Vom Gravelbike zum Reiserad mit Contec

Es ist nun längst kein Geheimnis mehr, dass Gravelbikes zu den vielseitigsten Rädern am Markt gehören und zu Recht eine stetig wachsende Fangemeinde bedienen.
Die Rennrad-Gene ermöglichen schnelles Vorankommen, der Rennlenker sorgt für maximale Flexibilität bezüglich Griffposition und entsprechend Komfort auch auf Langstrecken. Die Möglichkeit, Reifen von 20 mm bis teilweise MTB-Breite zu fahren, eröffnet eine am Rennrad undenkbare Bandbreite an Wegen.

Die serienmäßigen Befestigungspunkte auf den meisten Gravel-Geräten sind daher weniger eine Option als vielmehr die Aufforderung, Abenteuer weiter zu spinnen und Horizonte zu erweitern. Dabei muss es für den Einstieg nicht gleich eine Highend-Gepäcklösung aus Carbon sein.
In dieser Story geht es um den pragmatischen Weg, aus einem sportlichen Gravelbike wie meinem Rose Backroad ein universelles Allwetter-Reiserad oder auch ein Bike für den Weg in die Arbeit aufzubauen. Dass dabei wie immer die eine oder andere Überraschung bzw. Herausforderung wartet, liegt in der Natur der Sache.

Die Flat Fender bieten durch ihre Bauweise zwar etwas weniger Schutz als runde Bleche, dafür sehen sie meiner Meinung deutlich fescher und minimalistischer aus. Die solide und robuste Verarbeitung sorgt für entsprechende Steifigkeit, sodass auch bei relativ geringen Abständen zum Reifen nichts streift oder extrem klappert und scheppert.
Die Montage des vorderen Schutzblechs ist dabei selbsterklärend und unkompliziert. Die Schrauben an den Streben sorgen für Flexibilität, was den Einstellbereich angeht.

Die Montage des hinteren Schutzblechs erfordert idealerweise den Einsatz eines Fach-Mechanikers oder im Not- oder Akutfall ein wenig technisches Know-how und entsprechende Fertigkeiten und Werkzeuge.
Das gilt insbesondere, wenn zusätzlich ein Gepäckträger montiert werden soll und hängt auch stark von der Bauweise des Fahrradrahmens und dessen Befestigungspunkten ab.

Alle Infos auf der Contec-Homepage

Tech Specs Schutzbleche

Im Fall meines Rose Backroad sorgen zwei Tubus Fly 90° Winkel aus dem Rose-Onlineshop für die vertikalen Befestigungspunkte des Gepäckträgers. Mit den Winkeln mitverschraubt habe ich einen selbstgebauten Adapter mit zwei zentralen Löchern, an denen das hintere Blech fixiert werden kann. Nach der Montage sitzen beide Bleche fest und stabil, ohne zu klappern.
Die 42 mm Breite passen gerade noch für die 40er WTB Reifen (WTB Venture Road TCS tanwall, schwarz/tan 700x40C).

Der Name ist Programm beim Trucker, denn der Gepäckträger macht einen äußerst robusten Eindruck. Dank verstellbarer Achs-Strebe lässt sich der Gepäckträger von 24-28” an die Laufradgröße anpassen. Die Federklappe ist ein Klassiker. Das Transportsystem AVS (Atran Velo System) ermöglicht, kompatible Taschen (wie die Contec Doppeltasche) schnell und sicher einzuklicken. Maximale Zuladung sind 25 kg.

Die Montage am Backroad mit den Tubus Fly Montagewinkeln wäre an sich relativ einfach, wäre da nicht gleichzeitig das hintere Schutzblech, das ebenfalls an diesem neuralgischen Punkt zwischen den Sattelstreben Halt sucht. Hier ein paar Fotos von meiner Lösung.

Tech Specs Gepäckträger

Die Ausrichtung in der Waagrechten ist dagegen wieder ein Kinderspiel - dank der beiden Schrauben, die sich hinter der Kunststoffabdeckung verstecken. So fest geschraubt ist der Gepäckträger geräusch-technisch am Level der Bleche: nämlich lautlos im Normalbetrieb auf der Straße.

Gepäckträger Trucker auf der Contec-Seite

Achtung beim Online-Kauf: Die Double Waterproof Taschen von Contec gibt's für verschiedene Systeme (AVS, MIK Basil, Racktime). Davon abgesehen, sind sie das Herz jeder Mehrtagestour.
Fest und klapperfrei sitzende Taschen sind meiner Meinung nach das logistische Rückgrat und vereinen die meisten Vorteile aller möglichen Transportlösungen. Sie bieten sehr viel Platz direkt am Bike (im Vgl. zu einem Anhänger), sind im Falle der Contec Doppeltasche dank AVS-System schnell und einfach abnehmbar, haben nach der deutlich kleineren Rahmentasche den wenigsten Einfluss auf die Fahrphysik des Rades (im Vgl. zu Lenker- oder Satteltasche) und halten den geschundenen Rücken frei (im Vgl. zu einem Rücksack).

Die Contec Doppeltasche Double Waterproof ist - ähnlich wie die Bleche und die anderen verbauten Teile - minimalistisch, aber robust gebaut. Die Taschen sind fix miteinander vernäht, das AVS-System in der Mitte sorgt für einfachste Montage und Demontage am Gepäckträger. Die Klettverschluss-Laschen an der Rückseite sind zwar nicht das technologisch komplexeste Befestigungssystem, sie funktionieren dafür aber sehr einfach, universell und ohne zu Klappern.
Mit 40 Litern Volumen bieten sie deutlich mehr Platz als die 24l Ortlieb-Taschen, die ich für meine mehrtägige Triest-Reise am Vorgänger-Backroad hatte. Das sollte auch für spätherbstliche Bike- und Alltagskleidung genügen.
Einpacken, Einrollen, die Lasche fixieren und das Band verstauen, und schon ist das Gepäck wasserdicht untergebracht.

Alle Infos dazu auf der Contec-Seite

Tech Specs Doppeltasche

Vor allem auf Reisen hat die Rahmentasche einen entscheidenden Vorteil, nämlich den einfachen Zugriff aufs Gepäck. So habe ich auf meinen Mehrtagestouren dort gerne Werkzeug, Pumpe, Schlauch, Regenjacke, Handy, Geldbörse und alles verstaut, was bei kurzen Pausen nützlich ist, während in den großen Satteltaschen das schwere Gepäck untergebracht ist.
Aus Polyester mit einer TPU-Beschichtung hergestellt, trotzt auch die Rahmentasche jedem Wetter. Die Mile Grinder von Contec sitzt schön schlank im Rahmen des Backroads und auf den ersten Ausfahrten saß sie wackelfrei an ihrem Platz, mit genug Sicherheitsabstand zu den Knien.

Alle Infos zur Mile Grinder

Für knapp 10 Euro kann der Klingel-Kunde aus sechs verschiedenen Farbkombis wählen und erhält dafür eine sehr solide Glocke, die sich dank universellem Gummi-Band sehr einfach an beinahe jeden Lenker (extreme Aero-Profile ausgenommen) montieren lässt.
Im Gegensatz zu manch anderer Klingel im heiß umkämpften, preisbewussten Klingel-Markt funktioniert die Contec Diamond Bing zuverlässig und vor allem auch nur dann, wenn sie klingeln soll. Daumen - Klingel - Bing, Schotterpiste - Rumpelbremse - kein Bing.

Noch mehr Bing

Tech Specs Glocke

Wo ein Gepäckträger, da auch ein Licht. Denn selbst, wenn ich im Stadtverkehr die StVO-Variante des Contec Akku-LED-Leuchten-Sets in Verwendung habe, das für diese Zwecke wirklich top funktioniert, ist ein Rücklicht am Gepäckträger eine feine Sache, weil’s weder optisch stört noch großartig ins Gewicht fällt, dafür aber zusätzliche Sicherheit und immer ein Backup bietet.
Das LED-Rücklicht passt perfekt ins minimalistische Konzept der restlichen Transportlösung, bietet kein Bling Bling, dafür sechs Studnen Akkulaufzeit, einen Schalter zum Ein- und Ausschalten ohne verschiedene Modi (also Dauerlicht only) und eine USB-Buchse zum Aufladen. Und natürlich gibt’s noch einen Rückstrahler obendrauf, regel-konform, wie das sein muss.

Zum minimalistischen Rücklicht

Tech Specs Akku-Rückleuchte

Spannender und wesentlich funktionsreicher als das Rücklicht für den Gepäckträger ist das Leuchtenset 24sevenStop. Das 24 im Namen steht für den integrierten Umgebungslichtsensor, der sowohl Vorder- als auch Rücklicht bei Bedarf automatisch einschaltet; so ist man bei Fahrten in der Dämmerung oder durch Tunnel immer auf der sicheren Seite. Das Rücklicht ist außerdem mit Bremslicht ausgestattet. Mittels Beschleunigungssensor wird beim Bremsen eine zweite, hellere LED zugeschaltet.
Das Vorderlicht lässt sich in 3 Stufen (+ 1 Auto-Stufe) betreiben, die Akku-Anzeige erfolgt dabei über vier grüne LEDs an der Oberseite. Je nach Leuchtstufe reich der Akku lt. Hersteller vorne bis zu neune Stunden.

Alle Infos zum 24sevenStop

Tech Specs Leuchtenset