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Canyon Ultimate CFR Disc EPS

Canyon Ultimate CFR Disc EPS

29.07.21 06:51 23.534Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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; NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Fotos: Erwin Haiden
Deutsche Leichtbautechnik sorgt für Furore! So schlägt sich der 6,2 Kilogramm leichte Edelrenner mit Campas Topgruppe im harten Testalltag.29.07.21 06:51 24.267

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29.07.21 06:51 24.26733 Kommentare Luke Biketalker
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Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
Deutsche Leichtbautechnik sorgt für Furore! So schlägt sich der 6,2 Kilogramm leichte Edelrenner mit Campas Topgruppe im harten Testalltag.29.07.21 06:51 24.267

Als jahrelanger Fixstarter im Profi-Peloton mit zahlreichen Etappensiegen bei den großen Rundfahrten und aufgrund der starken Präsenz des Koblenzer Direktversenders im Amateurbereich dürfte das Canyon Ultimate sportlich interessierten Rennradfahrern keineswegs unbekannt sein. Selbst seit dem Umstieg auf Discs zählt das Rad weiterhin zu den leichtesten Serienrädern am Markt und punktet auch abseits der höchsten Alpenpässe mit seinem herausragenden Mix aus Performance und Alltagstauglichkeit. Mit dem Kürzel CFR schärften die Koblenzer vergangenen Sommer nach und setzten das bewährte Ultimate Rahmenset auf Highend-Diät: Rahmen, Gabel und Cockpit verloren dank hochwertigster Carbonfasern nochmals an Gewicht, ohne dabei gegenüber dem schwereren Ultimate SLR an Steifigkeit einzubüßen.
Zu unserer Freude durften wir das Fliegengewicht Ultimate CFR Disc EPS einige Monate lang über Österreichs Straßen hetzen. Campagnolo Super Record EPS und DT Swiss PRC 1100 Dicut Mon Chasseral inklusive.

  • Canyon Ultimate CFR Disc EPSCanyon Ultimate CFR Disc EPS
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Ultimate CFR nennt sich also Canyons jüngster Stern am Leichtbauhimmel. Er tritt in die Fußstapfen des einst leichtesten Serien-Disc-Renners Ultimate CF Evo Disc. 675 Gramm Rahmengewicht (Größe M) inklusive aller Kleinteile sind jedenfalls schon mal eine Ansage. Vollkommen „nackt“ sollen es gar nur 641 Gramm sein.
Um derart niedriges Gewicht mit ausreichend hoher Steifigkeit zu vereinen, führte kein Weg an innovativen Materialien und Fertigungstechniken vorbei. Darum setzt das Ultimate CFR auch auf das fortschrittlichste Carbon-Layup, welches bei Canyon je zum Einsatz kam.

Dessen Geheimnis liegt im Mix aus Ultra-High-Modulus- (UHM) und Ultra-High-Tension-Carbonfasern (UHT). UHM-Fasern sorgen für die notwendige Steifigkeit, UHT-Fasern erhöhen die Festigkeit und sollen die Haltbarkeit über viele Jahre garantieren.
Um am Ende eine möglichst ideale Struktur zu erhalten, wurden die UHM-Fasern mit einem smarten Mix aus anderen Fasern verwoben. Dieses Layup wurde schließlich im finalen Fertigungsprozess in speziellen Formen bei minimaler Überlappung (Stichwort Materialeinsparung) verlegt. Der Faser-Mix, speziell die UHM-Fasern, sind derart exklusiv und rar, dass sich die Ingenieure vorab die Autorisierung durch das japanische Militär erkämpfen mussten.

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Trotz seines geringen Gewichts soll das CFR alltagstauglich sein und mit deutlich höheren Stiffness-To-Weight Werten als das SLX Disc aufwarten.
Die Akribie der Entwickler machte aber auch vor kleinen Details nicht Halt: In vielen Arbeitsstunden wurde so etwa der Umwerfersockel aus Carbon designt und spart sieben Gramm gegenüber seinem Aluminium-Pendant im CF SLX. Schraube und Gewinde für den Sattelstützeneinsatz aus Titan anstelle von schnödem Stahl sparen weitere dreieinhalb Gramm. Auch Kleinvieh macht eben Mist.
Ebenfalls hinsichtlich Steifigkeit und Gewicht optimiert wurden die eigens für das CFR entwickelten Steckachsen aus einer speziellen Aluminium-Legierung.

Die überarbeitete Gabel bringt gar nur 285 Gramm auf die Waage. In Summe sind die Einsparungen gegenüber dem ohnehin leichten Ultimate SLX (mit 785 g Rahmen- und 325 g Gabel-Gewicht) enorm.
Ebenfalls komplett neu entwickelt und mit UHM/UHT-Fasermix gebaut: das CP20 Cockpit, welches Lenker und Vorbau integriert. Aerodynamisch und ergonomisch optimiert, setzt die 270 Gramm leichte Einheit auf versteckte Züge und Leitungen. Canyon nennt es das „innovativste, leichteste Cockpit, das wir je gebaut haben“.

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Tech Specs

Rahmen Canyon Ultimate CFR Disc (Größe M) Bremse Campagnolo Super Record EPS Disc 160/160 mm
Gabel Canyon FK0072 CF Disc Kurbel Campagnolo Super Record, 52/36 Z (172,5 mm)
Innenlager Campagnolo Ultra-Torque Pressfit Kettenführung Campagnolo
Lenker/Vorbau Canyon CP20 Cockpit CF (100-420 mm) Kassette Campagnolo Super Record, 12-fach, 11-29 Z
Sattelstütze Schmolke TLO UD Carbon, Setback 0 mm Kette Campagnolo Super Record, 12-fach
Sattel Selle Italia SLR C59 Laufräder DT Swiss PRC 1100 Dicut Mon Chasseral
Schaltwerk Campagnolo Super Record EPS Disc, 12-fach Reifen Schwalbe Pro One TT Evo 25 mm
Umwerfer Campagnolo Super Record EPS Disc Gewicht 6,195 kg (ohne Pedale)
Schalt-/Bremshebel Campagnolo Super Record EPS Disc, 12-fach UVP € 8.999,-
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Canyon Ultimate CFR Disc EPS

In Größe Medium brachte unser Ultimate CFR Disc EPS Testrad sensationelle 6,2 Kilogramm auf die Waage - mit Scheibenbremsen, wohlgemerkt!
Reduziert und asketisch wie der Leichtbaurahmen selbst zeigt sich das Aushängeschild in puncto Farbgebung und Decals: Ultra Stealth Black mit silber/bronzenen Schriftzügen.

Weniger zurückhaltend waren die Deutschen allerdings bei der Auswahl der Komponenten, denn ans Ultimate CFR Disc EPS kommen nur die exklusivsten Anbauteile, die der Rennradmarkt zu bieten hat.
So tragen Schaltwerk, Umwerfer, Kurbel und Schalt-/Bremshebel stolz den Schriftzug "Super Record EPS" und repräsentieren damit sowohl die absolute Topgruppe des italienischen Traditionsherstellers Campagnolo, als auch den Traum vieler eingefleischter Straßenfahrer.

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Nicht weniger tief ins Regal griffen die Produktmanager beim Zulieferer DT Swiss. Die 24 mm hohen PRC 1100 Dicut Mon Chasseral zählen zu den absoluten Fliegengewichten am Laufradsektor und versprechen Schweizer Qualität und Haltbarkeit. Gerademal 1.266 Gramm bringen die Laufräder auf die Waage und kommen ab Werk mit - ebenfalls dem Rollwiderstand und dem Gewichtskampf zugeneigten - 25 mm Schwalbe Pro One TT in Skinwall-Optik.

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Während Canyon beim Leichtbaucockpit CP20 selbst Hand anlegte, verließ man sich beim Sitzbereich auf namhafte Zulieferer. Schmolke Carbon, ein absoluter Spezialist für alles, was leicht und außergewöhnlich ist, steuert mit der TLO UD Carbon eine lediglich 87 Gramm leichte Sattelstütze bei. Der Selle Italia SLR C59 Sattel bringt gar nur 61 Gramm auf die Waage, beschränkt das Gewichtslimit des Bikes aber auch auf 90 Kilogramm.

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Geometrie

Die "Sport Pro Geometry" des Ultimate CFR Disc Renners blieb gegenüber seinen Vorgängern unverändert und richtet sich an den rennorientierten Fahrertyp. Mit einem STR-Wert* von 1,45 lag auch der von uns getestete Medium-Rahmen eindeutig auf der race-orientierten Seite und passte mit seinen Anbauteilen optimal zum Körperbau unseres 175 cm großen Testers NoPain, wenngleich die Canyon Basis-Geometrietabelle sogar einen Small-Rahmen empfahl.
Nach einer genauen Analyse der relevanten Dimensionen des Rahmens und der Anbauteile (Vorbaulänge 100 mm; Lenkerbreite 420 mm; Stack 567 mm; Reach 391 mm; Steuerrohrlänge 148 mm), entschieden wir uns dennoch für den Mediumrahmen, da der Small für NoPains Geschmack zu kurz (Reach 385 mm; Vorbaulänge 90 mm) ausgefallen und mit Spacern (Steuerrohrlänge 130 mm) überladen gewesen wäre.

Kauftipp: Canyons Kunden können aus sechs Rahmengrößen wählen und optional - wenn es gar nicht anders geht - ein längeres bzw. kürzeres Ersatzcockpit dazubestellen.

* Der Stack-To-Reach-Wert drückt das Verhältnis zwischen der Länge des Rahmens und der virtuellen Höhe eines gedachten waagerechten Oberrohrs mit Ansatz am oberen Punkt des Steuerrohrs aus - jeweils bezogen auf die Tretlagermitte. So werden Rahmen vergleichbar, ganz gleich, wie sehr ihr Oberrohr abfällt oder wie hoch oder tief das Tretlager wandert. Die STR-Werte des Canyon Ultimate CFR Disc liegen über alle Rahmengrößen hinweg deutlich unter 1,5 und sind damit extrem sportlicher Natur.

Geometrie

Größe S XS S M L XL
Körpergröße (cm) < 166 166-172 172-178 178-184 184-190 > 190
Sitzhöhe (mm) 625 - 725 658 - 758 685 - 785 713 - 813 745 - 845 775 - 875
Sitzrohrlänge (mm) 434 467 494 522 554 584
Oberrohrlänge (mm) 513 529 543 556 571 596
Steuerrohrlänge (mm) 89 107 130 148 174 195
Lenkwinkel 69,6° 71° 72,25° 73,25° 73,25° 73,5°
Sitzwinkel 73,85° 73,83° 73,82° 73,8° 73,79° 73,78°
Kettenstrebenlänge (mm) 415 415 415 415 415 415
Radstand (mm) 983 988 993 996 1.011 1.034
Stack (mm) 500 522 546 567 592 613
Reach (mm) 368 378 385 391 399 418
Cockpit (mm) 90-400 90-400 90-400 100-420 110-420 110-420
Kurbellänge (mm) 165,0 170,0 172,5 172,5 175,0 175,0
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Generell ermöglichen alle Rahmengrößen dank ihrer niedrigen Steuerrohrlänge (148 mm in Größe M), eine betont windschnittige Lenkerposition. Da das Ultimate CFR mit seinen 415 mm Kettenstreben auf der längeren Seite zu finden ist, fallen die Lenkwinkel vergleichsweise steil aus, weshalb große Fahrer mit ebenso großen Füßen den Toe-Overlap im Auge behalten sollten.
Insgesamt ist den Koblenzern aber ein guter Mix aus Laufruhe und Agilität gelungen und das Ultimate CFR fährt sich - trotz seines eher langen Radstands - keineswegs träge.

Auch ergonomisch hat Canyon alles richtig gemacht. Das hauseigene CP20 Cockpit ist zwar aus einem Stück gefertigt und nicht einstellbar, besitzt aber eine bequeme, flache Auflagefläche und einen guten Übergang vom Lenkerbogen zu den Hebeln. Auch die Länge des Vorbaus und die Breite des Lenkers variiert über die Größen hinweg passend.
Gleiches gilt für die Länge der Tretkurbel, die in den mittleren Rahmenhöhen in 2,5 mm Schritten wächst. Die Sattelstütze ohne Setback platziert den Fahrer relativ weit vorne, was eine ausgewogene Gewichtsverteilung sowie einen guten Druck am Vorderrad gewährleistet.

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Smartphone Tipp: SP Connect Aero Mount Pro

Detailansicht

Wer anstatt eines Radcomputers (bzw. zusätzlich) lieber sein Smartphone am Canyon Rennrad befestigen möchte, der findet im fünf Gramm leichten, carbonverstärkten Aero Mount Pro den perfekten Trainingspartner - ein passendes SP Connect Phone Case vorausgesetzt.

Der Halter ist mit einem bewährten 3M Klebestreifen ausgestattet, kann aber auch optional mittels zweier Gummiringe auf die ebene Fläche des Vorbaus oder Aerolenkers gespannt werden. Die asymmetrische Form vereinfacht dabei das Finden einer optimalen Position. Dank mitgelieferter Garmin- und Wahoo-Adpater lässt sich aber auch weiterhin ein Fahrradcomputer verwenden.
Das Aero Mount Pro Set gibt es um 29,99 Euro im SP Connect Online Shop.

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In der Praxis

Ausgepackt, die Vorbau-/Lenkerkombi befestigt und den Sattel auf die richtige Höhe gebracht. Fertig. Was einfach klingt, birgt allerdings schon echte Gefahren in sich. Denn der größte Nachteil edler Leichtbauteile aus Carbon sind die geringen maximalen Drehmomente, die zur Anwendung kommen dürfen.
Bei Schmolkes TLO Sattelstütze waren dies gerade mal 2,5 bis 3,5 Nm an den gefetteten Titanschrauben zur Befestigung des Sattelgestells sowie an der Klemmung am Rahmen. In der Praxis zeigte sich, dass tatsächlich das absolute Maximum nötig war, um alle Komponenten zuverlässig in der gewünschten Position zu halten. Bei einem geringeren Anzugsmoment als den maximalen 3,5 Nm begann der Sattel zu wandern, andererseits erhöhte sich ab dem Maximum die Klemmwirkung nicht mehr wirklich, dafür stieg die Belastung aufs Material um ein Vielfaches. Zur professionellen Einstellung war ein hochwertiger Drehmomentschlüssel unumgänglich.

Beim Aerolenker selbst gab es keine große Herausforderung, denn einerseits ist die One-Piece-Construction in der Neigung nicht einstellbar und andererseits waren die Campa Schalt-/Bremshebel bereits vormontiert und das Lenkerband gewickelt. Aus ergonomischer Sicht fühlte sich das Cockpit auf Anhieb hervorragend an, ich hätte die Position der Hebel wohl nicht besser wählen können.
Auch die Montage der Laufräder in den Ausfallenden ging mit den gewichtsoptimierten Thru Axles vorbildlich und ohne jegliches Gemurkse von statten. Einzig die Schaltung wollte auf Anhieb nicht so recht (präzise) funktionieren. Nachdem ein verbogenes Schaltauge als Ursache ausgeschlossen war, ging's an die Einstellung der Endanschläge. Hier möchte ich jedem das vorherige Studium des technischen Campa EPS Handbuchs empfehlen, denn bei der EPS werden die Endanschläge jeweils an der vorletzten (!) Ritzelposition eingestellt. Dafür funktionierte die Feineinstellung während der Fahrt vorbildlich einfach und intuitiv.

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Im Antritt versprühte das Canyon Ultimate CFR stets Leichtigkeit und Agilität. Nicht zuletzt wegen der PRC 1100 Dicut Mon Chasseral Laufräder mit 24 mm hohen Felgen, Carbonnaben und Keramiklagern ... den leichtesten Carbon Clinchern, die DT Swiss jemals für Disc Brakes gebaut hat. In Kombination mit den geschmeidigen Schwalbe Pro One TT Skinwall-Reifen sowie den Aerothan-Schläuchen beschleunigte das Ultimate leichtfüßig in jeder Situation - egal ob aus dem Stillstand oder aus Kurven.
Die Steifigkeit von Rahmen und Gabel gingen dabei in Ordnung, wenngleich man sich bei einem derart leichten Rahmensatz auch keine Wunder erwarten darf. Fahrer bis 90 kg sollten damit aber in jeder Situation zurechtkommen, und schwerer darf man wegen des fragilen Selle Italia SLR C59 Sattels ohnehin nicht sein.

Wenngleich das Ultimate in dieser Konfiguration an knackigen Rampen und langen Anstiegen wie das sprichwörtliche Zäpfchen abging, entschieden wir uns im Laufe des Langzeittests zugunsten einer höheren Alltagstauglichkeit für DT Swiss ARC 1100 DICUT 50 Laufräder mit 28 mm breiten Panzerreifen von Michelin.
Die schwerere Laufrad-/Reifenkombination harmonierte sehr gut mit dem Leichtbau-Rahmenset und die breiteren Reifen verbesserten, bei Drücken von 5 Bar, den Komfort und den Pannschutz maßgeblich.

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Unterm Strich gefiel das Ultimate CRF (bezogen auf beide Laufrad-/Reifensätze) mit seinem ausgewogenen Handling und messerscharfer Präzision. Auch die vertikale Compliance vom Rahmensatz passte gut ins Gesamtbild. Selbst auf besonders schlechtem Asphalt bewahrte das Canyon absolute Ruhe und schluckte gröbere Schläge und Vibrationen vorbildlich, wenngleich der Flex an der Sattelstütze, wegen des viel zu weichen Selle Italia Carbonsattels, für meine 70 Kilogramm schon zuviel des Guten war.
Das ebenso berüchtigte wie gefürchtete High-Modulus-Knacken bzw. -Knarzen an den Klemmstellen oder im Bereich des Tretlagers blieb über die gesamte Testdauer vollständig aus. Einzig ein störendes Klackern war zu Beginn des Tests aus dem Unterrohr zu vernehmen. Glücklicherweise konnten wir schnell einen Steckverbinder von Campas EPS V4 12S Schaltinterface als Ursache ausmachen und nach einer minimalen Lageveränderung jegliche weitere Geräuschentwicklung eliminieren.

Abschließend auch noch ein Lob zur bewährten Canyon Ultimate Geometrie. Die Sitzposition ist unverändert sportlich, aber keineswegs übertrieben. Dabei ermöglicht der Mix aus längerem Oberrohr (langer Reach), einem eher kurzen Vorbau, dem tiefen Steuerrohr und einem recht steilen Lenkwinkel eine sehr sportliche Position mit hoher Agilität, bietet aber noch ausreichende Laufruhe für lange Touren und schnelle Abfahrten.

  • Canyon Ultimate CFR Disc EPS

Kritikpunkte

Trotz des Lobes gab es auch Details, die mir an unserem Testrad so gar nicht gefallen wollten. Erstens die externe EPS V4-Schnittstelle unterhalb der Vorbau-/Lenkereinheit inklusive des unschönen Kabelsalats, und zweitens das Loch im Unterrohr zwischen den Flaschenhalteraufnahmen (Campa only) zur Befestigung der internen Verkabelung. Beides zerstört die ansonsten sehr cleane, ästhetische Optik und geht in meinen Augen gar nicht.
Wir würden für die interne Super Record EPS Schnittstelle im Lenkerbogen und das Weglassen des Loches plädieren, denn bei Shimanos Di2 geht es ja auch ohne.

  • Kritikpunkt #1: Externe EPS V4-SchnittstelleKritikpunkt #1: Externe EPS V4-Schnittstelle
    Kritikpunkt #1: Externe EPS V4-Schnittstelle
    Kritikpunkt #1: Externe EPS V4-Schnittstelle
  • Kritikpunkt #2: Loch im Unterrohr zur KabelverlegungKritikpunkt #2: Loch im Unterrohr zur Kabelverlegung
    Kritikpunkt #2: Loch im Unterrohr zur Kabelverlegung
    Kritikpunkt #2: Loch im Unterrohr zur Kabelverlegung

Auch mit dem Selle Italia SLR C59 Vollcarbon-Performance-Rennsattel wurde ich keineswegs warm. Zwar wird der 61 Gramm leichte und 474,90 Euro teure Sattel mit "hoher Steifigkeit und einem Full-Channel-Design für optimale Druckentlastung" beworben, in der Praxis empfand ich ihn in Kombination mit der 87 Gramm leichten Schmolke Carbon-Sattelstütze jedoch als viel zu "weich" und unbequem. So fühlten sich druckvolle Fahrten in der Ebene ähnlich wie auf einer Sprungfeder an, bei denen sich die scharfen Kanten der Sattelaussparung abwechselnd mit den Enden der Befestungsschrauben der Stütze in meinen Allerwertesten bohrten.
Nachdem ich einen vernünftigen Leichtbau-Sattel montiert hatte, lief auch die Schmolke Carbon-Sattelstütze zur Höchstform auf. Trotz ihrer sehr niedrigen maximalen Drehmomente am Kopf und im Bereich der Sattelrohrklemme ließ sich mein SQLab 612 Ergowave R Carbon 12 cm exakt und verdrehsicher montieren und der laterale Flex pendelte sich wieder im Optimalbereich ein.

  • Kritikpunkt #3: Selle Italia SLR C59 Sattel mit zu viel Flex.Kritikpunkt #3: Selle Italia SLR C59 Sattel mit zu viel Flex.
    Kritikpunkt #3: Selle Italia SLR C59 Sattel mit zu viel Flex.
    Kritikpunkt #3: Selle Italia SLR C59 Sattel mit zu viel Flex.
  • Lösung: Etwas steiferer Sattel für mehr Komfort und Kontrolle.Lösung: Etwas steiferer Sattel für mehr Komfort und Kontrolle.
    Lösung: Etwas steiferer Sattel für mehr Komfort und Kontrolle.
    Lösung: Etwas steiferer Sattel für mehr Komfort und Kontrolle.

Zu guter Letzt noch ein Wort zur Reifenwahl. Obwohl ich ein wahrer Freund geschmeidiger Reifen sowie mittlerweile auch von Aerothan Schläuchen geworden bin und auch die Beweggründe (sportliche Optik, Aerodynamik und niedriges Gesamtgewicht) des Koblenzer Produktmanagers nachvollziehen kann, sind schmale TT Rennradreifen ohne Pannenschutzeinlage der falsche Weg.
Natürlich sieht das Ultimate CFR mit Schwalbes Pro One TT in 25C schnell aus und fährt sich ebenso, allerdings verfliegt der Spaß unverhofft beim ersten Patschen, der auch nicht lange auf sich warten ließ.

In unserem Fall war die Ursache für den unplanmäßigen Stop ein spitzer, hölzernen Dorn, gegen den auch der ansonsten hervorragende Aerothan Schlauch machtlos war.
Zwar ist im Nachhinein die Diskussion darüber immer müßig, ob es diesen Defekt auch mit einem anderen Reifenfabrikat gegeben hätte; allerdings ist es Fakt, dass wir nach dem Gewichtsdowngrade mit Michelins Power Road in 28C keinen weiteren Defekt mehr zu verzeichnen hatten.

  • Kritikpunkt #4: Dünne TT-Reifen ohne PannenschutzKritikpunkt #4: Dünne TT-Reifen ohne Pannenschutz
    Kritikpunkt #4: Dünne TT-Reifen ohne Pannenschutz
    Kritikpunkt #4: Dünne TT-Reifen ohne Pannenschutz
  • Lösung: Allrounder mit PannenschutzeinlageLösung: Allrounder mit Pannenschutzeinlage
    Lösung: Allrounder mit Pannenschutzeinlage
    Lösung: Allrounder mit Pannenschutzeinlage
  • Canyon Ultimate CFR Disc EPS

Fazit

Canyon Ultimate CFR Disc EPS
Modelljahr: 2021
Testdauer: 3 Monate / > 1.000 km
Preis: € 8.999,- UVP
+ Gewicht (STW)
+ Geometrie & Handling
+ Edle Ausstattung
+ Alltagstauglichkeit (Rahmensatz/Laufräder)
+ Preis gemessen an Ausstattungspaket
o Selle Italia Carbonsattel
o Integration Campa EPS
- Alltagstauglichkeit (TT Reifen ohne Pannenschutz)
BB-Urteil: Deutsche Leichtbaurakete mit Italoflair vom Feinsten.

Das Canyon Ultimate CFR Disc ist ein reinrassiger Leichtbaurenner mit hoher Alltagstauglichkeit und begeistert mit seiner cleanen Optik, der durchwegs edlen Ausstattung sowie einem gelungenen Mix aus Leichtbau, Komfort, Steifigkeit und Handling.

Zur Wahl stehen zwei - in Anbetracht des Gebotenen - erstaunlich erschwingliche Kompletträder sowie ein Rahmenset. Das Ultimate CFR Disc Di2 mit Dura-Ace Di2 und DT Swiss ARC 1100 Dicut mit 6,5 kg geht für 7.599 Euro über den virtuellen Ladentisch; das von uns getestete Ultimate CFR Disc EPS mit Campagnolo Super Record EPS und DT Swiss PRC 1100 bringt gar nur 6,2 kg auf die Waage und wechselt für 8.999 Euro den Besitzer. Zwar ist das Ultimate CFR Disc EPS weit weg von Otto Normalos Schnäppchen, gemessen am Gewicht und der gebotenen Ausstattung schlagen die Koblenzer die direkte Konkurrenz aber um Längen ... Was das Ultimate CFR Disc EPS dann doch wieder irgendwie zum Schnäppchen macht. Vor allem in der Highend-Liga, in der es zweifelsfrei zu Hause ist.

Wer sich sein Traumrad komplett nach eigenen Wünschen zusammenstellen möchte, der findet im Ultimate CFR Disc Rahmenset inklusive integriertem Cockpit und leichter Schmolke TLO Stütze um 3.499 Euro die perfekte Basis.


Na ja - ohne Disk wiegt mein normales Ultimate CFX 9.0 mit der mechanischen Superrekord, Pedalen, 2 Flaschenhaltern Wahoo und tune Sattel mit den originalen Bora One Laufrädern - allerdings tune Schnellspannern genau 6.00kg (mit Contireifen, Aerothan Schläuchen 12-29er Kassette) - und hat vor 4 Jahren genau 5.990-. lt Liste gekostet - wo soll da der Fortschritt sein?

 

Die 12 fach EPS inkl Disk ist grottenschwer - das Laufradgewicht mit 1.266g relativiert sich wenn man die Bremsscheiben dazurechnet kommen gleich 220G dazu 1.486g - das wiegen die Bora mit 35mm Bauhöhe auch...und der Kabelsalat unterm Cockpit hat sich bei Canyon ohnehin nicht geändert - trotz ElektroGruppe und Scheibenbremsen....

 

...das CFR in der Form ist für mich kein Anreiz zum Umstieg...

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ARC 1100 DICUT 50

Gewicht ist leider nicht alles.

Die Verkabelung der Campa ist ein graus, Sattelstütze und Laufräder passen mMn optisch überhaupt nicht zum Rad.

schade, denn in der CF SLX 9 Disc Di2 Variante macht es richtig was her!

 

Verkabelung bin ich bei dir, Sattelstütze sehe ich bei Tageslicht nicht so eng. Aber welche Laufräder meinst du jetzt? Die original mitgelieferten? Ich finds schön, aber zu schlank.

Erwin Haiden_8511.jpg

 

Ich bin eher ein Freund von mittelhohen und schweren Laufrädern. Ich finde die ARC 1100 DICUT 50 (vom Fotoshooting) richtig gut.

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Na ja - ohne Disk wiegt mein normales Ultimate CFX 9.0 mit der mechanischen Superrekord, Pedalen, 2 Flaschenhaltern Wahoo und tune Sattel mit den originalen Bora One Laufrädern - allerdings tune Schnellspannern genau 6.00kg (mit Contireifen, Aerothan Schläuchen 12-29er Kassette) - und hat vor 4 Jahren genau 5.990-. lt Liste gekostet - wo soll da der Fortschritt sein?

 

Die 12 fach EPS inkl Disk ist grottenschwer - das Laufradgewicht mit 1.266g relativiert sich wenn man die Bremsscheiben dazurechnet kommen gleich 220G dazu 1.486g - das wiegen die Bora mit 35mm Bauhöhe auch...und der Kabelsalat unterm Cockpit hat sich bei Canyon ohnehin nicht geändert - trotz ElektroGruppe und Scheibenbremsen....

 

...das CFR in der Form ist für mich kein Anreiz zum Umstieg...

 

Wenns "nur" ums Gewicht in Verbindung mit den Fahreigenschaften/Handling geht, dann macht der Umstieg in deinem konkreten Fall keinen Sinn. Was anderes ist, wenn man von der Disc-Technologie, superbreiten Reifen (evtl. TLE/R) profitieren möchte...

 

Den Kabelsalat versteht ich ehrlich gesagt auch nicht. Die Bremsleitungen würden mich zwar nicht stören, die elektrischen Kabel und das kleine Hörndl sehr wohl.

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Ungelesen, ungefahren - sicher ein testsieger in allen disziplinen.

 

Sogar als Rahmensatz...

Wer sich sein Traumrad komplett nach eigenen Wünschen zusammenstellen möchte, der findet im Ultimate CFR Disc Rahmenset inklusive integriertem Cockpit und leichter Schmolke TLO Stütze um 3.499 Euro die perfekte Basis.
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Warum habts das StVO-Set nicht montiert?

 

Und btw: Die Kurvenlage macht mir schon beim Fotoschauen Angst....

 

@STVO-Set: Das haben wir nur fürs Fotoshooting runtergenommen.

 

@Kurvenlage: Wollte die Haftungsgrenzen vom Michelin ausloten. Und überraschenderweise hält er so lange, bis er dann plötzlich nicht mehr hält (Lowsider). :-D

 

Es gibt sogar noch ein paar unscharfe Fotos vom "Save". Was fürs Canyon spricht, ist die hervorragende Gewichtsverteilung mit viel Druck am Vorderrad. Konnte den Lowsider relativ souverän (war natürlich auch Glück dabei) abfangen. Hätte aufs linke Knie gehen können. ;-)

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Ich habe das Rahmenset gekauft und selbst mit Sram AXS inkl.Powermeter, Schmolke TLO Laufrädern und MCFK Sattel aufgebaut. 6,3kg inkl.Pedale.

 

Ist ein sehr gutes Rad, aber es reagiert sehr empfindlich auf abgefahrene Reifen. Wenn meine GP5000 in der Mitte stark abgefahren sind, hat es die Tendenz sich in der Kurve aufzuschaukeln.

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Zweirad ist Zweirad und sobald das Knie den Asphalt berührt, dann sprühen die Funken. Am Motorrad die Titanschleifer der Lederkombi und am Rad die Pedale oder das Schaltwerk. ;-)

 

Hang off hab ich nur einmal mit dem Radl probiert :f::D

Super, Bericht und Fotos.

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kein schönes Rad.

 

 

Darf ich fragen, was dir nicht gefällt?

 

Sieht das Ultimate nicht schon seit Jahren praktisch gleich aus? Da hat sich bei der direkten Konkurrenz seither optisch viel getan.

 

Was das angeht, gefällt mir wahrscheinlich das neue Émonda am besten. Mit den „dropped seatstays“ werde ich mittlerweile nicht mehr warm, nachdem sie mir zwischendurch gut gefallen haben.

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kein schönes Rad.

 

So verschieden sind Geschmäcker, ich bin immer noch bekennender Fan seiner geradlinigen und klassischen Optik. Auch wenn es in Punkto Integration nimmer ganz am letzten Stand is.

Meinst Du den (eh bekannten) Rahmen an sich oder den konkreten Aufbau hier? Die Box unterm Vorbau is natürlich grauslich, erst recht bei dem Preis.

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a netter Renner...nur fallt ma bei Canyon immer wieder VDP s Lenkerbruch ein ....das hat sich einbrennt

 

gut, so was kann passieren

 

Die Frage ist ob die ganzen Endkunden die ihr Rad mit dem Lenker ja nicht mehr fahren sollen bereits adäquaten Ersatz bekommen haben.

 

Zu einen Dauertestsieger gehört mAn ja auch ein perfekter Kundenservice.

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