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Specialized Diverge STR 2023

Specialized Diverge STR 2023

21.10.22 09:39 5.387Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Specialized
Future Shock mal zwei. Specialized verpasst dem Gravelbike Diverge im MY23 nebst der vorderen auch eine hintere Dämpfung mit bis zu 30 mm Travel. Denn smoother ist gleich schneller ...21.10.22 09:39 5.810

Specialized Diverge STR 2023

21.10.22 09:39 5.81020 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Specialized
Future Shock mal zwei. Specialized verpasst dem Gravelbike Diverge im MY23 nebst der vorderen auch eine hintere Dämpfung mit bis zu 30 mm Travel. Denn smoother ist gleich schneller ...21.10.22 09:39 5.810

Starrrahmen mit Fully-Elementen, für alles gerüstet, super leicht und super responsiv. Mit der nächsten Generation seines Gravelbikes Diverge wagt Specialized Grenzgänge: zwischen den Disziplinen, den Radtypen, den Technologien; und strapaziert damit auch gängige Kriterien rund um den vielbemühten guten Geschmack.
Mit Future Shock Dämpfern vorne und hinten, die - so der markige Claim - den Rider statt den Rahmen federn, will der Hersteller "den alten Traum vom kompromisslos kompetenten Handling in jeder Lage wahr werden lassen". Mehr Strecke und mehr Speed mit weniger Ermüdung. Und zwar ohne das Gewicht, das verzögerte Pedal-Ansprechverhalten und den Leistungsverlust herkömmlicher Fullys.

Die Fakten zu diesen schönen Worten aus den Presseunterlagen: 20 bzw. 30 mm einstellbarer Travel an Front bzw. Heck, ein Starrrahmen aus 11r Fact-Carbon mit 1,1 kg Rahmengewicht in Größe 56, 47C Reifenfreiheit plus SWAT-Fach.

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 Geschmeidiger ist schneller 

Das Specialized-Mantra, beim neuen Diverge STR gültiger denn je
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Hintere Future Shock: Bestandteile und Funktionsweise

So dezent sich die Future Shock Technologie bisher ober-/innerhalb des Steuerrohrs verborgen hat, so unübersehbar prangt ihr ergänzender, hinterer Ableger nun zwischen Sattelstütze und Oberrohr. Genauer gesagt ist es das sogenannte Verbindungsglied, welches man dort sieht.
Dieses dockt einerseits am Herzstück des hinteren Future Shock-Systems an: dem im Oberrohr versteckten, hydraulischen Dämpfer. Andererseits umschließt es die Framepost, welche für die eigentliche Federbewegung zuständig ist.

  • Die Bestandteile im DetailDie Bestandteile im DetailDie Bestandteile im Detail
    Die Bestandteile im Detail
    Die Bestandteile im Detail
  • und ihr Zusammenwirken in der Praxis.und ihr Zusammenwirken in der Praxis.und ihr Zusammenwirken in der Praxis.
    und ihr Zusammenwirken in der Praxis.
    und ihr Zusammenwirken in der Praxis.

Wenn nun das Hinterrad auf eine Unebenheit stößt, bewegt es sich nach oben (vgl. obige Illustration, A). Die Framepost bewegt sich daraufhin rückwärts (B), entgegengesetzt zur Bewegung des Hinterrades (C). Der Dämpfer steuert die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Framepost (D), während der Fahrer die gleiche Position im Raum beibehält (E).

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Making-of

Was simpel klingt, blickt in Wahrheit auf eine über achtjährige Genese zurück. Mit Mai 2014 datiert Specialized die Initialzündung des Dämpfe-den-Rider-nicht-den-Rahmen-Gedankens, welcher zwei Jahre später als Future Shock im Roubaix debütierte und bis zu 20 mm vertikale Nachgiebigkeit lieferte, ohne Radstand oder Lenkwinkel zu beeinflussen. Als Entsprechung am Heck genügten damals weiter unten ansetzende Sattelstreben - auch noch 2017, als das erste Diverge mit Future Shock, flexibler Sattelstütze und versenkter Sattelklemme auf den Markt kam.
Schon im darauffolgenden Frühling machten sich namhafte Testpiloten auf, verschiedenste Prototypen für eine hintere Future Shock zu erproben. Wie komplex die Anforderungen eines "Fullys für die Straße" - Stichwort Gewicht, Größe, Ansprechverhalten, Handling - sind zeigt die Tatsache, dass bis zur Serienreife weitere vier Jahre Entwicklungszeit vergangen sind.

Fakt ist: Die Sattelbewegung muss der des Rades in eine spezifische Richtung entgegen- und zuarbeiten, um Stöße zu neutralisieren. Nur so bleiben Rider auch in holprigem Terrain in einer konsistent kontrollierbaren Position und können stets ihre volle Pedalkraft entfalten. Nachdem aufgrund der immer technischeren, schwierigeren Wege, welche Gravelbiker unter die Räder nehmen, die Schläge immer härter werden, gelangt die bislang praktizierte Ableitung der Aufprallenergie über die Sattelstütze an ihre Grenzen.
Das Entwicklungsziel musste demzufolge lauten, mehr Federweg hinten in eine idealere Richtung zu lenken - und die so entstehende Energie besser zu kontrollieren.

Es wurden Rahmenstudien mit exzentrischen, beweglichen Tretlagern kreiert. Sattelstützen mit ins Sattelrohr integrierten Federn und Dämpfern erfunden. Aber so vielversprechend sie auf dem Papier schienen, kam doch jede mit einem Haken: Zu schwer. Zu kompliziert. Oder auch: Zu wenig Einstellmöglichkeiten.
352 Testrahmen-Samples, eine ganze Klaviatur neuer Standards und Millionen von Testläufen brauchte es schließlich, bis die Technologie ausgereift war und nunmehr im Diverge STR das Licht der Welt erblicken kann.

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Einstellbarkeit

Das System liefert bis zu 30 mm Federweg - individuell justierbar für Rider zwischen 50 und 125 kg Körpergewicht. Ferner lässt sich die hydraulische Dämpfung auf drei unterschiedliche Level einstellen und reguliert folglich, wie aktiv die rückwärts gerichtete Bewegung ausfällt. Ein via Inbusschraube stufenlos regulierbarer Rebound, gedacht für eine grundsätzliche, nicht permanent variierende Einstellung, ergänzt die Setup-Möglichkeiten.

Detailansicht
Die Zahlen bezeichnen die Framepost-Steifigkeit in N/mm, eine 90°-Drehung ermöglicht den Switch von weicher zu fester und umgekehrt.

Darüber hinaus werden sämtliche Rahmengrößen des Diverge STR immer mit zwei verschiedenen Frameposts ausgeliefert, die mittels einfacher 90°-Drehung (vgl. Foto) jeweils nochmal weicher oder fester eingestellt werden können.
Der Individualisierbarkeit nicht genug, kann optional aus einer nochmals umfangreicheren Range - neun in ihren Layups differierende Frameposts, jeweils weicher oder fester einstellbar - gewählt werden. Entsprechende Nummern auf der Framepost geben deren Steifigkeit in N/mm an. Eine 30er-Variante wird demzufolge zweimal so stark flexen wie eine 60er.
Seitens Specialized gibt's Empfehlungen, abhängig z.B. von Rahmengröße, Sattelhöhe, Setback, Fahrstil und Gewicht, und die Info, dass anspruchsvolle Rider schon 10% Abweichung bemerken, während 20% Differenz (also bspw. 48 statt 40) wohl von allen erfühlbar seien.

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Zusammen mit der Sattelstütze selbst (kompatibel ist jedes 27,2-mm-Modell; von nachgiebigen Varianten wie der Roval Terra rät Specialized aber ab) ergibt sich so eine Vielfalt, die alle Rider, Fahrstile und Sattelrohrlängen abdecken sollte. Und wer dem Ganzen die Krone aufsetzen möchte, kann das in Form eines Dropper Posts tun – die Kompatibilität mit dem hinteren Future Shock-System ist jedenfalls gegeben.

Was die Lebensdauer der Federelemente betrifft, soll das Diverge STR ganz ohne Sonderbehandlungen oder Service-Intervalle auskommen. Der Dämpfer selbst ist als nicht servicierbares Verschleiß- und Ersatzteil konzipiert. Die Garantie beträgt zwei Jahre.

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Rahmen & Co.

Der S-Works Diverge STR Rahmen samt Zubehör (also inkl. Gabel, Dämpfer, Framepost, Future Shock, Headset, SWAT etc.) wiegt knapp 400 Gramm mehr als das hinten ungefederte S-Works Diverge Set, soll laut Specialized aber "unendlich robuster" sein und alles mitmachen: Gravel, Gelände, Bikepacking - bei Bedarf auch gleichzeitig.
Die Reifenfreiheit beträgt bis zu 47 mm bei 700C-Laufrädern bzw. 53 mm bei 650B. Die Bremsaufnahmen sind im Flatmount-Standard ausgeführt, vorne ist jedoch Platz für extra große Scheiben (160/180 mm). Weiters sind Steckachsen mit 142x12 bzw. 100x12 mm und ein 68 mm BSA Tretlager verbaut. Alle Modelle unterliegen einer maximalen Gewichtsbeschränkung von 125 kg.
Genügt für den Drop Bar-Ausflug das kleine Gepäck, bietet sich SWAT, das integrierte Stauchfach im Unterrohr mit seinen Taschen in zweierlei Größen, an. Montagepunkte an der Gabel gestatten die Verwendung eines Lowrider-Gepäckträgers oder mehrerer Flaschenhalter. Auch einen Kotflügel nimmt die Forke auf. Hinten hingegen können weder Fender noch Rack montiert werden.
Bei handelsüblichen Rahmen-, Lenker- und Satteltaschen gilt es, auf die Besonderheiten der Future Shocks Acht zu geben: Klettbänder & Co. könnten deren Dichtungen beschädigen, zudem könnte eine große Satteltasche die Verwendung einer steiferen Framepost zeitigen.

Geometrie

  49 52 54 56 58 61
Oberrohr (mm) 527 540 556 570 586 602
Lenkwinkel (°) 70° 70,5° 71,25° 71,75° 71,75° 71,75°
Sitzrohrwinkel (°) 74,5° 74,25° 74° 74° 74° 74°
Kettenstrebe (mm) 429 429 429 429 429 429
Tretlagerabsenkung (mm) 80 85 85 85 85 85
Steuerrohr (mm) 100 100 115 130 155 182
Gabellänge (mm) 390 390 390 390 390 390
Gabel Offset (mm) 55 55 55 55 55 55
Radstand (mm) 1023 1027 1034 1044 1060 1078
Stack (mm) 569 576 593 609 633 659
Reach (mm) 365 374 383 392 401 410

Hinsichtlich Geometrie spricht Specialized von einer bewusst progressiven Auslegung, um ein Vertrauen schaffendes Fahrverhalten zu erzielen.
Tatsächlich gibt's bei Stack und Reach keinen Unterschied zu den übrigen Diverge Modellen. Was abweicht, sind einerseits die Tretlagerabsenkung (85 statt 80 mm) und Kettenstrebenlänge (429 statt 425 mm). Andererseits fällt der Sitzwinkel des STR rund 0,5 Grad steiler aus, um den Sag der Future Shock zu kompensieren. Faktisch sitzen wird man auf allen Versionen also gleich.
In diesem Zusammenhang empfiehlt der Hersteller übrigens, den Sattel 5-10 mm weiter vorne zu positionieren und dessen Nase etwas mehr abzusenken, um am Ende die gleiche Position wie auf einem Starrbike zu erhalten.

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Modelle und Preise

Angeboten wird das Diverge STR in drei Ausstattungsklassen. Das S-Works Flaggschiff, zu haben in "Satin Forest Green/Dark Moss Green/Black Pearl", soll mit Tubeless-Setup nur 8,5 kg wiegen und kommt mit kabelloser Sram-Schaltung (Force/Red/XX1-Mix, 30/10-50 Z.), Sram Red eTap AXS Bremsen, Terra CLX II Laufrädern plus Tracer Pro 2BR Reifen (700x42) und Roval Terra Lenker auf 15.000 Euro geradeaus.

  • S-Works Diverge STR, € 15.000,-
    S-Works Diverge STR, € 15.000,-
    S-Works Diverge STR, € 15.000,-

Exakt die Hälfte kostet das andere Ende der Fahnenstange namens Diverge STR Expert. Hier bekommt man statt der Force eine elektrische Rival-Schaltung mit gleicher Übersetzung (allerdings NX- statt XX1-Kassette), WH-Terra Laufräder und ein Adventure Gear Hover Cockpit, gebremst und gerollt wird wie auf dem Topmodell. Macht out of the box 9,5 kg laut Hersteller, die wahlweise in „Satin Black/Diamond Dust“ oder „Satin Harvest Gold/Gold Ghost Pearl“ erhältlich sind.
Und auch die komplett 8,9 kg wiegende Mittelklasse verzögert mittels Sram Red eTap AXS, schaltet mit der S-Works-Kombi abzüglich Kurbel (hier bleibt’s bei einer Force), steuert mit dem Roval Terra Carbonlenker und rollt auf Carbonlaufrädern; hier allerdings mit den Rocal Terra CL eine Klasse niedriger angesetzt als am Topmodell.
Designmäßig treibt’s diese 9.500 Euro kostende Variante noch extravaganter: Der irgendwie hautfarbene Ton hört auf den Namen „Satin Blaze/50% Violet Ghost Pearl Fade/75% Pearl Logos“

  • Diverge STR Expert in Gold oder Diverge STR Expert in Gold oder
    Diverge STR Expert in Gold oder
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  • dunkelgrau, jeweils € 7.500,-dunkelgrau, jeweils € 7.500,-
    dunkelgrau, jeweils € 7.500,-
    dunkelgrau, jeweils € 7.500,-
  • Diverge STR Pro, € 9.500,-Diverge STR Pro, € 9.500,-
    Diverge STR Pro, € 9.500,-
    Diverge STR Pro, € 9.500,-

Interessant zu hören was ein sehr erfahrender Gravel Racer und Bike Tester über ein Rad sagt wenn er nicht vom Hersteller gesponsert wird.

Ich schicke mal voraus - nur die Reifen haben ihn noch mehr begeistert als der Rahmen 😅

Warum Speci diese Reifen auf dieses Rad, für dieses Rennen gibt? - Sehr speziell würde ich mal sagen, schließlich hätten sie mit dem Pathfinder einen der, wenn nicht den,  besten Gravelreifen am Markt.

 

 

 

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
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