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Guiding Trans Piemont

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19.09.24 09:02 1.410Text: Markus EmprechtingerFotos: Markus EmprechtingerÜber die Balance zwischen Abenteuer und Sicherheit, zwischen Flow und Stress sowie die Frage, wie viele Singletrails denn genug sind bei einer MTB-Mehrtagestour. Eine Reise durch Italiens alpin-maritime Grenzregion aus der Sicht des Guides.19.09.24 09:02 7.755

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19.09.24 09:02 7.75526 Kommentare Markus Emprechtinger Markus EmprechtingerÜber die Balance zwischen Abenteuer und Sicherheit, zwischen Flow und Stress sowie die Frage, wie viele Singletrails denn genug sind bei einer MTB-Mehrtagestour. Eine Reise durch Italiens alpin-maritime Grenzregion aus der Sicht des Guides.19.09.24 09:02 7.755

Anmerkung der Redaktion: Text und Fotos zu dieser Story wurden uns von flatsucks.at zur Verfügung gestellt und lassen sich in gewisser Weise als Fortsetzung unserer Geschichte über die Bikeguides Austria lesen - zumal Autor Markus Emprechtinger als Flatsucks-Geschäftsführer und Bikeguide Austria Projektentwickler da wie dort federführend aktiv ist.
Das Tourenangebot selbst ist 2025 wieder zwei Mal im Flatsucks-Programm: von 22.-29. Juni oder von 7.-14. September. Es geht mit zertifiziertem Guide und täglicher Shuttle-Unterstützung von Queyras bis an die Ligurische Küste. Solides Fahrkönnen im Bereich S2, Konidtion für bis zu 1.800 Hm im Gelände und Übung im Umgang mit Trage- und Schiebepassagen sind Voraussetzung. Im Preis von € 1.950,- sind auch 7 Übernachtungen mit Frühstück, 7 Abendessen, die An-/Abreise von/nach Innsbruck und der Gepäcktransport inkludiert. 
Wer lieber woanders hinmöchte: Hier geht's zu den weiteren Flatsucks-Enduro-Trips.

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Sieben bis acht Stunden Anfahrt ab Innsbruck sind schon eine Hausnummer; aber es gibt da diese eine Stelle, eine Straßenkehre oberhalb von Briançon, die nach der langen Autofahrt zum ersten Mal den Blick auf die beeindruckende Landschaft der Südalpen freigibt. Ab hier ist jedes Mal klar, dass es sich gelohnt hat.
Eine halbe Stunde später, wenn man im Abendlicht auf den Col d'Izoard fährt, sind sämtliche Reisestrapazen vergessen. Die erste Etappe startet auf der Passhöhe dieser bekannten Tour-Prüfung im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien, und die Vorfreude auf die nächsten Tage steigt beim Blick in den Sonnenuntergang ins Unermessliche.

Als Guide weiß man zwar schon ziemlich genau, was kommt. Trotzdem ist das Gefühl vor dem Start einer solchen Tour immer etwas Besonderes. Die große Unbekannte ist meist die Gruppe. Wie ist deren Level, wie ist die Verfassung ihrer Mitglieder, und welche Dynamiken werden sich im Laufe der Woche entwickeln?
Natürlich gibt es einige Stellschrauben, um dies zu beeinflussen. Gerade diese Tour, die mit drei ordentlich tagesfüllenden Etappen startet, lässt hier jedoch wenig Raum.
Der eine oder andere Gast wird an seine persönlichen Grenzen stoßen. Im professionellen Guiding geht es darum, diese anzutasten, aber keinesfalls ungebremst darüber hinauszuschießen. Das Limit ist wie eine Seifenblase, die mit etwas Gefühl immer größer wird; bläst man jedoch einmal zu fest, platzt der Urlaubstraum schlagartig.

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 Das Limit ist wie eine Seifenblase, die mit etwas Gefühl immer größer wird; bläst man jedoch einmal zu fest, platzt der Urlaubstraum schlagartig 

MTB-Guide Markus Emprechtinger über die Schwierigkeit, Gäste an, aber nicht über ihre Grenzen zu bringen
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Grenzgang zum Auftakt

Aber nun mal zur Tour: Etappe 1 führt durch den Naturpark Queyras, gelegen auf französischem Territorium. Alleine hier könnte man schon Wochen auf den Singletrails verbringen. Wir wollen aber in sechs Tagen bis ans Mittelmeer, weshalb wir uns nur ein paar Highlights herauspicken.
Bis zur Mittagspause bewegen wir uns so gut wie ausschließlich auf Singletrails, und zwar bergauf wie bergab. Nach der Mittagspause ändert sich daran nichts. Nur auf den letzten paar Kilometern verzichten wir auf einen CC-Trail und rollen gemütlich durch das mittelalterliche Steindorf Chianale, nun schon auf italienischem Staatsgebiet, zur Unterkunft.
Klingt vielleicht einfach, aber das täuscht. Schon der erste Tag hat es in sich. Die Anstiege sind nicht lang, aber giftig und steil, und ich empfehle selbst den fittesten Fahrern, immer wieder zu schieben. Warum? Weil man als Guide immer im Auge haben muss, was noch kommt, und weiß, dass sich zu viele hohe Pulsspitzen in der zweiten Wochenhälfte definitiv rächen werden.

Der Wunsch nach dem E-Bike blitzt zwar immer wieder auf, denn Queyras bietet Uphill-Flow vom Feinsten. Ebenso schnell verschwindet dieser allerdings wieder angesichts des Nachmittagsprogramms. Ab dem Col d'Agnel, der Grenze zu Italien, ist nämlich Tragen angesagt.
Hier werden die Eigenheiten von Enduro-Durchquerungen einmal so richtig deutlich: Bergauf ist es anstrengend, denn dort, wo es easy zum Treten wäre, sitzen wir im Shuttle. Aber ja, wir sind wegen der Downhills hier, nicht wegen der Uphills.
Dass das Tragen jedoch nicht umsonst ist, bestätigt sich sofort in der letzten Abfahrt des Tages ins Valle Varaita: endlos lang, technisch, panoramareich, abwechslungsreich und absolut genial. Ich liebe diese Tour. Jedes Mal wieder.

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Tag 2 stellt erfahrungsgemäß die größte Herausforderung der Woche dar. Die Trails sind zwar genauso gut wie am ersten Tag, aber das Pensum insgesamt ist hart.
Es ist der längste Tag der Woche und gleichzeitig der alpinste, und zum Guiden ist es ein schmaler Grat zwischen Fordern und Überfordern. Früh aufzustehen und effizient zu guiden ist Pflicht, um nicht abends im Dunkeln am Trail zu stehen. Effizient heißt: kein unnötiges Rumstehen; Pausen, wenn diese nötig und sinnvoll sind, Fotostopps nur an den guten Spots, die Gruppe im Flow halten, jede/r für sich im eigenen Tempo und trotzdem keine/r allein. Der Führungsstil muss zu jedem Abschnitt passen, und die Ansagen sollten kurz und klar sein.
Wer sich hier verschätzt oder verzettelt, wird die zweite Tageshälfte canceln müssen.

Die Etappe startet mit einem kurzen Shuttle bis in den Talschluss zum Refugio Meleze, dem ein richtig langer Anstieg mit Doppelspitze folgt, sprich: Wenn man oben ist, geht’s zwar erstmal runter, aber dann gleich nochmal aufwärts tragend weiter, um auf das eigentliche Zieljoch zu kommen. Das Einzige, was man jetzt noch vom Shuttle hat, ist Elton Johns „Rocket Man“ als Ohrwurm: „It’s gonna be a long, long time…“.
So erkämpft man sich hier Höhenmeter um Höhenmeter in beeindruckender und einsamer Kulisse. Zuerst tretend, dann schiebend, und am Schluss wieder tragend. Das Tempo der Gruppe muss dabei richtig gewählt werden; nicht schnell, aber konstant, sonst sind alle irgendwo und man verliert den Überblick.
Jedes Mal in diesem Anstieg schweift mein Blick nach links zur vermeintlichen Abkürzung. Auf der Karte der logische Weg, in der Realität ein Leidensweg. Ich erinnere mich genau an einen Erkundungstrip. Es war eine neblige, mystische Tragepassage, die uns direkt in ein Bergsturzgebiet geführt hat. Der Weg war hier kaum zu finden und die kühlschrankgroßen Blöcke waren alles andere als fest – ein klassisches Beispiel für „Ich kenn da eine Abkürzung“ …

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Oben angekommen, reicht der Blick vom Mon Viso im Norden bis gefühlt zum Meer im Süden – wenn da nicht diese Berge dazwischen wären und die Erdkrümmung natürlich … Aber ja, auch ohne Meer ist der weitere Verlauf der nächsten Tage hier gut vorstellbar.
Es folgt wieder einmal eine endlose Trailfahrt, ewig den Hang entlang. Mehrmals denkt man hier, doch schon lange unten sein zu müssen – nur um zu realisieren, dass es von der soeben erreichten Passhöhe nochmal 1.000 Tiefenmeter weitergeht.
Die Uhrzeit sagt hier: früher Nachmittag. Der Hunger kommt, und Hunger beim Guiden ist gefährlich. Schließlich ist man nicht der Einzige, der etwas zu essen braucht.

Wieder muss ich mich an dieser Stelle an eine Erkundungstour erinnern: Wer hier den falschen Trail wählt, steht im Gemüse – und ich meine damit nicht das essbare.
Die Urlauber- und Wandererdichte in dieser Region ist viel geringer als in Tirol, die Wege
wuchern also gerne zu – und zwar so zu, dass ein Fahren unmöglich wird. Wie es ist, gute 500 Tiefenmeter hungrig durch die Botanik zu schieben, kann sich jetzt jeder selbst denken.
Darum lieber mal den richtigen Trail nehmen: Enduro vom Feinsten, schnell und mit guten Kehren von oben bis unten, griffiger Boden und Wurzeln – einfach die perfekten 1.000 Tiefenmeter bis zur späten Mittagsjause, die am Shuttle bereits vorbereitet ist.
Der anstrengende Teil des Tages ist geschafft, es folgt Relaxen im Shuttle.

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 Als Guide weiß ich, dass es keine Zeit zu vertrödeln gilt; als Fotograf will ich das goldene Abendlicht nutzen.  

Emprechtinger'scher Interessenskonflickt
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Beim Aussteigen am Col di Sampeyre steht die Sonne tief und taucht alles in goldenes Licht. Als Guide weiß ich, dass es keine Zeit zu vertrödeln gilt; als Fotograf will ich aber genau dieses Licht nutzen.
Ist die Gruppe robust, tun wir das auch und lassen uns im oberen Teil etwas mehr Zeit. Die Stimmung ist genial, ein Sunset Ride vom Feinsten, und zeitlich geht sich auch alles perfekt aus.
Wenn da nicht diese Defekte wären ... das professionelle High-Speed-Schlauchwechseln beginnt mit einem tiefen Bremsscheiben-Tattoo am Unterarm (ich liebe meinen Job!) und endet 300 Tiefenmeter später mit einem erneuten Nagel im selben Reifen. Wenn's läuft, dann läuft's.
Naja, egal, ein behebbarer Defekt. Sämtliche Zeitreserven sind allerdings ausgereizt. Unser Shuttle erreichen wir im Halbdunkeln, das Hotel im Stockdunkeln.

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Kein Anstieg ist umsonst

Ab Tag 3 werden auch Shuttle-Bus und -Fahrer richtig gefordert. Der Colle Fauniera ist ziemlich anspruchsvoll für unseren Bus samt Anhänger: teils steil und mit Schlaglöchern übersät, sowie über weite Strecken schmal und ohne Ausweichen. Der Wunsch nach einem geländegängigeren Bus wird hier jedes Mal groß, bevor er die nächsten Tage noch größer wird.
Der Zustand der Straßen spiegelt übrigens die allgmeine Besiedelungsdichte der Region ganz gut wider. Gerade außerhalb der Hauptferienzeiten ist in diesen Gegenden auch die Phrase ‘sanfter Tourismus’ noch übertrieben. Als Guide ist man hier gerne gesehen, schließlich bringt unsereins Gäste in die Unterkünfte und Lokale, und sorgt dafür, dass die Gegend einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlässt. Nicht selten besuchen Teilnehmer unserer Trans Piemont in den Folgejahren das Valle Maira oder Valle Varaita mit ihren Familien, denn es gibt hier noch viel zu entdecken.

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Wenn ich mir auf der Tour an einem Tag ein E-Bike wünschen könnte, dann wäre das Tag 3: 100 % Singletrail Uphill, mit E-Bike 99 % fahrbar, mit Biobike vielleicht 50 %, es sei denn, man will sich komplett zerstören, was jedoch an Tag 3 etwas zu früh wäre.
Sowohl auf dem Papier als auch in der Realität ist dieser Tag, einzeln betrachtet, nicht so wild. Durch den langen Vortag macht sich in der Gruppe aber immer akuter Kraftschwund bemerkbar.
Der Vormittag mit Panorama CC Trail, Schiebepassage und 5-Sterne-Schluchttrail geht noch super. Beim anschließenden Anstieg kann es einem jedoch leicht den Stecker ziehen. Keinesfalls sollte man hier die Flucht nach vorne antreten. Denn wer zu viele Körner verschießt, wird den letzten Anstieg zum Gipfel nicht mehr mitmachen können, muss auf eine Schotterabfahrt ausweichen und verliert daher einen Hammertrail auf dem Weg zum Etappenziel nach Vinadio.

In der Ruhe liegt die Kraft, Einteilung ist alles, und wie bei jeder meiner Touren gilt: Kein Anstieg ist umsonst. Wenn es sich nicht wirklich lohnen würde, würde ich kein zweites Mal rauf. Schon gar nicht mit einer Gruppe, denn hier muss man sich die Ansagen gut überlegen; Motivation und Demotivation liegen oft nah beieinander. Und an der Streckenwahl ist natürlich der Guide schuld.

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 In dieser Gegend ist sogar die Phrase ‘sanfter Tourismus' noch übertrieben 

Wenig los in den Valli Occitane

Vinadio im Valle Stura ist bekannt aufgrund unzähliger genialer, von Locals gebauten Singletrails.
Außerdem sollte man unbedingt die Dorfpizzeria besuchen: die beste Pizza der Tour, und das zu Preisen, von denen man in Innsbruck schon vor Corona-Zeiten nur träumen konnte.
Einzeln betrachtet, sind die konditionell härtesten Tage übrigens geschafft, der Charakter der Tour ändert sich nun deutlich. Es gibt keine nennenswerten Schiebepassagen mehr, und deutlich häufigere, aber dafür etwas kürzere Shuttles stehen an der Tagesordnung.

Wir verlassen nun die hohen Berge der Valli Occitane und überqueren an Tag 4 den ligurischen Grenzkamm. Der Bau der alten Militärstraße an der italienisch-französischen Grenze, gesäumt mit zahlreichen Forts, geht bis auf das Jahr 1880 zurück. Die Straße überquert die Landesgrenze mehrere Male, was daran liegt, dass der Grenzverlauf vor 1947 teils anders verlief.
Für unseren Bus beginnt hier das wahre Offroad-Abenteuer. Manchmal frage ich mich hier, wie sich mein Transit zwischen den ganzen G-Klassen, Landrovern und Landcruisern wohl so fühlt. Skeptische Blicke erntet er ja genug. Vor allem, wenn sowohl die Passstraße als auch der Tunnel am Col de Tende gesperrt sind. Dann gibt es nämlich noch ein Grenzkamm-Abenteuer on top.
Und wenn dann ein Teilnehmer keine Bremsbeläge mehr hat und auch keine passenden dabei sind, kann man sich abends im Hotel die Geschichten anhören, wie viel krasser die Autofahrt war als das Biken und wie cool, hilfsbereit und nett der Franzose im Garagenbikeshop war.

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Am ligurischen Grenzkamm

Was das Bike angeht, kann ich nach vielen Erkundungstagen im Val Roya Folgendes garantieren: Kein Enduro-Biker dieser Welt möchte die Trailkombi, welche wir nach Tende fahren, missen. Aussicht gibt es zwar nur ganz oben. Aber was danach im Wald passiert, ist jenseits von Gut und Böse. Flow wird neu definiert, Fahrspaß neu erfunden. 1.200 Tiefenmeter Trail, von denen die mittleren 600 garantiert zu den besten zählen, die ihr je gefahren seid.
Die französischen Trailbauer sollten unbedingt mal ein paar Auslandssemester in Tirol machen. Unglaublich, was man von Hand bauen kann, wenn kein Forstgesetz dies verhindert und wenn eine lokale Racecommunity akzeptiert, toleriert und teilweise sogar gefördert wird. Das Val Roya muss auf die To-Visit-Liste!

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Am Tag 5 geht es zuerst per Shuttle wieder auf die ligurische Grenzkammstraße und von dort weiter zur Königsetappe einer Trans-Ligurien-Tour - dem Monte Torraggio.
Anschließend kommt wieder so ein Moment, an dem es heißt, gut in die Gruppe hineinzufühlen, um zu erkunden, was noch möglich ist. Guiding-Fehler passieren hier schnell; die Molini-Region bietet eine Vielzahl lohnender Shuttle-Varianten. Wählt man aber die falschen Trails, weil man sich verleiten lässt, zu viel zu wollen, endet der Urlaubstraum schnell in Überforderung - und das schon vor dem Finale am letzten Tag.

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Ende in Sicht

Schaut man nur aufs Höhenprofil und ist sich der Nähe zum Meer bewusst, könnte man meinen, Tag 6 sei nur eine Halbtagestour, wenn überhaupt …
Der Schein trügt allerdings. Auch dieser Tag will noch gefahren werden, und die finalen Abfahrten sind noch einmal richtig physisch. Enduristen freuen sich über steile Abschnitte mit Catchberms, Allmountain-Fahrer können sich auf den Cross-Country-Passagen noch einmal richtig austoben, und auch Stolperbiker kommen auf einem Spitzkehrenabschnitt noch einmal richtig auf ihre Kosten.

Das Grande Finale nach Bordighera zum Meer ist ein Flowtrail der Sonderklasse mit Slickrock-Finish.
Dass man diesen Abschnitt richtig schnell fahren kann und man dafür kein Rennen braucht, zeigte sich auf meiner letzten Tour. Am Einstieg angekommen, eröffnete sich der gewohnte Blick aufs Meer. Nur diesmal war er gänzlich anders. Wir blickten in eine schwarze Wand. Nach 5,5 Tagen strahlenden Sonnenscheins wussten alle ganz genau, dass jetzt die Uhr tickt.
Guiding heißt, Entscheidungen zu treffen, und diese müssen manchmal schnell gehen. Vor allem, wenn man zuvor offensichtlich zu viel Zeit vertrödelt hat. Flucht nach vorne war die einzige Wahl, soweit runter wie möglich, bevor es richtig losgehen würde.
Ein Wettlauf gegen eine Naturgewalt, den man eigentlich nicht gewinnen kann. Das Radar zeigte deutlich die Zugbahn des Gewitters, und ich wusste genau, wenn wir in einer halben Stunde nicht unten sind, müssen wir uns einen Unterschlupf suchen.
Die Pausen am Trail wurden gestrichen, die Gruppe fuhr souverän – keine Pannen, keine Stürze, keine Anzeichen von Müdigkeit. Und so erreichten wir genau beim Einsetzen des Regens den Strand. Glücklich und begeistert von der letzten Abfahrt, von der ganzen Tour und vom Timing standen wir unter einer wildromantischen Unterführung am Meer.

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 Expect the unexpected 

Die grundlegende Herangehensweise an eine mehrtägige MTB-Tour - für Gäste wie Guides!

Eine überstandene Guiding-Woche vom Kaliber der Trans-Piemont ist wie das Fertigstellen eines großen Projekts. So genial die Tour auch ist, so wichtig ist es gleichzeitig, dass alles glatt läuft. Es gibt wenig Raum für schlechte Entscheidungen und sehr viele Faktoren, die das Gelingen beeinflussen.
Viele Freiheiten für die Teilnehmer ermöglichen einen hohen Fahrspaß; ohne eine fundierte Risikoabschätzung sowie Vertrauen in die Gäste kann dies aber schnell zum Härtetest für die Nerven des Guides werden.
Die direkte Kontrolle durch das Seil, wie beim Bergführer, ist nicht gegeben; ein Bikeguide kann nur den Rahmen vorgeben. Steckt man diesen zu eng, geht das Abenteuer verloren. Ist er aber zu weit, wird das Risiko zu groß.

Die Trans Piemont ist eine abenteuerliche Tour, die jedoch nicht zur Fahrt ins Ungewisse werden darf. Die Reise ist von der Komplexität her nicht vergleichbar mit einer klassischen, viel besuchten Transalp im Ostalpenraum. Eine ordentliche Planung ist das Um und Auf; und trotzdem lassen sich nie alle Fragezeichen eliminieren.
Expect the Unexpected steht an der Tagesordnung, und der Grat zwischen Flow und Stress beim Guiden ist schmal. Dies macht aber wahrscheinlich auch den Reiz aus, sodass die Vorfreude jedes Jahr aufs Neue groß ist, Touren dieser Art gemeinsam mit Gästen zu erleben ...

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 Es geht ja um viel mehr als nur "Gepäck": Ersatz- und ServiceTeile für die Bikes, Verpflegung, Ausrüstung für Notfälle, Unwetter, Übernachtung, Foto- und Video Ausrüstung, z.B. Drohnen, usw. usf. Ein Satelliten Telefon wäre auch nicht schlecht. 

 

 Biken mit viel Gepäck am Rücken oder Rad ist einfach nicht durchführbar in diesem Gelände. 

 

 Und sie haben die Bikes auch selbst am Rücken tragen müssen teilweise (siehe Foto). 

 

 Außerdem hat das Shuttel es möglich gemacht Straßenabschnitte auszulassen, wenn ich es richtig verstanden habe:

 

Zitat

 " Am Tag 5 geht es zuerst per Shuttle wieder auf die ligurische Grenzkammstraße und von dort weiter zur Königsetappe einer Trans-Ligurien-Tour - dem Monte Torraggio.

 

 So eine Tour ist vergleichbar mit

 

 https://www.bergwelten.com/lp/koenigin-der-skitouren-6-tage-hoch-tirol 

 

wo man auch möglichst wenig mit sich schleppen möchte. 

 

 

Bearbeitet von gylgamesh
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Interessante Perspektive, super Bericht, super Fotos! 

 

Da bekäm ich jetzt richtig Lust auf die Tour... 

 

@Wolfgang Steinbach: das ist einfach ein anderer Ansatz an Mehrtagestour. Bei Shuttle-gestützten Endurogschichten bist nicht weniger fertig am Abend, aber du bist viel mehr Trails gefahren. 

 

 

vor 2 Stunden schrieb gylgamesh:

Biken mit viel Gepäck am Rücken oder Rad ist einfach nicht durchführbar in diesem Gelände. 

Doch, das geht schon -- aber lustiger ist's mit leichten Rücken. 

 

 

vor 2 Stunden schrieb gylgamesh:

So eine Tour ist vergleichbar mit

 https://www.bergwelten.com/lp/koenigin-der-skitouren-6-tage-hoch-tirol 

wo man auch möglichst wenig mit sich schleppen möchte. 

...aber sehr viel mit hat. Neben dem gesamten normalen Zeug für die 6 Tage hast nämlich auch noch Gletscherausrüstung (Seil, Steigeisen, Gurt mit Bandln und Karabinern, Pickel) mit dabei. 

Also etwa doppelt so viel wie auf jeder Radlwoche. 

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1950 € ohne Anreise 😳 Das ist nochmal um 25% teurer als die Trans Savoie von Ali & Gabi.

 

Für welche Zielgruppe ist so ein Urlaub? Junge Leute oder jene mit Familie wohl kaum. Wenn man älter ist, viel Biken geht sowie gut vernetzt, dann organiert man sich einen ähnlichen Bike-Urlaub selbst für den Bruchteil der Kosten.

 

Somit bleiben dann nur ältere Biker mit einem sehr gut verdienen in ihren Jobs, die wahrscheinlich keine oder erwachsene Kinder haben und selbst keine Zeit haben, sich mit einer Bike-Destination zu beschäftigen. Aber in der Regel biken diese Leute aber auch eher wenig, somit braucht so ein Angebot wie die Trans Piemont auch geringe konditionelle und fahrtechnische Ansprüche. Das erklärt auch, warum nur 2 Termine angeboten werden. 

 

Ausnahmen gibt's natürlich immer, besonders wird diese hier im Bikeboard finden. Vielleicht liege ich aber auch komplett falsch und es ist normal so viel Geld für einen Urlaub auszugeben.

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 Bitte, min. fünf Wochen UrlaubsZeit ☩ zwei Mal im Jahr UrlaubsGeld, wenn man will geht sich schon aus so eine Tour zu machen, es muss ja nicht jedes Jahr sein! 🙂

 

 Man muss halt nur die richtigen Prioritäten setzen, generell sparsam leben, &c. 👍

Bearbeitet von gylgamesh
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vor 6 Stunden schrieb Frank Starling:

1950 € ohne Anreise 😳 Das ist nochmal um 25% teurer als die Trans Savoie von Ali & Gabi.

 

Für welche Zielgruppe ist so ein Urlaub? Junge Leute oder jene mit Familie wohl kaum. Wenn man älter ist, viel Biken geht sowie gut vernetzt, dann organiert man sich einen ähnlichen Bike-Urlaub selbst für den Bruchteil der Kosten.

 

Somit bleiben dann nur ältere Biker mit einem sehr gut verdienen in ihren Jobs, die wahrscheinlich keine oder erwachsene Kinder haben und selbst keine Zeit haben, sich mit einer Bike-Destination zu beschäftigen. Aber in der Regel biken diese Leute aber auch eher wenig, somit braucht so ein Angebot wie die Trans Piemont auch geringe konditionelle und fahrtechnische Ansprüche. Das erklärt auch, warum nur 2 Termine angeboten werden. 

 

Ausnahmen gibt's natürlich immer, besonders wird diese hier im Bikeboard finden. Vielleicht liege ich aber auch komplett falsch und es ist normal so viel Geld für einen Urlaub auszugeben.

Zitat:

Im Preis von € 1.950,- sind auch 7 Übernachtungen mit Frühstück, 7 Abendessen, die An-/Abreise von/nach Innsbruck und der Gepäcktransport inkludiert. 

 

Ich denke das der Preis dem Angebot absolut entspricht. Wundere mich sogar das es relativ human für ein All-Inn Paket ist. 

 

Selber machen geht natürlich, mittlerweile gibt es Anbieter da kannst du deine Pakete machen wie du willst. Nur GPS, GPS mit Übernachtung, sogar Shuttletracks



 

Jeder Topf kann also sein Programm finden. 

 

 

Coole Sache auf jeden Fall. Würde es gerne machen 2025, meine Homies sind sich aber leider nicht etwas unsicher… Mal schauen

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Ist okay, wenn ihr meint, dass P/L für euch passt. 

 

7 Übernachtung mit Frühstück in Finale mit 6 Shuttle-Touren inkl. Guide & Mittagessen sowie Abendessen kosten die Hälfte. Ein Drittel, wenn man statt den Shuttle-Tagestouren einen Single-Lift für 1000hm nimmt und dann selbst noch pedaliert. Aber gut, das kann ja jeder machen 😉

 

Aber ja, es gibt auch Mountainbikes für 9000-12000€. Und viele Biker haben ja n+1. Für diese Klientel sollte es auch entsprechende Urlaubsangebote geben 😘

 

nyx für ungut, jeder wie er/sie will

 

 

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vor 13 Minuten schrieb Frank Starling:

Ist okay, wenn ihr meint, dass P/L für euch passt. 

 

7 Übernachtung mit Frühstück in Finale mit 6 Shuttle-Touren inkl. Guide & Mittagessen sowie Abendessen kosten die Hälfte. Ein Drittel, wenn man statt den Shuttle-Tagestouren einen Single-Lift für 1000hm nimmt und dann selbst noch pedaliert. Aber gut, das kann ja jeder machen 😉

 

Aber ja, es gibt auch Mountainbikes für 9000-12000€. Und viele Biker haben ja n+1. Für diese Klientel sollte es auch entsprechende Urlaubsangebote geben 😘

 

nyx für ungut, jeder wie er/sie will

 

 

975 Euro eine Woche, das wär ja der Wahnsinn? Inkl Shuttle, Guide, Übernachtung mit quasi Vollpension? 

 

Kannst du da Hotel und Guiding Unternehmen hier verlinken bitte. Da weiß i schon in welche Richtung ich tendiere 🙂

Bucht man das als Pauschale?

 

Die 2x rund 100€ Maut und rund 200€ Sprit muss man halt noch rechnen, teilt sich aber ja eh auf 4-5 Leute auf, also sich eher vernachlässigbar!

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vor 5 Minuten schrieb muerte:

975 Euro eine Woche, das wär ja der Wahnsinn? Inkl Shuttle, Guide, Übernachtung mit quasi Vollpension? 

Kannst du da Hotel und Guiding Unternehmen hier verlinken bitte. Da weiß i schon in welche Richtung ich tendiere 🙂

Bucht man das als Pauschale?

Die 2x rund 100€ Maut und rund 200€ Sprit muss man halt noch rechnen, teilt sich aber ja eh auf 4-5 Leute auf, also sich eher vernachlässigbar!

Hotel/Frühstückspension in Finalborgo ganz normal suchen und die Shuttle-Touren gibt es täglich von mehreren Anbietern mit Start in Finalborgo. 

 

Ich hab in meinen 5-6 Urlauben dort nur 3x so eine Shuttle-Tagestour gebucht. Für mich ist ein Single-Lift rauf und selbst Kurbeln lohnender. 

 

Bezinkosten und Maut sind nicht mit einberechnet. Waren bei der Trans Savoie auch nicht inklusive. 

 

Findet man alles im Internet. Für 1000€ fahr ich mit dir mit und buche das alles für dich 😉😘

 

 

 

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vor 11 Minuten schrieb Frank Starling:

Hotel/Frühstückspension in Finalborgo ganz normal suchen und die Shuttle-Touren gibt es täglich von mehreren Anbietern mit Start in Finalborgo. 

 

Ich hab in meinen 5-6 Urlauben dort nur 3x so eine Shuttle-Tagestour gebucht. Für mich ist ein Single-Lift rauf und selbst Kurbeln lohnender. 

 

Bezinkosten und Maut sind nicht mit einberechnet. Waren bei der Trans Savoie auch nicht inklusive. 

 

Findet man alles im Internet. Für 1000€ fahr ich mit dir mit und buche das alles für dich 😉😘

 

 

 

Sehr cool, danke für den Tip

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vor 20 Stunden schrieb Frank Starling:

Hotel/Frühstückspension in Finalborgo ganz normal suchen und die Shuttle-Touren gibt es täglich von mehreren Anbietern mit Start in Finalborgo. 

 

Ich hab in meinen 5-6 Urlauben dort nur 3x so eine Shuttle-Tagestour gebucht. Für mich ist ein Single-Lift rauf und selbst Kurbeln lohnender. 

 

Bezinkosten und Maut sind nicht mit einberechnet. Waren bei der Trans Savoie auch nicht inklusive. 

 

Findet man alles im Internet. Für 1000€ fahr ich mit dir mit und buche das alles für dich 😉😘

 

 

 

Den Vergleich find ich einigermaßen lustig. Zum Einen bist auf einem Trip wie dem obigen nicht in einer einzelnen Unterkunft an der dicht verbauten italienischen Ferienküste unterwegs, sondern im alpinen Hinterland von Queyras, Valle Maira und dem ligurischen Grenzkamm, mit all dem damit einhergehenden Organisations- und Logistikaufwand. 

Zum anderen sind die Trails in Finale bis zum Erbrechen dokumentiert und bekannt, und auch entsprechend viel befahren. Deine eigene negative Erfahrung mit den Guides in Finale hast du ja irgendwo hier mal beschrieben. 

Die Runde da oben quer durch die südlichen Westalpen wurde dagegen ein Jahr davor in einer eigenen Explorertour ausgearbeitet und optimiert. Der Aufwand dafür ist also sehr viel höher als du zu wissen glaubst, und nicht mal schnell an einem Nachmittag auf der Karte geplant. 

 

Zu den Kosten: also zumindest in unserer Gruppe sind keine Zahnärzte und Rechtsanwälte vorhanden, sondern Leute mit ganz normalen Jobs, die womöglich aber schon zum besser verdienenden Teil der Bevölkerung zählen. Die alleinerziehende Billa-Verkäuferin wirst halt auf einem Enduro-Trip durch die Alpen eher nicht vorfinden.

Ist meiner Meinung nach in erster Linie eine Frage der Prioritäten, wieviel man für so einen Urlaub auszugeben bereit ist. 

 

Fahrtechnische und körperliche Anforderungen würde ich auf einer Stufe mit Trans Provence und ähnlichen Angeboten einschätzen. Wenn das für dich wenig Anspruch ist, dann gratuliere zu deiner Leistungsfähigkeit. ;)

 

Also insgesamt bin ich der Meinung, daß du mit deiner Einschätzung ziemlich daneben liegst. 

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vor 45 Minuten schrieb romanski:

Den Vergleich find ich einigermaßen lustig. Zum Einen bist auf einem Trip wie dem obigen nicht in einer einzelnen Unterkunft an der dicht verbauten italienischen Ferienküste unterwegs, sondern im alpinen Hinterland von Queyras, Valle Maira und dem ligurischen Grenzkamm, mit all dem damit einhergehenden Organisations- und Logistikaufwand. 

Zum anderen sind die Trails in Finale bis zum Erbrechen dokumentiert und bekannt, und auch entsprechend viel befahren. Deine eigene negative Erfahrung mit den Guides in Finale hast du ja irgendwo hier mal beschrieben. 

Die Runde da oben quer durch die südlichen Westalpen wurde dagegen ein Jahr davor in einer eigenen Explorertour ausgearbeitet und optimiert. Der Aufwand dafür ist also sehr viel höher als du zu wissen glaubst, und nicht mal schnell an einem Nachmittag auf der Karte geplant. 

 

Zu den Kosten: also zumindest in unserer Gruppe sind keine Zahnärzte und Rechtsanwälte vorhanden, sondern Leute mit ganz normalen Jobs, die womöglich aber schon zum besser verdienenden Teil der Bevölkerung zählen. Die alleinerziehende Billa-Verkäuferin wirst halt auf einem Enduro-Trip durch die Alpen eher nicht vorfinden.

Ist meiner Meinung nach in erster Linie eine Frage der Prioritäten, wieviel man für so einen Urlaub auszugeben bereit ist. 

 

Fahrtechnische und körperliche Anforderungen würde ich auf einer Stufe mit Trans Provence und ähnlichen Angeboten einschätzen. Wenn das für dich wenig Anspruch ist, dann gratuliere zu deiner Leistungsfähigkeit. ;)

 

Also insgesamt bin ich der Meinung, daß du mit deiner Einschätzung ziemlich daneben liegst. 

Bin da auch voll bei dir, kann also nix vergleichen. Stell mir aber schon vor das Finale halt ein Spot ist, wo alle sind, jeder bissl sein Zeug herzeigen muss, seine Skills und kaum gute Sicht auf dem Mont Blanc );-)) … andererseits halt schon Abfahrt zum Meer usw?

 

In Summe vlt wie Alpencross und Gardasee.

 

Finale war ich noch nie, is aber sicher auch geil. Das es so viel günstiger ist hat mich trotzdem gwundert.

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vor einer Stunde schrieb romanski:

Also insgesamt bin ich der Meinung, daß du mit deiner Einschätzung ziemlich daneben liegst. 

Womit genau liege ich daneben?

 

vor einer Stunde schrieb romanski:

Deine eigene negative Erfahrung mit den Guides in Finale hast du ja irgendwo hier mal beschrieben. 

Stimmt, beim letzten mal war ich enttäuscht von der Tages-Shuttle-Tour in Finale. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich die Trails und das Gebiet dort sehr gut kenne und eine ganz andere Erwartung hatte als andere. 

 

Hatte aber bei meinem ersten Besuch in Finale mit Freundin vor vielen Jahren besser in Erinnerung. Da kannte ich die Gegend noch nicht und wir hatten einen netten Guide aus Deutschland, die ähnlich wie Ali auf unsere Bedürfnisse eingegangen ist. Sie war ganz anders als der italienische Guide:

 

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Aber ich habe diese Shuttle-Tagestouren nur zur Preisrelation herangezogen. Ich selbst brauche dort keinen Guide mehr.

 

Aber wenn man für mehrere Tage hindurch einen Guide wünscht, kann man sich wahrscheinlich sogar einen besseren Preis aushandeln und auch die Trails abwechslungsreich gestalten.

 

vor 1 Stunde schrieb romanski:

Die Runde da oben quer durch die südlichen Westalpen wurde dagegen ein Jahr davor in einer eigenen Explorertour ausgearbeitet und optimiert. Der Aufwand dafür ist also sehr viel höher als du zu wissen glaubst, und nicht mal schnell an einem Nachmittag auf der Karte geplant. 

Das will ich nicht in Absprache stellen. Ich sagte ja:

 

Am 20.9.2024 um 12:54 schrieb Frank Starling:

Wenn man älter ist, viel Biken geht sowie gut vernetzt, dann organiert man sich einen ähnlichen Bike-Urlaub selbst für den Bruchteil der Kosten.

Ich habe Ligurien abseits des Mainstreams durch einen Freund kennengelernt, der dort seit 30 Jahren mehrmals im Jahr Urlaub macht. Ein anderer Freund, der jahrelang Guide im Friaul war, hat mit uns seine Erfahrungen geteilt. Ich habe meine über Jahre erarbeiteten besten Touren vom Gardasee, Vinschgau und NÖ meinen Freunden gezeigt. 

 

Ich war zum ersten Mal bei so einem All-incluse Bike-Urlaub mit Guide in Frankreich. War super!! Aber meine anderen Urlaube in Vinschgau, Finale, Friaul, Gardasee und Monte Grappa waren nicht schlechter 🙂

 

Man verzeihe mir deshalb bitte, dass ich mich daher gefragt habe, für welche Zielgruppe diese Trans Piemont ist. Ich wollte das Produkt hier nicht schlecht machen 🤞

 

vor 34 Minuten schrieb romanski:

Finale ist schon geil, haufenweise Trails, Meer, Sonne - aber halt ganz anders als das was man auf einer Trans Piemont macht. Wir sind in der ganzen Woche genau einmal anderen Bikern begegnet, ansonsten bist dort völlig allein in einsamsten Gegenden unterwegs - das kann man von Finale nicht grad behaupten. :D

Ah. Jetzt verstehe ich. Du hast die Trans Piemont grad gemacht und fühlst dich daher kritisiert. Sorry!!

 

Um Finale und Pietra Ligure ist schon recht viel los. Finde das aber teilweise sogar ganz witzig, v.a. in Finalborgo. 

 

Aber westlich von Pietra Ligure trifft man auch kaum Menschen auf den Trails.

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vor einer Stunde schrieb Frank Starling:

Womit genau liege ich daneben?

Ich war der Meinung das hab ich schon im vorigen Posting geschrieben:

 

- du liegst daneben mit deiner Preiskalkulation für so eine Runde inkl. Anreise, Shuttle, Gepäcktransport, Unterkunft + Verpflegung, und nicht zu vergessen Guiding

- du liegst daneben mit dem fahrerischen Anspruch für so eine Woche

- du liegst daneben bei der Zielgruppe

 

🤷‍♂️

 

Ich war letztes Jahr mit Markus auf der Trans Piemont, und auch schon auf ein paar anderen Reisen mit ihm. Hat immer perfekt gepasst, sowohl was die Organisation als auch was das Guiding betrifft.

Ich teile ebenso gern meine Touren mit Bekannten und Freunden - nachdem ich aber keine Bekannten habe, die auf 30 Jahre Erfahrung in Ligurien zurückgreifen können, oder sich eine solche Westalpen-Durchquerung aus dem Ärmel schütteln können, bin ich gerne bereit, für solche Erlebnisse ein wenig Geld in die Hand zu nehmen.

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vor 22 Minuten schrieb romanski:

Ich war der Meinung das hab ich schon im vorigen Posting geschrieben:

 

- du liegst daneben mit deiner Preiskalkulation für so eine Runde inkl. Anreise, Shuttle, Gepäcktransport, Unterkunft + Verpflegung, und nicht zu vergessen Guiding

- du liegst daneben mit dem fahrerischen Anspruch für so eine Woche

- du liegst daneben bei der Zielgruppe

 

🤷‍♂️

 

Ich war letztes Jahr mit Markus auf der Trans Piemont, und auch schon auf ein paar anderen Reisen mit ihm. Hat immer perfekt gepasst, sowohl was die Organisation als auch was das Guiding betrifft.

Ich teile ebenso gern meine Touren mit Bekannten und Freunden - nachdem ich aber keine Bekannten habe, die auf 30 Jahre Erfahrung in Ligurien zurückgreifen können, oder sich eine solche Westalpen-Durchquerung aus dem Ärmel schütteln können, bin ich gerne bereit, für solche Erlebnisse ein wenig Geld in die Hand zu nehmen.

Ich hätte schon das Alter, hab vor genau 30 Jahren mit „richtig Biken“ begonnen. Die Erfahrung, dort hapert es aber leider 🫵 🤌. Hehe, wenn ma mit die Gurken von damals so was gemacht hätten, wir wären unsterblich …

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vor 32 Minuten schrieb muerte:

Ich hätte schon das Alter, hab vor genau 30 Jahren mit „richtig Biken“ begonnen. Die Erfahrung, dort hapert es aber leider 🫵 🤌. Hehe, wenn ma mit die Gurken von damals so was gemacht hätten, wir wären unsterblich …

Kannst ja mal eine Trans Ennstal zusammenstellen, da gibts sicher noch den einen oder anderen Geheimtipp. :D

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vor 52 Minuten schrieb maxderbayer:

Etwas dreist in meinen Augen, die Route von der 2022er Stonekingrally zu nehmen und unter anderem Namen als eigenes Produkt zu verkaufen...

Gemäß der uns zur Verfügung gestellten Fotoauswahl gab's jedenfalls bereits 2022 eine Trans Piemont, ob auch schon vorher, weiß ich nicht. Erste Stone King war 2022. Der Vorwurf kann also, wenn man sich's en detail überlegt - organisatorischer Vorlauf, notwendige Vermarktungszeit etc. - terminlich nicht greifen. Inhaltlich ... tja. Wem gehören die Alpen? Wird eine Gegend, wenn's ein Rennanbieter für sich nützt, zum Sperrgebiet für alle anderen? Abgesehen davon, dass flatsucks diesbezüglich mit offenen Karten arbeitet. Bei der Trans Provence z.B. wird die berühmte Referenz explizit erwähnt.

Markus scoutet aktuell in der Gegend neue Routen und kann also gerade nicht dazu Stellung nehmen. Eventuell findet er aber ja nach seiner Rückkehr Zeit.

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Am 23.9.2024 um 08:32 schrieb maxderbayer:

Etwas dreist in meinen Augen, die Route von der 2022er Stonekingrally zu nehmen und unter anderem Namen als eigenes Produkt zu verkaufen...

Hi Max, es werden Trails gefahren die auch in der 2022er Stone King waren. Aber auch bei weitem nicht alle, und auch einige andere. Ich finde einige Trails der 2022 Tour eher weniger sinnvoll. Liegt wahrscheinlich daran, dass für die teils besseren Abfahrten eventuell keine Renngenehmigung zu kriegen war, weil auch von den Fernwanderern genutzt. 

 

Allein an den Streckendaten (Höhenmeter, Tiefenmeter) in der Beschreibung auf unserer Homepage solltest du erkennen können, dass es sich definitiv nicht um die Stone King Route handelt. Bei der Tour nächtigt man in den selben Tälern - was aber in der Natur der Sache liegt wenn man in 6 Tagen durch die italienischen Alpen ans Meer fahren will.



Die Tour hab ich vor der ersten Stonekingrally schon mit Kunden gemacht, wurde dann aber natürlich auch angepasst an die Trails vom Rennen, da das einfach oftmals die am besten eingefahrenen sind. Basis für die Tour waren ursprünglich die Trans Varaita, ein Rennen um Vinadio und ein Rennen in Tende. Dann fehlen nur paar Verbindungsetappen und die Shuttletrails von Molini :)

Im Valle Maira hatte ich 2016 und 2017 Enduro Shuttle Wochen mit Gästen. Die Valle Maira Tour wurde dann durch die Trans Piemont ersetzt. 

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Am 20.9.2024 um 12:54 schrieb Frank Starling:

1950 € ohne Anreise 😳 Das ist nochmal um 25% teurer als die Trans Savoie von Ali & Gabi.

 

Für welche Zielgruppe ist so ein Urlaub? Junge Leute oder jene mit Familie wohl kaum. Wenn man älter ist, viel Biken geht sowie gut vernetzt, dann organiert man sich einen ähnlichen Bike-Urlaub selbst für den Bruchteil der Kosten.

 

Somit bleiben dann nur ältere Biker mit einem sehr gut verdienen in ihren Jobs, die wahrscheinlich keine oder erwachsene Kinder haben und selbst keine Zeit haben, sich mit einer Bike-Destination zu beschäftigen. Aber in der Regel biken diese Leute aber auch eher wenig, somit braucht so ein Angebot wie die Trans Piemont auch geringe konditionelle und fahrtechnische Ansprüche. Das erklärt auch, warum nur 2 Termine angeboten werden. 

 

Ausnahmen gibt's natürlich immer, besonders wird diese hier im Bikeboard finden. Vielleicht liege ich aber auch komplett falsch und es ist normal so viel Geld für einen Urlaub auszugeben.

Hi Frank, die Trans Savoie hat 5 Guiding Tage. Unsere Trans Piemont hat 6. Außerdem ist die Anreise inkludiert. 

 

Zu deiner Frage warum die Tour nur 2-3 mal jährlich angeboten wird: Das liegt daran, dass die gute Zeit für diese Tour sehr kurz ist. Dies ist klimatisch bedingt, weil man sich im Laufe einer Woche zwischen fast 3000m und dem Meeresniveau bewegt. Man muss also im Frühsommer warten bis der Schnee geschmolzen ist, und im Sommer ist es dann an den letzten beiden Tagen zu heiß. Es gibt also rein klimatisch nur wenige sinnvolle Wochen, und die sind bei mir mit Touren dieser Art voll. 

 

Die Trans Savoie ist im Vergleich dazu eine Tour in ein und demselben Gebiet. Statt den Etappen könnte man hier auch einen zentralen Standort nehmen und könnte mit minimal längeren Shuttlezeiten auch alle Trails erreichen.

 

Zur Preisgestaltung deiner Finale Woche: Du würdest 1000 einnehmen, davon kommt Mwst., Sozialversicherung und Einkommensteuer weg, bleiben dir also weniger als 500€. Dafür gehst du aber eine Menge wirtschaftlicher und rechtlicher Risiken ein, welche dazu in keiner Relation stehen. Wenn du mehr Infos dazu brauchst, melde dich gerne mal bei mir, die erste Unternehmensberatung ist kostenlos, vielleicht ergibt sich ja ein guter Win Win Deal daraus. 🙂

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