Bildbericht Pumptrack Stattegg Opening

Zehn Jahre hat’s gedauert von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung, aber gut Ding braucht eben Weile. Und nun ist er fertig, der von Gemeinde und Bikeclub gemeinsam errichtete Pumptrack Stattegg in der Höllbach Arena.
Mit einem Fun-Bewerb, Musik, Speis’ und Trank sowie einer Tombola wurde die neue Grazer Sportanlage am 30.9. der Bevölkerung übergeben. Eine schöne Gelegenheit für Bikeboard.at, eine der treibendsten Kräfte hinter dem Projekt, Vereinsobmann Jürgen Pail, vors Mikrofon zu bitten.

BB: Könntest du unseren Lesern kurz einige Zahlen und Fakten rund um den Pumptrack nennen – Größe, Kosten, et cetera?
JP: Die Anlage ist rund 3.000 m² groß und, wie man sieht, knapp ein Drittel davon aus Asphalt. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf ca. 240.000 Euro, wobei die Gemeinde Stattegg 150.000 davon übernommen hat. Der Bikeclub beteiligt sich mit 90.000 Euro. Realisiert wurde eine Jumpline mit drei größeren Tables sowie ein Pumptrack im engeren Sinne, also eine Wellenbahn mit je zwei Steilkurven links- und rechtsherum sowie weiteren Schleifen, Tables und Varianten. Weiters erwähnenswert ist, dass der Rückbau der alten Eichbergstraße entlang des Höllbachs die Flächenversiegelung durch den Pumptrack vollständig neutralisiert.

BB: In den letzten Jahren schießen Pumptracks allerorten förmlich aus dem Boden. Wie kommt’s, dass ausgerechnet das MTB-Zentrum Graz-Stattegg so lange auf eine solche Sportstätte warten musste?
JP: Genau genommen bestätigt der lange Vorlauf ja nur unsere Rolle als Vorreiter, der seiner Zeit manchmal voraus ist (grinst). Und durch die lange Entwicklungszeit konnten alle Erfahrungen im Pumptrackbau, die andere zuletzt gemacht haben, einfließen. Jedenfalls gab es einen vorbildlichen Bürgerbeteiligungsprozess, an dem sich neben zahlreichen Erwachsenen auch viele Stattegger Kinder beteiligt haben. Und ganz oben auf deren Wunschliste stand ein Pumptrack. Die Gemeinde Stattegg und der Bikeclub haben diesen Auftrag angenommen und nun in einer gemeinsamen Kraftanstrengung und mit der tatkräftigen Hilfe auch unserer Jugend umgesetzt.

BB: Gibt’s für Vereinsfremde zu Finanzierungszwecken eine Benützungsgebühr?
JP: Nein, die Benützung des Pumptracks ist für alle gratis. Aber wir freuen uns sehr, wenn uns jemand mit Spenden in Geldwert unterstützen möchte. Und auch der Reinerlös der Eröffnungsfeier fließt natürlich in dieses Projekt.

BB: Wer dich kennt, ahnt, dass du bereits Pläne in diese Richtung schmiedest. Also: Ist die Bewerbung für die Ausrichtung der nächstmöglichen UCI Pumptrack Weltmeisterschaften schon abgesandt?
JP: (lacht) Wenn wir ein wirkliches Herzensprojekt haben, dann ist es die Rückkehr der von uns erfundenen UEC MTB Jugend EM. Die erwachsene, mittlerweile jährlich größte UEC EM sollte an die Stätte ihrer Geburt zurückkehren! Das wird dann spruchreif, wenn das Bauprojekt „Sport- und Gesundheitszentrum“ fertig ist. Das wird 2025/2026 so weit sein, vielleicht sind dann Einrichtungen eines MTB Bundesleistungszentrums auch mit dabei. (Psst, aber nicht weitersagen!) Wie man sieht, gehen uns Ideen, Kraft und Motivation sicher nicht aus.

Um 17:00 Uhr folgte sodann die feierliche Eröffnung, im Rahmen welcher Polit-Prominenz und Projektunterstützer den Pumptrack in der Höllbach Arena offiziell der Bevölkerung übergaben.
Die anschließende Pump4Fun-Siegerehrung am Statteger Dorfplatz läutet den ausgelassenen Teil des Eröffnungsfestes ein. Bei Musik, Speis' und Trank und einer Tombola mit tollen Preisen wurde gefeiert, bis der Asphalt der nigelnagelneuen Wellenbahn (im Sonnenuntergang) glühte - und weit darüber hinaus ...