×
Detailansicht

Mavic Cosmic Carbone SLR

Der böse, schwarze Laufradsatz von Mavic im Test.
Text: Celias Fotos: Celias
Detailansicht

"Zum Geburtstag bekommst dein neues Rad, vorher nicht!" Auch wenn ich noch so gerne "bitte, bitte, nur einmal fahren" wollte, in Bezug auf Geschenke gab es in meiner Kindheit immer eine klare Linie. "Die Vorfreude ist die schönste Freude", ist einer der klassischen Sprüche, der auch heute noch in der Welt der Erwachsenen Gültigkeit hat. Dennoch lebe ich lieber "besser gleich als später"; viele kennen das Warten auf neue Teile, und schon manchem Radhändler wurden wahrscheinlich die schlimmsten Krankheiten wegen ein paar Titanschrauberl gewünscht, weil diese grad irgendwie nicht lieferbar waren.

Bei mir gabs zwar heuer (vorerst) kein neues Rad, dafür aber meine neuen Laufräder mit leichter, aber verkraftbarer Verspätung. Ich kann nur sagen, die Vorfreude war schon nicht schlecht, und jetzt, nach dem Erhalt meiner Mavic Cosmic Carbon SLR, ist es perfekt!

Mavic geht bei diesem Laufradsatz zwar bekannte Wege, allerdings mit einer ausgesprochen geglückten Synthese der verschiedenen Features. Die 52mm Carbonflanken kennen wir bereits von den Cosmic Carbon SL. Im Gegensatz zu den dort verwendeten konventionellen Aluspeichen wurden den SLR Laufrädern moderne Carbonspeichen inklusive der "R2R Rim to Rim-Technologie" verabreicht. Bei der "R2R" werden die Speichen durch die Nabe geführt und an den Felgen-Enden verschraubt anstatt geklebt. So können die Speichen im Falle eines Defekts ausgetauscht bzw. nachgespannt werden. Auch die Aero-Naben wurden verbessert, und so ging es ein deutliches Stück in Richtung Leichtgewicht.

Auffälligste Neuheit sind die schwarzen Exalith Bremsflanken, hinter welchen sich, neben der tief-schwarzen Farbe, eine bessere Bremsfunktion verstecken soll. Weiters ist durch die Verarbeitung (Hartanodisierung) des Aluminiums der Felge bei geringerem Verschleiß eine dünnere Wandstärke möglich und dadurch wiederum eine Reduktion des Gesamtgewichts.

Beim Dekor kommen heuer an Mavics Top Produkten mattschwarze SSC Aufkleber mit einer leichten "Reflektorfunktion" zum Einsatz, die meiner Meinung nach ein nettes Sicherheitsgimmick sind.

  • schwarz: Reifen, Flanke, Felgeschwarz: Reifen, Flanke, Felge
    schwarz: Reifen, Flanke, Felge
    schwarz: Reifen, Flanke, Felge
  • sehr dezente Aufkleber bei Tageslichtsehr dezente Aufkleber bei Tageslicht
    sehr dezente Aufkleber bei Tageslicht
    sehr dezente Aufkleber bei Tageslicht
  • grell und unübersehbar nach Scheinwerferbeschussgrell und unübersehbar nach Scheinwerferbeschuss
    grell und unübersehbar nach Scheinwerferbeschuss
    grell und unübersehbar nach Scheinwerferbeschuss
  • schwarz: Speichen, Naben, Schnellspannerschwarz: Speichen, Naben, Schnellspanner
    schwarz: Speichen, Naben, Schnellspanner
    schwarz: Speichen, Naben, Schnellspanner
Detailansicht

Wie bereits erwähnt, dürfen die Exalith Bremsflanken nur mit den grünen Exalith Bremsbelägen verwendet werden. Äußerst hastig durchwühlte ich das Laufradzubehör, um mich hoffentlich rasch von einem dezenten grün überzeugen zu lassen - Glück gehabt: dunkelgrün! Nichts wäre für mich als Orange- und Grün-Verweigerer schlimmer als Ostergrasgrün oder ähnliches. Die Exalith Bremsflanken weisen weiters nicht wie üblich eine glatte Oberflächenstruktur auf, sondern eine Art rundes Fischgrätenmuster, welches bereits beim Anrollen zur ersten Ampel mit einem deutlich anderen Bremsgeräusch aufhorchen lässt. Mavic spricht von etwa 500km Einfahrzeit, bis sich die optimale Bremsleistung einstellt. Schon nach wenigen Kilometern und einigen fordernden Bremsvorgängen (15. Bezirk - Sophienalpe - Königsstetten) reduziert sich die zu Beginn äußerst aggressive und knackige Bremsleistung, und die übliche Bremswolle war an den Bremsbelagsenden zu finden - außerdem eine nicht zu übersehende zarte grüne Bremsspur. Nach etwa 300km startete ich den ersten Versuch, mich der grünen "Spur" an den Bremsflanken zu entledigen - mein fettiger Daumen reichte dazu aus, und die Fischgräten "matteten" wieder unbeeindruckt in tiefem Schwarz.

Das Fahrverhalten des LRS ähnelt dem des kleinen Bruders Cosmic Carbone SL und vermittelt das Gefühl der Unzerstörbarkeit; er liegt ruhig und unbeirrbar satt auf der Strasse. Vom subjektiven Empfinden her ist der Cosmic Carbone SLR LRS um einen Tick wendiger und vor allem am Vorderrad verspielter. Bei einem Antritt reagiert der LRS prompt und direkt und meistert den Wattwürgegriff ohne verweichlichtes Jammern. Die Geräuschkulisse klingt (wahrscheinlich durch die Carbonspeichen) weniger metallisch als bei den Cosmic Carbone SL und schreit laut ein ölig-hohles Wort: "Carbon".

Fazit

Wie sich der LRS bei Regen bewährt und wie die Oberfläche der Exalith Bremsflanken auf diese Umstände reagiert, wird die Zeit bzw. werden die Kilometer zeigen. Vom Ersteindruck im Trockenen bin ich jedefalls begeistert, und ich vermute eine bleibende Drahtreifen-Glückseligkeit. Das anfängliche Giemen der Bremsen war nach einer Einschleifzeit bzw. entstandener Kongruenz von Bremsflanken und Bremsbelägen rasch Geschichte, was mit einem reduzierten grünen Abrieb einherging. Der Feilensound beim Bremsen bleibt jedoch bestehen und ist kein Vergleich zu dem Wischgeräusch normaler Flanken. Egal ob schnelles oder langsames Anschleichen im Indianermodus am Rad, ihr werdet bestimmt gehört und erschossen.

Preislich liegt dieser Laufradsatz zwar im oberen mittleren Segment, sollte dieser jedoch auch den "harten" Trainingsalltag bestehen, wäre er der perfekte all season-Begleiter, und die Schnellspanner würden vor dem Wettkampftag definitiv geschlossen bleiben.

Pro:
schwarzer Carbonlook trotz Alubremsflanken in Drahtreifenversion
Feilensound beim Bremsen inkl. subjektiv besserem Bremsverhalten

Kontra:
schwieriger Preisvergleich mit anderen Carbon LRS auf Grund der neuen Technologie (v.a. Preis vs. Gewicht)
Indianermodus unmöglich

Features der Mavic Cosmic Carbone SLR

Detailansicht

GEWICHT
Gewicht: 1595 gramm
VR: 725 gramm
HR: 870 gramm
Paar mit Reifen (WTS): 2239 gramm

FELGEN
Material: Maxtal und Carbon (12K), Farbe Carbon natur
Profilhöhe: 52 mm, Felgenstoss SUP
Bremsflanken: Exalith
Gewichts-Tuning: ISM

SPEICHEN
Material: Carbon (unidirektional)
Speichen: R2R (Rim to Rim-Technologie), Farbe Carbon natur
Speichennippel: Aluminium (VR) und Messing (HR), selbstsichernd
Speichenzahl: je 20 vorne und hinten
Einspeichung: 2fach gekreuzt (VR und HR)

NABEN
Nabenkörper (VR und HR): Aluminium, schwarz
Achs-Material (VR und HR): Aluminium
QRM+
FTS-L (Stahl)

REIFEN
GripLink
PowerLink
Gummimischung: Dual Compound "S+"
Gummimischung: Dual Compound
Karkasse: 127 TPI
Schutzlage: Strong Nylon
Reifendimension: 23-622 (700x23c)
Min. Reifendruck: 7 bar / 100 psi
Max. Reifendruck: 10 bar / 145 psi

IM LIEFERUMFANG ENTHALTEN
Schnellspanner BR601, Felgenband, Laufrad-Taschen, 2 Paar Bremsbeläge für Exalith-Bremsflanken, Ventil-Verlängerungen, Speichenmagnet (beim VR), Lagereinstellschlüssel & Speichenschlüssel (beim HR), Bedienungsanleitung


na bravo, da kannst nach jeder regen- oder drecksfahrt den reifen abziehen und den sand rauswaschen ...

oder wie?

 

also fische züchten kannst damit nicht und eine verbindung zum felgenband bzw. schlauch/reifen gibts nicht. wennst nicht wirklich einen tauchgang machst, geht da auch nicht viel rein....und wenn doch - ruhige schwimmbewegungen und keine panik, dann gibts auch keinen wickl mit den haifischen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

trotz ?

 

In den Flanken sind kleine Löcher eingearbeitet wo Flüssigkeit wieder austreten kann. Ich bin jahrelang die Cosmic Carbone gefahren und hatte auch bei starkem Regen nie ein Problem.

 

Einer der es wissen muss, ist der Flash82 ... der fährt ja immer im Regen trainieren und hat die Cosmic Carbone SL drauf. Vielleicht meldet er sich hier zu Wort?

Bearbeitet von NoPain
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...
Zur Desktop-Version