TrailFloh Geschrieben 2. Dezember 2012 Geschrieben 2. Dezember 2012 Hätte mal eine Frage, die gerne auftaucht und mal diskutiert wird, habe aber noch nie erlebt, dass mir jemand quasi einen "Beweis" geliefert hätte... Ist es jetzt tatsächlich möglich einen Alurahmen durch abertausende Belastungsstöße über die Jahre weichzufahren, oder bricht er einfach irgendwann wegen Materialermüdung?? Alu ist ja ein recht weiches Material, was sich nur durch die Legierungen für den Rahmenbau eignet - und in einem Skript für eine MTB-Instruktorenausbildung habe ich mal gelesen, dass sich diese Legierung irgendwann verbrauchen soll. ABER: Obwohl noch immer massig steinalte Bikes herumfahren, hab ich noch nie einen getroffen, der einen weichgefahrenen Rahmen hatte. Es waren immer nur obligatorische "Freunde von Freunden".. Also: Mythos oder Realität???:l: Zitieren
smutbert Geschrieben 2. Dezember 2012 Geschrieben 2. Dezember 2012 Irgendwann bricht ein Aluminiumrahmen und die Anzahl der der Lastwechsel, die dazu notwendig sind, hängen natürlich von der Belastung ab, aber „weich“ werden die üblichen Aluminiumlegierungen bestimmt nicht. Solche Aussagen sind wohl eher eine Ausrede, um neues Material zu rechtfertigen. Aber bevor aber Aluminium aufgrund seines Alters bricht, bricht es eher wegen Konstruktions- oder Materialfehlern oder aufgrund von Überlastung bei Stürzen o.ä. Zitieren
schirel Geschrieben 2. Dezember 2012 Geschrieben 2. Dezember 2012 10 exp 9 lastwechsel wirst ja kaum zusammenbringen und weich wird da nix, außer es wird 100-150°C warm. alles andere sind urban legends. Zitieren
Siegfried Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 Ist eine Messlabor-Legende. Irgendwer hat mal Rahmensteiffigkeiten vor- und nach einem Belastungstest am Prüfstand gemessen und hier Veränderungen in der Steiffigkeit festgestellt. Daraus wurde auch die Legende abgeleitet, man solle Lenker, Vorbau, Sattelstützen in eher kurzen Abständen tauschen, da sie brechen könn(t)en. ....allerdings zeigt uns die Praxis sehr deutlich, dass es diese Dinge zumindest im Dunstkreis des Bikeboardes nicht gibt Wie hoch die Dunkelziffer von Schäden oder Brüchen von Rahmen und Bauteilen aus Alu ist, weiß ich aber nicht. Zitieren
bastl Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 Dass Stahl- oder Alurahmen "weich" werden is ein Mythos. Genauer gesagt ein riesen Blödsinn, der sich durch Werkstoffkunde ganz leicht widerlegen lässt. Für die "Weichheit" bzw. Steifigkeit eines Rahmens ist der Elastizitätsmodul des Werkstoffes und die Geometrie (Rohrdurchmesser und Wanddicken) des Rahmens verantwortlich. Der Eleastizitätsmodul ändert sich mit der Zeit nicht. Die Geometrie hoffentlich auch nicht, also warum sollte ein Rahmen "weich" werden? Wennst natürlich einen sagen wir 10 Jahre alten Rahmen mit einem neuen vergleichst, dann hat sich da sicher was getan in Sachen Geometrie/Rohrabmessungen usw. und dann kommt einem der neue Rahmen sicher weich vor im Vergleich zum neuen. Das hat aber sicher nix mit einer Veränderung im Werkstoffgefüge zu tun! Zitieren
tane Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 ...ich glaube ich habe mal was gehört davon, daß (manche?) metalle durch verformung härter werden ("work-hardening", das wär dann doch ein geänderter elastizitätsmodul, oder?), das sollte also eher das gegenteil von "weichfahren" ergeben... Zitieren
6.8_NoGravel Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 Also: Mythos oder Realität???:l: Eine düstere Legende Zitieren
fetter Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 ...ich glaube ich habe mal was gehört davon, daß (manche?) metalle durch verformung härter werden ("work-hardening", das wär dann doch ein geänderter elastizitätsmodul, oder?), das sollte also eher das gegenteil von "weichfahren" ergeben... das ist bei plastischer verformung der fall, aber das sollte bei einem rahmen ja besser eh nicht passieren. Zitieren
schirel Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 härten durch verformung ist ein gängiges verfahren, aber bitte noch einmal zum mitschreiben: härte und elastizitätsmodul haben bei metallen nichts miteinander zu tun und sind deswegen grundsätzlich getrennt voneinander zu betrachten. die elastiztät des werkstoffen kann man nicht so einfach verändern, da muss man schon an der konstruktion drehen. Zitieren
FloImSchnee Geschrieben 3. Dezember 2012 Geschrieben 3. Dezember 2012 Hab mir die Frage auch schon mal gestellt -- danke für die Antworten, wieder was gelernt. Zitieren
TrailFloh Geschrieben 4. Dezember 2012 Autor Geschrieben 4. Dezember 2012 10 exp 9 lastwechsel. Nach den Antworten ja ein scheinbar klarer Fall....aber wieso gerade diese Zahl? Laborstatistik? Zitieren
Siegfried Geschrieben 4. Dezember 2012 Geschrieben 4. Dezember 2012 Nach den Antworten ja ein scheinbar klarer Fall....aber wieso gerade diese Zahl? Laborstatistik? ....oder Hausnummer? Zitieren
bs99 Geschrieben 5. Dezember 2012 Geschrieben 5. Dezember 2012 bezieht sich ev. auf den Wöhlerversuch, der allerdings bei 10^8 Lastwechsel den Bereich der Dauerhaltbarkeit definiert. http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6hlerversuch Bei Alu ist die Anwendbarkeit der Wöhlerkurve eingeschränkt möglich, da die Dauerfestigkeit von Aluminium generell problematisch ist. Das wäre aber anhand der gewählten Al-Legierung gesondert zu betrachten. Zitieren
alf2 Geschrieben 6. Dezember 2012 Geschrieben 6. Dezember 2012 (bearbeitet) Aber bevor aber Aluminium aufgrund seines Alters bricht, bricht es eher wegen Konstruktions- oder Materialfehlern oder aufgrund von Überlastung bei Stürzen o.ä. Ganz so dürfte es nicht sein! Wenn man sich ein bisschen im Klassikforum herumtreibt, kriegt man schon mit, dass ältere Alurahmen, die früher als unkaputtbar galten (z.B. GT Zaskar) gerne mal brechen und bei älteren Lenkern kommt das auch schon mal vor. Bearbeitet 6. Dezember 2012 von alf2 Zitieren
schirel Geschrieben 6. Dezember 2012 Geschrieben 6. Dezember 2012 ich würde sagen korrosion kann da schon ein thema sein, das nicht zu unterschätzen iust. Zitieren
flobilek Geschrieben 6. Dezember 2012 Geschrieben 6. Dezember 2012 Ganz so dürfte es nicht sein! Wenn man sich ein bisschen im Klassikforum herumtreibt, kriegt man schon mit, dass ältere Alurahmen, die früher als unkaputtbar galten (z.B. GT Zaskar) gerne mal brechen und bei älteren Lenkern kommt das auch schon mal vor. älter=länger in gebrauch. da simmer wieder bei dynamische belastung (wöhler wurde schon angesprochen) und geometrischen oder materialkerben. Zitieren
bs99 Geschrieben 7. Dezember 2012 Geschrieben 7. Dezember 2012 (bearbeitet) bei älteren Rahmen (Alurahmen sind immer aus sog. Knetlegierungen) wird wohl die Spannungsrisskorrosion das Hauptübel sein... wikipedia hat wie immer eine verständlche Erklärung parat: http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsrisskorrosion Bearbeitet 7. Dezember 2012 von bs99 Zitieren
Schwacholdi Geschrieben 8. Dezember 2012 Geschrieben 8. Dezember 2012 Ganz so dürfte es nicht sein! Wenn man sich ein bisschen im Klassikforum herumtreibt, kriegt man schon mit, dass ältere Alurahmen, die früher als unkaputtbar galten (z.B. GT Zaskar) gerne mal brechen und bei älteren Lenkern kommt das auch schon mal vor. naja, sind neue auch schon gebrochen. was wird uns in den bikebibeln nicht alles weisgemacht, wie problemlos carbon sei, und dann liest man ein paar seiten weiter in der gleichen ausgabe, wie heikel carbon wäre und was man nicht alles beachten müsse...denen nach zu urteilen dürften wir alu ohnehin nicht mehr verwenden. Zitieren
xLink Geschrieben 9. Dezember 2012 Geschrieben 9. Dezember 2012 bei älteren Rahmen (Alurahmen sind immer aus sog. Knetlegierungen) wird wohl die Spannungsrisskorrosion das Hauptübel sein... wikipedia hat wie immer eine verständlche Erklärung parat: http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsrisskorrosion Mich interessiert das Thema, da ich mein Stadtradl gern auf einen Alurahmen umbauen würde - andererseits brems ich damit total gern einen Stoppi (mehrfach pro Tag) und mach mir einfach Sorgen, dass mir beim Aluradl irgendwann das Steuerrohr oder die Gabel versagen würde. Salz scheint ja Alu ganz schön zuzusetzen, Lackkratzer sind beim Stadtradl Standard-Ausstattung und ja.. blöd Zitieren
Schwacholdi Geschrieben 9. Dezember 2012 Geschrieben 9. Dezember 2012 Mich interessiert das Thema, da ich mein Stadtradl gern auf einen Alurahmen umbauen würde - andererseits brems ich damit total gern einen Stoppi (mehrfach pro Tag) und mach mir einfach Sorgen, dass mir beim Aluradl irgendwann das Steuerrohr oder die Gabel versagen würde. Salz scheint ja Alu ganz schön zuzusetzen, Lackkratzer sind beim Stadtradl Standard-Ausstattung und ja.. blöd ich würd' meinen; diese sorgen kannst vernachlässigen...billigsdorfer vom baumarkt oder diskonter aus alu laufen massenhaft herum, werden faktisch null gepflegt und halten... Zitieren
hermes Geschrieben 9. Dezember 2012 Geschrieben 9. Dezember 2012 ich würd' meinen; diese sorgen kannst vernachlässigen...billigsdorfer vom baumarkt oder diskonter aus alu laufen massenhaft herum, werden faktisch null gepflegt und halten... naja, nach dem motto: viel hilft viel ich würd auf titan setzen. Zitieren
Schwacholdi Geschrieben 12. Dezember 2012 Geschrieben 12. Dezember 2012 naja, nach dem motto: viel hilft viel ich würd auf titan setzen. jo eh i a....wenns bloss net so teuer wär...:f: Zitieren
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