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Wahoo Elemnt ACE im Test

Wahoo Elemnt ACE im Test

03.12.24 14:21 5.318Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Erwin Haiden
Wahoos neuer GPS-Radcomputer mit riesigem TFT-Bildschirm, integriertem Windsensor, verbesserten Kartenfunktionen, akustischen Abbiegehinweisen und über 30 Stunden Akkulaufzeit.03.12.24 14:21 11.405

Wahoo Elemnt ACE im Test

03.12.24 14:21 11.40512 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
Wahoos neuer GPS-Radcomputer mit riesigem TFT-Bildschirm, integriertem Windsensor, verbesserten Kartenfunktionen, akustischen Abbiegehinweisen und über 30 Stunden Akkulaufzeit.03.12.24 14:21 11.405

Stellt euch vor, Roland Emmerich hätte nicht Godzilla nach New York geschickt, sondern einen Radcomputer. Einen Giganten, der sich seinen Weg durch die Verkehrslawinen bahnt - nicht um Chaos zu stiften, sondern um Daten zu visualisieren. Einen Giganten, der Angst und Schrecken unter den Weightweenies verbreitet, aber zugleich Navigation und Fahrspaß für Ausdauersportler und Fitnessbegeisterte revolutioniert.

Ladies und Gentlemen, wir präsentieren den Wahoo ELEMNT ACE: Einen GPS-Radcomputer mit riesigem TFT-Bildschirm, integriertem Windsensor, brachialen 30+ Stunden Akkulaufzeit, verbesserten Kartenfunktionen und akustischen Abbiegehinweisen - so mächtig, dass selbst Godzilla damit seine Marschroute durch Manhattan geplant hätte, um den Stadtteil noch effizienter in Schutt und Asche zu legen.

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 Size Does Matter 

Wahoo ELEMNT ACE
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Wahoo ELEMNT ACE

Hand aufs Herz - wem ist nicht nur einmal der Geduldsfaden gerissen, wenn die Einrichtung eines neuen Radcomputers einfach kein Ende nehmen wollte? Wer hat sich noch nicht entnervt gefragt, warum die am Desktop geplante Komoot-Tour ums Verrecken nicht aufs Gerät will? Und wer hasst es nicht, ohne funktionalen Kartenzoom wie bei Google Maps am Handy oder einer praktischen Sprachsteuerung wie im Auto ständig anhalten zu müssen, nur um auf einem winzigen Display die Streckenführung halbwegs zu erraten?

Die gute Nachricht: Ab Jänner 2025 wird es eine durchwegs gelungene Lösung geben - allerdings müsst ihr stark sein und 208 Gramm am Lenker in Kauf nehmen. Denn genau so viel wiegt Wahoos neuer ELEMNT ACE, der die Größe und Benutzerfreundlichkeit eines Smartphones mit dem speziell entwickelten Design und den Funktionen eines Radcomputers kombiniert.

Die wichtigsten Features des Wahoo ELEMNT ACE in der Übersicht

Rasche Einrichtung und Synchronisierung per Wahoo-App (iOS & Android): Kabellose Konfiguration über die Smartphone-App mit cloudbasierter Synchronisierung. Obendrein werden alle Benutzerdaten in der Wahoo-Cloud automatisch gesichert.

Extra großes Display: Der Wahoo ELEMNT ACE verfügt über den größten Bildschirm seiner Kategorie, ausgestattet mit einem matten, entspiegelten TFT-Display. Die neue Touchfunktion ergänzt die bewährten Tasten und sorgt in Kombination mit dem modernen Betriebssystem für eine noch einfachere Bedienung während der Fahrt.

Verbesserte Navigation: Ein schneller Prozessor, intuitive Kartenfunktionen und akustische Abbiegehinweise erleichtern die Navigation.

Integrierter Windsensor: Erstmals besitzt ein Radcomputer die Möglichkeit, die Auswirkungen des Luftwiderstands in Echtzeit zu messen und zu quantifizieren (WWD, Wahoo Wind Dynamics). Aber auch nach der Fahrt lassen sich die Effekte des eigenen Luftwiderstands (Drag) und der externen Windfaktoren analysieren.

Maximale Verbindungszeit: Das „Dual-Band“-GPS nutzt mehrere Frequenzbänder und ermöglicht eine konsistentere Streckenaufzeichnung sowie eine genauere Positionsbestimmung. Der große Akku sorgt mit einer Laufzeit von über 30 Stunden dafür, dass du auch ohne Sonnenlicht sehr lange bzw. sehr oft fahren kannst, ohne aufzuladen.

Disclaimer: Mitte November erhielt das Bikeboard ein Vorserienmodell, das auf einer völlig neu entwickelten Software-Plattform lief. Während des Betriebs traten vereinzelt Software-Bugs auf, die wir umgehend an Wahoo gemeldet haben. Je näher der offizielle Launch am 3. Dezember 2024 rückte, desto häufiger wurden Software-Updates durchgeführt, um diese Fehler zu beheben. Trotz dreier Abstürze kam es nie zu einem Verlust der Trainingsdaten.

 Groß, supergroß, ELEMNT ACE. 

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Wahoo ELEMNT ACE

Preis € 599,99
Gewicht 208 Gramm (Gerät) + 60 Gramm (Alu-Lenkermount)
Abmessungen 126 mm x 71 mm x 24 mm
Display-Größe 96,7 mm (3,8 Zoll)
Auflösung 480 x 720 Pixel
Farben 16 Millionen
Batterie Lithium-ion, wiederaufladbar per USB-C
Batterie-Laufzeit 30+ Stunden
Wasserdichtigkeit IPX7
Touchscreen Ja
Tasten Ja, eine links, zwei rechts, drei an der Oberseite
Speicherplatz 64 GB, 2 GB Ram
Sensoren GPS Dual Band, Glonass, Galileo, Barometrischer Höhenmesser, Beschleunigungssensor, Hintergrundbeleuchtung mit Umgebungslichtsensor, Kompass, Gyroscope, Sensor für dynamischen Winddruck, Audio-Lautsprecher
Smartphone Kompatibilität Bluetooth, ANT+, Wi-Fi, Smart Notifications, Apps für iPhone und Android
Wahoo Apps Wahoo, SYSTM
Features Livetrack, anpassbare Datenseiten, Auto-Pause, Auto-Lap, Intervall-Training, Trainingspläne, Segmente, diverse Alerts, Powermeter-, Radar-, ANT+ Smart Light- und Angi-Kompatibilität, ANT+ Elektronisches Schalten, Shimano Di2 Synchro Shift, Smart Trainer Steuerung, Herzfrequenz-Gurt, ANT+ LEV, Geschwindigkeits- und Kadenzsensoren, Muscle Oxygen, Core Temp, GoPro, SRAM AXS
Karten Basemap inkludiert, weitere Karten installierbar, Wegpunkte/Favoriten/Locations, Routen, History
Lieferumfang Radcomputer, Alu-Lenkerhalterung, Vorbauhalterung mit Kabelbindern (nicht in unserer Testversion enthalten), Sicherungskabel, USB-C Ladekabel (61 cm)

Montage

Unser Testgerät wurde mit einer hochwertigen, 60 Gramm leichten Aluminiumhalterung für Standardlenker mit 31,8 mm Durchmesser geliefert, inklusive einer Sicherungsschlaufe. Soweit, so gut: Die Halterung ließ sich sauber und gerade an unserem Test-Gravelbike montieren.

Bei Oversize- oder Aerolenkern sowie integrierten Cockpits hat man allerdings schlechte Karten und benötigt eine alternative Lösung. Grundsätzlich funktioniert aber jeder Wahoo-kompatible Mount, der lang genug ist, um den großen ELEMNT ACE aufzunehmen.

Anbei einige Alternativen:
• Der KOM Cycling CM06 Halter eignet sich für runde Lenker mit allen gängigen Durchmessern (25,4 mm, 31,8 mm und 35 mm).
Wahoos Stem Mount kann mit Kabelbindern am Vorbau oder Lenker befestigt werden.
• Über den K-Edge Boost Stem Mount ist die Montage am Gabelschaft oberhalb des Vorbaus möglich.
• Natürlich gibt es auch zahlreiche Speziallösungen, wie etwa den K-Edge Integrated Handlebar Mount für Aerolenker.

Wahoo hat bereits zahlreichen Fahrrad- und Halterungsherstellern die Maße des ELEMNT ACE mitgeteilt. Daher sollen schon 2025 neue oder angepasste Halterungen auf den Markt kommen.

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Konfiguration und Synchronisierung über die Wahoo App

Der ELEMNT ACE kann erstmals über die Wahoo-Smartphone-App eingerichtet und synchronisiert werden. Da die App cloudbasiert ist, werden vorgenommene Änderungen automatisch auf den Radcomputer hochgeladen, sobald dieser in Betrieb und mit dem Smartphone oder per WLAN verbunden ist. Darüber hinaus gelten die Einstellungen auch für alle anderen Wahoo-Bike-Computer, die im Besitz des Fahrers sind. Zukünftig soll die Wahoo-App zentraler Anlaufpunkt für die Verwaltung und Konfiguration aller Wahoo-Geräte sowie der Trainingsdaten werden.

Erstmals werden auch individuelle Bike-Profile unterstützt. So kann der Athlet für verschiedene Kategorien bzw. Räder (Gravel, Road, Triathlon-/Zeitfahren und Mountainbike) eigene Trainingsseiten konfigurieren. Der ACE lässt sich aber auch direkt mit anderen Wahoo-Produkten synchronisieren, einschließlich des neu erschienenen TRACKR HEART RATE Herzfrequenzgurts.

Erster Eindruck: Konfiguration

Unser Test beginnt mit dem Einschalten des ELEMNT ACE. Dabei fällt auf, dass das Hochfahren des Geräts relativ viel Zeit in Anspruch nimmt: Insgesamt 45 Sekunden dauert es, bis der ELEMNT ACE sein Warm-Up abgeschlossen hat und den QR-Code anzeigt.

Nach dem Scannen des QR-Codes mit der Smartphone-Kamera geht es umso schneller, und Wahoo führt uns Schritt für Schritt durch das Setup. Dabei wird der ELEMNT ACE mit dem Smartphone gekoppelt, die WLAN-Verbindung hergestellt und das Benutzerprofil sowie die Workout-Seiten eingerichtet. Auch Drittanbieter-Apps wie Komoot, Strava und TrainingPeaks lassen sich autorisieren. Garmin Connect ist wie erwartet nicht darunter.

Die Übersichtlichkeit der Wahoo-App ist beeindruckend. Nicht nur, dass sich neben der Grundkonfiguration auch nahezu alle Radcomputereinstellungen wahlweise per App vornehmen lassen, hat auch die langjährige Frustration im Zusammenhang mit dem Laden, Suchen und Übertragen von Strecken damit ein Ende.

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So lassen sich Routen entweder aus Dateien, früheren Aufzeichnungen oder einer Vielzahl von Drittanbieter-Apps importieren - inklusive Filter-, Sortiermöglichkeiten und Suchfunktion. Klasse.

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Erste Tritte

Nach dem Koppeln, Firmware-Update und Einrichten geht es auf die erste große Tour. Dabei stoßen wir erneut auf das 45-sekündige Warm-Up - jene Zeitspanne, die der Hochleistungsradcomputer benötigt, um seinen Prozessor hochzufahren. Die Satellitensuche funktioniert jedoch sehr schnell, und auch alle anderen Aufgaben wie das Wechseln der Seiten, das Laden der Strecken sowie das Zoomen und Verschieben der detaillierten Karten gehen ruckzuck. Aber erst einmal alles der Reihe nach.

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Der ELEMNT ACE verfügt mit einem 3,8-Zoll-Display im Seitenverhältnis 2:3 nicht nur über den größten Screen aller bisherigen Fahrradcomputer, sondern bietet dank der entspiegelten TFT-Technologie und einer hohen Auflösung mit 16 Millionen Farben auch eine kristallklare Darstellung und hervorragende Lesbarkeit bei wechselnden Lichtverhältnissen - obendrein mit Touchscreen-Funktion.

Als erstes erscheint das brandneue "Ready-To-Ride"-Dashboard. Von hier aus lassen sich das Trainingsprofil, eine Route oder ein Workout auswählen sowie die Sensorverbindungen und deren Ladezustände kontrollieren.

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 Wahoo ELEMNT ACE 

Mehr als nur ein neuer Radcomputer.

Um eine mühelose Bedienung unter verschiedensten Bedingungen zu gewährleisten - selbst mit Handschuhen, die nicht für Touchscreens geeignet sind, oder bei Nässe - kombiniert der ELEMNT ACE erstmals die Vorteile der Touchscreen-Technologie mit sechs physischen Tasten.

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Das Benutzer-Interface des ELEMNT ACE ist schlank und intuitiv. Sogenannte "Quick Swipe Dashboards" und durchdachte Menüstrukturen minimieren die Eingabeschritte und vereinfachen die Navigation.
Der Touchscreen funktioniert ohne Handschuhe einwandfrei und auch noch mit dicken Winterhandschuhen ausreichend gut, wobei deren Schnitt und Berührungsempfindlichkeit dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Tasten funktionieren jedoch immer präzise und bieten ein gutes haptisches Feedback.

Erster Eindruck: Display und Bedienung

Der neue TFT-Bildschirm ist bei allen Lichtbedingungen hervorragend ablesbar und überzeugt durch seine hohe Auflösung und Farbvielfalt. Außerdem vereint der ELEMNT ACE beide Bedienwelten in einem Gerät: Bei Kälte oder Regen, wenn Handschuhe getragen werden oder der Fokus verstärkt auf der Straße liegt, sind physische Tasten unverzichtbar. Gleichzeitig erleichtert ein Touchscreen die Navigation und die präzise Anpassung der Einstellungen.

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Navigation

Die meisten Fahrradcomputer kommen weder in puncto Darstellung noch bei der Bedienungsqualität an moderne Smartphones und deren Navigations-Apps wie Google Maps oder Apple Maps heran. Mit dem ELEMNT ACE setzt Wahoo neue Maßstäbe und orientiert sich dabei zusätzlich an Auto-Navigationssystemen. So wurde die Routingfunktion um sprachgesteuerte Abbiegehinweise erweitert, um die Sicherheit zu erhöhen, da der Fokus jederzeit auf der Straße oder dem Trail bleiben kann. Allerdings funktioniert dies nur bedingt, da Radfahrer stärkerem Wind und lauteren Umweltgeräuschen ausgesetzt sind als Autofahrer.

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Für Nutzer, die sich weiterhin auf die Karte verlassen möchten, bietet der ELEMNT ACE auch ohne Sprachausgabe zahlreiche Vorteile: Der große Bildschirm mit seiner hohen Auflösung und den kontrastreichen Farben erleichtert die Orientierung. Neue, detaillierte Kartenebenen machen es einfacher, Sehenswürdigkeiten, verschiedene Oberflächenarten, Straßennamen, Höhenprofile und mehr zu visualisieren. Außerdem ermöglicht die vereinfachte Streckenverwaltung, Routen unkompliziert hinzuzufügen, zu verwalten oder zu teilen.

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Ein weiteres Highlight ist die verbesserte "Summit Freeride"-Funktion zur Erkennung von Anstiegen. Egal, ob eine Route geladen ist oder nicht - Summit Freeride gibt frühzeitig Hinweise auf bevorstehende Steigungen, damit Fahrer ihre Energie gezielt für die anspruchsvollsten Passagen einteilen können. Zusätzlich lassen sich die Anstiege vorab oder während der Fahrt analysieren. Fragen wie "Wie lange bis zum Gipfel?" oder "Kommt der steilste Abschnitt noch?" gehören damit der Vergangenheit an.

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Erster Eindruck: Navigation

Die hohe Auflösung und die detaillierten Darstellungen verleihen der Karte eine besondere Tiefe, sodass man sowohl die Route als auch die Umgebung besser erkennen kann. Außerdem sind die Richtungspfeile farblich markiert, geben Auskunft über Steigungen sowie Gefälle oder weisen auf ein Rerouting hin.

Von der Sprachausgabe wurde ich persönlich kein großer Fan, da sie bei vielen Abzweigungen mit der Zeit nervig wurde und es bei starkem Wind schwierig war, die Hinweise zu verstehen. Ihre Stärke liegt vermutlich eher auf ruhigen Strecken mit wenigen Abzweigungen oder im dichten Stadtverkehr, wenn man sich voll und ganz auf die Straße konzentrieren möchte. Wer den Lautsprecher nicht für Sprachansagen nutzt, hat dennoch einen praktischen Vorteil: Per Touchscreen-Druck simuliert der ELEMNT ACE das Geräusch einer klassischen Fahrradklingel.

Hingegen wurde die "Summit Freeride"-Funktion beim ELEMNT ACE optimal umgesetzt und ist sowohl für ambitionierte Radfahrer als auch für Anfänger interessant. Jeder möchte wissen, was als Nächstes kommt und wie lange es noch dauert. Die Anzeige spielt alle Stücke und kann entweder auf einem eigenen Screen mit zusätzlichen Datenfeldern oder auch als einzelne Grafik unterhalb der Navigationskarte angezeigt werden.

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ELEMNT ACE Wahoo Wind Dynamics (WWD)

Obwohl die Aerodynamik im Radsport eine entscheidende Rolle spielt, war bisher die Messung der Windeinflüsse auf teure, komplexe und proprietäre Geräte beschränkt. Der ELEMNT ACE ist der erste Radcomputer, der über einen solchen Drucksensor hinter einer Öffnung an der Vorderseite verfügt. Dieser ermöglicht es dem Radfahrer, die Auswirkungen des Luftwiderstands in Echtzeit zu messen. Mit spezifischen Datenfeldern erhält der Fahrer Einblicke in seinen Aero-Boost (wenn die Fahrgeschwindigkeit durch Rückenwind oder Windschatten begünstigt wird) und den AeroDrag (wenn die Fahrgeschwindigkeit durch Gegenwind beeinträchtigt wird).

Anhand dieser Messwerte kann die optimale Positionierung beim Windschattenfahren bestimmt und das Windgefühl des Fahrers quantifiziert werden. Auch verschiedene Sitzpositionen lassen sich damit messen. Am Ende der Fahrt liefert der ELEMNT ACE die sogenannten "Wahoo Wind Dynamics (WWD)"-Daten an die Wahoo-App zur detaillierten Analyse, um ein besseres Verständnis der Windgeschwindigkeit und ihrer Auswirkungen auf die Leistung zu gewinnen.

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Das neue Airspeed-Datenfeld kann zu jeder Trainingsseite hinzugefügt werden und erfasst die Luftgeschwindigkeit, die der Fahrer wahrnimmt. Per Hintergrundfarbe wird angezeigt, ob es sich um ein Gegenwind- oder Rückenwind-/Windschatten-Szenario handelt:

• Dunkelgrün: Starker Rückenwind oder guter Windschatten; wenn die Fahrgeschwindigkeit deutlich höher ist als die Airspeed.
• Hellgrün: Leichter Rückenwind oder mäßiger Windschatten; wenn die Fahrgeschwindigkeit etwas höher ist als die Airspeed.
• Blau: Neutrales Szenario ohne signifikante Windverhältnisse.
• Orange: Leichter Gegenwind; wenn die Fahrgeschwindigkeit etwas niedriger ist als die Airspeed.
• Rot: Starker Gegenwind; wenn die Fahrgeschwindigkeit deutlich niedriger ist als die Airspeed.

Erster Eindruck: Wahoo Wind Dynamics

Ich konnte mich mit dem "mobilen Windkanal" bisher noch nicht im Detail auseinandersetzen. Allerdings waren die angezeigten Airspeed-Werte stets plausibel, und ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere TT- oder Rennfahrer im Training davon profitieren kann.

Beispielsweise lässt sich der effektive Gegen- und Rückenwind evaluieren, und zu einem späteren Zeitpunkt sollte es in der Wahoo-App möglich sein, anhand der Leistungsdaten zu untersuchen, wie die Fahrposition und andere Faktoren die effektive Geschwindigkeit beeinflusst haben.

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Zwischenfazit mit Vorserien-Firmware

Wahoo ELEMNT ACE
Testdauer: 6 Gravel-Rides
+ Großes TFT-Display
+ Übersichtliche Menüführung
+ Touchscreen und Tasten
+ Hohe Batterielaufzeit
+ Navigation
+ Anstiegserkennung
+ Windsensor
+ Kostenlose Karten
o Hochwertiger Mount, aber nur für 31,8 mm Lenker
o Noch etwas buggy
o Turn x Turn Sprachausgabe
o Klobig und schwer
- Teuer
- Langes Warm-Up
- Keine Telefonfunktion
BB-Urteil: Ist er zu groß, ist deiner zu klein.


Wir konnten die Vorserie 14 Tage lang unter verschiedensten Witterungsbedingungen am Gravelbike testen. Der Wahoo ELEMNT ACE wurde dabei durch Nebel, einen starken Regenguss, Minusgrade und viel Matsch strapaziert. Bisher hat er sich wacker geschlagen und arbeitet einwandfrei, der Touchscreen ist noch nicht zerkratzt, die Knöpfe funktionieren präzise und die USB-C-Buchse ist trocken wie die Wüste Gobi. Trotzdem kam es einige Male zu Abstürzen, die ich ausschließlich auf die Karten- und Navigationsfunktion und ganz besonders auf die Rerouting-Berechnungen zurückführe. Nach zwei Software-Upgrades trat das Problem allerdings nicht mehr auf. Unbedingt erwähnenswert ist, dass die bis zum Systemcrash gespeicherten Fahrdaten nie verloren gingen, sondern nach dem Neustart automatisch rekonstruiert wurden.

Mein Zwischenfazit: Man bekommt definitiv etwas für sein Geld, doch die enorme Größe und das recht hohe Gewicht lassen sich natürlich vortrefflich kritisieren. Allerdings kaschiert das moderne Design die Abmessungen sehr gut. Am Lenker montiert wirkt der Radcomputer tatsächlich kleiner, als er ist, und beeindruckt in erster Linie mit seinem riesigen Display sowie der gestochen scharfen Daten- und Kartenansicht. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass dem Paket nur ein Standard-Lenkermount beiliegt, der heutzutage bei vielen Konfigurationen nicht passen wird. Je nach Lenker und persönlichen Vorlieben kann es in Einzelfällen derzeit sogar schwierig sein, überhaupt einen passenden Mount zu finden, der mit den Abmessungen und dem Gewicht des ELEMNT ACE kompatibel ist.

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Positiv empfand ich die hohe Akkuleistung, den schnellen Prozessor und das umfangreiche Kartenmaterial, stolz den hohen Kaufpreis, negativ hingegen die quälend langen 45 Sekunden zum Booten. Schade fand ich außerdem, dass man mit dem ELEMNT ACE noch nicht telefonieren kann, denn sonst könnte man das Handy zu Hause lassen und hätte den Gewichts-Penalty wieder wettgemacht.

Kauftipp - ja oder nein? Für eingefleischte Racer ist der Wahoo ELEMNT ACE vermutlich zu groß, aber für ambitionierte Rennradfahrer, Triathleten oder Zeitfahrer ist er ein heißer Tipp fürs Training - nicht zuletzt wegen der mächtigen Wahoo Wind Dynamics-Airspeed-Datenanalyse. Aber auch für Commuter, Tourenfahrer und Mountainbiker könnte ich mir Wahoos Newcomer wegen der erstklassigen Kartenansicht, der umfangreichen Navigationsfunktionen und der ausgezeichneten Bedienbarkeit sehr gut vorstellen.

Der Wahoo ELEMNT ACE ist ab sofort bestellbar. Die nächsten größeren Updates sind für Jänner 2025 geplant, darunter: Strava Live Segments und Livetrack, individuelle Benachrichtigungen, verbesserte GoPro-Steuerung, YouTube-Musiksteuerung, Synchronisierung geplanter Workouts, Teilen der Google & Apple Maps Position, farbige Hüllen in Blau, Rot und Schwarz sowie vieles mehr.

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Wir waren heute exakt 6 Stunden unterwegs, hatten alles an, waren permanent in der Kartenansicht und der Verbrauch war lange Zeit sehr überschaubar. 

 

Bis wir dann die eingestellte Route ignoriert haben und er uns zwei Stunden lange umrouten wollte. Da lief der Prozessor heiß. 

 

Resultat: 63 Prozent waren jetzt übrig. 

Man könnte natürlich noch ein wenig mit der Displayhelligkeit spielen, grundsätzlich find ich die Akkuleistung echt gut. 30 Stunden sind mit Karte nicht realistisch. 

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Geiles Teil aber ordentlicher Prügel. Einerseits sollts wurscht sein, aber andererseits schon oag, dass man mit diesem plus Halterung, einem großen Smartphone und vielleicht noch einem Varia hinten inzwischen das Gewicht einer kleineren gefüllten Trinkflasche an Elektronik mitschleppt. Und dann freu ma uns immer noch über 100g bei den Laufrädern.

Eher was für die langen Sachen und Radreisen, wobei da der Windsensor wohl irrelevant is. Die Aero-Fraktion hingegen wird sich weniger so an mächtigen Rechner montieren. Aber Willhaben-Reflexe könnt er schon auslösen.

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für mich ein sehr verwirrendes release. einerseits kann ich persönlich mit der größe nix anfangen, das ist aber eher beruflich geschuldet, ich brauch am radl nicht noch an fernseher auf den ich schauen kann, mir reicht garmin 5er/8er größe.

andererseits laut vielen reviews doch ein noch sehr unausgegorenes produkt obwohl als neues top-modell platziert, zumindest software-seitig, das wohl vieles von dem was versprochen wird nicht hält. aber hey, zum glück hab ich mit sowas abseits vom rad nix zu tun und gehe daher davon aus dass das heutzugate nicht standard ist *hust hust*

 

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Heute warens fast fünf Stunden (Betriebszeit), permanent mit der Karte und mit Smartphone-Bluetooth-Connection. Ohne Umrouten oder anderen Belastungen für den Prozessor: 75% Ladestand.

 

D.h. mit permanenter Kartenansicht und Display-Helligkeit auf Automatik würde ich dem ACE (Daumen mal Pi) 20 Stunden Betriebslaufzeit attestieren. Ohne Kartenansicht hält der Akku vermutlich länger, aber ich denke, den kauft man sich ja in Wahrheit wegen der Karte, oder?

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