Die Story:
Das große Rennradlwettfahren, alias der Friedensradmarathon Stadtschlaining. Oder ein Rennbericht der etwas anderen Art.
Mitwirkende:
Ceela und Hpower, sie sind die zwei flinken Serenos. Fünf (phasenweise auch mehr) unbekannte sehr nette Herren, in der Rolle der starken Männer. Ca. 80 weitere Statisten, sie sind aber für diese Geschichte mehr oder weniger unwichtig.
Der Schauplatz des Geschehens:
Die Berge und Straßen rund um die Burg Schlaining.
Am Vorabend des großen Rennradlwettfahrens:
Die zwei flinken Serenos sitzen in ihrer Burg in Markt Hartmannsdorf / Vulkanland Styria und halten Kriegsrat. Nach einer guten Flaschen vom roten Wein (Blauer Zweigelt Classic) aus dem Fernen Gols, steht die Herausforderung für den nächsten Tag fest. Sie wählen den mächtigsten und stärksten Gegner: Die Strecke Classic, 148 Km, 1841 Hm und burgenländischen Gegenwind. Dazu kurze knackige Rampen mit bis zu 16% Steilheit, sowie den langen Anstieg auf den Geschriebenstein (den Mount Everest der Burgenländer). Was die fünf starken Männer zu diesem Zeitpunkt machen ist bis heute unbekannt.
Der Morgen des großen Rennradlwettfahrens:
Es fällt schwerer Regen aufs Land und die Morgennebel lichten sich nur langsam. Die Regenpropheten der Hohen Warte, prophezeien bis zum Beginn der großen Show das Ende des Regens.
Noch 10 Minuten bis zum Start. Die zwei Serenos stehen direkt an der laut brüllenden Lautsprecherbox. Dann die Erlösung, Stromausfall, unheimliche Stille und Konzentration macht sich für 10 Minuten breit. In die Stille fällt ganz unverhofft der Startschuss. Die flinken Serenos, die fünf starken Männer und einige der Statisten legen sich mächtig in die Pedale und brausen Richtung Drumling los.
Die Serenos wühlen sich geschickt durch die kreuz und quer fahrenden Statisten (kommt von statisch, die haben sich auch bergab fast nicht bewegt). Manchmal greifen einige der Statisten auch ganz unvermutet und abrupt in die Bremsen. Rennkilometer 20 ist erreicht. Der Anstieg Redlschlag kurz nach der Provinz Stuben, stellt sich furchterregend vor den beiden Serenos und den fünf starken Männern auf.
Die fünf starken Männer zeigen sofort Ehrgeiz und Stärke und versuchen durch Flucht, den Serenos zu entkommen. Leider geht die Taktik der starken Männer auf und flugs sind sie außer Sichtweite. Nach ca. 30 Minuten liegt der steilste und schwierigste Anstieg hinter den tapferen Serenos. Von den starken Männern ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Die flinken Serenos spielen auf der Abfahrt Richtung Burg Lockenhaus ihre Stärke, die Schnelligkeit aus. Sie donnern auf ihren taiwanesischen Fuji Carbonrössern mit bis zu 75 Km/h Richtung Lockenhaus. Nach 15 Km Abfahrt, kurz vor Lockenhaus haben sie wieder zu den starken Männern aufgeschlossen. Diese kommentieren die Sache kurz mit einem „do schau her“. Es geht gemeinsam in den langen Anstieg auf den Geschriebenstein. Die beiden Serenos greifen zu einer alten Kriegslist. Hpower fährt voraus zur Labestation um sich mit Proviant und Wasser einzudecken. Ceela beschäftigt unterdessen die Männer, die nun nicht mehr ganz so stark sind. Auf dem Gipfel des Mount Geschriebenstein angekommen, versuchen es die beiden Serenos mit Flucht derweil sich die starken Männer laben. Im Höllentempo wird Richtung der Weinprovinz Rechnitz und weiter zum Eisenberg geritten. Unterdessen fahren sich die starken Männer die Lunge aus dem Brustkorb. Sie können trotz größter gemeinsamer Anstrengung, die flinken Serenos nicht einholen. Auf dem Anstieg zum Eisenberg sind die starken Männer plötzlich wieder da und versuchen sich sofort in Friedensgesprächen (is ja der Friedensradmarathon). Man gelobt sich Treue, Gemeinsamkeit und Anhänglichkeit bis ins Ziel. Keine Fluchtversuche mehr, die sind ja so was von hässlich und unproduktiv. Gemeinsam sind wir doch stärker und schneller. Hpower radelt unangefochten an der Spitze, Ceela folgt ihm wie ein Schatten. Manchmal sagt sie ganz leise, a bissi schneller würde gehen.
Mittlerweile ist nach vielen hügeligen Km die Provinz St. Michael im Burgenland erreicht. Die Serenos und die starken Männer kämpfen gerade mit dem nächsten mächtigen Gegner, dem mittelburgenländischen Gegenwind. Die starken Männer beteiligen jetzt, zumindest immer wieder für einige hundert Meter, an der Führungsarbeit. Das erste Mal kommt bei diesem heroischem Kampf von Ceela, a bissi langsama wäre jetzt ganz guat. Aber nur ganz wenig a bissi langsamer wir wollen doch im Ziel eine gute Zeit haben. Wir sammeln bis Stegersbach ca. 8 weitere starke Männer, die vom Wind schwach geworden sind, ein. Die starken Männer sind nun ca. 13 an der Zahl. Der Weg führt uns jetzt Richtung Unterwart. Auf dem kurzen aber knackigen Anstieg kurz nach Stegersbach vergessen die starken Männer all ihre Treueschwüre und versuchen sich abermals in der Flucht. Sie können trotz geballter Mannstärke bis Unterwart nur ca. 500 m Vorsprung heraus holen. Die mutigen Serenos machen sich sogleich mit ihrer Flinkheit und viel Kampfgeist auf die Verfolgung. Nach ca. 2 Km haben sie den Männerhaufen wieder eingeholt. Kommentar von der Männerschar, des gibt’s jo net, scho wieda de zwa. Wer jetzt glaubt die Moral der Serenos sei gebrochen, irrt. Die Serenos verstecken sich nicht hinter den breiten Schultern der starken Männer, sondern fahren an der Gruppe vorbei und machen an der Spitze sofort wieder Tempo. Serenos fahren an der Spitze nicht am Ende. Der Wind ist nur für kurze Zeit ihr Freund. Ab Großpetersdorf geht es die letzen 13 Km wieder gegen den Wind. Die Serenos versuchen die jetzt vielen starken Männer in die Führungsarbeit einzubinden, was teilweise auch gelingt. Bis Altschlaining wird taktiert, es kommt ja noch ein kleiner Schlussanstieg, da will Mann doch keine Schwäche zeigen. Auf den letzen Metern im Schlussanstieg gelingt den starken Männern dann doch noch die Flucht und alle sind im Ziel glücklich und zufrieden.
Die starken Männer weil sie die flinken Serenos (speziell die Serena) doch noch besiegen konnten.
Die Serenos weil sie ein tolles, unglaublich starkes und beherztes Rennen gefahren sind. Weil ihre gute Taktik voll aufgegangen ist. Weil Ceela das Rennradlwettfahren in der Damenklasse gewonnen hat und auf der sehr langen und schweren Strecke eine tolle Zeit gefahren ist.
Alle saßen danach noch friedlich vereint am Lagerfeuer, äääh im Festzelt und erzählen sich Heldentaten aus der Vergangenheit.
In drei Worten:
a klasse gschicht...