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Bergamont e-Grandurance Test

Bergamont e-Grandurance Test

27.02.20 09:42 17.258Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Für Fans kleiner Fuhrparks bietet das e-Grandurance eine riesige Bandbreite an Spielmöglichkeiten. Wir haben uns das E-Gravel auf Fazua-Basis näher angesehen.27.02.20 09:42 19.354

Bergamont e-Grandurance Test

27.02.20 09:42 19.35410 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Für Fans kleiner Fuhrparks bietet das e-Grandurance eine riesige Bandbreite an Spielmöglichkeiten. Wir haben uns das E-Gravel auf Fazua-Basis näher angesehen.27.02.20 09:42 19.354

Straßenbahngleise und Fahrradweg, salznasse Straßen, frühmorgendliche Pendelfahrten, harter Alltag zwischen eiskalten Nächten, brütend heißen Tagen und erbarmungslosem Stadteinsatz: Bergamont entwickelt seine Räder im Hamburger Stadtteil St. Pauli und hat somit einiges an Erfahrung über den tagtäglichen Alltagseinsatz. Mischen sich dann noch sportive Touren auf und abseits befestigter Straßen sowie Bikepacking-Träume ins Konzept, entsteht dabei am Reißbrett ein Rad wie das Bergamont Grandurance. Im Sommer vorgestellt und nun auch im Handel verfügbar, erweitert das E-Grandurance die Idee des vielseitigen Gravel Bikes für Sport, Freizeit und Pendelweg um einen Rückenwindspender aus dem Hause Fazua. Wir haben das Konzept aus entspannter Geometrie, robustem Aluminiumrahmen und Elektromotor rund um das winterliche Flachland um Wiener Neustadt ausprobiert.

 Eben noch im Anzug über die Mariahilferstraße, jetzt auf dem Gatsch-Trail im Wienerwald 

frei nach Rudi Carell
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Technik im Schnelldurchlauf

Vorbild für das E-Grandurance war der motorlose Plattformbruder Grandurance, der nicht nur unsere Redaktion bereits im Test überzeugen konnte. Optisch lehnt sich das E-Gravel entsprechend stark am vielfachen Testsieger an. Klar, der Akku macht das Unterrohr im direkten Vergleich voluminöser. Doch sonst sprechen die Form der Kettenstreben sowie die tief angesetzten Sitzstreben und die charakteristisch bunte Gabel eine klare Sprache. Als Zugeständnis an den tagtäglichen Einsatz und sicherlich auch aus Kostengründen verzichtet Bergamont für sein erstes E-Gravel konträr zu vielen Konkurrenten auf Carbon und setzt auf Aluminium. Nur die gut dämpfende Carbon Gabel wird aus dem Grandurance übernommen. Dass man damit allerdings nicht zwangsläufig zum alten Eisen gehören muss, beweist Bergamont mit einem Rahmengewicht von etwa 2.400 Gramm (Medium), was für das Komplettrad ein Startgewicht von etwa 14,9 kg bedeutet. Mit Motor und Akku, wohlgemerkt.

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35 mm breite Schwalbe G-One stecken ab Werk im Rahmen. Wer mehr Komfort sucht, kann diesen mit bis zu 37 mm breiten Reifen steigern. In 650b (sofern man einen zweiten Laufradsatz sein eigenen nennen möchte) wären es sogar 42 mm, die durch die Gabel passen. Am Heck dürfte die Freigängigkeit nochmals eine Nuance größer sein. Und wenn wir uns schon um das Stichwort Komfort drehen: Zwecks breiterer Dropper-Auswahl - ja, auch am E-Gravel ziehen diese mittlerweile ihre Kreise - setzen die Hamburger auf Sattelstützen mit 31,6 m Durchmesser. Das sorgt zwar standardmäßig und mit der verbauten Alu-Stütze für eingeschränkte Dämpfung, lässt aber mit günstig zu erwerbender Reduzierhülse und somit passender schlanker 27,2 mm Stütze einiges an „Tuningpotenzial“.

Trotz vieler äußerlicher Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Plattformbrüder seitens ihrer Geometrie dann doch. Das E-Grandurance positioniert den Fahrer nochmals aufrechter und bequemer. Dies ergibt nicht nur eine entspanntere Fahrposition, sondern verspricht auch eine bessere Übersicht im Verkehr.

Geometrie

Rahmengröße: 49 53 55 57 61
Sitzrohrlänge (mm): 475 510 535 555 585
Sitzwinkel: 75° 75° 74° 74° 74°
Steuerrohrlänge (mm): 115 135 160 180 200
Lenkwinkel: 70° 70° 71° 71° 71°
Oberrohrlänge horizontal (mm): 530 545 560 575 590
Kettenstrebenlänge (mm): 425 425 425 425 425
Radstand (mm): 1.029 1.042 1.046 1.058 1.074
Reach (mm): 385 391 395 401 411
Stack (mm): 542 560 588 607 626
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E-Grandurance mit Fazua Evation 1.0

Auch Antriebsentwickler Fazua hat für 2020 einige Neuigkeiten im Hemdsärmel - Neuigkeiten, welche Bergamont am E-Grandurance direkt umzusetzen weiß. Unverändert bleibt der Antrieb selbst. 60 Nm leistet der Motor, der schlanke Akku sitzt wie gehabt im Drivepack (dem eigentlichen Antrieb) und gemeinsam mit diesem im Unterrohr. Nur Kenner würden dem E-Grandurance so im Vorbeirollen den E-Antrieb direkt ansehen.

Vollkommen neu ist aber die im Oberrohr integrierte Bedieneinheit. Das beinahe unsichtbare Modul aktiviert den Motor und reguliert die vier verfügbaren Modi via Fingerstreich. Weiß leuchtende LEDs bedeuten keine Unterstützung, Grün (45 %), Blau (75 %) und Rot (100 %) indizieren die drei Unterstützungsstufen. Eine leichte Berührung des Touch-Moduls genügt, um zwischen den Modi zu wechseln, die Anzahl der leuchtenden LEDs gibt Auskunft über die Restreichweite. Ein potenziell unschönes Display oder ein an Kabeln hängender Controller am Lenker entfallen damit.

Tech Specs

Rahmen: 28", super lite AL-6061 Rohrsatz, integrierter Fazua Akku Umwerfer: Shimano Ultegra 8000
Größen: 49/53/55/57/61 cm Schaltwerk: Shimano GRX, RD-RX812, Shadow Plus
Gabel: Grandurance Carbon II, Carbon steerer, 12x100 mm Achse, Schutzblechaufnahme Bremsen: Shimano GRX, BR-RX400, hydraulische Scheibenbremse, SM-RT64 Rotor: 160/160 mm
Zulässiges Gesamtgewicht: 130 kg Schalt-/Bremshebel: Shimano GRX, ST-RX600, 1x11-fach, Rennrad-Schalthebel
Steuersatz: BGM F13, A-Headset, semi-integriert, Tapered Lenker: Syncros Creston 2.0, Flare: 10°
Motor: Motor: Fazua Evation 1.0, 250 W, 36 V, max. 25 km/h
Display: Fazua, im Oberrohr integriert
Akku: Fazua 36 V Li Ion, 252 Wh Fahrstufen: White (+0%), Green (+45%), Blue (+75%), Pink (+100%
Lenkerband: BGM Race Grip-Tape, antislip
Kurbel: FSA, CK-746, 42t Vorbau: Syncros RR2.5, +/- 6°
Laufräder: DT Swiss GR1600, Centerlock, Disc Sattelstütze: Syncros RR2.5
Reifen: Schwalbe G-One Allround, Faltreifen, Raceguard, 35-622 Sattel: Syncros FL2.5
Kette: KMC e11S Gewicht Testrad: 15,4 kg (55)
Kassette: Shimano SLX, CS-M7000, 11-42 Z Preis: € 3.999,-

Ebenfalls neu ist der Verschlussmechanismus des Akkus. Dieser erlaubt jetzt die einhändige Bedienung und macht das Konzept deutlich handlicher und die Antriebseinheit leichter zu demontieren. Der Akku stellt dabei eine weitere Besonderheit des Fazua Evation 1.0 dar. Entnimmt man nämlich aus dem Rahmen, wovon man denkt, es sei der Akku, hält man tatsächlich Motor und Akku gleichzeitig in Händen. Bei Fazua steckt der 252 Wh Akku in einer auf den Namen Drivepack getauften Aufnahme, an deren unteren Ende der eigentliche Motor sitzt. Gemeinsam im Rahmen eingeführt, treibt eine dreifache Verzahnung die Welle des Tretlagers mit an und unterstützt den Fahrer so in seinem Leistungsoutput. Ausgebaut und durch ein (im Aftermarket verfügbares) Downtube-Cover ersetzt, kann das Rad auch ohne Antriebseinheit gefahren werden. Es verbleiben lediglich die 1,31 kg schwere Welle und die Verkabelung im Rahmen. Hat man gerade keinen Bedarf am Rückenwind, sind so rasch Gewichtseinsparungen von 2,9 kg erzielt.

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Ausstattung Bergamont E-Grandurance Elite

Grundsätzlich sind zwei Ausstattungslinien des E-Grandurance verfügbar: Einmal das mit Licht, Racks, Schutzblechen und Alu-Gabel nochmals alltags- und reisetauglichere E-Grandurance RD Expert (3.799 Euro) und einmal das etwas sportiver ausgelegte E-Grandurance Elite, welches uns zum Test zur Verfügung stand. Für 3.999 Euro bietet Bergamont am Elite neben der Carbon-Gabel einen Mix aus Shimanos neuer Gravel-Gruppe GRX (800er Schaltwerk, 600er STIs und 400er Bremskörper) und FSA-Kurbel mit 42 Zahn Kettenblatt. Als Kassette kommt eine Shimano XT 11-fach Variante mit 11-42 Zähnen zum Einsatz. DT-Swiss steuert GR 1600 Spline Laufräder bei, Schwalbes G-One Allround mit 35 mm finden sich ebenfalls am Rad. Ansonsten setzt man bei den Anbauteilen auf ebenso bewährte Technik der Hausmarke Syncros. Unterm Strich stehen so in Größe 55 15,4 kg auf der Waage.

 Shimano GRX passt wie die Faust aufs Aug für diese Art von Bike 

auf heißem Asphalt gleichermaßen wie im winterlichen Schlamm
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Einschalten des Fazua Motors

Zur Inbetriebnahme des Fazua-Systems drückt man für 2 Sekunden eine der drei Tasten am Rahmen. Wurde das Bike länger als 12 Stunden nicht bewegt, muss zuerst der Akku aus dem Rahmen entnommen und eingeschaltet werden - ein kleiner Zusatzschritt, den man meiner Meinung nach eleganter über die Rahmenfernbedienung hätte lösen können. Alles weitere ist selbsterklärend. Die LEDs an der Steuerung am Oberrohr zeigen den Ladestand und anhand der Farbe auch den Modus an. Dieser ist einfach einfach durch Touch-Bedienung zu ändern, was auch mit dicken Handschuhen problemlos funktioniert.

  • Die Unterstützung-Modi...Die Unterstützung-Modi...
    Die Unterstützung-Modi...
    Die Unterstützung-Modi...
  • ... lassen sich einfach mit Touch-Bedienung umschalten.... lassen sich einfach mit Touch-Bedienung umschalten.
    ... lassen sich einfach mit Touch-Bedienung umschalten.
    ... lassen sich einfach mit Touch-Bedienung umschalten.
  • Die LEDs geben Auskunft über den LadestandDie LEDs geben Auskunft über den Ladestand
    Die LEDs geben Auskunft über den Ladestand
    Die LEDs geben Auskunft über den Ladestand
  • Das alles funktioniert auch mit Handschuhen sehr gutDas alles funktioniert auch mit Handschuhen sehr gut
    Das alles funktioniert auch mit Handschuhen sehr gut
    Das alles funktioniert auch mit Handschuhen sehr gut

In Bewegung

Zwei Dinge sind es, die mir gleich auf den ersten Metern auffallen. Zum einen, wie leise und unauffällig der Fazua-Motor arbeitet, und zum anderen, dass das Bike recht groß geschnitten ist. Diese Eindruck verstärkt sich durch den langen Reach des Lenkers, der ganz sicher der angedachten Vielseitigkeit Genüge tun soll. An den Bremsgriffen oder im Unterlenker sitze ich schon relativ gestreckt und es kommt richtiges Rennrad-Feeling auf, im Oberlenker wiederum fühlt sich die ganze Geometrie gemütlich an. Dieser Spagat ist gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber natürlich ein breites Einsatzspektrum. Eine Offenbarung ist für mich Shimanos neue GRX-Gruppe, aber mehr dazu später.

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Bergauf

Am Gravelbike können einem bergauf speziell mit 1-fach Übersetzung schon mal die Gänge ausgehen
- dann betritt am E-Grandurance der Fazua-Motor die Bühne. Beinahe lautlos schlägt er bis zu 250 W auf die eigene Leistung drauf. Das geschieht deutlich unauffälliger als bei Systemen anderer Hersteller. So geht's über leichte Schupfer auf Asphalt oder Schotter zügig dahin. Je steiler es wird, desto mehr spürt man das Gesamtgewicht der Fuhre. Es ist in etwa so, als würde man mit einem ausgewachsenem Sprinter Tandem fahren, mit mächtig Druck in der Ebene und über leichte Anstiege und mit ein wenig Schnaufen über steilere Berge. Dabei bleibt der Geräuschpegel des Fazua-Motors immer angenehm leise.

  • Auf höchster Leistung bleiben nach 21km und 230hm 3 von 5 StrichenAuf höchster Leistung bleiben nach 21km und 230hm 3 von 5 Strichen
    Auf höchster Leistung bleiben nach 21km und 230hm 3 von 5 Strichen
    Auf höchster Leistung bleiben nach 21km und 230hm 3 von 5 Strichen
  • Nach 20km und 450hm sind noch 2 Striche übrigNach 20km und 450hm sind noch 2 Striche übrig
    Nach 20km und 450hm sind noch 2 Striche übrig
    Nach 20km und 450hm sind noch 2 Striche übrig
  • Akku-Ende nach 37 km und ca. 500 hm mit voller UnterstützungAkku-Ende nach 37 km und ca. 500 hm mit voller Unterstützung
    Akku-Ende nach 37 km und ca. 500 hm mit voller Unterstützung
    Akku-Ende nach 37 km und ca. 500 hm mit voller Unterstützung

Bergab

Die neue Shimano GRX-Gruppe ist vor allem bergab ein Highlight und für Rennräder, die zumindest zeitweise auf Schotter oder im Gelände bewegt werden, ein großer Fortschritt im Vergleich zu Ultegra und Co. Die Bremsen schleifen nicht und beißen in allen Situationen so knackig, dass man im Gelände locker über dem Bremsgriff bleiben kann, ohne auf den Unterlenker gehen zu müssen. Dabei bieten die Griffe selbst so viel Stütze, dass auch über Wurzeln oder ruppiges Gelände keine Gefahr besteht, mit den Händen vom Lenker zu rutschen. Der größte Vorteil dabei ist meiner Meinung nach, dass man im Gegensatz zum Unterlenker mit dem Oberkörper schön zentral über dem Bike bleiben kann und sich so Rutscher in alle Richtungen ähnlich einfach wie am Mountainbike korrigieren lassen. Das e-Grandurance fährt sich im Gelände mit seiner Geo recht gutmütig; limitierender Faktor ist hier zuallererst die geringe Dämpfung, die einen über Felsen und Wurzeln schnell mal ins Schwitzen bringt.

Auf der Straße sitze ich mit meinen 180 cm recht gestreckt am Unterlenker, aber auch hier lässt sich das Bike dank niedrigem Schwerpunkt wunderbar um die Kurven zirkeln. Der relativ lange Radstand gibt Stabilität und Sicherheit.

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Kritik

Die Geometrie sollte man sich vor dem Kauf auf jeden Fall genau ansehen und im Idealfall Probefahren. Ich persönlich würde mit 180 cm Körpergröße entweder zu einer kleineren Rahmengröße greifen oder einen kürzeren Vorbau fahren, den Lenker gegen einen mit weniger Reach tauschen und dafür ein wenig an Flexibilität opfern. Der Spagat zwischen Cruiser und Rennrad ist schon fast ein wenig zu viel des Guten. Aber das ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung.

Ausstattungstechnisch gibt's am e-Grandurance wenig auszusetzen. Ein zweiter Flaschenhalter wäre wünschenswert, zumal genügend Platz im Rahmen wäre und auch sonst alles für längere Touren und Vielseitigkeit ausgelegt ist.

Der Fazua-Motor ist flüsterleise, die Steuerung super, der Einschaltvorgang nach längeren Standzeiten könnte meiner Meinung nach etwas komfortabler sein. In der Praxis hat sich gezeigt, dass man mit der stark verschmutzten Antriebseinheit aufpassen muss, damit kein Staub oder Steine in die Motoraufnahme kommen.

 eben noch bei 50km/h Gegenwind entspannt übers Steinfeld, jetzt auf steilen Forststraßen Richtung Schneeberg 

noch einmal frei nach Rudi Carell
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Fazit

Bergamont e-Grandurance
Modelljahr: 2020
Testdauer: ca. 400 km
Preis: € 3.999,-
+ breiter Einsatzbereich
+ leiser Motor
+ Antriebseinheit entfernbar
+ Shimano GRX
+ Aufnahmen für Bleche
o Geo-Spagat mit Abstrichen
o Akku-Einschaltknopf
- nur ein Flaschenhalter
BB-Urteil: Ein Multitool mit riesiger Abenteuer-Bandbreite

Das Bergamont e-Grandurance kommt einer eierlegenden Wollmilchsau schon recht nahe. Es ist ein pragmatisches, unaufgeregtes Universal-Tool, mit dem man in einem Moment mit Taschen, Schloss und Blechen bestückt gemütlich und ohne zu Schwitzen in die Arbeit cruisen kann, um ein paar Stunden später im Wald über Schotterstraßen und Wurzel-Trails zu fegen, je nach Belieben mit oder ohne Motor. Der Fazua-Antrieb ist dabei flüsterleise und steuert sehr angenehm. Shimanos GRX-Gruppe ist vor allem abseits der Straße eine positive Offenbarung und für Offroader ein großer Schritt im Vergleich zur Ultegra.

Einzig der Geometrie-Spagat zwischen Rennrad und Gravel-Cruiser ist mit persönlich ein bisschen zu extrem. Das lässt sich aber leicht mit anderen Vorbau- und Lenkervariationen entschärfen.

Abgesehen von Kleinigkeiten wie dem fehlenden zweiten Flaschenhalter oder der Akku-Einschalt-Problematik ist das E-Grandurance eine gute Wahl für all jene, die sich nicht zwischen Gravelbike, Rennrad und e-Bike entscheiden wollen, und das einzige Rad im Fuhrpark seit jeher vielleicht auch noch zum Pendeln in die Arbeit oder zum Einkaufen verwenden.
 

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