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Samarathon MTB Desert Race 2019

Samarathon MTB Desert Race 2019

22.12.18 14:03 29.048Text: PM, NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Samarathon & Marc Gasch
Team Law & Chaos bei der fünften Ausgabe des Wüsten-Etappenrennens in Israel. NoPain und NoFear berichteten live von ihrem viertägigen MTB-Abenteuer.22.12.18 14:03 29.336

Samarathon MTB Desert Race 2019

22.12.18 14:03 29.33629 Kommentare PM, NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Samarathon & Marc Gasch
Team Law & Chaos bei der fünften Ausgabe des Wüsten-Etappenrennens in Israel. NoPain und NoFear berichteten live von ihrem viertägigen MTB-Abenteuer.22.12.18 14:03 29.336

Der eine unfit, der andere schlecht vorbereitet, und beide miteinander schon lange nicht mehr am Mountainbike gesessen: Ideale Voraussetzungen für ein viertägiges Etappenrennen durch die Wüste, bei dem dank einstreifbarer UCI-Weltranglistenpunkte das Tempo ganz sicher nie gemächlich ist. Aber wenn die Aussicht auf Kurzarm-Jersey und Sonnencreme im Winter doch so verlockend war!

Wie dem auch sei: Vom 13. bis 16. Februar waren NoPain und NoFear mittendrin statt nur dabei und Bikeboard.at verfolgte das Duo - fast - live. Noch unmittelbarer waren da nur Instagram-Follower dran, die mehrmals täglich Updates direkt von unseren Athleten erhielten.

About Samarathon 2019

  • Samarathon MTB Desert Race 2019

Samarathon 2019

In seiner fünften Ausgabe kehrte das Wüsten-Etappenrennen in die Wildnis des Negev und in die südliche Arava-Wüste zurück. Wie gehabt wurde das MTB-Abenteuer Samarathon im Zweierteam in Angriff genommen und führte über uralte Kamelpfade, die Singletrails der Israel Bike Trails und zum fantastischen Reiterdorf im Timna Park. Neu für 2019: Der Samarathon war im UCI-Kalender gelistet und die Top-Marathon-FahrerInnen der Kategorien Herren und Damen kämpften um Preisgeld sowie um UCI-Punkte für die Weltrangliste. Außerdem wurde der Event auf 4 Renntage, einen Prolog plus drei vollständige Etappen, ausgeweitet.

Insgesamt standen mehr als 230 abwechslungsreiche Kilometer weitab der Zivilisation auf dem Programm, davon mehr als 40% Singletrail-Anteil. Das Starterpaket inkludierte drei Nächtigungen, Verpflegung, Bike Service, das Race Jersey und ein Goodie-Bag. Genächtigt wurde in einem Reiterdorf und einer Vielzahl anderer Unterkünfte - vom BYO-Zelt (umgerechnet € 512,- pro Starter), übers Beduinen-Zelt (€ 550,- pro Starter), 4-Bett-Zimmer (€ 643,- pro Starter), Doppel-Zimmer (€ 760,- pro Starter), 2er-Camper (€ 690,- pro Starter), bis hin zum Privat-Caravan (€ 792,- pro Starter).

Um die begehrten Finisher-Medaillen zu erhalten, mussten die Teams alle Kurse vom Beginn des Prologs bis zum Ende der 3. Etappe innerhalb der täglichen Zeitlimits absolvieren.

Infos und Anmeldung unter Samarathon.co.il

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Strecke

Prolog - Mittwoch 13.2.2019
Kriterium in der Region von Mitzpe Ramon
21 km, 300 hm

Stage 1 - Donnerstag 14.2.2019
Yotvata nach Neot Smadar
76 km, 1.360 hm

Stage 2 - Freitag 15.2.2019
Neot Smadar nach Timna Park
86 km, 1.140 hm

Stage 3 - Samstag 16.2.2019
Circular nach Timna Park
tbd 52 km, 700 hm

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Kategorien

Damen
Mixed
Herren (< 39 Jahre)*
Masters (40+)*
Grand Masters (50+)*
* Ausschlaggebend ist das Alter des jüngeren Teammembers.

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Tag 1 - Prolog, 21 km

Die Wüste hieß die 350 Teilnehmer, darunter 30 Ausländer, des diesjährigen Samarathon mit perfektem Wetter und einem kurzen, aber intensiven Auftakt willkommen. Team Law&Chaos rollte das Feld zuerst von hinten auf, zahlte jedoch alsbald Lehrgeld.

Ein 21 Kilometer langer Prolog eröffnete die 5. Auflage des israelischen MTB-Etappenrennens quer durch die Wüste(n). Entscheidend für die Startaufstellung des nächsten Tages, drückten die im Minutenabstand losgelassenen Zweierteams von Anfang an ordentlich aufs Tempo. Über natürliche und gebaute Singletrails sowie Kamelpfade mit unterschiedlichem Anspruch ging es vom Kibbutz Ketura hinauf zu den Shayarot Klippen mit Blick übers Arava Tal und wieder retour.

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Auch NoPain und NoFear standen nach einer kurzweiligen Sightseeing-Tour durch einen Krater, der keiner ist und diverse Kibbutzim (geschlossene Wirtschaftsgemeinschaften) am 13. Februar schlussendlich im Kibbutz Ketura am Start ihres 4-tägigen Offroad-Abenteuers.

Bis in die Haarspitzen motiviert und die Reifen auf Maximaldruck gebracht, um Durchschlägen vorzubeugen, fiel exakt um 12:56 Uhr der Startschuss ihres individuellen Prologs. Dass die beiden UCI-gelisteten Athleten als australischer Geheimtipp und zugleich als Letzte ins Rennen gingen, war ein Missverständnis. Immerhin kam aber so kein Druck von hinten auf und unsere Bikeboard-Vertreter konnten in Ruhe das Feld von hinten aufräumen.
So getan bis zu Kilometer zwei, als der Grip von NoPains Vorderrades versagte und er in einer Haarnadel hart zu Boden ging. Learning Number One: 2 Bar rollen schnell, sind aber zuviel. Nachdem der Sand vom Trikot geklopft und kleinere Steinchen aus dem Fleisch gezogen waren, die Entwarnung: Die Hüfte hält, die Reise kann weiter gehen - mit 1,5 Bar.

Die restlichen 18 Kilometer waren geprägt von 300 Höhenmetern über Kamelpfade und künstlich angelegte Singletrails bei etwa 25 Grad im Schatten. Einzige Begleiter waren die hochstehende Wüstensonne und der Besenwagen in Form eines e-Bikes. Also doch etwas Druck von hinten...

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Video-Zusammenfassung Tag 1 (Prolog)

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Tag 2 - 76 km/1.360 Hm

Exakt 5:19:33 Stunden, also lediglich ein Äutzerl länger als die Tagessieger Soren Nissen (LUX) und Cory Wallace (CAN), waren unsere Athleten auf der ersten "echten" Etappe des Samarathon 2019 unterwegs. Damit führten sie am Ende das letzte Drittel der Masters-Kategorie an (23. von 32). Ihr Tag begann früh - und wurde turbulent ...

Sand, Sonne, Steine, Staub und Schweiß - so ließ sich der zweite Tag in groben Zügen zusammenfassen. Bevor es allerdings auf den Trails von Kibbutz Ketura über 76 Kilometer und 1.360 Höhenmeter nach Neot Semadar ans Eingemachte ging, galt es, zahlreiche logistische Hürden zu managen: der Marsch zu Hunderten aufs WC, das kollektive Frühstück um 5 Uhr, das Besteigen des Shuttle-Busses und das Aufsuchen des Startsektors um 7 Uhr.
Warum das alles schon so überaus zeitig stattzufinden hatte, wurde unseren Athleten spätestens in der zweiten Rennstunde klar, als bei brütender Hitze fünfhundert steilste Höhenmeter am Stück zu bewältigen waren und sich die Morgensonne von ihrer stärksten Seite zeigte. Auf Durchkommen programmiert und mittlerweile nur mehr mit 1,3 Bar unterwegs, erkletterten NoFear und NoPain gemeinsam und im vereinbarten Tempo einen Mini-Gipfel der Shayarot-Klippen nach dem anderen und ließen auch auf den unzähligen Singletrails bergab stets größte Vernunft walten.

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 Ich brauch nix. 

Sprach NoPain, an der für NoFear erlösenden Labestation nach 39 km vorbeifahrend ...
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Vernunft war auch entlang der jordanischen Grenze gefordert. Nicht nur, dass deren Handy-Provider gar 15 Euro pro Megabyte Datenroaming verrechnet hätten, wäre den Teilnehmern auch das Abkürzen oder falsche Abbiegen im freigeräumten und mit "Danger Mines"-Schildern gespickten Landminen-Korridor besonders teuer zu stehen gekommen.

NoFear und NoPain störte das nicht, denn sie ließen sich maximal von der unsagbar schönen, zerklüfteten und weitläufigen Landschaft des Aravatals beeindrucken. Auf ihrem unaufhaltsamen Weg in Richtung Ziel trotzten sie den tiefsten Sanddünen, herzzerreißenden Windböen, wirklich gemeinen Tragepassagen und last, but not least, sogar einem kräftigen Sandsturm.
Das hochverdiente "Finisher Bier" gab es aber trotzdem nicht, weil eine Windböe NoPain in einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit beide Bierbons entriss, worauf diese auf Nimmerwiedersehen in der Negev verschwanden ...

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  • Instagram-Story. Aber glaubt uns:Instagram-Story. Aber glaubt uns:Instagram-Story. Aber glaubt uns:
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Video-Zusammenfassung Tag 2 (Etappe #1)

 Und? 

Nachdem Martin bei Highspeed vom tiefen Schotter abgebremst und nach links versetzt wurde, Klaus nach rechts auswich, worauf ihm das Vorderrad wegrutschte, er hart zu Boden ging und gestikulierte, dass es ihm gut ginge

 Ja eh - und dem Bike? 

NoPains Antwort auf NoFears Gesten
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Tag 3 - 86 km/1.140 Hm

Und täglich grüßt das Murmeltier - nicht nur, was die Siegerpaarung Nissen/Wallace betrifft. Vor der längsten Etappe über 86 Kilometer und 1.140 Höhenmeter musste das gleiche Prozedere bewältigt werden wie am Tag zuvor. Nur, dass sich zu den müden Knochen, einem flauen Magen und dem schon etwas angeschlagenen Sitzfleisch gleich mehrere neue S-Attribute gesellten: Sturm, Sturz, Scheißerei, Saukälte (!), der Sprung und seine Folgen. Und trotzdem machten unsere Burschen mit einer Fahrzeit von 5:53:14 Boden gut ...

Am Morgen versprühte die Negev mit einem Sandsturm und Temperaturen unter 10 Grad nur wenig sommerliches Flair und alles ließ auf einen "Fiandre"-Tag schließen. Nachdem aber unser Bikeboard-Team den rollenden Start und die ersten Singletracks ohne Überholmöglichkeit souverän hinter sich gebracht hatte, zeigte sich immer mehr die Sonne, bis kurz-kurz wieder auf der Tagesordnung stand.
Was allerdings blieb, waren der Sturm sowie NoPains Blähungen, die mittlerweile im Minutentakt seinen Partner und das jeweilige Grupetto auf sich aufmerksam machten.

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 Wild weather dominated the third day of the competition 

Aus der offiziellen Pressemeldung zur zweiten Marathon-Etappe
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Nach einer wahren Windschattenschlacht - solo, außer NoFear wollte niemand mitfahren - über die breiten Schotterpisten und kleineren Erhebungen eines stetig ansteigenden Flussbetts wartete schließlich bei starkem Gegenwind ein 20 Kilometer langer Singletrail-Uphill auf eine der beeindruckenden Hochebenen Israels, namentlich Har Berech. Belohnt wurde das zermürbende Unterfangen mit Extrapreisen für die drei schnellsten Frauen und Männer (Queen/King of the Mountain Sonderwertung), sowie einem wahren Switchback-Inferno und einer ebenso langen Rückfahrt inmitten eines Canyons für alle.

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Video-Zusammenfassung Tag 3 (Etappe #2)

 Jetzt lass' ma uns aber nimma überholen 

Sprach NoPain zu NoFear, 5 km vor dem Ziel
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 Eigentlich fahren wir hier ja ein Rennen. 

Klaus wollte kurz plaudern, Martin schloss daraus, dass sein Puls zu niedrig wäre

Entgegen der vorab definierten Marschroute entwickelte sich auf den letzten Kilometern eine immer brutaler werdende Positionsschlacht mit drei weiteren Teams, die unter anderem in einem Sturz NoFears im tiefen Sand resultierte.
Keine Zeit zum Wehklagen: Team eins wurde mit einer aggressiven Windkanten-Strategie angebracht, Team zwei konnte während einer riskanten Sandbettumfahrung samt Highspeed-Sprung über eine mindestens ein Meter hohe Kante (ok, NoFear spricht von 40 cm, vermutlich irgendwo dazwischen ... oder vielleicht waren es doch nur 40 cm?) ausgeschaltet werden; das dritte Team verendete hinter Law & Order im Treibsand.
Voilà: 21. Platz von nur mehr 28 im Rennen befindlichen Masters-Teams!

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 Morgen ist die Etappe eh nur kurz. 

NoPain auf NoFears Hinweis, dass sein Puls jetzt etwas hoch sei
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Tag 4 - km/Hm unbekannt ???

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Es ist vollbracht. Das ist aber auch schon alles, was wir wissen. Die Ergebnisliste des dritten Marathon-Tages weist unsere Athleten als erfolgreiche Finisher aus, mehr noch: Mit Rang 17 binnen 3:17:06 auf der letzten Etappe dürfte Team Law&Chaos sogar noch einmal richtig Gas gegeben und sich im Gesamtklassement nach vorne gearbeitet haben.
Über nähere Details schweigt sich eben dieses Dokument jedoch aus. Es ist leer. Leer wie unsere Mailboxen, leer wie unsere SMS-Eingänge. Leer wie die Instagram-Story - abgesehen vom auch hier zu sehenden Eintrag.

NoPain und NoFear haben ihre Aufgabe also bravourös gemeistert. Jetzt sind sie, so der ursprüngliche Reiseplan, in Tel Aviv. Ob im dortigen Party-Viertel verschollen, bei der El Al-Befragung hängengeblieben oder doch vom Mossad hops genommen, wird sich weisen ... oder auch nicht.

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Tag 4 - 52 km/ca. 700 Hm

Am Ende wurde doch noch alles gut ... Cory Wallace (CAN) und Soren Nissen (LUX) machten in einer Gesamtfahrzeit von 9:59:51 den Sack zu, Naama Noyman und Gali Weiberg holten die Damen-Wertung (13:18:35) nach Israel, detto Ilan Edelson und Deborah Ohayon (Mixed-Kategorie), Gil Kashi und Ronen Shirizly (Grand Masters) sowie Lior Zach Mahor und Lior Zehavi (Masters). Und unsere beiden Helden? Gaben alles, redeten sich das untereinander auch richtig gut und rechtzeitig aus, und finishten schließlich nach 15:50:59 Fahrzeit als 22. der Masters-Kategorie bzw. 58. Overall.

Der vierte und letzte Tag brachte Veränderung. Nicht nur, dass sich Start und Ziel im Timna Freizeitpark befanden, in welchem wir nächtigten, deshalb keinen Shuttlebus benötigten und eine Stunde länger schlafen konnten. Nein, wir führten Großes im Schilde und wollten uns ein wenig aus unserer Komfortzone wagen. So zirka zehn Pulsschläge mehr als in den vorangegangenen Tagen wollten wir investiert wissen, trotz müder Beine und gequältem Darm.

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„Don‘t you race today?“ fragte uns der französische Mixed-Teamfahrer aufgeregt, als er uns in seinem Leader-Jersey und mit Gels zwischen den Zähnen auf seinem Rad entgegen kam - wir hingegen aber gerade erst aus dem Frühstücksraum im Jogginganzug stolperten. Auf unser „Why?“ erwiderte er nur ein unverständliches „Because the race starts in fifteen minuuutes!“ und entschwand hektisch in Richtung des ersten Sektors.
Gänzlich unrecht hatte er nicht: Fünfzehn Minuten für Umziehen, die Spielerei mit dem Brustgurt, Flaschen, Trinkrucksack und Trikottaschen füllen, Brille putzen, Pinkeln, das Rad im Garagenzelt suchen, die Reifen aufpumpen, die Kette schmieren und den eigenen Sektor betreten klang tatsächlich etwas ambitioniert. Jedoch spielte uns das Schicksal zumindest in einem Punkt in die Hände: Die Bikes waren rasch gefunden, denn es waren die letzten beiden, die noch übrig waren. 

Kaum schlüpfte meine zweite Hand in die überaus bequemen Handschuhe, die uns dankenswerterweise von der Firma Sportful zur Verfügung gestellt worden waren, fiel der Startschuss. „What a fucking perfect timing!“ musste sich der Franzose gedacht haben.

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 Manchmal muss man investieren. 

Taktische Vorab-Besprechung, NoPain zu NoFear

Den folgenden 17 Kilometer langen Loop durch den Timna Park absolvierten wir wieder einmal ohne Sturz oder Panne und bezogen beim Einstieg in den fantastischen 35 km langen Singletrail, der wenig bis keine Überholmöglichkeiten bieten würde, eine sehr aussichtsreiche Position am Ende des zweiten Drittel des Feldes.

 Manchmal muss man etwas mehr investieren. 

Offenbar hat NoFear die Taktik nicht gleich verstanden
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Video-Zusammenfassung Tag 4 (Etappe #3)

 Wenn auf einen kurzen Anstieg ein Downhill folgt, dann fährst du voll! 

Jetzt hat NoFear es aber verstanden ...
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Mittlerweile recht souverän im tiefen Sand und auf verblockten Trails unterwegs, fanden wir einen guten Flow und fuhren den Rock-Slalom gemeinsam mit stärkeren Teams, die wir sonst nur von der Toilette oder vom Abendessen her kannten.
Aber eines war klar - das höhere Tempo forderte bei diesem wahrhaftigen Singletrail-Inferno die vollste Konzentration und wir hatten überhaupt keine Chance, unseren Blick auch nur einen Moment auf den Tacho oder das Roadbook zu richten. Ein blanker Rausch der Geschwindigkeit, gepaart mit dem lauten Abrollgeräusch der Reifen, dem Stürmen des Windes und der wiederkehrenden Schreie des Hintermannes NoFear: "Kürzer!", "Puls!", "Zu schnell!" hallte bzw. verhallte es in der Negev.
Welchen Teil von "investieren" und "etwas überziehen" hatte er nicht verstanden? Aber um es gleich vorweg zu nehmen: Alles ging gut aus und unsere beiden Helden erreichten glücklich und zufrieden und sogar erstmals im Mittelfeld das Ziel im Timna-Park.

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Die Stunden danach

Über den Siegerehrungs-Wahnsinn mit unzähligen Kategorien, Altersklassen und Lokal- sowie Einzelwertungen breiten wir den Mantel des Schweigens. Aber vielleicht spricht aus uns auch nur der Neid, denn wir waren gefühlsmäßig die einzigen, die keinen Pokal abstaubten. Dafür aber bekamen wir je ein helles und ein dunkles Finisher-Strongbeer als Belohnung... bzw. zwei Bier für NoPain, denn NoFear trinkt ja nur Roten.

Was uns hingegen beiden blieb, waren die extrem positiven und leidenschaftlichen Erinnerungen an ein Wüstenabenteuer, das an landschaftlichen Eindrücken, atemberaubenden Singletrails und tagtäglicher Spannung von Arsch bis Zelt kaum zu überbieten war. Israel, wir kommen wieder, keine Frage ... mit breiteren Reifen, weniger Druck und aggressiveren Zielen.

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10 gutgemeinte Samarathon-Tipps für Nachahmer

  • Reifendruck eher niedrig (1,2-1,3 Bar) und unbedingt mit Tubeless Milch
  • Trinkrucksack mit mind 1,5 l Trinkblase, denn in der Negev herrschen nur ca. 10% Luftfeuchtigkeit
  • eng anliegende Windjacke, Halstuch und Haube für Start und Zielankunft, wenn der Shuttlebus mal später kommt
  • keine persönlichen Startutensilien im Startbereich deponieren, falls das Ziel woanders ist
  • Sonnencreme, auch im Februar
  • eigene Rennernährung, wenn es wirklich auf die Performance ankommt; die Auswahl an den Laben ist zwar nicht schlecht, hinkt aber den mitteleuropäischen Standards hinterher
  • für ein möglichst angenehmes und stressfreies Erlebnis des gesamten Rahmenprogramms empfiehlt sich eine antizyklische Teilnahme (WC, Duschen, Frühstück, Radwäsche, Bustransfer, etc), denn es macht wirklich einen gewaltigen Unterschied, ob man die umfangreiche Infrastruktur für den Moment alleine genießen darf oder mit 500 anderen Wahnsinnigen teilen muss.
  • Badeschlapfen
  • eigenen Kaffee(-kocher) mitnehmen, der israelische Pulverkaffee ist ungenießbar
  • vorab speziell gewünschte Speisen und Getränke (z.B Rotwein) einkaufen, denn es gibt keinerlei Supermärkte in der Nähe

  • The day after, part 1 ...The day after, part 1 ...
    The day after, part 1 ...
    The day after, part 1 ...
  • The day after, part 2 ...The day after, part 2 ...
    The day after, part 2 ...
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    The day after, alles ist gut!
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  • 1 Monat später...

Da frisst uns der Neid...

 

zum Einen, weil wir das Thermogwand anhaben und auf bekannten Pfaden wandeln, zum Anderen weil die Israel Cycling Academy ein Pro Conti Team ist, dass mehr Fahrer unter Vertrag hat als jedes World Tour Team.

 

Mit dem Startgeld allein lässt sich sowas wohl nicht finanzieren und die UCI Punkte der israelischen Straßenrennen zählen ja auch zur Europe Tour. Is eh super dass einige Nationen soviel Geld für den Radsport ausgeben können, aber wer kann es schon mit den Systemen aus GB und Israel aufnehmen? - Russland?

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jetzt wiss ma mehr ... :klatsch: :klatsch: :klatsch:

übrigens auch von NoFear, dessen Impressionen in Form von Zitaten seines Teamkollegen allüberall noch eingeflossen sind - also gerne auch nochmal die vorherigen Tage überfliegen!

Ein letztes Update folgt, wenn der Veranstalter die Bilder vom Finale schickt.

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Keinen Pokal? - Die haben wohl keine "best dressed" Wertung? - Das Mavic Logo an Kopf und Fuss passt zu den Griffeln; dazu noch die wilden Brillen und Handschuh mit passendem transceiver... schaut super aus. Tip Top.

 

Die sportful Socken gibts zzt. nur in fad oder neon-gelb, da gäbs bei den Franzosen mehr Möglichkeiten zum Entschwärzen, also passendere Farben, schönere Muster bzw. logos/Streifen.

 

Und was hats eigentlich mit dem Herren auf dem starren Rahmen (Bild 43) auf sich? - Fahrt der einfach besser Rad oder gibts Mischungen aus losem Untergrund und schlecht abgestimmter Federung die sich so schwammig anfühlen, dass man vereinzelt auch im Gelände Vorteile mit "low-tech" hat?

Bearbeitet von NoSane
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Und was hats eigentlich mit dem Herren auf dem starren Rahmen (Bild 43) auf sich? - Fahrt der einfach besser Rad oder gibts Mischungen aus losem Untergrund und schlecht abgestimmter Federung die sich so schwammig anfühlen, dass man vereinzelt auch im Gelände Vorteile mit "low-tech" hat?

 

Das ist Watts von den "Revolting Cogs". Ziemlich abgedrehter Typ. Ist alles mit seinem Singlespeeder gefahren. Was das bringt, versteh ich auch nicht. Aber er war saustark und hatte viel Spaß.

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