Auf Achse: Everyday Adventure mit Camelbak & Shimano.

Egal ob Bikepacking, Gravel Racing oder Mountainbike Etappenrennen: Abenteuer sind heute leichter zu haben als ein Termin beim Zahnarzt. Ich habe mir letztes Jahr beim Besuch einiger Events einen kleinen Überblick über die rasant wachsende Szene in und um Österreich verschafft, und man muss sagen: Das Adventure-Segment boomt massiv. Zurecht, wie ich meine! Aber muss es immer gleich ein Wochenende voller Torturen sein?

Das Abenteuer zu finden ist eine Sache; viel spannender ist es, wenn man sich vom Abenteuer finden lässt. Ganz unverhofft. Einfach so, wie neulich zum Beispiel, als ich eigentlich nur schnell zum Bäcker fahren wollte, um Semmeln fürs Frühstück (= wichtigste Mahlzeit, daher gut und ausgiebig) zu holen, aber kein Lastenrad zur Hand hatte.

Am Sonntag gestaltet sich die Auswahl an geöffneten Bäckereien recht spärlich, sprich: Zu Fuß hast du da sowieso kein Leiberl, also rauf aufs Gravelbike, die Essentials eingepackt und los geht die Reise.
Die nächste Brotlabestelle befindet sich in Langenzersdorf, für Wiener Stadtbazis wie mich "Terra Incognita”. Keine Ahnung, was mich dort erwartet.

Mein everyday Adventure führt mich über den sagenumwobenen Marchfeldkanal bis in die letzten Winkel der Zivilisation; ich kämpfe mich durch das Unterholz, klettere über umgefallene Bäume und flüchte vor Urvölkern, bevor ich mein Ziel erreiche - das El Dorado, ein am Sonntag geöffneter Nahversorger.
Ende gut, alles gut? Möchte man meinen... aber wie bringe ich das Zeug jetzt sicher nach Hause?

Selbst voll beladen trägt sich der Rucksack ausgesprochen angenehm, die aus Mesh Material gefertigten Träger sind sehr unauffällig und stören auch nach tagelangen Touren kaum. Vorne über der Brust lassen sich besagte Träger zusätzlich zweifach mit Riemen fixieren - sicherer als ein Fallschirm, würde ich meinen, sitzt der kleine, aber praktische Begleiter dann auf dem Rücken. Für Schlüssel, Mundharmonika oder Zigaretten gibt es auf den Trägern leicht erreichbare Taschen.

Stauraum bietet das kleine Platzwunder zwar nicht viel, mit 2,5 Litern kommt man aber meistens ganz gut über die Runden. Warum der Rucksack dann Chase 4 heißt? Die Trinkblase fasst 1,5L - somit geht die Rechnung auf. Gewicht? Lächerliche 285 Gramm!

Der Shimano RX8R verspricht ausgezeichneten Tragekomfort, ohne Einbußen in der Performance hinnehmen zu müssen, und den Performance-Aspekt kann ich durchaus nachvollziehen. Auch die Sache mit dem Komfort würde ich sofort unterschreiben, wenn da nicht ein kleiner Designfehler wäre: Vielleicht habe ich einen eigenartigen Fußrist, auf jeden Fall schneidet sich die oberste Lasche über meinem Sprungbein in die Haut, durch den integrierten "Socken” fehlen einfach ein paar Millimeter Luft. Und das führt bei längeren Ausfahrten zu Problemen. Interessanterweise findet man selbst auf der Herstellerseite auf Fotos diese "Sockenfalte”, vielleicht ist es auch nur sehr subjektiv.

Der "Socken” soll eigentlich dafür da sein, dass bei Ausflügen auf Schotterpisten keine Steine den Weg in den Schuh finden. Viel praktischer finde ich auf jeden Fall, dass ich dort immer einen Notgroschen verstecken kann, falls ich am Grenzübergang von Kroatien nach Italien wieder einen Beamten schmieren muss mir ein Eis kaufen will.