Hallo,
zuerst möcht ich mich kurz vorstellen. Ich bin Gaby, komme aus Wien, bin mit herbert12 verheiratet und hab mir nun endlich einen eigenen Account gemacht.
Nachdem ich mich die letzten 35 Jahre sportlich hauptsächlich dem Rollschuhfahren (ja, damals gab's noch keine Inliner ) und Inlineskaten gewidmet hab, hab ich mich im April mit dem MTB-Virus angesteckt, hatte allerdings anfänglich massivste Probleme beim Bergabfahren, egal welcher Untergrund, ich konnte schon fast die Schnecken am Wegesrand studieren
Irgendwann hat's dann mal "klick" gemacht und Asphalt, Forststraßen und leichte Waldwege fuhr ich dann so, daß Herbert nicht mehr jedesmal ewig auf mich warten mußte.
Aber wehe, mir kamen ein steiles Stück oder Wurzeln oder enge Kurven in den Weg...das war jedesmal ein Grund für mich abzusteigen, vor allem, wenn alle drei Dinge gleichzeitig zusammentrafen - was nach einiger Zeit für uns beide ziemlich nervig war. Aber ich war in solchen Fällen irgendwie sofort blockiert und nix ging mehr.
Also schlug mir Herbert vor, ich solle doch ein Fahrtechniktraining machen. Gesagt - getan - Wochenende gebucht.
Mein Adrenalinspiegel war das ganze letzte Jahr nicht so hoch wie an diesem Wochenende. Allein beim Ansehen von manchen Hindernissen bekam ich Herzklopfen und mein Puls beschleunigte schneller als jedes Formel 1 Auto
Manche der Übungen hielt ich für unfahrbar (und auch nicht begehbar), weil zu eng, zu steil und das ganze noch gespickt mit Wurzeln. Alle mein Angstgegner auf einen Haufen
ABER: Ich bin alle Übungen gefahren, für manche brauchte ich 2 - 3 Anläufe, bis ich mich überwinden konnte, aber ich hab's getan! :bounce:
Ich muß aber dazu sagen, daß die Unterstützung innerhalb der Gruppe und auch das psychologische Geschick des Trainers viel dazu beigetragen hat, daß ich dann schlußendlich alle Übungen egal wie steil, wurzelig, kurvig auch gefahren bin bzw. es zumindest versucht habe (für manches hat mein Können auch nach dem 3. Versuch einfach nicht ausgereicht ) - nur das Abschlußhindernis am letzten Tag hab ich ausgelassen, weil ich mich dazu zu müde fühlte.
Was mich dabei am meisten verblüfft hat, daß einige Übungen von Samstag, die bei mir massives Herzklopfen ausgelöst haben, am Sonntag dann Teil der nächsten Übungen waren und ich bei diesen Stücken nicht mal mehr nachgedacht habe, ob ich das fahren soll oder nicht, sondern das war ganz einfach selbstverständlich
Auf jeden Fall hat's echt Spaß gemacht (auch wenn ich ein paar blaue Flecken als Andenken mit nach Hause genommen hab) und mein Selbstvertrauen, was das Bergabfahren betrifft, hat einen massiven Schub bekommen. Vor allem, weil ich jetzt beherrsche, in jeder Situation (auch im Steilhang) kontrolliert jederzeit abzusteigen - ich glaub das war auch abgesehen von der "Gruppenmotivation" der springende Punkt, daß ich mich vieles getraut hab, wo ich davor nie im Traum daran gedacht hätte, sowas zu fahren (manches hätte ich nicht mal gehen wollen *g*)
Ich werde jetzt das Gelernte (und das ist einiges) auf unseren Touren umsetzen und weiter üben und ich hab fix vor, das Fahrtechnikwochenende auch nächstes Jahr wieder zu buchen - dann allerdings mit Herbert gemeinsam, der's eigentlich nicht nötig hat...aber ich hab eh bald Geburtstag, da darf ich mir's ja wünschen
Ich kann nur jeder/jedem, die/der nicht angstfrei fährt, so etwas empfehlen - wenn man weiß, wie man's richtig macht, ist vieles, was total schwer ausschaut, eigentlich ganz kinderleicht.
lg
Gaby