaß. Die Bewegung ist variantenreich und vielseitig und es werden viele Muskelgruppen gefordert. Interessant ist dieses Sportgerät ganz sicher für Läufer um die Schnellkraft zu fördern, aber auch für Triathleten als Bindeglied zwischen Laufen und Rad fahren.
Die geringere Geschwindigkeit und damit auch die um den Faktor 1,5 reduzierte Reichweite bei gleicher Fahrzeit mag ein Nachteil sein. Auf innerstädtischen Radwegen ist das jedoch ein Vorteil, denn man fährt 20 km/h in einem Intensitätsbereich, den man beim Fahrrad erst bei 30 km/h hätte. Dies alles fühlt sich aber keineswegs so an, als sei man auf einem rostigen, quietschenden Waffenrad mit zu wenig Luft in den grobstolligen Reifen. Nein, man fühlt sich schnell, spürt den Wind und vergisst schnell, dass man mit einem Rennrad schneller sein könnte.
Sehenswert: