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Geschrieben

Der wegen Dopings gesperrte Radprofi Bernhard Kohl hat eine Rückkehr in den aktiven Sport nach verbüßter Strafe ausgeschlossen und am Montag auf einer Pressekonferenz in Wien seinen sofortigen Rücktritt erklärt.

 

Der 27-jährige Niederösterreicher, der als Dritter der Tour de France 2008 und Gewinner des Bergtrikots bei Nachkontrollen positiv auf das EPO-Derivat CERA getestet worden war, hatte im Oktober 2008 ein erstes Dopinggeständnis abgelegt. Er kooperiert seit Ende des Jahres mit den in der Doping-Affäre rund um seinen früheren Manager Stefan Matschiner ermittelnden Behörden.

 

"Doping wird oft zur Regel"

 

Kohl sagte, er sei an einer Weggabelung angekommen. Die eine Richtung bedeutete die Rückkehr in den Radsport und damit zurück zu den Lügen, die andere in ein Leben ohne Lügen. "Ohne Doping gibt es keine Chancengleichheit im internationalen Spitzenfeld. Ich will ein Doppelleben, das auf Lügen basiert, nicht weiterführen. Deshalb ist endgültig Schluss", erläuterte Kohl, der bereits mit 19 Jahren erstmals zu unerlaubten Mitteln griff, seinen Entschluss. "Ich habe freiwillig gedopt - in einem System, in dem du ohne Doping nicht gewinnen kannst." Der saubere Sportheld sei oft nur Fiktion. "Talent, Training und knallharte Disziplin reichen irgendwann nicht mehr. Doping wird dann oft zur Regel, der saubere Sport ist leider eine Ausnahme."

 

In Zukunft will sich Kohl der Doping-Prävention und Aufklärung widmen, Vorträge halten und Radcamps organisieren. Doch derzeit sieht er sich noch mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien gegen seine Person nach 22a Anti-Doping-Gesetz konfrontiert. Es besteht der Verdacht, dass er eine angekaufte Blutzentrifuge auch anderen zur Verfügung gestellt haben soll.

 

 

Quelle

 

 

 

Well, well...

Geschrieben
Wenn man dazu noch "Blut und Spiele" kennt (Youtube), kommt der Verdacht, dass nicht nur in Amerika und Russland die Verbände mehr wissen als sie zugeben und über viele Sportler die schützende Hand halten.

 

die Reportage gefällt mir echt ganz gut. da ist einiges kurioses dabei, vor allem was die amis und olympia angeht etc....

 

wer mal genügend zeit hat (sollte ja beim derzeitigen fernsehprogramm wohl jeder haben - und man kann ja auch nicht immer trainieren) sollte sich diese doku mal anschauen. :toll:

Geschrieben
die Reportage gefällt mir echt ganz gut. da ist einiges kurioses dabei, vor allem was die amis und olympia angeht etc....

 

wer mal genügend zeit hat (sollte ja beim derzeitigen fernsehprogramm wohl jeder haben - und man kann ja auch nicht immer trainieren) sollte sich diese doku mal anschauen. :toll:

 

kann jemand die links zu blut und spiele posten?

ich finde nur teil 1 und 2

 

thx

Geschrieben
wenn i den so im tv siag :k: - der is ma so dermassen unsympatisch

nur weil´s erm dawischt hobm - gibts kane sauberen sportler:s:

 

Er redet von Spitzensport und jenen die vorne mitfahren, nicht vergessen.

In der Szene wird er sich wohl besser auskennen als alle hier.

Ein Funken Wahrheit wird schon dran sein.

Er kehrt diesem System wenigstens jetzt den Rücken, andere Sünder kommen zurück und machen es wieder.

Geschrieben

Also den sein ganzes Leben is a einzige Lüge meiner Meinug nach und die nächsten wirds bald erwischen Is halt nur komisch das fast nur Radfahrer erwischt werden.

 

Mfg Tom

Geschrieben

Sie erwischen genug andere Sportler ah, nur is bei den meisten Sportarten die Lobby großer und so kommts halt nie ans Licht!

"Und dann verschwinden ein paar Akten und die Fotos von der Nackten und auf seinen Lippen eine leise Melodie.... Tango Korrupti..."

Geschrieben

Der Radsport ist in Österreich jetzt ziemlich kaputt.

Klar gibt es viele Hobbysportler, aber Spitzenfahrer wird es wohl so schnell nicht mehr geben.

Der Typ von Mensch, der alles für den Sport opfert um wirklich Weltklasse zu werden, weiß, dass er in Österreich als Radfahrer keine Chance hat.

Denn: Ohne Doping geht's nicht - mit Doping in Österreich auch nicht.

Nicht, dass ich Doping gut finde, aber in anderen Ländern wird's eher toleriert und damit herrscht keine Chancengleichheit.

 

Wenn ich mir die Körper der Schifahrer anschaue oder den Tempozuwachs im Fussball, noch dazu bei viel stärkerer Konkurrenz ("Fast jeder spielt Fussball"), dann geht's dort auch nicht sauber zu.

 

Da 'das Volk' aber sportliche Erfolge will und sich damit stark identifiziert (letztes Jahr hatten wir im Juli lauter Radexperten und große Euphorie - nur wegen eines einzigen guten Fahrers), hat auch die Politik großes Interesse an Spitzenleistungen.

 

So wird man in Ö eben die 'wichtigen' Sportarten decken, zumal es dort um viel viel mehr Geld geht - was ja auch ganz andere Möglichkeiten eröffnet :sm:

Gast User#240828
Geschrieben
Der Radsport ist in Österreich jetzt ziemlich kaputt.

Klar gibt es viele Hobbysportler, aber Spitzenfahrer wird es wohl so schnell nicht mehr geben.

Der Typ von Mensch, der alles für den Sport opfert um wirklich Weltklasse zu werden, weiß, dass er in Österreich als Radfahrer keine Chance hat.

Denn: Ohne Doping geht's nicht - mit Doping in Österreich auch nicht.

Nicht, dass ich Doping gut finde, aber in anderen Ländern wird's eher toleriert und damit herrscht keine Chancengleichheit.

 

Wenn ich mir die Körper der Schifahrer anschaue oder den Tempozuwachs im Fussball, noch dazu bei viel stärkerer Konkurrenz ("Fast jeder spielt Fussball"), dann geht's dort auch nicht sauber zu.

 

Da 'das Volk' aber sportliche Erfolge will und sich damit stark identifiziert (letztes Jahr hatten wir im Juli lauter Radexperten und große Euphorie - nur wegen eines einzigen guten Fahrers), hat auch die Politik großes Interesse an Spitzenleistungen.

 

So wird man in Ö eben die 'wichtigen' Sportarten decken, zumal es dort um viel viel mehr Geld geht - was ja auch ganz andere Möglichkeiten eröffnet :sm:

 

das ist eine (selten gefundene) meinung, die man genauso stehen lassen kann - weil sie der wahrheit unangenehm nahe kommt.

Geschrieben
Der Radsport ist in Österreich jetzt ziemlich kaputt.

Klar gibt es viele Hobbysportler, aber Spitzenfahrer wird es wohl so schnell nicht mehr geben.

Der Typ von Mensch, der alles für den Sport opfert um wirklich Weltklasse zu werden, weiß, dass er in Österreich als Radfahrer keine Chance hat.

Denn: Ohne Doping geht's nicht - mit Doping in Österreich auch nicht.

Nicht, dass ich Doping gut finde, aber in anderen Ländern wird's eher toleriert und damit herrscht keine Chancengleichheit.

 

Wenn ich mir die Körper der Schifahrer anschaue oder den Tempozuwachs im Fussball, noch dazu bei viel stärkerer Konkurrenz ("Fast jeder spielt Fussball"), dann geht's dort auch nicht sauber zu.

 

Da 'das Volk' aber sportliche Erfolge will und sich damit stark identifiziert (letztes Jahr hatten wir im Juli lauter Radexperten und große Euphorie - nur wegen eines einzigen guten Fahrers), hat auch die Politik großes Interesse an Spitzenleistungen.

 

So wird man in Ö eben die 'wichtigen' Sportarten decken, zumal es dort um viel viel mehr Geld geht - was ja auch ganz andere Möglichkeiten eröffnet :sm:

 

:klatsch::toll:

 

An dieser Stelle mal wieder der Verweis zu "Blut und Spiele" auf Youtube, lohnt sich wirklich.

 

ad Fußball: Natürlich wird im Fußball auch gedopt was das Zeug hält (Real, Barca waren ja auch bei Fuentes, bei Juve weiß man gings auch nicht astrein zu ...). Nur würd ich unsere Kicker generell davon freisprechen.:D

 

ad Chancengleichheit: Wenn ich mich recht erinner hat das sogar da Berni gestern beim Beckmann gesagt: Solange nur die österreicher streng bei den Kontrollen sind wird sich nichts ändern, außer dass es im zu kleinen Land für gutes Doping keine Spitzensportler im Sinne von Weltklasse gibt.

 

Die Idee, dass bereits bei den jugendlichen verstärkt kontrolliert werden sollte (speziell in den gefährdeten Sportarten) find ich toll, jeodch wird wieder an der Durchführung scheitern. Denn die jungen haben sicherlich noch nicht die Kohle und die Kontakte um an jene Ware heranzukommen, die nicht nachweisbar ist.

Geschrieben

Die nervenden Doper

Warum Kohl gedopt hat, liegt auf der Hand. Er hatte gar nichts zu verlieren und sehr viel zu gewinnen. - Von Fritz Neumann

 

Bernhard Kohl hat viel erlebt. Dritter Platz und Bergtrikot bei der Tour de France, radeln mit dem Landeshauptmann in Niederösterreich, Ehrung mit dem Goldenen Rathausmann in Wien, positive Dopingtests, tränenreiches Geständnis, polizeiliche Einvernahmen, lange Sperre. Nicht übel für einen mittlerweile 27-jährigen gelernten Rauchfangkehrer aus Wolkersdorf. Warum Kohl gedopt hat, liegt auf der Hand. Er hatte gar nichts zu verlieren und sehr viel zu gewinnen. Ein Millionenvertrag war schon unterschrieben, Rauchfang kehren kann er immer noch - wenn sich nicht so oder so einträglichere Geschäfte auftun.

 

Kohls Geschichte ähnelt jener der Triathletin Lisa Hütthaler. Diese war weniger erfolgreich, aber genauso gedopt und tränenreich geständig, und dann gab's da noch die versuchte Bestechung einer Dopinglabor-Mitarbeiterin. Nach Hütthaler trat nun auch Kohl öffentlichkeitswirksam zurück, als wäre er nicht schon gesperrt. Wie Hütthaler schließt er ein Comeback aus. Mit einem "System, in dem du ohne Doping nicht gewinnen kannst", will er nichts mehr zu tun haben, stattdessen Vorträge halten, sich der Doping-Prävention und -Aufklärung widmen, Radcamps organisieren.

 

Da lachen, mit Verlaub, die Hühner. Welche Eltern würden ausgerechnet ihm und also dem System, in dem du ohne Doping nicht gewinnen kannst, ihre Kinder ausliefern? Dann bitte lieber doch irgendwann ein Comeback mit großem Tamtam! Der Rücktritt vom Rücktritt wäre zwar wieder nervend, aber vergleichsweise ein Kavaliersdelikt. (Fritz Neumann, DER STANDARD Printausgabe, 26.5.2009)

Geschrieben
Der Radsport ist in Österreich jetzt ziemlich kaputt.

Klar gibt es viele Hobbysportler, aber Spitzenfahrer wird es wohl so schnell nicht mehr geben.

Der Typ von Mensch, der alles für den Sport opfert um wirklich Weltklasse zu werden, weiß, dass er in Österreich als Radfahrer keine Chance hat.

Denn: Ohne Doping geht's nicht - mit Doping in Österreich auch nicht.

Nicht, dass ich Doping gut finde, aber in anderen Ländern wird's eher toleriert und damit herrscht keine Chancengleichheit.

 

Wenn ich mir die Körper der Schifahrer anschaue oder den Tempozuwachs im Fussball, noch dazu bei viel stärkerer Konkurrenz ("Fast jeder spielt Fussball"), dann geht's dort auch nicht sauber zu.

 

Da 'das Volk' aber sportliche Erfolge will und sich damit stark identifiziert (letztes Jahr hatten wir im Juli lauter Radexperten und große Euphorie - nur wegen eines einzigen guten Fahrers), hat auch die Politik großes Interesse an Spitzenleistungen.

 

So wird man in Ö eben die 'wichtigen' Sportarten decken, zumal es dort um viel viel mehr Geld geht - was ja auch ganz andere Möglichkeiten eröffnet :sm:

 

:toll: Genau so is as !!! :toll:

 

bonovox :sm:

Geschrieben
Nicht, dass ich Doping gut finde, aber in anderen Ländern wird's eher toleriert und damit herrscht keine Chancengleichheit.

In diesem Punkt muss ich widersprechen und gehe sogar so weit zu sagen, dass es vermutlich nur wenige Länder gibt, in denen Doping derart strukturiert abläuft bzw. abgelaufen ist wie in Österreich.

 

Spitzenleistungen aus Österreich in allen einschlägigen Sportarten in den letzten 15 Jahren, die es in dieser Dichte zuvor nie gegeben hat, untermauern diese Vermutung.

Geschrieben
Die nervenden Doper

Warum Kohl gedopt hat, liegt auf der Hand. Er hatte gar nichts zu verlieren und sehr viel zu gewinnen. - Von Fritz Neumann

 

Bernhard Kohl hat viel erlebt. Dritter Platz und Bergtrikot bei der Tour de France, radeln mit dem Landeshauptmann in Niederösterreich, Ehrung mit dem Goldenen Rathausmann in Wien, positive Dopingtests, tränenreiches Geständnis, polizeiliche Einvernahmen, lange Sperre. Nicht übel für einen mittlerweile 27-jährigen gelernten Rauchfangkehrer aus Wolkersdorf. Warum Kohl gedopt hat, liegt auf der Hand. Er hatte gar nichts zu verlieren und sehr viel zu gewinnen. Ein Millionenvertrag war schon unterschrieben, Rauchfang kehren kann er immer noch - wenn sich nicht so oder so einträglichere Geschäfte auftun.

 

Kohls Geschichte ähnelt jener der Triathletin Lisa Hütthaler. Diese war weniger erfolgreich, aber genauso gedopt und tränenreich geständig, und dann gab's da noch die versuchte Bestechung einer Dopinglabor-Mitarbeiterin. Nach Hütthaler trat nun auch Kohl öffentlichkeitswirksam zurück, als wäre er nicht schon gesperrt. Wie Hütthaler schließt er ein Comeback aus. Mit einem "System, in dem du ohne Doping nicht gewinnen kannst", will er nichts mehr zu tun haben, stattdessen Vorträge halten, sich der Doping-Prävention und -Aufklärung widmen, Radcamps organisieren.

 

Da lachen, mit Verlaub, die Hühner. Welche Eltern würden ausgerechnet ihm und also dem System, in dem du ohne Doping nicht gewinnen kannst, ihre Kinder ausliefern? Dann bitte lieber doch irgendwann ein Comeback mit großem Tamtam! Der Rücktritt vom Rücktritt wäre zwar wieder nervend, aber vergleichsweise ein Kavaliersdelikt. (Fritz Neumann, DER STANDARD Printausgabe, 26.5.2009)

 

Stimme vor allem mit dem 2. Teil 100%ig überein!!

Gut analysiert!!!:toll:

mfG Chricke

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