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Bildbericht Salzkammergut Trophy 2025

Bildbericht Salzkammergut Trophy 2025

14.07.25 09:46 12.666Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
, Karl Posch
Fotos: Erwin Haiden
Ein Mountainbike-Fest unter Idealbedingungen feierten rund 4.000 Radsport-Fans aus aller Welt. Ergänzend zu den besten Fotos der 28. Ausgabe von Österreichs größtem MTB-Marathon blicken wir gemeinsam mit Organisationsleiter Gregor Lindpointner hinter die Kulissen und auf die besonderen Herausforderungen des heurigen Events. Ein Gespräch über die Kraft des Rückhalts und die Macht von Telefonnummern, die Tücke von Rattenschwänzen und den Teufel höchstpersönlich. 14.07.25 09:46 44.902

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14.07.25 09:46 44.90212 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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, Karl Posch
Erwin Haiden
Ein Mountainbike-Fest unter Idealbedingungen feierten rund 4.000 Radsport-Fans aus aller Welt. Ergänzend zu den besten Fotos der 28. Ausgabe von Österreichs größtem MTB-Marathon blicken wir gemeinsam mit Organisationsleiter Gregor Lindpointner hinter die Kulissen und auf die besonderen Herausforderungen des heurigen Events. Ein Gespräch über die Kraft des Rückhalts und die Macht von Telefonnummern, die Tücke von Rattenschwänzen und den Teufel höchstpersönlich. 14.07.25 09:46 44.902

Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen, perfekte Streckenbedingungen und sportliche Höchstleistungen prägten die 28. Auflage der Salzkammergut Mountainbike Trophy. Von 11. bis 13. Juli wurde die Ferienregion Dachstein-Salzkammergut erneut zum Mekka der Mountainbike- und Gravelbike-Szene. Über 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 38 Nationen genossen ein Wochenende, das besser kaum hätte laufen können - sportlich wie atmosphärisch.
Nach wechselhaften Jahren mit Regen, Schlamm und Hitzeschlachten zeigte sich das Wetter diesmal von seiner besten Seite. Schon die ersten 440 Aktiven - darunter 22 Damen -, die um 5:00 Uhr morgens in die 204 km/7.029 Hm aufweisende Langdistanz starteten, fanden Idealbedingungen vor: auftrocknende Trails, moderate Temperaturen und zumeist strahlender Sonnenschein. Dementsprechend hoch war das Tempo auf allen Distanzen - und auch die Begeisterung entlang der Strecke.

Gestaffelt über den ganzen Vormittag gingen insgesamt rund 4.000 Aktive auf sieben Mountainbike- und drei Gravelstrecken ins Rennen. Mit 739 Teilnehmenden wies die 120 km lange B-Distanz das größte Starterfeld auf.
Der Wegfall des berüchtigten Hallstätter Salzbergs, der aufgrund einer Großbaustelle nicht befahren werden konnte, war zwar eine landschaftliche Einbuße, dafür weniger anstrengend. Dies in Kombination mit der bekannt sensationellen Stimmung bei den Zuschauern im Ziel und an den Fanzonen entlang der Strecke sorgte für Rekordzeiten.

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Local Hero Manuel Pliem

In sensationellen 9:09:18 siegte etwa der heuer bärenstarke Lokalmatador Manuel Pliem aus Altaussee. In seiner Heimat konnte sich der 40-Jährige nach dem ersten Renndrittel vom gleichaltrigen Steirer Fluchtgefährten David Schöggl absetzen, den zudem ein platter Reifen ausbremste, sodass es nach Platz 2 im Vorjahr erneut „nur“ Silber wurde. Vorjahressieger Philip Handl aus Tirol fuhr als Dritter über die Ziellinie. Das gesamte Herren-Podium der Extremdistanz war damit, wie schon 2024, in österreichischer Hand.
Bei den Damen konnte auf der Königsdisziplin die Salzburgerin Theresa Rinder-Bachl einen anfänglichen Zwei-Minuten-Rückstand nach 11:38:06 Stunden in einen Sieg mit zwölfeinhalb Minuten Vorsprung ummünzen. Dahinter folgten die Oberösterreicherin Sabine Sommer und die Deutsche Cemile Trommer.

Die zweitlängste Marathondistanz ging nach hartem Zweikampf mit mehreren Führungswechseln an den Oberösterreicher Jakob Reiter. Wolfgang Krenn aus Mondsee zog im Kampf um den Sieg den Kürzeren und musste sich mit dem 2. Platz zufriedengeben. Als 3. überquerte der Pole Wojciech Halejak die Ziellinie am Goiserer Marktplatz.
Die Vorjahres-Siegerin der A-Strecke, die Tirolerin Bianca Somavilla, siegte heuer überlegen auf der B-Distanz und konnte damit die Sammlung ihrer Siege im Salzkammergut aufstocken. Vorjahresgewinnerin Irina Fettinger aus Bad Goisern reihte sich vor der Deutschen Yvonne Kuhnlein auf dem vielumjubelten 2. Platz ein.

Auf der längsten von mittlerweile drei Gravel-Strecken gewann Maximilian Foidl mit elf Minuten Vorsprung vor Paul Viehböck aus Ottensheim und dem Salzburger Dominik Hödlmoser. Damensiegerin wurde Paula Schmidl vor Eva Herzog.

 Der Sieg hier war schon lange ein Ziel von mir, heuer hat's gepasst. Ich habe alles umsetzen können, was ich mir vorgenommen habe. 

A-Sieger Manuel Pliem aus Altaussee
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Buntes Programm am Sonntag

Auch der Sonntag stand ganz im Zeichen des Radsports: Die Scott Junior Trophy brachte 364 junge Bikerinnen und Biker im Alter von 7 bis 15 Jahren an den Start – ein neuer Teilnehmerrekord. Die Jüngsten waren beim Parcoursbewerb spielerisch unterwegs.
Geführte Touren mit zertifizierten Guides, ein großes Bike-Test-Areal und die umfangreiche Expo-Area mit führenden Marken sorgten für Abwechslung beim Regenerieren. Auch Prominente waren beim umfangreichen Rahmenprogramm wieder aktiv dabei – unter anderem Skisprunglegende Andi Goldberger, Ultra-Cyclist Lukas Kaufmann und Ex-Skiprofi Thomas Sykora.
Den krönenden Abschluss bildete erneut die Bosch (e)Bike Schnitzeljagd, bei der wieder rund 250 E-Biker Punkte sammelten – mit einer Mischung aus Fahrtechnik, Geschicklichkeit und Tradition.

Die Athleten und Zuschauer verlassen nun für ein Jahr das Salzkammergut, bevor der Tross spätestens am 18.7.2026 wieder nach Bad Goisern zurückkehrt, wo es zum 29. Mal heißen wird „Einmal Hölle und zurück”.
Weitere Ergebnisse, Berichte, Bilder und Eindrücke der Ausgabe 2025 gibt's auch auf den Social Media Kanälen des Bewerbs und unter www.trophy.at

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Interview mit Trophy-Organisationsleiter Gregor Lindpointner

Detailansicht
Gregor Lindpointner in Action

Noch ein Kaffee, dann kann's losgehen. Bikeboard hat Gregor Lindpointner, den Organisationsleiter der Salzkammergut Trophy, unmittelbar nach dem Start der A-Distanz mit knapp 450 Leidenswilligen um 5 Uhr früh zum Interview getroffen. Damit das Koffein gut wirkt, hat der Mittdreißiger dem Kaffeekonsum vergangenen Woche extra entsagt.
Noch hält er es aus, eine halbe Stunde still zu sitzen. "Später am Nachmittag hilft nur mehr ständige Bewegung gegen den angehäuften Schlafmangel" konstatiert der Trophy-Chef trocken. Wohl auch deshalb findet man den breitschultrigen Wahl-Salzburger rund um Tag X "meistens im Lager", beim Anpacken, wie Pressebetreuer Peter Perstl unsere Suchanfrage beantwortete. Grinsender Nachtrag: "Aber jetzt gerade schneidet er einen Baum."

Als Mann der Tat ist der gebürtige Waldinger auch 2017 zur Trophy gestoßen. Zufällig, über berufliche Kontakte mit Trophy-Erfinder Martin Huber. Nach zwei Einsätzen als freiwilliger Helfer stieg er im Herbst 2018 ins nach Verjüngung strebende Team der Organisationsleitung ein, im Jahr darauf übernahm er die Obmannschaft des Trophy-Trägervereins vom Local Bernhard Höll, der kürzer treten wollte.
Es war der Trophy-Spirit, der ihn überzeugte und auch selbst packte: das Engagement der zahlreichen Freiwilligen, die Begeisterung aller Involvierten, der Rückhalt in der Region - 2025 auf den Punkt gebracht in Person des Trophy-Teufels, für den es verletzungsbedingt kurfristig Ersatz zu finden galt ...

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Bikeboard: Gregor, deine Zeit ist kostbar, darum gleich in medias res: Baustellenbedingt kein Salzberg! Mit dieser Nachricht und weiteren Streckenänderungen habt ihr die Trophy-Fans vor wenigen Wochen doch ziemlich überrascht. Fielen diese Entscheidungen wirklich erst so spät?
Gregor Lindpointner: Wir haben von den Seilbahnen im Herbst die Info erhalten, dass die Befahrung des Salzbergs aufgrund des Neubaus der Standseilbahn heuer wahrscheinlich nicht möglich sein wird und dementsprechend die Route über das Echerntal geplant – immer mit der Hoffnung, dass die Originalstrecke doch gehen wird, weil dieser Anstieg ja ein Monument und Herzstück der Trophy ist. Diese Chance wollten wir möglichst lange bewahren, daher die späte Bekanntgabe. Andere Entscheidungen mussten früher fallen, weil sie, im Gegensatz zur Situation in Hallstatt, auch einen Rattenschwanz nachgezogen haben.

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BB: Einen Rattenschwanz weiterer Änderungen, meinst du?
GL: Auch, ja. Und einen Rattenschwanz weiterer Maßnahmen. Bei den Gamsöfen stellte sich, nachdem die Stadt Bad Ischl das morsch gewordene Geländer entfernt hatte, beispielsweise die Frage nach dem – auch finanziellen – Aufwand, diesen sehr exponierten Streckenabschnitt komplett neu absichern zu müssen. Bei solchen Themen konsultieren wir immer auch die Bergrettung; detto bei neuen, schwierigen Passagen wie dem Thörl-Trail, dessen Renneignung wir außerdem im Kreis einiger Topfahrer und Testimonials zur Diskussion gestellt haben. Denn um hundertprozentig hinter einer Strecke stehen zu können, müssen wir ein gutes Gefühl haben. Da dürfen keine Bedenken hinsichtlich eventueller Schwierigkeiten oder alpiner Gefahren herrschen. Hinzu kommt, dass wir ja den Anspruch haben, über 200 Kilometer Streckenlänge zu landen und auch bei den Höhenmetern hoch hinaus wollen. Also in Wahrheit stand die heurige Runde mit der Rückkehr des Raschbergs als Auftakt, dem Thörl-Trail als neuer fahrtechnischer Herausforderung und dem Ausseer und Ischler Salzberg als Würze zwischendrin im Frühjahr fest, und dann folgten Monate zwischen Hoffen und Wissen, was den Salzberg betraf.

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 Wir würden den Thörl-Trail nicht in E oder F einbauen. Aber zu A und D passt er. 

Einsteiger- oder Hardcore-Strecke? Die Zielgruppe wird bei Streckenänderungen immer mitbedacht.
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BB: Wie kann man sich so gravierende Änderungen im Geflecht von sechs, nein, eigentlich neun, weiteren Rennen und deren Zeitplänen, Labstationen, Dynamiken vorstellen? Ist das eine kollektiv geführte Excel-Schlacht, oder hat Streckenchef Peter Kreutzer die Abläufe im kleinen Finger?
GL: Ja, das ist eine große Excel-Datei, und Peter hat diese sehr gut im Griff, denn sein Timing passt eigentlich immer. Wobei es bei weitem nicht nur um Durchgangs- und Zielzeiten geht. Man will ja auch die Schnellen einer Strecke möglichst nicht auf den Pulk einer anderen auflaufen lassen, sinnvolle Karenzzeiten setzen, die Ortsausfahrten gut gestalten etc. Außerdem macht es einen riesigen Unterschied, ob es trocken ist oder nass, ob Kälte oder Hitze herrscht. Das verändert die Renndynamik oft komplett. Ganz zu schweigen davon, ob Führende in einer Gruppe zusammenarbeiten oder Einzelkämpfer die Spitze bilden. Also insgesamt sind namhafte Änderungen eine extrem komplexe Angelegenheit und wir grübeln auch im Team viele Stunden, wie man alles integriert und das Optimum herausholt. Letztlich ist es eine auf Erfahrungswerten basierende Annahme, und am Renntag folgt die Probe aufs Exempel.

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BB: Heuer gibt’s erstmals eine dritte Gravelstrecke. Siehst du Potenzial in diesem Bereich, wird diese Sparte weiter ausgebaut?
GL: Ich kann mich noch gut an die Anfänge dieses neuen Angebots vor neun Jahren erinnern, weil sie mit meinen eigenen bei der Trophy zusammenfielen. Die Idee dazu hatte Martin Huber, den schon immer ein gutes Fingerspitzengefühl für neue Trends auszeichnete. Damals wusste man noch gar nicht recht, wie man das nennen soll: heißt das jetzt eigentlich Cyclocross, oder Gravel? Und natürlich haben wir Anfängerfehler gemacht, wie zum Beispiel, dass wir die Leute über den Salzberg geschickt haben, obwohl es noch überhaupt keine bergtauglichen Übersetzungen für diese Teile gab und alle fest geflucht haben, weil sie eigentlich keine Chance hatten. Die topografischen Gegebenheiten des Salzkammerguts sind auch heute noch ein Thema, weil es für uns hier gar nicht so leicht ist, Strecken zu finden, die technisch einfach sind und wenige Höhenmeter haben. Aber schön wäre ein zusätzlicher Kurs mit etwa 120 Kilometern und 1.800 Höhenmetern.

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BB: Also wenn ihr diesbezüglich fündig geworden seid, folgt die nächste Ausbaustufe?
GL: Die Nachfrage wäre da. Und in der Industrie ist das ganze auch ein großes Thema. Mit der neuen Gravel Two über 52 Kilometer haben wir jetzt mal die Lücke zwischen Gravel One und Three gefüllt und ungefähr 80 Teilnehmende dazugewonnen. Generell ist unser heuriges Plus beim Gravel größer als jenes beim Marathon, außerdem ist der Frauenanteil höher: etwa 20 bis 25% versus 12-13% im MTB-Bereich. Also … (Pause) … mal schauen. Ob man so eine Strecke findet, ob in einem Zeithorizont von fünf, sechs Jahren vielleicht sogar eine Gravel-Weltmeisterschaft ein Thema sein könnte: Ich weiß es nicht, momentan. Und in Wahrheit kann dir auch niemand sagen, ob Gravelbikes weiterhin so gehypt werden wie aktuell. Derzeit sind sie jedenfalls gefragt und wir bemühen uns um attraktive Angebote dazu, um uns stetig weiterzuentwickeln.

 Wir suchen schon lange nach einer zusätzlichen Gravel-Strecke mit etwa 120 Kilometern und 1.800 Höhenmetern. 

Das missing link aus aktueller Sicht
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BB: Der Zug fährt nicht, und ihr organisiert Reisebusse. Der Sportplatz will nicht mehr temporärer Campingplatz sein, und ihr findet ein neues Areal. Einzelne Unterkünfte haben noch Plätze, und ihr spielt online Zimmervermittler … Wo beginnt's und wo endet’s, Marathonveranstalter zu sein?
GL: Gute Frage. … (Pause) … Natürlich könnte man bei all diesen Punkten jeweils ohne schlechtes Gewissen sagen: Geht mich nichts an, und Kooperationen aussetzen oder auslaufen lassen. Aber wir wollen ja die regionale Wertschöpfung von Übernachtungen bis Essensversorgung, und wir wollen, dass die Leute schöne Tage hier verbringen und wiederkommen. Wir wollen unsere Größe bewahren, wenn nicht sogar erneut wachsen, um aufrecht zu erhalten, was aufgebaut wurde. Aber den Campingplatz zu streichen, würde unserer Annahme nach einen Teilnehmerverlust bedeuten. Und kein Shuttle zum Start anzubieten hieße, dort mehr Parkplätze aufstellen zu müssen und am Ende des Tages weniger Leute im Ort zu haben. Also sich über den Kernbereich hinaus zu engagieren bedeutet, die letzten verbleibenden Prozentpunkte zu optimieren, und vereinfacht einem manchmal sogar das Veranstalterleben. Auch, wenn du dann Aufgaben übernimmst, die im klassischen Eventmanagement nicht gelehrt werden (grinst).

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BB: Apropos Aufgaben: Wie koordiniert man die unglaubliche Schar von über 1.000 freiwilligen Helferinnen und Helfern, und wie ist die Trophy grundsätzlich personell aufgestellt?
GL: Wir sind vier Leute, die halbtags das ganze Jahr fix für die Trophy arbeiten, sowie mehrere Personen, die wichtige Rollen im Verein bekleiden. Dann gibt’s unsere sogenannten Guides, die das ganze Jahr bzw. mehrere Wochen, beispielsweise für die Streckenmarkierung, intensiver eingebunden sind und teilweise extrem viele Stunden investieren. Aber am Ende tragen rund 1.000 Menschen zum Gelingen dieser Veranstaltung bei: Von Feuerwehr, Bergrettung und Rotem Kreuz über Vereine, die Teilbereiche wie etwa den Lost&Found-Schalter betreuen, bis zu den vielen, die als Streckenposten, Labstations-Team oder Aufbau-Crew mitwirken. Koordiniert und alle Jahre aufs Neue motiviert werden sie von Peter Kreutzer, der die Helfer-Datenbank führt.

 Du musst die richtige Telefonnummer in deinem Telefonbuch haben, damit du erreichen kannst, was du erreichen willst.  

Perfekte Vorbereitung und Plan B schön und gut. Aber ein Event steht und fällt für den Trophy-Organisator mit dem Netzwerk.
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BB: Der kennt diese Tausend alle persönlich?
GL: Nein, aber schon sehr viele von ihnen. Wir können unsere Anliegen natürlich nicht an jeden einzeln weitertragen. Bei Feuerwehr & Co. gibt’s sozusagen insitutionalisierte Ansprechpartner, für andere Bereiche wie z.B. unsere Labstationen oder alle Gosauer Streckenposten gilt es, jeweils zuständige Köpfe zu finden, die wiederum ihr Teilsegment übernehmen. Um den persönlichen Kontakt bemühen wir uns allerdings schon sehr. Zumal erfolgreiches Eventmanagement, so habe ich es zumindest für mich definiert, auch heißt: Du musst die richtige Telefonnummer in deinem Telefonbuch haben, damit du erreichen kannst, was du erreichen willst. Denn wenn’s trotz aller Vorbereitung und Alternativen wo brennt, musst du wissen, wen du anrufst, der dir vor Ort helfen kann, das Problem zu lösen.

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BB: Das klingt nach viel notwendiger Begeisterung und unglaublichem Engagement.
GL: Absolut. Aber ohne diesen Rückhalt wäre die Trophy auch nicht durchführbar. Und auch, wenn es immer wieder eine mit hohem Kommunikationsaufwand verbundene Herausforderung ist, genügend helfende Hände zu finden: Ich habe nach beinahe zehn Jahren, in denen ich dieses Werkl kennen- und schätzenlernen durfte, das Gefühl, dass die Wertschätzung für die Veranstaltung in der Region nach wie vor sehr groß ist und der Stellenwert bei den Menschen, die dahinterstehen, extrem hoch. Manche profitieren natürlich mehr, manche sehen eher nur die Nachteile, manche müssen tatsächlich Einschnitte in Kauf nehmen, können z.B. ein Wochenende lang nicht mit dem Auto raus. Wir versuchen, mit allen ein gutes Auslangen zu finden. Aber alleine, wie häufig man im Alltag die Helfershirts sieht, zeigt: Das hat wirklich einen Stellenwert. Es gibt Leute, die besitzen eine komplette Sammlung davon – allen voran unser ältester Streckenposten, der mit seinen 87 Jahren seit 1998 am selben Platz steht.

 Im Corona-Jahr waren viele traurig, dass eine 22-jährige Serie unterbrochen wurde und es kein Helfer-Leiberl gab. 

Erkennungszeichen, Alltagskleidung, Sammlerobjekt: Die Magie des Helfer-Shirts
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BB: Wer heuer verletzungsbedingt nicht an seinem Platz stehen kann, ist Trophy-Teufel Thomas Gschwandtner. Gestern Nachmittag wurde allerdings gemunkelt, dass ihr trotz des kurzfristigen Ausfalls Ersatz gefunden habt. Welche Telefonnummer hast du da gewählt? Wen ruft man an, wenn man binnen Tagen, Stunden einen Teufel braucht?
GL: Ja, um neun Uhr kommt der Teufel. Aber ich glaub’s erst, wenn er wirklich da steht. Und diese Geschichte verkörpert für mich wieder einmal total den Trophy-Vibe … (Pause) … Viele denken ja, unser Teufel sei ein Schauspieler, den wir engagieren. Aber 16 Stunden rot bemalt im Unterhoserl herumzuflitzen, womöglich auch noch bei Mistwetter, das ließe sich wahrscheinlich gar nicht bezahlen. So etwas kann man nur aus Begeisterung machen. In Wahrheit ist der Teufel einfach ein superfeiner Kerl, der seine Kunstwerke (Anmk. d. Red.: Thomas kreiert alljährlich die Keramik-Pokale, mit denen die schnellsten und der letzte A-Finisher geehrt werden) zum Leben erweckt hat. Ich hatte, nachdem wir von Thomas Ausfall erfahren hatten, die Hoffnung auf rechtzeitigen Ersatz ehrlich gesagt schon aufgegeben, denn diese Telefonnummer habe ich einfach nicht. Aber unser Presse- und Expobetreuer Peter Perstl ist drangeblieben und wurde gestern anscheinend wirklich von einem jungen Mann kontaktiert, der einspringen will. Und das ist so typisch für die intrinsische Motivation der Leute hier. Schließlich gibt es sicher leiwandere Sachen und kein Geld dafür, aber dem taugt das und er sagt: Ich möchte das machen. So etwas kannst du nicht planen. Nur hoffen, dass es passiert.

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 So etwas kannst du nicht planen. Nur hoffen, dass es passiert. 

Der OK-Chef über den teuflischen Glücksgriff, typisch für die Trophy-Vibes
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Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt eh den Thread bei "Wettkämpfe", trotzdem auch hier nochmal: Was bin ich glücklich, die im September 24 getroffene Entscheidung, nach x mal Gravel die "A" zu fahren, konsequent verfolgt zu haben !!! SOOOO EIN GEILES RENNEN! Congrats allen anderen Finisher:innen! 

Und falls es welche gibt, die ein DNF stehen haben: egal, 14/15 des ganzen Erlebnisses stecken eh im Training und so ein Schlagobersgupferl (vulgo das Rennen) ist eh net xund! Nä mal dann!

Bearbeitet von Willy2.0
Geschrieben

Ich bin seit 20 Jahren dabei und immer wieder begeistert, wie die gesamte Region dahinter steht, die Leute um 5:00 in der Früh einen schon anfeuern und sich an den Laaben super um dich kümmern!

Ist ein ganz feines Event!

  • 2 Wochen später...
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