Reibungszahl-Tabelle, hier liegt der Hase im Pfeffer, bzw. Du legst den richtigen Finger in die tribologische Wunde.
Ich werfe gerne mit unserer Variolube Reibungszahl von 0.010 um mich und tarifiere die Konkurrenz von 0.02 bis 0.06 (oder einige Additive wie Graphit, Graphen, WoDiSulfid auf 0.08 - erst genannte sind für den Anwendungsfall Hochtemperatur und letzteres ist meiner Meinung nach eine Schleifpaste und kein Schmiermittel).
Deine Frage nach der Tabelle ist berechtigt und da muss ich seriöserweise zurückrudern, oder besser noch ausholen und erklären:
Die häufigsten Qualitätsangaben für Schmierstoffe werden von SRV oder Brugger Prüfständen rezitiert. Diese Prüfmethoden sind völlig unbrauchbar, weil sie die realen Bedingungen in einem Getriebe, wie es Kette / Zahnrad ist, überhaupt nicht abbilden. Z.B. sagt Dynamics für das Potion Wax einen Brugger Wert mit 130 N - was rein gar nichts über die Reibungsreduzierung aussagt. Aber es ist eine Zahl die für die Werbung verwendet wird. Reibungsprüfstände, bei denen eine Oberfläche steht und die andere darauf gleitet sind reine Zerstörungsprüfstände und Zeitraffermaschinen. In diesen Prüfständen findet keine Leistungsübertragung statt, sondern nur ein Braten des Schmierstoffes. Diese Prüfstände gibt es in großer Stückzahl und Bauarten und zum Teil DIN genormt. Diese Prüfstände und Methode sind billig, nach kürzester Zeit ergibt sich ein Messwert, es braucht eine kleine Menge Schmierstoff, die Prüfkörper sind superbillig und es braucht kein qualifiziertes Personal, die Maschine startet mit Knopfdruck.
Sinn macht Brugger, SRV usw. für bestimmte Additive bzw. bei der Entwicklung und Formulierung von Additiven.
Der einzig richtige reale verwendbare Prüfstand für einen Kettenschmierstoff ist der Zwei-Scheiben-Verspannungsprüfstand. Hier werden echte Betriebsbedingungen simuliert und die ganzen tribologischen Parameter wie Geschwindigkeit, Temperatur, Druck/Pressung, Oberflächen-Rauheit, Schlupf in einer Prüfreihe durchlaufen und das Ergebnis ist eine Reibungszahl. Diesen Prüfstand hat die TU München, die Materialprüfstelle in Stuttgart und Variolube Tribostin GmbH am Tegernsee. Unseren Prüfstand betreut Prof. Dr. Herbert Vojacek und Prof. Dr. Maximilian Simon, beide ehemalige Uni Professoren für den Lehrstuhl Tribologie in München. Auf diesem Prüfstand machen wir die Qualitätskontrolle für Variolube. Eine Testserie ist teuer und zeitlich aufwendig und man braucht hochqualifiziertes Bedienpersonal.
Wir können sagen, dass Variolube unter allen realen Betriebsbedingungen die niedrigste Reibung hat. Mit dem USP (Alleinstellungsmerkmal), dass Variolube die niedrigste Reibungszahl aller weltweit bekannten Flüssigschmierstoffe hat, werben wir und argumentieren wir und das zu Recht.
Ich kann also, genau genommen und ordentlicherweise, nur für mich/Variolube feststellen, dass die Brugger Werte keine geeignete Aussage haben und wir wissen, dass Variolube die niedrigste Reibung erzielt, aber eine genormte oder unabhängige Reibungszahlen Tabelle gibt es nicht. Die Schmierstoffbranche lebt also von vagen Behauptungen und steilen Thesen 😊.