Shimano Cues für Gravel und Rennrad

Freizeitorientiertes Rennradfahren und Gravelbiken steht im Fokus der Serienerweiterung, womit Cues seiner Ausrichtung fürs preiswerte Einstiegssegment treu bleibt. Ergänzend zu den schon bisher für Mountainbikes und Alltagsräder erhältlichen Teilen kommen nun 9-, 10- und 11-fach-Systeme für hydraulische Scheibenbremsen, welche mit Dropbars kompatibel sind, beispielsweise Hebel für Rennlenker und Kurbeln mit einsteigertauglichen Übersetzungen.
Passend zu dieser Zielgruppe sollen die neuen Parts ausgesprochen haltbar und wartungsarm sein. Und dort und da doch auch mit Topgruppen-Anmutung glänzen – etwa, was die Ergonomie und Eignung für unterschiedlichste Handgrößen betrifft. Preise und Gewichte wurden noch keine bekanntgegeben.

Kernstück der Erweiterung sind hydraulische Bremsschalthebel für zehn oder elf Ritzel sowie Kurbeln in je zwei Qualitätsstufen (Hollowtech II vs. 2-Piece) und Ausführungen (1- oder 2-fach); echte Triple-Eignung im Sinne von 9/10/11-fach haben allerdings nur die beiden mit lediglich einem Kettenblatt. Die 2x-Optionen eignen sich aufgrund der Kassettengröße nicht für 11-fach-Systeme.
Wer neun Ritzel anzusteuern hat, bedient mit den zugehörigen Dual Control-Hebeln gleichzeitig auch „nur“ mechanische Scheibenbremsen. Für den zugehörigen Bremssattel muss man sich allerdings anderweitig bedienen. Zur Cues-Familie stößt mit einem Flat-Mount-Modell für 160-mm-Scheiben einzig eine hydraulische 2-Kolben-Konstruktion.

Angetrieben wird der Gruppenzuwachs grundsätzlich per 11-fach-Kette. Etliche Komponenten, darunter Schaltwerksröllchen, Kassetten und Ketten, sind untereinander austauschbar, was den Teiledschungel in der unteren Preisklasse (von den soeben erwähnten Kompatibilitätseinschränkungen abgesehen) generell lichten und Wartungsprozesse vereinfachen soll.
Händler wird’s, Stichwort Ersatzteillager, freuen – oder auch nicht. Denn mit älteren Schaltungsfabrikaten dürften die Cues-Parts aufgrund des einheitlichen Ritzelabstandes sowie der Linkglide-Technologie kaum noch kompatibel sein; mit dem Automatismus, wonach alles mit gleicher Ritzelanzahl generationenunabhängig zusammenpasste, ist es also ziemlich vorbei.
Die Einführung des einen bedeutet außerdem die Einstellung des anderen. Wie gegenüber dem Tour-Magazin bestätigt wurde, werden die Rennrad-Gruppen Tiagra (Zehnfach), Sora (Neunfach) und Claris (Achtfach) im Gegenzug zur Cues-Erweiterung ersatzlos gestrichen. Für Letztere springt die im Vorjahr präsentierte Essa ein, welche ebenfalls um Dropbar-Komponenten erweitert wird.