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Canyon Neuheiten: Aeroad CF SLX und Strive CF

Canyon Neuheiten: Aeroad CF SLX und Strive CF

22.07.14 10:01 20.000Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Canyon
Canyon hat seinen Aerorenner Aeroad CF SLX überarbeitet und präsentiert ein neues Konzept zur Geometrieverstellung am Strive CF.22.07.14 10:01 20.042

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22.07.14 10:01 20.04217 Kommentare Luke Biketalker
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Canyon
Canyon hat seinen Aerorenner Aeroad CF SLX überarbeitet und präsentiert ein neues Konzept zur Geometrieverstellung am Strive CF.22.07.14 10:01 20.042

Der Koblenzer Versender Canyon bring für 2015 einen neuen Rahmen für seinen Aerorenner Aeroad CF SLX, der mit verbesserter Aerodynamik und Steifigkeit glänzt. Dem aus der Enduro-Ecke stammenden Strive CF verpassen die Deutschen eine während der Fahrt anpassbare Geometrie, genannt Shapeshifter, und einen Carbonrahmen.

Aeroad CF SLX

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Für die Entwicklung des neuen Aeroad CF SLX standen mit dem Ultimate CF SLX und dem Speedmax CF gleich zwei Erfolgsmodelle Pate. Das Aeroad wurde als Symbiose der Stärken der beiden Räder entwickelt.
Steifigkeit, Komfort, Aerodynamik und minimales Gewicht standen auf der Checkliste. Dies zu vereinen ist insofern eine Herausforderung, da Aerodynamik nach bestimmten Rahmenformen verlangt, die sich negativ auf Komfort und Gewicht auswirken, und umgekehrt. Um diesen Spagat zu schaffen, wurden im Windkanal neue UCI-konforme Rohrquerschnitte entwickelt.
Ergebnis der Tüftelei ist eine im Vergleich zum Vorgänger um 17 % bessere Aerodynamik, und eine Gewichtsersparnis von 9 % (980 g für das neue Aeroad). Gleichzeitig konnte auch die Tretlagersteifigkeit um 19 % und die Lenkkopfsteifigkeit um 15 % erhöht werden.

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Das für das Aeroad neu entwickelte Cockpit CF wird als Monocoque produziert, und bildet eine Einheit mit dem Oberrohr - schaut schick aus!
Das Cockpit baut außerdem recht tief, was der angestrebten Pro-Geometrie zuträglich ist.

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Durch die "Verkleidung" des hinteren Laufrades entstehen weitere aerodynamische Vorteile. Dank des gleichmäßigen Übergangs vom Rahmen zum Hinterrad schaffen es die Koblenzer, die Anströmung desselben zu optimieren. Dadurch ergibt sich laut Canyon sowohl am Hinterrad als auch am Sitzrohr ein günstigerer Strömungsverlauf.
Um den negativen Effekt der aerodynamischen Formgebung auf den Komfort und das Gewicht gering zu halten, entschied man sich für ein in zwei Bereiche (Aero und Komfort) geteiltes Sitzrohr. In Verbindung mit der 35 mm tiefen Sattelstütze versucht man so, Komfort und Aerodynamik zu vereinen.

Laut Canyon soll mit der Auslieferung des Aeroad CF SLX noch Ende 2014 begonnen werden. Preise und Ausstattungen der voraussichtlich sieben Modelle sind allerdings noch nicht bekannt.

Strive CF

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Die Anforderungen an ein Enduro Bike sind so vielfältig wie das Terrain, in dem man sich bei dieser Ausprägung des Mountainbikens bewegt. Die Hersteller balancieren dabei stets am Grad zwischen der gnadenlosen Abfahrtsperformance eines Freeriders und der Beschleunigung und Kletterfähigkeit eines XC Bikes. Kinematik und Fahrwerksabstimmung bilden deshalb immer einen Kompromiss aus zwei Welten.
Dieser Problematik tritt Canyon beim neuen Strive mit der vom Welcupteam rund um Fabien Barel mitentwickelten Shapeshift-Technologie entgegen. Mittels Lenkerhebel lässt sich damit das Bike laut Canyon vom spritzigen XC-Bike zum Mini-Downhiller verwandeln.

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Mit dem Shapeshifter, der das Herzstück des neuen Strive darstellt, ist es laut Canyon möglich, zwei Bikes in einem zu vereinen. Der Shapeshifter besteht aus einer am Lenker befestigten Fernbedienung, einer Gasfeder (genannt Aktuator) und einer patentierten Dämpferanlenkung.
Durch die variable Dämpferanlenkung verändert sich praktisch auf Knopfdruck die Hinterbaukinematik. Dadurch entstehen zwei komplett unterschiedliche Geometrien, Federkennlinien und Federwege, ohne einen speziellen Dämpfer dafür verwenden zu müssen. In Zahlen ausgedrückt, verändern sich Lenk- und Sitzwinkel um jeweils 1,5°. Das Tretlager wird 19 mm höher bzw. tiefer.

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Durch das höhere Tretlager im XC Modus hat der Fahrer mehr Bodenfreiheit auf wurzeligen, verblockten Trails. Der steilere Lenkwinkel soll das Lenkverhalten auf langsamen Bergaufpassagen verbessern, der steilere Sitzwinkel verhindert ein Hochsteigen des Vorderrades und verbessert die Kraftübertragung.
Das niedrigere Tretlager und der flachere Sitz- und Lenkwinkel im DH-Modus führen zu einem tieferen Schwerpunkt und damit zu einer besseren Radlastverteilung und mehr Spurstabilität. Dadurch soll sich die Kontrollierbarkeit in schnellen Passagen erhöhen, und das Überschlagsgefühl in Steilabfahrten reduziert werden.
Der Wechsel zwischen den beiden Modi geschieht einfach durch Drücken der Fernbedienung, und gleichzeitige Gewichtsverlagerung nach hinten (DH-Modus) oder vorne (XC-Modus).

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Darüber hinaus hat man sich in Koblenz dazu entschieden, auch die Enduristen in Zukunft mit dem Werkstoff Carbon zu versorgen. Die Carbonfasern ermöglichen es einerseits, Rahmenformen und Strukturen besser auf die Anforderungen hin zu optimieren als mit anderen Materialien. Andererseits ist der Werkstoff hohen Belastungen bei Drops etc. besser gewachsen, so die Canyon Entwickler.
Das Unterrohr schützt ein großflachiger Protektor vor aufgewirbelten Steinen, Ästen und kleinen Aufsetzern.

Canyon nimmt bereits Vorbestellungen für das Strive entgegen. Den Einstieg in die Palette bildet das Strive CF 8.0 Race um € 3.699,-, das Topmodell mit Fox 36 Float Fit RC2, Cane Creek DBinline Dämpfer und Shimanos XTR kommt auf € 4.999,-


Erst Kona, dann Cannondale, heuer Scott (Genius LT tuned), Trek und jetzt Canyon mit einer anpassabaren/automatischen Geometriever(nach)stellung.

Wobei dies in einer ähnlichen Form ja schon von Bionicon vorweggenommen und noch immer produziert wird.

 

Alles wird professioneller und komplexer.

Trotzdem Frage ich mich, wieviele (Semi-)Profis/Experten es geben wird, die so ausgefeilte Systeme kaufen werden, als das sich so eine Forschung und Entwicklung rentiert. Aber wahrscheinlich sind solche Projekte deren Aushängeschild; zeigen, dass die Firma besser, innovativer ist, als andere.

 

Nur der "normale" Gelegengeitsfahrer wird das niemals ausnutzen oder wirklich den Unterschied erfahren (können oder wollen).

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Trek hat sowas wie eine Geometrieverstellung on th fly? Wüßte ich nicht. Aber auch wenn das Umsetzen der Idee von Bergaufziege und Freeridebike in einem mit solchen Konzepten reizvoll klingt, hat es mich erstaunt und ehrlich gesagt auch zufriedengestellt, dass es Bikes gibt, die allein durch EINE gute Geometrie beides ziemlich gut abdecken - und wie du sagst, mehr als ziemlich gut (auf einem sehr hohen Level, nicht ein fauler Kompromiß eben) braucht man meist nicht. Da gibt es andere limitierende Faktoren.

 

Dennoch: Das Strive CF ist ein Hammerbike von der Optik her, die Daten sind sehr lecker, die Ausstattung und der Preis sowie das Gewicht stimmen - ich glaub, das werden sich aus Geilheit deutlich mehr kaufen, als es ans Limit bringen können. Was nur noch etwas fraglich ist: Ob sich alle, insbesondere zahlungskräftige weniger fahrtechnikaffine Fahrer, mit der radikalen Geometrie und der damit notwendigen Fahrweise entsprechend auseinandersetzen...

Bearbeitet von riffer
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Erst Kona, dann Cannondale, heuer Scott (Genius LT tuned), Trek und jetzt Canyon mit einer anpassabaren/automatischen Geometriever(nach)stellung.

Wobei dies in einer ähnlichen Form ja schon von Bionicon vorweggenommen und noch immer produziert wird.

 

Der Unterschied zu Cannondale oder Bionicon ist allerdings, dass man nicht auf den hauseigenen Dämpfer angewiesen ist. Die Funktion dieser Eigenbaudämpfer war ja oft eher bescheiden.

 

Alles wird professioneller und komplexer.

Trotzdem Frage ich mich, wieviele (Semi-)Profis/Experten es geben wird, die so ausgefeilte Systeme kaufen werden, als das sich so eine Forschung und Entwicklung rentiert. Aber wahrscheinlich sind solche Projekte deren Aushängeschild; zeigen, dass die Firma besser, innovativer ist, als andere.

 

Nur der "normale" Gelegengeitsfahrer wird das niemals ausnutzen oder wirklich den Unterschied erfahren (können oder wollen).

 

Naja - es ist eine Gasfeder. Die Idee finde ich genial, aber eigentlich "relativ" simpel. Das tolle an dem System ist ja, dass man selbst bei einem Defekt weiterfahren kann. Die Geo verbleibt dann eben in einer der beiden Positionen (sofern ich das richtig verstanden habe).

 

Auch bin ich der Meinung, dass der normale Gelegenheitsfahrer 1.5° LW und 19 mm am Tretlager sehr wohl erfahren kann. Da muss man schon ein ziemlicher Grobmotoriker sein, um den Unterschied nicht zu bemerken.

 

Ich finde das Rad geil :)

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Nur der "normale" Gelegengeitsfahrer wird das niemals ausnutzen oder wirklich den Unterschied erfahren (können oder wollen).

guter Einwand, aber da hätte man auch beim Auto vor 100 Jahren mit der Entwicklung aufhören können

optisch gefällt mir das neue Aeroad sehr gut, technisch sehr durchdacht (Stichwort direct mount Bremsen)

Bearbeitet von NoFlash
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...hat es mich erstaunt und ehrlich gesagt auch zufriedengestellt, dass es Bikes gibt, die allein durch EINE gute Geometrie beides ziemlich gut abdecken
Ich nehme an, dass Canyon bei der Entwicklung recht konkret Endurorennen im Sinn hatte. Dort hast du oft kurze Gegenanstiege, wo's echt ein Vorteil sein kann, wenn du auf Daumendruck das Rad straffen kannst, und so dann im Wiegetritt den Anstieg raufhämmerst.

 

Mein Torque (180mm vo/hi) bspw. ist im ruhigen Sitzen super bergauf zu pedalieren, im Stehen wo raufstampfen ist aber nicht so angenehm, weil dann Gabel und Dämpfer entsprechend auf- und abfahren.

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@FloImSchnee: Ja, das ist klar ud eindeutig, nur wird nicht jeder Käufer Endurorennen fahren. Passt für mich, dass es das Bike gibt, und hätte ich keinen abgestimmten Fuhrpark, wäre das Teil sicher eine naheliegende Wahl. Trotzdem mag ich bezweifeln, dass es bergab UND bergauf wirklich viel besser geht als ein auf das gleiche Gewicht getuntes Slash etwa. Es ist eine Unterstützung, die intuitiver und rascher eingreift als eine Gabelabsenkung, finde ich, daher auch wirklich eine coole Idee.

 

@Yeti SB5c: Puh, der Einstiegs-Preis ist atemberaubend. Aber das System schaut mir weniger beständig und steif aus als der Canyon ShapeShifter, dafür, wenn ich es richtig verstanden habe, braucht man es gar nicht zu bedienen. Es ist ja nur ein schwimmender Drehpunkt der Hinterradschwinge (ein rein mechanisches, vom, Fahrer unveränderbares System).

Bearbeitet von riffer
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Ja natürlich ist der steilere Winkel angenehm, und das Strive CF ist ja eher etwas länger von Oberrohr und Reach her. Aber das Slash kann man nicht mit dem Torque vergleichen, das ist bergauf sicher eine andere Welt, weil es nicht/kaum einsinkt und einen steilen Sitzwinkel hat - bergab könnte ShapeShifter natürlich das Strive in Regionen des Torque bringen.
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Aber das Slash kann man nicht mit dem Torque vergleichen, das ist bergauf sicher eine andere Welt, weil es nicht/kaum einsinkt und einen steilen Sitzwinkel hat
Das hatte ich beim testweisen Umstieg auf's (günstige) Remedy (ähnliche Reifen) eines Freundes auch mal erwartet, und war überrascht, keinen Vorteil zu spüren.

(was nicht heißt, dass keiner da war)

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.. Der reduzierte Federweg wird meines Erachtens beim Raufradeln keinen Vorteil bringen, wenn man ruhig im Sitzen tritt.

Kann mir aber vorstellen, dass der steilere Sitzwinkel angenehm ist ..

 

Sow wie ich es verstanden habe wird der Dämpfer auch anders angelenkt und dadurch der Hinterbau straffer ohne am Dämpfer was drehen zu müssen .. somit wie du gesagt hast bei Wiegetritt sicher ein kleiner Vorteil.

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