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Geschrieben

Hallo!

 

Da ich grade hin- und hergerissen bin dachte ich, ich werfe mal eine Frage ins Forum, vllt sind ein paar gute Gedanken dabei.

 

Leider ist mein Fuhrpark aus RR, MTB und EZF-Rad mittlerweile in die Jahre gekommen.

Das RR (Orbea Orca Aero aus 2018, Ultegra, V-Brakes, um die 4000€...) hat zwar schon einige 10k am Buckel, ist aber an sich noch recht gut beisammen und wird fast täglich bewegt. Trotzdem, Scheibenbremsen und evtl. elektronische Schaltung wären halt fein.

Hab mal so ein Auge auf den Markt geworfen - und die Preise sind eigentlich nur oag (also meiner Meinung nach...). 4500€ für 8kg aufwärts und nur eine 105er drauf scheint Standard.

Kann mir halt nicht vorstellen, dass die bergauf trotzdem schneller sind als ein leichteres Bike mit ein paar Jahren am Buckel. Und 6-7000€ fürs gleiche "Niveau" hinzublättern ist halt - puh.

 

Jetzt hat mich so ein bisschen ein Gravel-willhaben-Gedanke gepackt. Rose Backroad Carbon, kostet "nur" +/-3000€, für Forststraßen/Radwege und - falls die Kids es zulassen - ein Wochenend-Bikepacking-Gschichtl. Und das RR bleibt noch ein paar Jahre.

 

Nachdem auf willhaben und co aber doch viele Gravelbikes a la "Graveln ist nicht meins" verkauft werden dacht ich ich frag mal euch. Ist das Gravelbike nach kurzem nur noch ein "langsameres Rennrad"? Wie sind eure Erfahrungen im "Trainingsalltag"? Oder gute Ergänzung? Ein Hype-Radl für Instagram brauch ich halt auch nicht 😉

 

Danke!

Grüße Ingo

Geschrieben

Ich glaube, das ist sehr individuell. Wie taugt dir denn derzeit das MTB bzw. was hast du da? Ist das was mit viel Federweg oder ein Hardtail? Fährst du gerne Forststraßen/Radwege?

 

Dann wäre das Gravel die logische Wahl, nachdem du ja eh ein sehr gutes Rennrad für die wirklich schnellen Ausfahrten hast. Ich würde bei deinem Anforderungsprofil auf eine 2fach Schaltung achten, da bist du auch Richtung Straßennutzung mit einem 2ten LRS flexibler.

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich halte den ganzen Hype um was ein Rad kann/könnensollenmuss für eben das: einen Hype, sprich übertrieben, ebenso dass "Aero" beim RR der neue heiße Scheiß sein soll und die relativ schweren Radeln dann um Preise, die du ja zurecht kritisch beäugst, gekauft werden wollen. Anders gesagt: in einer meiner Radrunden (eher auf der schnellen Seite) fährt ein Mensch regelmäßig mit einem Gravelbike mit: dicke Wuzzeln (ca 42mm Gravelbereifeung), Einfachkettenblatt und über 8kg und siehe da: es bewahrheitet sich, was eh irgendwie jede/r weiß aber oft nicht zugeben will: er fährt den meisten um die Ohren, weil er's einfach drauf hat und ihn das beste Rennrad halt maximal nochmal 10% schneller machen würde.

Meine Denke: kauf dir einen Graveller, der passt, evtl. einen Straßennlaufradsatz dazu und hab noch viel Freude mit deinem "alten" Rennrad! Das Gravelrad wird dir in fast jeder Radlebenssituation Freude machen und ist so vielseitig, dass ich es zumindest nie bereut habe; im Gegenteil, ich hab diversifiziert und hab jetzt einen "Renngravelcrosser" und ein "Reisegravel" 😇. Lustigerweise basieren beide auf dem selben Rahmen, ich hab ihnen aber komplett unterschiedliche Eigenschaften "gegeben"... und der 27,5 Zoll LRS mit 52mm Breite stünde auch noch bereit...

Bearbeitet von Willy2.0
Geschrieben (bearbeitet)

ich hätte gesagt dass das gerade beim gravelbike sehr stark vom modell abhängig ist. viele kommen hier eher aus der richtung rennrad mit großen reifen, sind also vom handling her eher auf waldautobahn daheim und am eventuell eingestreuten singletrail etwas bockig (da hätt ich das backroad gesehen). ist nicht schlecht, mein erstes gravelbike war auch so. andere kommen eher aus der mtb-richtung, sind evtl etwas träger in zahmen gelände aber dafür etwas potenter wenns wirklich rougher wird.

weiters ist auch die reifenwahl beim graveler extremst entscheidend für den sowohl subjektiven als auch objektiven fahreindruck: manche gravelreifen fühlen sich auf aspahlt wie anker an, andere sind fast gleich schnell wie rennrad reifen nur lauter. das ganze hilft dir jetzt vermutlich per se nix, aber ich wollts einfach anmerken. das backroad zb. ist glaube ich mit guten 40mm semislicks, spätestens mit nem zweiten laufradsatz mit 30mm rennradreifen eine äußerst potente option.

ich würde mein gravelbike nicht mehr missen wollen, und wenns nur deswegen ist dass ich auf ner ausfahrt einfach mal auf gut glück irgendwo rein fahr und mir quasi egal ist wie der straßenverlauf weiter ist.

(der vollständigkeit halber: mein graveler ist doch auch eher racig, aber wenn ich mich aufn renner setz ists trotzdem nochmal was ganz anderes. ist aber nur luxus-problem.)

Bearbeitet von used_shoe
Geschrieben

Rennrad lassen, Gravel zusätzlich. Und net dauernd Laufräder wechseln, irgendwo schleifts immer, auch mit Unterlagsscheiben.

 

Mit Rose machst nix falsch, ist halt nix originelles. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten schrieb NoWin:

Rennrad lassen, Gravel zusätzlich. Und net dauernd Laufräder wechseln, irgendwo schleifts immer, auch mit Unterlagsscheiben.

 

Mit Rose machst nix falsch, ist halt nix originelles. 

Nö Gerald, 35x45x0,1 Passformscheiben und nix schleift.  Hab mir alle Laufräder damit hergerichtet und kann hin und her wechseln.  Und ja, Rose sind schwer ok. Ich hatte letztens eins serviciert und war echt beeindruckt.  Einzig die Sattelstütze habens ohne Carbonpaste montiert und die hat daher ab Kauf geknackt, sonst echt ok.

Bearbeitet von Essi
Geschrieben

Am besten einfach mal eine Probefahrt machen, sagt mehr als viele Worte.

Ich fahr auch ein Backroad mit 44 Reifen und bin nur ein wenig langsamer als mit dem Rennrad. 

Dafür kann ich halt mit dem Gravel überall hin und macht auch Spass.

Geschrieben

Solange ich auf Forstautobahnen und Radwegen unterwegs bin, ist für MICH das Gravel perfekt.

Wenn es felsig und stufig wird, macht mir das Gravel keinen Spass mehr.

 

Ich finde am MTB die Sitzposition mit Sqlab Innerbarends für meine HWS Probleme passender.

 

Als Reiserad fahre ein Merida Big Nine Alu mit Carbonstargabel Seido Taza. Da kann ich auch 2. ORTLIEB Gabeltaschen montieren.

Geschrieben

@willhaben: Wenn jemand dort behauptet, dass sein Radl kaum km drauf hat, glaub ich das genauso wenig wie "Gravel taugt mir doch nicht".

 

Ich kenne niemanden, der in einer Gravel-Gegend wohnt (alles, wo es nicht nur rauf und runter geht wie im Inntal) und das Gravel wieder abgegeben hat. - Aber kauf dir kein zu schweres, weil das den Spaß reduziert. Alles unter 9kg ist aber mMn voll OK, weil du ja auch ein bissl mehr Gummi unten drauf hast als bei einem Renner.

 

Für mich ist es super, weil ich am Asphalt kaum langsamer bin als mit dem Renner, aber viel mehr km auf Schotter (also abseits des Autoverkehrs) mache.

 

Ich gebe noch zu bedenken, dass ich mir irgendwann auch einen Renner mit Scheibenbremsen gekauft habe, weil mir der Wechsel zwischen Rädern mit Scheiben- und Felgenbremse am Geist ging.

 

Wennst erst mal ein Gravel hast, wirst sehen, wohin der Trend geht: Zweitgravel. 😉

Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb Essi:

Nö Gerald, 35x45x0,1 Passformscheiben und nix schleift.  Hab mir alle Laufräder damit hergerichtet und kann hin und her wechseln.  Und ja, Rose sind schwer ok. Ich hatte letztens eins serviciert und war echt beeindruckt.  Einzig die Sattelstütze habens ohne Carbonpaste montiert und die hat daher ab Kauf geknackt, sonst echt ok.

Ich behaupte, dass ich mich mit der Einstellung gut auskenne, trotzdem hakt es oft genug. 

 

Steckachse 3mm stärker drehen und schon hast leichte Geräusche. Sogar bei 2 gleichen Laufradsätzen mit gleicher Disc.

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb NoWin:

Ich behaupte, dass ich mich mit der Einstellung gut auskenne, trotzdem hakt es oft genug. 

 

Steckachse 3mm stärker drehen und schon hast leichte Geräusche. Sogar bei 2 gleichen Laufradsätzen mit gleicher Disc.

Glaub ich dir schon,  du bist wahrscheinlich so sensibel bzw penibel wie mein Kollege.  Der hört sogar bergab den 60mm Ventilstock in seiner 45er Carbonfelge schlagen.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Essi:

Glaub ich dir schon,  du bist wahrscheinlich so sensibel bzw penibel wie mein Kollege.  Der hört sogar bergab den 60mm Ventilstock in seiner 45er Carbonfelge schlagen.

Ich auch und da habe ich immer das Reststück eines Kabelbinders als Keil reingesteckt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten schrieb NoFatMan:

Ich auch und da habe ich immer das Reststück eines Kabelbinders als Keil reingesteckt.

2 Runden Isolierband vor der Montage auf den Ventilstock. 

Bearbeitet von Essi
Geschrieben

Zuerst mal: Danke!!! Ihr seits der Wahnsinn, so viele wirklich gute und fundierte Antworten!!

 

Hat mich in meinem Vorhaben jedenfalls bestärkt. Hab schon die Geometrien auf bike-stats.de etwas verglichen, vor allem in Vergleich mit meinem RR. MTB ist übrigens ein Scott Scale Hardtail- für verblockte Trails fühl ich mich langsam zu alt 😄 und hier im Voralpenraum/Salzkammergut ist Trailfahren ja sowieso eine Todsünde :-S

 

Aktuell vorne ist nach wie vor das Rose Backroad Carbon.  Canyon Grizl scheint mir etwas zu sehr Reise/Abenteuerrad, fürs Canyon Grail gibt's nur einen Auflieger und der kostet über 500€. Und fürs Reisen möcht ich sowas jedenfalls haben.

 

Schaue noch ein bisschen rum, KTM X-Strada, Cube Nuroad und das genannte Wilier sind auch noch im Fokus. Optisch ist das Rose (für mich) halt schon eine Wucht, und soll auch recht flott zu fahren sein.

 

Also - danke nochmal!!

Geschrieben
Am 12.8.2025 um 19:22 schrieb Rubicon:

Zuerst mal: Danke!!! Ihr seits der Wahnsinn, so viele wirklich gute und fundierte Antworten!!

 

Hat mich in meinem Vorhaben jedenfalls bestärkt. Hab schon die Geometrien auf bike-stats.de etwas verglichen, vor allem in Vergleich mit meinem RR. MTB ist übrigens ein Scott Scale Hardtail- für verblockte Trails fühl ich mich langsam zu alt 😄 und hier im Voralpenraum/Salzkammergut ist Trailfahren ja sowieso eine Todsünde :-S

 

Aktuell vorne ist nach wie vor das Rose Backroad Carbon.  Canyon Grizl scheint mir etwas zu sehr Reise/Abenteuerrad, fürs Canyon Grail gibt's nur einen Auflieger und der kostet über 500€. Und fürs Reisen möcht ich sowas jedenfalls haben.

 

Schaue noch ein bisschen rum, KTM X-Strada, Cube Nuroad und das genannte Wilier sind auch noch im Fokus. Optisch ist das Rose (für mich) halt schon eine Wucht, und soll auch recht flott zu fahren sein.

 

Also - danke nochmal!!

Dann schreibe doch mal was es geworden ist. 

Geschrieben (bearbeitet)

So. Die einen nennen es Fügung, die anderen Marketing: Gestern wurden einige Rose Backroad - Modelle ganz gut runtergeschrieben.

Hab nicht lange gezögert und - unter Berücksichtigung eurer Tipps - das hier bestellt:

 

https://www.rosebikes.de/p/rose-backroad-ekar-2719085?size=55cm&color=light+wasabi

 

Rose Backroad Carbon mit Campagnolo Ekar 1x13 mechanisch. Die 8,2kg + Campa komplett warn dann doch verlockender als 8,8kg mit elektronischer (edit) SRAM Apex, vor allem mit 1x12. 3500€ statt vorgestern 4500€.

Einziger Wermutstropfen ist die Lieferzeit von 6 Wochen - vor 2h wurde die grad nochmal auf 8 Wochen korrigiert. Stress hab ich keinen, wenn dann alles passt soll's mir recht sein.

 

Bei Interesse kann ich euch gerne am Laufenden halten! Danke euch nochmal!

 

Bearbeitet von Rubicon
Geschrieben

Da macht man wenig falsch. Falls du es nicht so mit dem Anleitung lesen hast (so wie ich damals): das Ekar Schaltwerk hat eine Transportstellung, die man mit einer Taste lösen kann (am Schaltwerk). 

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Geschrieben

Wir waren jetzt mit den Gravel´s in Kärnten auf Urlaub. Abgesehen davon, dass die dort zu findenden Radwege und Straßen eh fürs Gravel fast g´scheiter sind, ist der Wunsch entstanden, wieder ein vollwertiges Rennrad für die Straße zu haben. Zum Glück ist die Hausregierung da ähnlich anfällig wie ich und hat die Investition goutiert (getätigt hab ma´s eh noch nicht).

 

Wir dachten auch, dass wir mit Gravel + Zweit-Laufradsatz das Auslangen finden, aber wenns dann mal wirklich ans Straßenfahren geht, ist das schon nochmals eine ganz andere Kategorie. Das Gravel ist für viele Sachen wirklich fein, aber zum Angsasen ist´s einfach das falsche, wenn man vorher schon RR gefahren ist.

 

Ist eine bittere Erkenntnis, die ich versucht habe, über längere Zeit zu leugnen, aber irgendwann kann man sich nichtmehr selbst belügen :( ;) 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Siegfried:

Wir waren jetzt mit den Gravel´s in Kärnten auf Urlaub. Abgesehen davon, dass die dort zu findenden Radwege und Straßen eh fürs Gravel fast g´scheiter sind, ist der Wunsch entstanden, wieder ein vollwertiges Rennrad für die Straße zu haben. Zum Glück ist die Hausregierung da ähnlich anfällig wie ich und hat die Investition goutiert (getätigt hab ma´s eh noch nicht).

 

Wir dachten auch, dass wir mit Gravel + Zweit-Laufradsatz das Auslangen finden, aber wenns dann mal wirklich ans Straßenfahren geht, ist das schon nochmals eine ganz andere Kategorie. Das Gravel ist für viele Sachen wirklich fein, aber zum Angsasen ist´s einfach das falsche, wenn man vorher schon RR gefahren ist.

 

Ist eine bittere Erkenntnis, die ich versucht habe, über längere Zeit zu leugnen, aber irgendwann kann man sich nichtmehr selbst belügen :( ;) 

Hab noch ein RR, aber meine neues Open Up mit RR-LRS kann nichts schlechter als das RR.

 

Geschrieben

Ich fahre sowohl RR als auch Gravel (und MTB) und bin ebenso der Meinung, dass das eine das andere nicht ersetzen kann. 

 

Ich möchte jetzt hat nicht sagen, dass es daran liegt welche Leistung ich auf den jeweiligen Rädern fahre, sondern viel mehr am Gefühl die die Bikes vermitteln. 

 

Mein Kompromiss wäre evtl noch ein wirklich schnelles Gravel, weil ich mit dem Gravel wenig unbefestigte Wege fahre. Müsste ich mich entscheiden ob ich Gravel oder RR abgebe, dann würde das Gravel rausfliegen.

 

Ganz allgemein glaube ich aber nicht, dass diese Frage jemand anders als du selbst für dich beantworten kann. Dafür hängt es viel zu stark von deinen ganz individuellen Bedürfnissen, Vorlieben und Kompromissbereitschaft ab.

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