
Specialized Epic Hardtail 2017
12.10.16 12:27 31.9992016-10-12T12:27:00+00:00Text: Luke BiketalkerFotos: Luke Biketalker; Michal CervenyMit dem Specialized Epic HT 2017 beim Roc d'Azur. Erste Bilder und Eindrücke der neuen XC-Rakete aus Morgan Hill ... Plus: neues Schuhwerk und Behelmung für die Vortriebshungrigen.12.10.16 12:27 32.0002016-10-12T12:27:00+00:00Specialized Epic Hardtail 2017
12.10.16 12:27 32.0002016-10-12T12:27:00+00:0012 Kommentare Luke Biketalker Luke Biketalker; Michal CervenyMit dem Specialized Epic HT 2017 beim Roc d'Azur. Erste Bilder und Eindrücke der neuen XC-Rakete aus Morgan Hill ... Plus: neues Schuhwerk und Behelmung für die Vortriebshungrigen.12.10.16 12:27 32.0002016-10-12T12:27:00+00:00Staubige, oft steindurchsetze Pfade, steile Rampen und knackige Abfahrten. Rad an Rad jagt ein Grüppchen handverlesener Journalisten über die Trails rund um das südfranzösische Fréjus, seines Zeichens bereits seit 1983 Heimat des berühmt-berüchtigten Roc d’Azur. Von der letzten Tempoverschärfung noch außer Atem, stürzen wir uns in den nächsten knackigen Downhill, bevor der Guide am Turbo Levo wieder unbarmherzig aufs Tempo drückt, als es in den verblockten Gegenanstieg geht. Im Gegensatz zu unserem Pacemaker am E-Bike haben wir die Ehre eines ersten Aufeinandertreffens mit Specializeds jüngster Race-Hardtail-Kreation: dem Specialized Epic HT.
Einem Pedelec aus eigener Kraft folgen? Mit dieser Waffe wirds' möglich ...
Am neuen Race Bike aus Morgan Hill blieb so gut wie kein Stein auf dem anderen - noch nicht einmal die Modellbezeichnung seines Vorgängers wurde übernommen. Aus Stumpjumper HT wurde Epic HT (Hardtail). Damit brachte man nicht nur Ordnung in die Modellreihen: Stumpjumper (FSR) steht nun einzig und allein für potente Trailfullys, Epic FSR und Epic HT für vortriebshungrige XC- und Marathon-Raketen. Vielmehr ist die Namensgebung wohl auch eine Hommage an das Epic aus dem Jahre 1989, seines Zeichens eines der ersten, wenn nicht gar das erste massenproduzierte Carbon-Hardtail der Welt.
Federführend in der Entwicklung des Epic HT war niemand Geringerer als Koryphäe Peter Denk und sein Ingenieursteam. Mike Sinyards Anforderungskatalog war klar: "Build the stiffest and strongest bike possible, but keep the ride quality and handling high". Gewicht stand nicht im primären Fokus der Kalifornier. Vielmehr sollte das Epic HT trotz aller Renngene für Spaß am Trail sorgen und auch den Anforderungen der immer technischer werdenden XC-Strecken Rechnung tragen.
Dass dabei dennoch irrwitzige Gewichte möglich wurden, liegt wohl vor allem an der enormen Detailversessenheit und Perfektion des Entwicklerteams. Schlussendlich ist der S-Works Rahmen mit angegeben 875 g in Größe M der leichteste Rahmen, den Specialized je gebaut hat. Gut 200 g leichter als das Stumpjumper HT in der S-Works Version, und ebenfalls leichter als all ihre Rennräder. Aber der Reihe nach:
Tech Talk
Um ein Rad auf diesem Niveau zu bauen, bedarf es neben der Expertise auch der richtigen Materialien und Fertigungsmethoden. Ausgangsmaterial für die Topmodelle des neuen Epic HT sind besonders leichte und schlagfeste Carbonfasern, die bis vor kurzem noch ausschließlich der Luftfahrt sowie der militärischen Nutzung vorbehalten waren, und nun erstmals im Fahrradbau zur Anwendung kommen.
Nach Specializeds Rider-First Engineering Konzept wurde jede Rahmengröße hinsichtlich des Carbonlayups und der Steifigkeit speziell auf ihre Zielgruppe hin designt. Mit modernster Software entstanden in PC-Simulationen ausgeklügelte Layup-Pläne, um unnötige Materialüberlappungen zu vermeiden und die gesetzten Ziele hinsichtlich der Steifigkeit und Robustheit bestmöglich umzusetzen. Vor Ort im Werk wurden die Pläne vom Team auf deren Praxistauglichkeit hin geprüft, angepasst und überarbeitet, bis jedes noch so kleine Detail stimmig war, und die angestrebten Werte erreichbar schienen.
Die Eigenschaften des Endprodukts überstiegen dann jedoch sogar die Hoffnungen und Erwartungen von Peter Denk. Am unabhängigen Zedler Prüfstand erreichte der aus Fact 11M Carbon gefertigte S-Works Rahmen nicht nur den höchsten je gemessenen STW-Wert, sondern war im standardisierten Zedler-Verfahren mit 841 g auch der leichteste dort bisher gemessen Rahmen.
Selbst der aus etwas günstigerem Fact 10M Carbon gefertigte Comp Rahmen setzte sich im STW-Ranking an die zweite Position, und fällt 50 g leichter aus, als jener des S-Works Stumpjumper HT. Das Gesamtgewicht des S-Works Komplettbike soll bei 8.3 kg liegen.
- Die klassich-runden Rohrformen tragen zum bestmögliche Steifigkeits-/Gewichts-Verhältnis bei. Im Zedler Test erreicht das S-Works den besten je gemessenen STW-Wert und das geringste Rahmengewicht ever.Die klassich-runden Rohrformen tragen zum bestmögliche Steifigkeits-/Gewichts-Verhältnis bei. Im Zedler Test erreicht das S-Works den besten je gemessenen STW-Wert und das geringste Rahmengewicht ever.
Gewicht gespart wurde nicht nur in der Konstruktion selbst, sondern auch in den Details. Die runden Rohrformen des Epic HT sorgen nebst eigenständiger Optik für ein überlegenes STW-Verhältnis. Selbst an den Achsen, dem minimalistischen Kettenstrebenschutz und der extrem flach bauenden Steuersatzkappe wurde das eine oder andere Gramm eingespart.
Die optimierte (und rüttelfreie) Kabelführung im Inneren des Rahmens spart nochmals gut 30 g gegenüber einer außenliegenden Variante, und soll dank einiger schlauer Features leicht zu servicieren bleiben. Und last, but not least: Die Umwerfermontage lässt sich im Falle eines 1 x 11 oder 1 x 12 Setups spurlos entfernen. Der kleine Anschlag wird schlicht an den Flaschenhalterösen des Sitzrohrs befestigt.
Wie ein reinrassiger Sportwagen vorrangig auf Vortrieb und Antriebseffizienz getrimmt, verzichtet Specialized auf übermäßige Komfortfeatures im hinteren Rahmendreieck - die Zielgruppe sind hartgesottene Racer. Die Faserlegung der Sitzstreben sorgt für etwas vertikale Nachgiebigkeit, im Fachjargon "Compliance", um groben Schlägen die Spitzen zu nehmen; das Gros der "Dämpfung" übernehmen laut Specialized ohnehin hochwertige Reifen. Die dünnen 27,2 mm Sattelstützen sollen für Sitzkomfort sorgen - Entwicklungspartner McLaren lässt grüßen.
Und auch viele weitere Features zeugen von großer Liebe zum Detail. So wurde der Hinterbau zwar im aktuellen 148 x 12 mm Standard designt, allerdings hat man die Kettenstreben im hinteren Bereich extrem weit nach innen geführt, um unliebsamen Fersenkontakt wirksam zu unterbinden. Sollten Strecke oder persönliche Vorliebe danach verlangen, lässt sich auch eine Teleskopstütze ans Epic HT schrauben.
In den höherpreisigen Modellen stecken Rock Shox Sid Gabeln mit der hauseigenen "Brain" Technologie, die zwischen Bewegungen des Fahrers und Schlägen vom Untergrund unterscheidet und je nach Fahrsituation mehr oder weniger Federweg freigibt. Um den Rahmen vor Gabelkrone oder Lenker/Schalthebelkontakt zu schützen, findet sich am Unterrohr ein kleiner Fork-Bumper. Optisch gewöhnungsbedürftig, schützt er die Investition, die solch ein Rad für den Kunden darstellt, langfristig vor Schäden. In Tests soll das Bike aus über zwei Meter Höhe geworfen worden sein, ohne strukturell Spuren davongetragen zu haben.
Gemeinsam mit FSA wurde auch ein sehr niedrig bauender Steuersatz entwickelt, welcher extreme Sattelüberhöhungen möglich macht. Dieser Umstand sollte auch bei der Größenwahl beachtet werden, fällt doch der tatsächliche Stack niedriger aus als bei der Konkurrenz. Sprich: Die 622 mm Stack in Größe L sind tatsächlich 622 mm, während bei anderen Steuersätzen nochmals etwa 5 mm an Höhe hinzukämen.
Insgesamt wurde das Bike länger (Reach in Größe L 441 mm) der Lenkwinkel flacher (69.8°, also 1.4 ° flacher als bisher) und die Kettenstreben 5 mm kürzer (430 mm). Neben dem S-Works und Comp-Modellen wird es auch ein Alu-Modell mit 142 x 12 mm Hinterbau sowie eine Women's Line geben. Näheres dazu, wie auch die Preise ist HIER nachzulesen.
First Ride
Für unseren ersten Ausritt mit Specializeds neuer XC-Rakete standen uns Epic HT Pro Carbon World Cup Bikes zur Verfügung. In leuchtendes McLaren-Orange (leider in Österreich wohl nicht geplant) gehüllt und mit einem Mix aus Sram X01 Eagle und XT-Bremsen bestückt, durften wir damit zwei Tage lang über staubige Trails hetzen.
Auch wenn wir uns ob der Kombination aus unbekannten Strecken wie Untergründen und nie zuvor gefahrenen Bikes zu keinem endgültigen Urteil hinreißen lassen möchten - eine Rakete ist das Epic HT, soviel steht fest, allemal.
Leichtfüßig marschiert es vorwärts, nimmt Tempoverschärfungen am Trail auch an steilen, technischen Rampen willig an – bestimmt auch ein Verdienst der hauseigenen Carbonlaufräder (Roval Control Carbon 29). Wird es wellig, macht sich die hohe Steifigkeit bemerkbar und animiert zu immer weiteren Tempoverschärfungen.
Auch bergab lässt sich das Epic HT nicht lumpen, begeistert mit ausgewogenem Handling und guter Balance zwischen Vorder- und Hinterrad. Einzig die Brain-Technologie ist mit ihrer Charakteristik etwas gewöhnungsbedürftig – kann aber auch stufenweise deaktiviert werden.
Trailhungrige Hardtail-Fans sollten sich das Bike definitiv auf ihre Watch-List setzen. Weight Weenies und kompromisslose Racer sowieso, denn was Produktenwickler Brian Gordon mit Serienteilen aus seinem Epic Hardtail kitzelt, kommt schon fast einem Rennrad gleich.


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- Clip-On Visier
- Polster mit sehr geringer Flüssigkeitsaufnahme
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Der S-Works 6 XC ist wohl der aktuell leichteste XC-Schuh am Markt. Mit 270 g (Größe 42) fällt er gut 15 % leichter aus als sein Vorgängermodell. Das durchdachte Body-Geometry Konzept sorgt für direkte und möglichst verlustfreie Kraftübertragung. Hüfte, Knie und Fuß bleiben in ergonomisch korrekter Position.
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