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Unzufrieden mit Reparatur. Ist das Pfusch oder bin ich nur unnötig hakelig?


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Geschrieben

Jo, wie Ruffl (wie immer richtig) schon geschrieben hat, verfügen solche Mütter in aller Regel über eine rauhe Oberfläche, Rillen oder eine Verzahnung; damit die Achse viel fester sitzt - wenn sie gleich stark geklemmt wird.

 

Das falsche Einbaumaß zu erzwingen ist eine Katastrophe. Wäre das kein freies Gewerbe, gäbe es solche "Mechaniker" nicht.

Geschrieben

Habe jetzt nochmal 92 € bezahlt für ein extra aufgebautes Rad. Scheint endlich zu passen, aber mal schauen ob es die erste Ausfahrt übersteht.🙄

Alles in allem hat mich das jetzt 351€ gekostet, fast halb so viel wie ich für das Rad neu bezahlt habe.😞

 

Fazit:

  1. Habe den Laden bisher immer erwähnt, wenn mich jemand nach einem guten Fahrradgeschäft in der Stadt gefragt hat. Jetzt werde jedem stark davon abraten, dort ein Rad hinzubringen, an dem ihm tatsächlich was liegt.
  2. Das ganze hat mich darin bestärkt, in Zukunft alles im Internet zu bestellen und wenn immer möglich selbst zu reparieren. Für das gleiche Geld hätte ich Laufrad + allerhand Werkzeug haben können. Eigentlich möchte ich die lokalen Mechaniker unterstützen, aber so geht's echt nicht. Wenn ich nach jeder Reparatur in der Werkstatt selbst noch ein kleines Service zur Kontrolle machen muss, ob wohl eh alles passt, dann kann ich die Reparatur auch gleich selber machen. Zumindest muss ich mich dann nur über mich selbst ärgern und lerne vielleicht was für das nächste Mal.

 

LG Gunther

 

 

Geschrieben
Am 9.3.2023 um 20:43 schrieb Gunthi:
  1. Das ganze hat mich darin bestärkt, in Zukunft alles im Internet zu bestellen und wenn immer möglich selbst zu reparieren. Für das gleiche Geld hätte ich Laufrad + allerhand Werkzeug haben können. Eigentlich möchte ich die lokalen Mechaniker unterstützen, aber so geht's echt nicht. Wenn ich nach jeder Reparatur in der Werkstatt selbst noch ein kleines Service zur Kontrolle machen muss, ob wohl eh alles passt, dann kann ich die Reparatur auch gleich selber machen. Zumindest muss ich mich dann nur über mich selbst ärgern und lerne vielleicht was für das nächste Mal.

 

Diese Erkenntnis hatte ich zu einer Zeit, als man Fahrräder, Teile und Serviceleistungen noch mit Schilling bezahlt hat :D :D

 

Ich habe noch Werkzeuge mit Schilling bezahlt, die heute garnichtmehr verwendet werden, und habe eine ansehnliche Werkzeugsammlung, die heutigen Standards genügt, aber sogar hier ergänzt sich immer wieder das eine oder andere Tool.

 

Da bei mir jede Maßnahme am Rad mit >10km Fahrtstrecke verbunden wäre, die damit verbundene Fahrt- und Wartezeit (wenns gleich gemacht werden kann) unbezahlt, aber auch Aufwand ist, schraube ich seit (ich darf das wirklich so sagen) Jahrzehnten an meinen Rädern selbst bzw. baue selbst auf. Ich hab mittlerweile auch die Bikes der Kinder selbst zusammengestellt und aufgebaut, Wartung sowieso.

 

Das Einzige, was ich derzeit (noch) nicht angreife, sind DI2 Schaltungen und E-Bikes. Da ist mir der mechatronische Aufwand die Mühe noch nicht wert. Ich fahre derzeit noch alles mechanisch und ohne Motorunterstützung

Geschrieben
Am 9.3.2023 um 20:43 schrieb Gunthi:

Habe jetzt nochmal 92 € bezahlt für ein extra aufgebautes Rad. Scheint endlich zu passen, aber mal schauen ob es die erste Ausfahrt übersteht.🙄

Alles in allem hat mich das jetzt 351€ gekostet, fast halb so viel wie ich für das Rad neu bezahlt habe.😞

 

 

Hallo Gunthi,

 

ich hab bis jetzt interessiert mitgelesen und ehrlicherweise deine Geduld und Leidensfähigkeit bewundert. Ich finde der erste Reparaturansatz war eine sicherheitskritische Frechheit und der Laden kann von Glück reden dass du nicht damit einen Unfall hattest bzw das Rad durch das aufbiegen auf 148 nicht beschädigt wurde. 

 

Was ich allerdings aktuell nicht verstehe ist, wieso du das offensichtlich falsche 148er Hinterrad nicht wieder zurück gegeben hast und dadurch auch die zuvor bezahlten >200€ wieder bekommen hast, wenn du jetzt ein speziell aufgebautes 142 HR bekommen hast? Hast du jetzt 2 Hinterräder zuhause? Oder hab ich was falsch verstanden?

Geschrieben (bearbeitet)

Das offensichtlich falsche 148er Hinterrad habe ich sofort wieder zurückgegeben und mein Geld (229€ oder so glaube ich) auch erstmal wiederbekommen.

 

Der Händler hat dann die 148 auf die 146 "hingepfuscht" und ich habe dann das Rad wieder bekommen und 259€ bezahlt, also die 229+30 für die tolle Arbeit.

 

Nach nochmaliger Reklamation hat der Händler dann das Laufrad zu Mavic geschickt, um die 146 mm auf die richtigen 142 mm anzupassen. Wie genau das gemacht wurde, weiß ich jetzt auch nicht.

Das Einschicken hat mich nochmal 92€ gekostet. Also insgesamt 229+30+92=351€.

 

edit: Was ich vielleicht noch sagen sollte: Es ärgert mich nicht so sehr, dass das ganze so teuer war (liegt ja an meinen etwas speziellen Anforderungen), sondern dass man mir einen gefährlichen Pfusch unterjubeln wollte.

Bearbeitet von Gunthi
Geschrieben

Ich kann mir nicht vorstellen dass man ein Rad zu Mavic senden kann und die bauen die Nabe um nur weil gerade ein anderer Standard benötigt wird. Das war a Gschichtl um aus der Sauerei halbwegs gut rauszukommen.

 

142mm ist ein gängiger Industriestandard. Alleine dafür dass er dir glaubhaft machen wollte du benötigst was exotisches sollte die Bude gemieden werden.

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Geschrieben

Wenn's dir nicht zu deppat ist, geh noch mal hin, führe die Kritikpunkte an, auch die Info, die dri ruffl gegeben hat und verlang alles bis auf die 92.- zurück. der verlangte und inkassierte Betrag ist einfach unangemessen

(umd den Betrag hab ich einen fast neuen LR-Satz gekauft ;) )

Geschrieben
Am 12.3.2023 um 18:53 schrieb Siegfried:

Diese Erkenntnis hatte ich zu einer Zeit, als man Fahrräder, Teile und Serviceleistungen noch mit Schilling bezahlt hat :D :D

Ich habe noch Werkzeuge mit Schilling bezahlt, die heute garnichtmehr verwendet werden, und habe eine ansehnliche Werkzeugsammlung, die heutigen Standards genügt, aber sogar hier ergänzt sich immer wieder das eine oder andere Tool.

Da bei mir jede Maßnahme am Rad mit >10km Fahrtstrecke verbunden wäre, die damit verbundene Fahrt- und Wartezeit (wenns gleich gemacht werden kann) unbezahlt, aber auch Aufwand ist, schraube ich seit (ich darf das wirklich so sagen) Jahrzehnten an meinen Rädern selbst bzw. baue selbst auf.

Jedes einzelne dieser Worte könnt von mir sein🧑‍🔧

Soll aber nicht heißen (und war sicher auch vom Siegfried nicht so gemeint), dass jeder ein Depp is der das nicht so macht oder erst später im Leben diese Erkenntnis hat (bei mir wars damals neben dem Spaß am Schrauben wirklich auch studentische Sparsamkeit).

Und es gibt (auch vertreten hier im BB) wirklich gute Geschäfte und kleine Werkstätten, wo man fürs Geld auch ordentlichen Service bekommt. Aber wenn man guten Glaubens ins nächstgelegene Rad- oder Sportgeschäft geht, ist die Chance leider wirklich groß, dass irgendein Pfusch passiert oder die Leute abgezockt werden (man kennt ja auch genügend Erlebnisse aus dem Freundeskreis).

Geschrieben

Danke für die Aufklärung. Also sind die 351€ doch irgendwo tatsächliche Kosten... Das er dir die einfach so weitergibt, besonders wo er am Anfang so einen Pfusch gedreht hat ist frech. Wie schon geschrieben müsste da noch eine Minderung drinnen sein, vergleichbare Laufräder mit korrektem Einbaumaß bekommst ja leicht um die Hälfte. Liegt natürlich an dir obs dir den Aufwand und die Streiterei wert ist. Gerechtfertigt wäre es auf jeden Fall! 

und nochmal als Bestärkung von dem was Ruffl geschrieben hat: 142 war DER gängige Einbaustandard vor Boost! Ist also wirklich kein Exot und sollte überall verfügbar sein!

 

Falls du Schwamm drüber machst kann ichs auch verstehen, das Wetter wird schön und das Rad macht viel mehr Spaß wenn man draufsitzt als wenn man drum rum streitet... 🙂

Geschrieben

MMn geht es aber auch nicht, dass man im Geschäft etwas, das nun endlich doch ok gemacht ist (im Unterschied dazu, dass man zu Hause auf einen weiteren Fehler draufkommt) akzeptiert und bezahlt, und dann nach Forumskonsultation nach ein paar Tagen wieder Geld zurück haben will. Da hat Gunthi halt auch etwas schon entschieden, das für ihn ok ist. Ohne da jetzt diese Pfuscharbeit zu verteidigen, ganz und gar nicht!!!

Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb BikeBär:

Und es gibt (auch vertreten hier im BB) wirklich gute Geschäfte und kleine Werkstätten, wo man fürs Geld auch ordentlichen Service bekommt. Aber wenn man guten Glaubens ins nächstgelegene Rad- oder Sportgeschäft geht, ist die Chance leider wirklich groß, dass irgendein Pfusch passiert oder die Leute abgezockt werden (man kennt ja auch genügend Erlebnisse aus dem Freundeskreis).

Zweifelsohne ist das so und meiner Erfahrung nach sind jene Geschäfte, die irgendwas zwischen Messie-Bude und Erfinder-Werkstätte sind die, wo der Besitzer zwar sein Lebetag nicht reich werden wird, aber die Kunden immer wieder kommen, weil er was von seinem Gschäft versteht :D :D

 

Wohl gemerkt: Ich wohne geografisch fernab aller Nobel-Paläste und Blingbling-Buden. Und die, die in meiner Gegend zumindest in die Richtung gehen, sind die, wo ich mein Rad niemals hingeben würde, selbst, wenns die letzte Werkstätte auf der Welt wäre.

Wir haben einen Kleingewerbler, der von Reifenwechseln bis zum Baumschneiden alles macht. Der ist interessanterweise der g'schickteste gewerbliche Zangler, den ich kenne. Der kann sogar Laufräder in guter Qualität bauen. Also man darf auf keinen Fall verallgemeinertn.

 

Aber wenn du dir als Kunde richtig g'schnalzt vorkommen willst, dann empfehle ich dringend, sich bei den Serviceleistungen für Alpin-Sportgeräte umzusehen und etwas hinter die Kulissen zu blicken. Da hab ich schon letzten Winter- und auch die heurige Saison meine blauen Wunder erlebt. Im Vergleich zum Bikezangln ist "Touristen-Ski-Service" ja so deppensicher, da kannst für normal garnichts falsch machen (Servicemaschinen usw...) und selbst da schaffen's die Blitzer, dass sie bei einem neuwertigen Schi den Belag abfackeln und die Kanten hohl schleifen.

....hab nämlich gerade einen sehr "angenehmen" Schriftverkehr mit einem lokalen "Skiverleih und Service-Center" der den fast neuen Head Ski meiner Frau beim ersten Service umgebracht hat.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Siegfried:

Aber wenn du dir als Kunde richtig g'schnalzt vorkommen willst, dann empfehle ich dringend, sich bei den Serviceleistungen für Alpin-Sportgeräte umzusehen [...]

....hab nämlich gerade einen sehr "angenehmen" Schriftverkehr mit einem lokalen "Skiverleih und Service-Center" der den fast neuen Head Ski meiner Frau beim ersten Service umgebracht hat.

Na was glaubst wer seine Snowboard-Kanten auch seit 10J selber schleift... (waxln sowiso)

Es beginnt ja schon, wenn auf die Angabe der gewünschten Kantenwinkel erst mal eine Nachdenksekunde folgt (und ich meine nicht die Person an der Kasse, die das in der Tat nicht wissen muss). Die supertollen Wintersteiger-Maschinen die wo alle Stückln spielen habens dort wohl nur zur Durch- und Umsatzsteigerung. Die stellt wahrscheinlich der Servicetechniker beim Jahresservice ein und dann werden Die Ski in Fließbandarbeit durchgejagt.

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb BikeBär:

Die supertollen Wintersteiger-Maschinen die wo alle Stückln spielen habens dort wohl nur zur Durch- und Umsatzsteigerung. Die stellt wahrscheinlich der Servicetechniker beim Jahresservice ein und dann werden Die Ski in Fließbandarbeit durchgejagt.

Same here :) Ich hab den heurigen Winter auch genutzt, um mir ein paar Basics bzgl. Skiservice anzueignene. Wennst 6 Paar Ski im Haus hast, dann geht das nämlich ziemlich in Geld, das alles machen zu lassen.

 

Bei uns ist zwar, was Bike-Werkstätten angeht, eher Notstandsgebiet, aber a paar gute Anlaufpunkte fürs Ski-Service gibts zum Glück. Interessanterweise hat der Shop, der bzgl. Service am Renommiertesten ist, garkeine von diesen riesen Service-Maschinen. Die können nur Belag reparieren und plan schleifen. Der Rest ist dort echte Handarbeit und ich hatte das Glück. Da wir zu Saisonbeginn dort für 4 Personen um einen namhaften Betrag Ausstattung gekauft haben, durfte ich einen Freitag Nachmittag lang in der "Wachs-Hütte" zuschauen und unter fachkundiger Anleitung die Basics auch selbst ausführen. An die guten Geräte haben's mich vernünftigerweise eh nicht gelassen, aber so viel, dass unsere Ausrüstung immer auf Schuss ist, kann ich jetzt.

 

Ich find's nur schade, dass man, egal in welchem Segment, als interessierter Kunde/Sportler mit einer gewissen Investitions- und Lernbereitschaft innerhalb kurzer Zeit zumindest so viel kann, wie ein Großteil der Zangler in den Shops. Vertieftes Wissen findet man mEn in den meisten Werkstätten sowieso kaum noch.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb kel:

Das ist ein leider immer noch ein freies Gewerbe und es gibt viele Werkstätten die nichtmal "Shimano Service Center" sind, denn die wissen halt schon Alles.

Gibt es in Österreich eigentlich keine Zertifizierung für Werkstätten? In der Schweiz und zT auch in Deutschland können Werkstätten die fundiert auf technisch höchstem Niveau arbeiten eine Prüfung abnehmen lassen und diese Zertifizierung dann auch aktiv bewerben. Ich denke viele der im BB erwähnten Betriebe würden diese Zertifizierung garnicht bekommen. Du musst als Shopbetreiber dem Mitarbeiter nämlich die Infrastruktur für professionelles Arbeiten zur verfügung stellen und darfst nur geschultes Personal einstellen - an einem der beiden Punkte haperts meistens.

 

Ich könnte mir allerdings vorstellen dass der Kunde bei dem Preisdumping das in Österreich herrscht nicht gewillt ist den Premiumpreis auch zu zahlen. Den meisten ist es doch egal ob das Tretlager mit Drehmoment und Präzisionsschlüssel oder mit Zanglergwicht aufm Hoferschlüssel angezogen wurde.

Geschrieben

Wie es mit der Kennzeichnung befähigter Shops aussieht, weiß ich nicht, aber ich hab aktuell eine FB-Werbung vom WIFI vor mir, wo die Berufe Zweiradtechniker und Fahrradmechatroniker als weiterführende Ausbildung des Lehrberufs angeboten werden. Kostenpunkt 6000€/Lehrgang.

 

...also irgendeine Berufsausbildung für den Fahrrad- und/oder Zweiradtechniker dürfte es schon geben, aber vermutlich schlägt hier einerseits der Fachkräftemangel wieder durch, andererseits das PRinzip, dass der, der Bananen zahlt, auch nur Affen kriegt.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Siegfried:

durfte ich einen Freitag Nachmittag lang in der "Wachs-Hütte" zuschauen und unter fachkundiger Anleitung die Basics auch selbst ausführen. An die guten Geräte haben's mich vernünftigerweise eh nicht gelassen, aber so viel, dass unsere Ausrüstung immer auf Schuss ist, kann ich jetzt.

Geil!

 

vor 8 Stunden schrieb ruffl:

Ich könnte mir allerdings vorstellen dass der Kunde bei dem Preisdumping das in Österreich herrscht nicht gewillt ist den Premiumpreis auch zu zahlen.

Was jetzt beim Anlass dieses Freds aber eher nicht der Fall war, das war Qualitätsdumping zum Premiumpreis :)

Und wahrlich nicht die einzige Story dieser Art.

 

Generell ist die Geiz-ist-Geil-Mentalität natürlich immer ein diskssionswürdiges Thema.

Geschrieben
Am 17.3.2023 um 12:27 schrieb ruffl:

Gibt es in Österreich eigentlich keine Zertifizierung für Werkstätten? In der Schweiz und zT auch in Deutschland können Werkstätten die fundiert auf technisch höchstem Niveau arbeiten eine Prüfung abnehmen lassen und diese Zertifizierung dann auch aktiv bewerben. Ich denke viele der im BB erwähnten Betriebe würden diese Zertifizierung garnicht bekommen. Du musst als Shopbetreiber dem Mitarbeiter nämlich die Infrastruktur für professionelles Arbeiten zur verfügung stellen und darfst nur geschultes Personal einstellen - an einem der beiden Punkte haperts meistens.

 

Ich könnte mir allerdings vorstellen dass der Kunde bei dem Preisdumping das in Österreich herrscht nicht gewillt ist den Premiumpreis auch zu zahlen. Den meisten ist es doch egal ob das Tretlager mit Drehmoment und Präzisionsschlüssel oder mit Zanglergwicht aufm Hoferschlüssel angezogen wurde.

Jein. Das kann nur indirekt bzw. ganz allgemein abgedeckt werden, weil es fast 15 Jahre lang keine Fachausbildung hier zu Lande gab und das Berufsbild des Fahrradmechatronikers gar nicht genau definiert war. Die Werkzeugtechniker, Schlosser, Sportartikelverkäufer, KFZ-Mechaniker, div. Maschinenbauer und Ähnliches, wurden quasi allesamt für tauglich befunden, weil die am Nähesten dran waren. Ich tipp mal auf einen Metaller bzw. einen Bauarbeiter, denn alle Anderen denken doch gar nicht daran solche Schrauben abzudrehen... weil das Bestellen und Umtauschen doch viel einfacher ist.

 

Vor ca. 4 Jahren hat mal ein Chef zum Mechaniker gerufen: "die Innung der Mechatroniker will keine Beiträge mehr haben", aber was es damit ganz genau auf sich hat oder hatte weiss ich (noch) nicht. Es gibt den Lehrberuf zum Fahrradmechatroniker aber mittlerweile ganz offiziell und ich mach meinen Lehrabschluss 2024.

 

In meinem 15er Kurs-Gruppetto bin ich der Einzige, der von seinem Praktikumsbetrieb Zugang zu Shimano's TEC und weiteren Akademien/Schulungsplattformen bekommen hat. Wir sind im BB gelistet und machen fast Alles tiptop, aber ich seh das nur als vorbildliche Ausnahme von der Regel.

Geschrieben

Zwei Sachen noch... erstens zur Qualität:

In Österreich wird diesbezüglich Alles gut werden, wenn es noch 10 Jahre reift. Dann haben die Jungen genug Erfahrung gesammelt um Verantwortung zu tragen und dann werden die Arbeiten in verschiedenen Betrieben auch einheitlicher durchgeführt werden. Vorgabe wird die Arbeitswerteliste der deutschen Industrie sein, die praktisch jedem Handgriff einen Zeitwert zuordnet. Unter idealen Umständen und wenn Alles passt, müsste es dann fertig sein. Eine Stunde wird da z.B. für den Aufbau eines kompletten Laufrads veranschlagt usw usf. Mir wurde immer gesagt, ich solle mir die Zeit nehmen die ich dafür brauch. Wenn ich mich aber frag, wie genau ich Bremsscheiben ausrichten darf oder soll, dann steckt in dieser Liste mMn. auch der Wunsch der Mehrheit: "Hauptsache es funktioniert und scheift nicht."

 

Und zweitens zur Preisgestaltung... weil ihr es seid:

Es gibt Betriebe die feste Preise für Services anbieten und (eher kleinere) Betriebe die den Arbeitsaufwand direkt verrechnen. Wenn da wirklich viel Arbeit ansteht, dann dauert im ersten Fall ein einstündiges Service auch mal zwei Stunden und im zweiten Fall wird das Service sehr viel teurer werden. Umgekehrt gilt das auch. Wenn da Räder zum einstündigen Service geschoben werden, die ein Jahr lang nur rumgestanden sind, dann bleiben auch einige Minuten über, die dann gerne mit "zusätzlichen" Arbeiten, wie dem Optimieren oder Putzen gefüllt werden. 

 

😉

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