@Noize: Ebenfalls Beileid von mir - ich fand den Rahmen, und vor allem die Lackierung, auch auffallend schön.
Das Rechtsgewinde auf der rechten Seite bei ITA und FR ist wirklich technisch falsch, da die Kraft der umlaufenden Lagerkugeln auch bei einwandfreien Gewindepassungen ausreicht, um die Lagerschale herauszuschrauben - manches Rennen und manche Radtour wurde dadurch vorzeitig beendet ... Und ich verstehe in diesem Punkt die Italiener und die Franzosen auch einfach nicht, warum sie - und zwar zeitlich eindeutig nach den Engländern, die ja seinerzeit (nicht nur) im Fahrradbereich die mit weitem Vorsprung führende Nation waren - hier auf eine technisch schlechtere Lösung gesetzt haben, denn bei den Pedalgewinden haben sie ja auch richtiger Weise immer auf Rechts-/Links-Gewinde gesetzt, müßten also das Grundproblem eigentlich schon verstanden haben.
An sich hätte sich ansonsten das französische Gewinde durchsetzen können, denke ich, und auch sollen, wenn es nach den europäischen Standardisierungsinstitutionen gegangen wäre - da war ja eigentlich seit den mittleren 1970er Jahren die Umstellung auf metrische Gewinde vorgegeben (ja, eigentlich auch für die Engländer ... ) - letztlich hat es dann "der Markt" gerichtet, in pragmatischer Weise ...
Na ja - die 2 Millimeter mehr Gehäusebreite machen dann wohl auch den Kohl nicht wirklich fett ... Wenn schon, dann doch wohl besser gleich 5 Millimeter, wie bei den MTB-Tretlagern der frühen/mittleren 1990er Jahre mit 73 mm Gehäusebreite (hat sich ja aber dann auch nicht durchgesetzt).
@Ulrich: Campagnolo scheint aber generell für besonders enge Gewindepassungen bekannt bzw. berüchtigt (gewesen) zu sein - die liegen (oder lagen zumindest früher) anscheinend immer eher an der oberen Grenze des von der Norm her noch Zulässigen, so dass sich (jedenfalls "historische") Lagerschalen oft nicht einmal in frisch nachgeschnittene Tretlagergewinde einschrauben lassen (bzw. ließen), wenn denn nicht das originale Campa-Werkzeug verwendet wurde, ist bei Classic Lightweights nachzulesen.
Andere italienische Tretlager-Hersteller sind diesen Vorgaben dann offenbar gefolgt - ich habe letztens in einem Vicini-Sportrad von 1981 ein billiges Ofmega-Lager mit ITA-Gewinde gegen ein (sehr viel) besseres NOS Ofmega getauscht (das wiederum seinerzeit schon am ladenneuen Legnano zusammen mit der Kurbel gegen eine Campa Super Record-Garnitur getauscht worden ist), und da ließen sich die Schalen nur mit sehr viel Mühe einschrauben - offenbar musste, wer damals mit Campa konkurrieren wollte, auch deren Norm"interpretation" einhalten ...
So, genug Technikgeschichte - zurück in die Jetztzeit und zum Selbstgemachten.