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Simplon Grid mit Sram Rival E1 XPLR im Test

Simplon Grid mit Sram Rival E1 XPLR im Test

24.09.25 09:59 4.262Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Erwin Haiden
Ein Sommer wie damals mit der Technik von heute und morgen. Mit Simplons neuem Gravelbike samt der erst unlängst präsentierten kabellosen 13-fach Schaltung für die Mittelklasse auf den Strecken von einst. 24.09.25 09:59 9.852

Simplon Grid mit Sram Rival E1 XPLR im Test

24.09.25 09:59 9.85211 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden
Ein Sommer wie damals mit der Technik von heute und morgen. Mit Simplons neuem Gravelbike samt der erst unlängst präsentierten kabellosen 13-fach Schaltung für die Mittelklasse auf den Strecken von einst. 24.09.25 09:59 9.852

Confessions of a gravelbiker: Not. Ich habe mir für diesen Test keine erdig getönte Bikewear zugelegt und keine Tatoos stechen lassen. Er wurde ohne verwegen flatterndem Flanellhemd und Rauschebart absolviert, selbst die fallweisen Tourenbegleiter rückten bar jeder hippen Gesichtsbehaarung oder Holzfällerbekleidung aus. Ich habe auf das Grid nie mehr Gepäck geladen, als in seinen schlauen Unterrohr-Stauraum und den von mir montierten, nicht minder vifen Pro Craft Race Ultimate Sideload Flaschenhalter passt. Ich habe damit kein Gravelrennen bestritten und keine Unsupported Challenge in Angriff genommen. Ich habe nicht ein einziges Mal neben das Simplon gekuschelt im Schoß von Mutter Natur geschlafen – weder rudimentär biwakierend, noch feudal ins ultimative Leichtbau-Expeditionszelt gebettet. Ja, nicht mal ein Lagerfeuer habe ich an der Seite des Grid entzunden, um meinen soeben im Fluss gefangenen und eigenhändig ausgenommenen Fisch zu grillen.

Und doch wage ich zu behaupten: Ich habe es würdig bewegt. Durch die bevorzugten Sommerfrische-Gebiete der Grazer und Wiener – Schöcklland, Semmering-Gegend, Waldviertel, Salzkammergut – und über die stadtnahen MTB-Routen des letzten Jahrtausends, als Trails noch Wanderwege hießen und die offiziellen Bikestrecken jenes Terrain unter die Räder nahm, welches heute den Gravel-Idealfall darstellt: mehr oder weniger glatte Forststraßen, ein bisschen Holterdipolter über kleinere Wurzeln und gröberes Geläuf, gelegentlich Wiesenwege oder Schlammpassagen.
Nach zwei Monaten über Stock und Stein, Asphalt und Schotter auf den Wegen meiner ersten Wien-Jahre – Lainzer Tiergartenrunde, Paraplui- und Pappelteichstrecke usw.usf. – sowie manch „Auslandsaufenthalt“ im weiteren Nieder- und Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark komme ich nunmehr zu dem Schluss, dass Simplon bei der Präsentation des neuen Gravel-Modells im Februar 2025 den Mund nicht zu voll genommen hat.

 Ein Gravelbike, das mehr kann 

Simplon anlässlich der Produktpräsentation im Februar 2025 über das neue Grid
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Versatility first

Wir erinnern uns: Als „Gravelbike, das mehr kann“ haben die Vorarlberger das Grid vorgestellt und von ihrem Newcomer behauptet, dass er sportlich, agil und gleichzeitig enorm vielseitig sei. So manche dieser Zuschreibungen ließen sich mit Fug und Recht bereits am Papier bzw. später dann beim Auspacken des Testbikes bestätigen.
So stachen beispielsweise sofort die Zuladungsmöglichkeiten ins Auge: Acht Anschraubpunkte am Rahmen und sechs an der Gabel bieten jede Menge Platz für Bikepacking-Utensilien, Gepäckträger oder Flaschenhalter. Und unter dem per Drehhebel verriegelbaren Deckel im Unterrohr eröffnet sich zusätzlich ein wirklich großes Staufach, in dem diverses Werkzeug oder Ersatzteile verschwinden können. Ein entsprechendes Täschchen mit abgedichtetem Zipp und praktischer Zuglasche ist inkludiert, außerdem bietet die Deckelunterseite Befestigungsmöglichkeiten für eine CO2-Kartusche, ein Multitool sowie einen Apple Airtag.

Fast noch auffälliger als die zahlreichen Mountingpoints: Auch ein Seitenständer lässt sich dank entsprechender Aufnahme montieren. Und wer Schutzbleche mag oder braucht, kann auf fix verschraubbare statt nur lose gesteckte setzen.
Vom schwer beladbaren Lastenesel über das unsichtbar mit den notwendigsten Pannenhelfern bestückte Sportgerät bis zur flotten Pendlerlösung sind also bereits ab Werk viele Einsatzzwecke vorbereitet – Letzterer sogar per Konfigurator wählbar bzw., ergänzt um Flatbar und Lichtanlage mit Nabendynamo, serienmäßig als Grid 365 zu haben.

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Optisch tut diese Vielseitigkeit der propagierten Sportlichkeit keinen Abbruch, im Gegenteil. Mit seinem cleanen Auftreten im heuer offensichtlich mächtig angesagten Beinahe-Racing-Green mit Metallic-Effekt sieht das Simplon Grid recht flott und schnittig aus. Einzig das Smart Headset der Vorarlberger, eine Art Hülle um den unteren Vorbau und Steuersatz, in der die Brems- und Schaltzüge vor ihrem Eintritt ins Rahmeninnere verschwinden, macht – zumal in Kombination mit dem Spacer-Turm – keinen wirklich schlanken Fuß sondern wirkt, seiner technischen Bewährtheit zum Trotz, etwas improvisiert.

Von allen schützenden Transporthüllen befreit, wog das in Größe S gelieferte Testbike 8,99 kg inklusive Staufachtasche. Kein Spitzenwert, aber in etwa gleichauf mit ähnlich gespecten Backroads, Addicts oder Checkpoints dieser Welt. Somit drohte auch der behaupteten Agilität von dieser Seite kein Ungemach.

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Surprise, surprise: 13-fach!

Für den Test zur Verfügung gestellt wurde das aktuelle Topmodell der momentan vierteiligen Serie, das Grid Ultimate um 4.699 Euro. Allerdings servierte Simplon eine handfeste Überraschung dazu: Anders als für 2025 offiziell vorgesehen, rollte das Bike Ende Juli nicht mit der durch ein GX-Schaltwerk komplettierten 12-fach Rival AXS in die Redaktion, sondern bereits mit der nagelneuen 13-fach - sofort erkennbar durch das auffällig robust gebaute, damit aber leider auch einigermaßen klobig wirkende Schaltwerk mit Direktmontage am UDH-Rahmen.
Die neue Rival E1 XPLR, so der offizielle Name der im Juni vorgestellten Gruppe, liefert grob gesprochen die Technik und Features der von uns zu Jahresanfang getesteten Highend-Version Red XPLR, heruntergebrochen auf die Mittelklasse: weniger Glanz und Blingbling, mehr Gewicht, (deutlich) niedrigerer Preis.

Soll heißen: Auch hier handelt es sich um ein Full-Mount-Schaltwerk mit Magic Wheels, extragroßen Schaltröllchen, Cage Lock, höherer Federspannung uvm., auch hier läuft die Flat-Top-Kette um eine 10-46er-Kassette mit drei Alu- und zehn Stahlritzeln und stolzen 460% Bandbreite, auch hier werken grunderneuerte Shifter mit nach oben verlegtem Drehpunkt für den (nunmehr aus Carbon gefertigten) Bremshebel, was laut Hersteller u.a. die benötigte Bremskraft an den Hoods um 80% reduziert.
Sucht man nach funktionellen Unterschieden zur Topgruppe oder auch Force, ist eigentlich schon nach den Zusatz-Buttons an der Hebelei – diese gibt’s bei der Rival nicht – schon wieder Schluss. Hinsichtlich der verwendeten Materialien fallen als Downgrade lediglich der höhere Plastikanteil beim Schaltwerk und das Aluminium beim markant durchlöcherten Kurbelarm auf.

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Was die Performance der neuen 13-fach angeht, sind Ergonomie und Einstellbarkeit top und auch die Schaltpräzision und -geschwindigkeit, wenn das 100% friktionsfreie Setup einmal hergestellt ist, wirklich fein.
Die Übersetzung mit 42 Zähnen vorne und 10-46-Abstufung hinten ist angenehm universell, wenngleich sich die Testerin immer dann, wenn die Tageshöhenmeter vierstellig wurden, heimlich nach einem 40er-Kettenblatt sowie 14. Ritzel wider den großen, letzten Gangsprung zu sehnen begann.

Ein echter Gamechanger sind die überarbeiteten Bremsen. Greift man zum ersten Mal in die Eisen, ist deren Bissigkeit zwar womöglich sogar zuviel des Guten; allerdings gewöhnt man sich im Nu an dieses neue Level, zumal die Power fein dosierbar ist.
Und nachdem verzögerungstechnisch an den Hoods so viel mehr weitergeht, ist der Verbleib auf den Griffhöckern eine beinahe jederzeitige Option. Das spielt jenen in die Hände, die den in schwierigem bzw. steilem Gelände bislang so gut wie verpflichtenden Griff zum Unterlenker ob der daraus resultierenden Überschlagsgefühle nicht besonders schätzten, hilft aber beispielsweise auch, auf langen Abfahrten die von der tiefen Position vielleicht überanstrengte Nackenmuskulatur zu entspannen.

Tech Specs

Rahmen Grid Carbon, Dark Pine Green/Silver Polished Kurbel Test: Sram Rival E1, 42 Z.
2025 Standard: Sram Rival 12-f, 40 Z.
2026 Standard: Sram Rival E1, 40 Z.
Größen XS/S/M/L/XL Schaltwerk Test und 2026: Sram Rival E1 XPLR 13-f
2025 Standard: Sram GX AXS 12-f
Gabel Simplon Grid, Raptor-Dropout Schalt-/Bremshebel Test und 2026: Sram Rival E1 XPLR 13-f
2025 Standard: Sram Rival XPLR 12-f
Steuersatz Acros AZX-298 Bremse Sram Rival E1 XPLR, Paceline-Rotoren 160/140 cm
Lenker Test: Newmen, 42 cm
Standard: Simplon Gravel Bar Carbon 42 cm
Kassette Test und 2026: Sram XG-1351 E1, 10-46 Z., 13-f
2025 Standard: Sram GX Eagle 10-52 Z., 12-f
Vorbau Simplon Zero III 80 mm x 12° Innenlager Sram DUB
Lenkerband Bike Ribbon Spugna Kette Test und 2026: Sram Rival 13-f
2025 Standard: Sram Rival 12-f
Sattelstütze Test und 2025: Simplon Carbon Road SL II, 27,2 x 400 mm, 0 mm Setback
2026: Simplon Carbon SP, 27,2 x 400 mm
Laufräder 2025: DT Swiss G1800
2026: DT Swiss Gravel LN
Sattel Selle Italie X3 Boost MAN Flow MG Reifen Schwalbe G-One Overland Pro Evo 40-622
Gewicht 8,99 kg inkl. Stauraum-Tasche Preis 2025: € 4.699,- UVP
2026: € 4.499,- UVP

Allerdings ist und bleibt die Rival E1 XPLR eine Sram und damit eine Diva, die ob ihrer geringen Toleranzen nach perfekter Justierung von Schaltwerk, Kettenabstand, Bremssattel etc. verlangt. Ob hier Simplon nicht ganz sauber gearbeitet hat oder z.B. auch der Bikeboard-Redaktionsalltag mit häufigem Laufrad-Ausbau zwecks (gar nicht besonders liebevollen) Verfrachtens im Nyxomobil hereinspielt, sei dahingestellt.
Fakt ist: Die versprochen präzise, rasche und zuverlässige Schaltfunktion ohne das befremdliche Gefühl, die Gänge mit einem gelängten Schaltseil zu wechseln, stellte sich erst nach mehrmaliger MicroAdjust-Spielerei ein. Und das nervige Nachschleifen nach härteren Bremsungen war dem platztechnisch ziemlich ausgereizten System gleich gar nicht abzugewöhnen.

Und: Die neue Gruppe ist und bleibt elektronisch, funktioniert also nur mit aufgeladener Batterie. Kein Thema binnen eines zweimonatigen Tests mit überschaubarer Kilometerleistung, sollte man meinen. Und doch stand die Testerin vom einen zum anderen Fotoshooting plötzlich ohne Saft im Akku da.
Gut möglich, dass der Schalthebel während des mehrstündigen Transports ungünstig belastet und deshalb in Dauerbetrieb war, oder sonstige Bewegungen das System zumindest in permanente Bereitschaft versetzt und damit ausgelaugt haben. Dass des Menschen (Bewegungs-)Freiheit nicht wächst, wenn er sich von elektronischen Gadgets abhängig macht, wurde dadurch aber wieder einmal eindrücklich belegt.

2026 wird die Sram Rival E1 XPLR übrigens Standard für das sogenannte „Expert“-Paket sein. Preislich wird sich dieses Upgrade als Downgrade darstellen, weil gleichzeitig der Laufradsatz auf einen DT Swiss Gravel LN geändert wird. Macht € 4.499,- overall.

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Rennrad-Speed trifft Mountainbike-Flair

Und was bietet das Simplon Grid abseits der für 2025 noch außertourlichen 13-fach-Spezifikation? Vordergründig jede Menge Rennrad-Allüren. Hintergründig aber auch viele Mountainbike-Anleihen. Ergibt in Summe ein Gravelbike, das dem Anspruch des Allrounders in nahezu perfekter Weise gerecht wird.

Wie es da so vor einem steht mit seinem schlicht gehaltenen Carbonrahmen samt integrierter Sattelklemme, den größtenteils kantigen Rohrprofilen und innenverlegten Zügen, wirkt das Bike ziemlich straßenlastig. Das liegt zum einen an den relativ zahm aussehenden Reifen. Die Schwalbe G-One Overland als Brückenschlag zwischen Tour und Road werden serienmäßig in einer Breite von 40 mm montiert. Die maximale Reifenfreiheit von Rahmen und Gabel beträgt allerdings 45 mm (ohne Schutzbleche). Wer will, kann hier also noch ordentlich Komfort bzw. Grip unterlegen – wiewohl es dem Grid, das sei an dieser Stelle ausdrücklich festgehalten, an beidem nicht mangelt.
Zum anderen präsentiert sich der Schotterflitzer auch an der Front sehr rennradartig, denn der am Testbike befindliche Newmen-Lenker übertreibt’s definitiv nicht beim Flare. Standard gemäß Ausstattungsliste wäre allerdings der hauseigene, am Unterlenker deutlich breiter wirkende Gravel Bar Carbon, weshalb wir diesem Punkt hier über die Erwähnung der Roadie-Optik hinaus keine weitere Beachtung schenken werden.

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 Mit dieser Fahrstabilität macht Tempo Spaß 

Lower, slacker, longer - was fürs MTB gilt, funktioniert auch beim Grid

Und Straßengene sind ja auch nichts Schlechtes an einem Gravelbike, im Gegenteil: Das Grid nimmt grundsätzlich willig Geschwindigkeit auf, marschiert brav nach vorn, wenn es dazu mit regelmäßigem Tritt oder spontanem Antritt aufgefordert wird, und hält den Speed auch gut aufrecht. Offensichtlich bringt das Chassis für all das ausreichend Steifigkeit mit. In Kurven sagt seine Vorhersehbarkeit zu - nervöses Herumtänzeln oder gar Geigeln kennt dieser Rahmen nicht.
An der Spritzigkeit ließe sich jedoch noch arbeiten. Hier schlagen vermutlich die nicht allzu leichten Gummis gepaart mit den DT Swiss G1800 zu Buche. Aber lieber eine solide, zuverlässige und dafür etwas pausbäckige Kombination, als mit gestanzten Reifen oder verbeulten Felgen irgendwo im Gelände stranden.
Im Übrigen gefallen die Schwalbe gerade auf der Straße recht gut, rollen dank der gleichmäßig hohen Laufflächen-Profilierung leise und vibrationsfrei, fühlen sich recht flott an und "kippen" in Kurven nicht unangenehm über die Seitenstollen.

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Was sich ebenfalls bereits auf glattem Asphalt zeigt und umso deutlicher wird, je unruhiger, schlechter oder tiefer der Boden bzw. höher die Geschwindigkeit: Das Grid ist ausgesprochen spurtreu und laufruhig – und kompensiert auf diese Weise sogar die eventuell als mangelhaft empfundene Unterlenker-Breite.
Auch ohne besonderem Flare bleiben hier hinsichtlich Stabilität oder Kontrolle keine Wünsche offen, zumal ergänzend der Overland im Gelände besser performt, als man ihm dies rein optisch zutrauen würde. Des von Schwalbe propagierten Allround-Einsatzes mehr als würdig, überzeugt er auch auf losem Schotter oder gar feuchter Erde mit vertrauenerweckendem Grip und gutem Seitenhalt.

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Woher kommt die satte Straßenlage und fast unerschütterliche Ruhe des Grid? Wahrscheinlich direkt aus dem Mountainbike-Universum. Denn beim Design des in fünf Größen erhältlichen Gravelbikes hat sich Simplon an den hauseigenen MTB-Geometrien orientiert und auf das „longer, lower, slacker“-Prinzip gesetzt. Mit seinem langen Radstand (1.042 mm am Testrad, bis 1.106 in Größe XL), tiefem Tretlager (-75 mm) und flachem Lenkwinkel von nur 70° schielt es unverhohlen Richtung Souveränität in anspruchsvollem Gelände.
Gleichzeitig fällt der Stack bei „unauffälligem“ Reach recht großzügig aus. So wenig dies nach tief über den Lenker geduckten Sprints schreit, so förderlich ist es für den Sicherheit vermittelnden Überblick – und auch den Sitzkomfort.

Geometrie

  XS S M L XL
Sitzrohrlänge (mm) 430 465 500 535 570
Steuerrohrlänge (mm) 115 135 160 180 200
Oberrohrlänge horizontal (mm) 523 535 565 585 605
Kettenstreben (mm) 430 430 430 435 435
Radstand (mm) 1025 1042 1063 1085 1106
Steuerrohrwinkel (°) 70 70 70 70 70
Sitzrohrwinkel (°) 74 74 74 74 74
Stack (mm) 557 575 599 618 636
Reach (mm) 375 385 398 408 422
Tretlagerabsenkung (mm) 75 75 75 75 75
Gabellänge (mm) 415 415 415 415 415
Überstandshöhe (mm) 725 762 788 818 847
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Die speziell konstruierte Carbon-Gabel stellt in diesem geländeaffinen Mix das i-Tüpfelchen dar: Deren nach hinten versetzte Ausfallenden (Raptor Dropout) flachen den Winkel der Gabelscheiden ab, ohne die Grundgeometrie des Rahmens zu verändern. Dadurch soll der vertikale Flex der Gabel optimiert werden, sodass Stöße und Vibrationen auf unebenem Terrain besonders effektiv abgefangen werden.
Aus der Praxis können wir berichten: Das Konzept funktioniert, am Grid sitz es sich auch bei langen Einheiten mit viel Gerumpel noch recht entspannt, schmerz- und druckfrei. Alternativ könnte man an der Front, Simplon-Konfigurator sei Dank, auch auf eine Rudy Federgabel setzen. Und ins Sitzrohr ließe sich statt der serienmäßigen Carbon Road SL Sattelstütze auch eine Dropperpost stecken.

 Schwer bepackbarer Lastenesel, puristisches Sportgerät, flotter Pendler  

It's up to you!
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Fazit

Simplon Grid Ultimate/Expert
Modelljahr: 2025/26
Testdauer: 2 Monate / ca. 650 km
Preis: € 4.699/4.499,- UVP
+ Vielseitigkeit
+ 13-fach: Ergonomie, Bremskraft, Schalttempo
+ Sitz- und Rahmenkomfort
+ gut ausbalanciert und laufruhig
+ Reifenfreiheit und Reifenwahl
o AXS-Akkumanagement
- Smart mag das Headset sein, schön ist anders
BB-Urteil: Anpassbar, bepackbar, wunderbar!

Das Simplon Grid vereint Rennrad-Optik mit Mountainbike-Gehabe und entpuppt sich in der Praxis als sportlich-komfortable Option für Einsätze mit Schwerpunkt Laufruhe und Zuverlässigkeit.
Es drängt duchaus willig nach vorn und hält auch dann sicher die Spur, wenn der Boden tief, das Terrain holprig oder der Speed hoch wird. Kurven schafft's natürlich trotzdem und absolviert es ziemlich unaufgeregt, auf gefällig vorhersehbarer Linie und ohne unangenehm reinzukippen.
Vermutlich - wir haben's mangels Zeit und Gelegenheit nicht ausprobieren können - prädestinieren es diese Eigenschaften auch fürs Bikepacking, das dank der zahlreichen Montage-Punkte an Rahmen und Gabel in vielerlei Varianten machbar scheint. Wer hingegen ein wendiges Wiesel für harte Renneinsätze sucht, sollte sich besser anderweitig umsehen. Denn es gibt sicher reaktionsschnellere und auch spritzigere Gravelbikes am Markt.

Große Pluspunkte des Grid sind seine Vielseitigkeit, auch hinsichtlich der möglichen Spezifikationen (von großzügiger Reifenbreite über Pendler-Optionen bis zu optionalen MTB-Gimmicks), und der Fahrkomfort, den es aufgrund der gelungenen Wohlfühl-Geometrie und effektiven Vibrationsdämpfung vermittelt.
Hinzu kommt als schlaues Detail das Staufach im Unterrohr, in dem von den nötigen Pannenhelfern bis zum Windjäckchen alles Platz hat, was man für Tagestouren benötigt - ein Segen für Anhänger eines eher legeren Kleidungsstils ohne Rückentaschen.

Mit der neuen Rival XPLR-Gruppe hat uns Simplon eine handfeste Überraschung bereitet, die dem Grid - und künftig sicher vielen weiteren Gravelbikes - ganz hervorragend zu Gesicht steht und nicht nur das flotte, kabellose Schalten durch 13 Gänge und entsprechender Bandbreite in die leistbare Mittelklasse bringt. Gerade auch hinsichtlich Ergonomie und Bremskraft ist dieses Upgrade, das im nächsten Modelljahr zu einem Preis von 4.499 Euro - dann mit DT Swiss Gravel LN Laufradsatz und (siehe da, war mein Seufzen beim Schöckl Gipfelsturm etwa bis Xi zu hören?) 40er-Kettenblatt - Standard fürs "Expert"-Ausstattungspaket sein wird, ein echter Bringer.

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Geschrieben
Ein Sommer wie damals mit der Technik von heute und morgen. Mit Simplons neuem Gravelbike samt der erst unlängst präsentierten kabellosen 13-fach Schaltung für die Mittelklasse auf den Strecken von einst.



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Geschrieben (bearbeitet)

@NoMan wenn sich deine Tochter zum Studienabschluss ein Rennrad/Gravel/Allroad-Teil wünscht, würdest du ihr das ruhigen Gewissens kaufen?

 

wobei ja quasi schon im Bericht beantwortet:

 Ergibt in Summe ein Gravelbike, das dem Anspruch des Allrounders in nahezu perfekter Weise gerecht wird.

Bearbeitet von exotec
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb exotec:

@NoMan wenn sich deine Tochter zum Studienabschluss ein Rennrad/Gravel/Allroad-Teil wünscht, würdest du ihr das ruhigen Gewissens kaufen?

 

wobei ja quasi schon im Bericht beantwortet:

 Ergibt in Summe ein Gravelbike, das dem Anspruch des Allrounders in nahezu perfekter Weise gerecht wird.

He, wieso immer alles nur für die Kids aufsparen, Mütter wollen auch ihren Spaß! 😜

Durchaus, ja - sie würde aber das Grün als "schiach" (O-Ton 🤷‍♀️) und Beige als fad abkanzeln. Und ich sie gaaaanz oft suggestiv fragen, ob sie sich ausgerechnet beim Inbegriff von freier und unabhängiger Fortbewegung an Steckdosen ketten will 😈

Wobei: Bis Madame einen Studienabschluss hat, sind elektronische Schaltungen schon wieder Schnee von gestern und noch was viel ärgeres auf den dann wohl autonom fahrenden Rädern drauf.

Geschrieben
Gerade eben schrieb exotec:

meine mittlere Madame ist bald soweit und sucht nach was beigem 🙈 und meinte zum Bild: Schön

Aaah! Na dann hast ja alles richtig gemacht und kannst sie jetzt ruhigen Gewissens ihrer eigenen Wege gehen/fahren lassen 😉

Na, im Ernst: Mir hat's zugesagt. Also wenn es ihr passt und ihr Profil abdeckt, spricht imho nichts dagegen. Wenn sie auch in die Rennecke schielt und am liebsten tief geduckt ihren Vater abhängt, gibt's andere Beige.

Geschrieben

Der seltsame Abschlussspacer mit der Kabelführung unter dem Vorbau gefällt mir überhaupt nicht - da muss eine andere Lösung her.

Ich bevorzuge immer noch eine Zugverlegung die von außen ins Steuerrohr oder den Rahmen führt.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Kraxler:

Der seltsame Abschlussspacer mit der Kabelführung unter dem Vorbau gefällt mir überhaupt nicht - da muss eine andere Lösung her.

Ich bevorzuge immer noch eine Zugverlegung die von außen ins Steuerrohr oder den Rahmen führt.

Vorbau umdrehen… 😉

Geschrieben

.. was ist eigentlich mit dem Simplon Logo passiert - siehe Steuerrohr. Jetzt verwechselt man es zwar nicht mehr so leicht mit dem Logo von Specialized aber das wirkt schon sehr einfältig reduziert .... irgendwie schade um Simplon .. die schaffen es nicht sich so zu präsentieren so das man sich das schlechtere P/L Verhältnis schön reden kann  . Auch mit ihrem Pavo das tümpelt so vor sich hin ... 

Geschrieben

Jetzt denk ich mir "Ah, ein Simplon Testbericht"...lies rein...sehr kurzweiliger Beginn aber ab 9kg in S bei 4700 Preis wurde es komplett uninteressant. 

Muss aber zugeben dass ich mich mit dem ganzen Stauraumdings nicht auskenn. Für das gibt es 2025 noch immer Trikottaschen. 

Trotzdem: das Grün ist nett. Schönes Waldgrün. 

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