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Dachsteinrunde epowered by Bosch

Dachsteinrunde epowered by Bosch

02.08.21 09:06 20.760Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Erwin Haiden
Ein MTB-Tourenklassiker wird 20! Wir gratulieren, genießen, blicken mit den Pionieren zurück und begleiten die Dachsteinrunde ins nächste Jahrzehnt - samt E-Bike, App und täglichen Wertungsabschnitten.02.08.21 09:06 25.030

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02.08.21 09:06 25.03025 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden
Ein MTB-Tourenklassiker wird 20! Wir gratulieren, genießen, blicken mit den Pionieren zurück und begleiten die Dachsteinrunde ins nächste Jahrzehnt - samt E-Bike, App und täglichen Wertungsabschnitten.02.08.21 09:06 25.030

"Die Märchenwiese in Ramsau, wo sich der Weg so zur Dachstein-Südwand schlängelt!"
"Die Öfen!"
"Aber nicht ohne vorherigem Krapfen auf der Ritzingerhütte ..."
"Pflindsberg natürlich, mit dem Blick auf Altaussee, Trisselwand und den See."
"Die Bachlalm samt ihren Murmeltieren."
"Ostuferweg!"
"Der Ödensee und die Kohlröserlhütte."

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Prolog

Wer Rosi und Walter Putz nach ihren Lieblingsabschnitten entlang der Dachsteinrunde fragt, sollte sich auf eine lange Liste an Plätzen und Schätzen gefasst machen. Die beiden kennen schließlich jeden Stein, jede Abzweigung und jeden Baum auf der Strecke, die - je nach Variante - 184 bis 269 Kilometer und 5.100 bis 7.800 Höhenmeter misst. Sie wissen um die Besonderheit des Lichteinfalls zu einer bestimmten Tages- oder Jahreszeit, sie sind vertraut mit den Panoramen, Pausenbankerln und Badestellen am Weg. Sie sind mit den Bauern Freund und den Bergen auf Du. Da fällt die Entscheidung für nur einen Favoriten schwer.
Rosi und Walter Putz sind nämlich seit frühesten Dachsteinrunden-Tagen mit der Beschilderung dieser MTB-Etappentour im Herzen Österreichs betraut. Seit wann genau, das wissen sie heute gar nicht mehr. Wie es dazu kam, ist dem Goiserer Ehepaar dafür noch bestens in Erinnerung:
Als Dachsteinrunden-Gäste der ersten Stunde verfuhren sich die Mountainbike-Urgesteine keine 13 Kilometer nach dem Start in ihrer Heimat am Pötschenpass und hatten auch darüber hinaus mit der regional stark differierenden Beschilderung ihre liebe Not. Nach ihrer Rückkehr beschwerten sie sich deshalb beim örtlichen Tourismusverband. Und dessen Mitarbeiter erinnerten sich justament ihrer, als vom Vermarkter OÖ Touristik der Auftrag zur länderübergreifend einheitlichen Beschilderung kam.

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Fast zwei Jahrzehnte ist das nun her. Unzählige Stunden haben der mittlerweile pensionierte Bäcker und die ehemalige Lehrerin für Sport, Geografie und Deutsch seither ehrenamtlich absolviert. Sowie es die Schneeschmelze erlaubte, sind sie immer losgezogen. Erst die tiefer gelegenen Passagen, später die Anstiege und Almen. Annäherung per Auto, Finalisierung per Bike, mit Akkubohrer, Schildern und Schrauben im Gepäck.
Sie sahen E-Bikes kommen und klassische Mountainbikes gehen. Auch ihr eigener Fuhrpark ist inzwischen motorisiert - anfangs ein Zugeständnis an Walters Lungenkrankheit; heute möchte Rosi die Erleichterung per Knopfdruck ebenfalls nicht mehr missen. Umso schmunzelnder erinnern sie sich an ihre früheren Kettlers und Marins, und an ihr freudiges Erstaunen, als die ersten legalen Tourenangebote im Salzkammergut sie endlich nicht mehr zum Ausweichen ins Nachbarland zwangen.

Wir sitzen mit dem Ehepaar Putz im Gastgarten des Agathawirts, als sie uns ihre Geschichte erzählen. Für die Dachsteinrunde und ihre Fahrer ist der traditionsreiche Landgasthof am Fuß des Pötschen mit seinen mächtigen Bäumen, dicken Hausmauern und großartigen kulinarischen Kreationen Anlaufstelle seit Anbeginn.
Wirtin Andrea Schenner gesellt sich zu uns. Sie zählt zu den frühesten und vehementesten Befürwortern des Projekts und trägt es bis heute als engagierte Beherbergerin mit Leib und Seele mit. Jüngster Beleg: der frisch zur E-Bike-Garage ausgebaute Stadl, in dem u.a. zwölf Bosch-Ladegeräte Dienst tun. Mit nur klitzekleiner Verspätung trudelt schließlich auch noch Martin Huber, als Salzkammergut Trophy-Mastermind an touristischen Akzenten in der Region nicht ganz unbeteiligt, ein.
Stimmiger als mit dieser Runde lässt sich unser Auftakt ins Abenteuer Dachsteinrunde epowered by Bosch nicht inszenieren.

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Wiedersehen macht Freude

Auf den ersten Blick hat sich nichts verändert. Ruhig und friedlich liegen die Hütten und Trempel in der Senke, von fern bimmeln Kuhglocken, von noch ferner grüßen die nackten Felsen mehrerer Zweitausender. Hungrige Wanderer laben sich mit Brettljause und Kasnocken, Biker suchen mit rotem Kopf von der 800-Höhenmeter-Auffahrt nach Schattenplätzen. Aus der Tür kommt freundlich lächelnd Marianne. Bunt gemustertes Arbeitskleid, weiße Schürze, schwarzes, kurzes Haar – genau wie bei unserer letzten Begegnung 2006. Die Zeit scheint völlig spurlos an der Sennerin auf der Viehbergalm vorübergezogen zu sein.
Auf den zweiten Blick freilich ist manches anders. Vorrangig E-Bikes lehnen an den Zäunen von Ritzingerhütte und Co., statt um Essen und Trinken fragen viele als erstes um eine Lademöglichkeit (leider, nein!). Gern bestellt man nebst selbstgemachten Säften, Buttermilch und Almkaffee ein gepflegtes Gläschen Wein. Und das Wasser zum Waschen und Wirtschaften wird dank kräftiger Investitionen in die Quellenfassung nicht mehr knapp. Das Leben mit all seinen Trends, Bedürfnissen und Marketing-Ideen (konkret ist's die "Almkulinarik by Richard Rauch", die den Sauvignon Blanc vom Strauss aus Gamlitz und den Blauen Zweigelt vom Dworschak aus Leutschach ins Kemetgebirge bringt) macht eben auch vor dem höchsten Punkt der ersten Dachsteinrunden-Etappe nicht Halt.

 Vor kurzem wurden die E-Biker noch belächelt, heute sind's in der Überzahl 

Sennerin Marianne Gruber beobachtet das Treiben auf der Dachsteinrunde seit 20 Jahren erste Reihe fußfrei
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20 Jahre verbringt Marianne Gruber nun schon jeden Sommer auf der Viehbergalm. Und feiert damit das gleiche Jubiläum wie die Dachsteinrunde, deren Streckenführung genau an ihrer Hütte vorübergeht (Tipp: Nächtigungsmöglichkeit!). Die Bäuerin aus Gröbming ist eine von vielen Freunden, Unterstützern, Nutznießern, Helfern, Wegbegleitern und Wegbereitern dieser länderübergreifenden Mehrtages-Tour. Wobei sich die 66-Jährige ihrer Sache in puncto Jahreszahlen und Entstehungsgeschichte ungleich sicherer ist als die Verantwortlichen des MTB-Tourenklassikers:
1998 beschlossen ihre beiden Töchter Birgit und Bernadette, Studentin die eine, Maturantin die andere, als Ferialjob auf die Alm zu gehen. Innerfamiliär bis heute legendär ihre damalige Forderung: "Papa, wir brauchen zwei Kühe!" Vier Sommer später war das selbst beigebrachte Käsen perfektioniert, die himmelalte Hütte mit Erdkeller und Kerzenlicht zum einigermaßen wohnlichen Heim umgebaut, eine neue Buttermaschine angeschafft - und das Sennerinnen-Duo frisch verheiratet. Und so lag es an Marianne, bei ihren Töchtern in die Lehre zu gehen und die Gastwirtschaft fortzuführen.

Die exakten Anfänge, geschweige denn Ideengeber der Dachsteinrunde lassen sich hingegen heute nur mehr schwer rekonstruieren (wir haben es natürlich trotzdem, siehe weiter unten, versucht). Unsere eigenen Annalen, früheren Geschichten, verbrieften Querverbindungen zur drei Jahre jüngeren Salzburger Almentour belegen jedenfalls: Es muss 2002 gewesen sein, als die ersten Hinweisschilder für die länderübergreifende Mehrtages-Tour in die Erde gerammt wurden.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm

Mit ihrer frühen Entstehung und landschaftlichen Schönheit hat sich die vorrangig über geschotterte Forst- und asphaltierte Nebenstraßen führende Dachsteinrunde dereinst rasch und nachhaltig in die Bucket Listen der hiesigen Touren-Biker eingetragen. Es gab ja sonst, mit Ausnahme der ungleich längeren und nicht als Rundkurs geführten Alpentour, kaum legale Möglichkeiten, dem Hobby Mountainbiken zu frönen - zumal als massenkompatibler Wochenend-Trip oder Kurzurlaub.
Von den Tourismusverantwortlichen im Laufe der Zeit schlau um eine gegenläufige Variante ("rot"), mehrere konditionell und/oder technisch anspruchsvolle Ergänzungen ("schwarz") und zuletzt eine genießerische Gourmet- und Wellness-Version (4-tägig) erweitert sowie vom OÖ Tourismus inklusive Gepäcktransport professionell vermarktet, erfreute sich die ursprünglich blau markierte Umrundung von König Dachstein lange Zeit ungebrochener Beliebtheit, ehe sie ein wenig unter die Räder der zunehmenden Trail-Begeisterung kam.

Im Lichte der Corona-Pandemie ist die Zahl der Dachsteinrunden-Biker, so erzählten es uns alle unterwegs befragten Wirte und Quartiergeber, nun wieder im Steigen. Aufs klassische Mountainbike setzen heute aber nur mehr die wenigsten. Sie satteln vielmehr ihre frisch erworbenen oder schon länger genützten E-MTBs und beamen sich vergleichsweise mühelos über die Berge und Landesgrenzen. Und statt, wie früher, im Freundeskreis oder Vereinsgefüge, gehen sie eher mit ihren Partnern oder Lebensgefährten auf Tour.
Parallel schmieden auch die Touristiker der insgesamt fünf involvierten Tourismusverbände Auffrischungspläne. Die Unterscheidung in Dachsteinrunde rot und blau hat wahrscheinlich bald ausgedient; zu nebensächlich sind die von der Fahrtrichtung abhängigen Steigungsvariablen in Zeiten des E-Bikes. Mit Herbst 2021 beginnt die Neubeschilderung der beiden verbleibenden Varianten gemäß der jüngst von Salzburg übernommenen Norm.
Größtenteils schon realisiert ist die "Elektrifizierung" der Dachsteinrunde: Zahlreiche Partnerbetriebe entlang der Strecke (detaillierte Liste vgl. Infobox ganz unten) wurden mit Bosch Fast-Chargern ausgestattet, welche das Wiederaufladen der E-Bike-Akkus flott und komfortabel binnen einer Kaffeepause, Mittagsrast oder Nachmittagsjause ermöglichen. "Dachsteinrunde epowered by Bosch" nennt sich dieses Projekt, dessen immensen Vorteil gegenüber dem Mitschleppen eines Ersatzakkus auch wir - samt topmodernen Leihbikes der Goisern Bikeworld - in vollen Zügen genießen.
Und dann steht mit der "Dachsteinrunde VR" noch eine Spielart in den Startlöchern, die ab sofort den Brückenschlag vom Angebotsklassiker zur Umsetzungsmoderne und vom Tourenbiken zum Etappenrennen verspricht: Nach Vorbild der Salzkammergut Trophy Individuell kann die Mehrtagestour dabei mittels Tracking-App erstmals auf Zeit (bzw. per E-Bike auf Durchkommen) absolviert werden - zumindest entlang eines täglichen Anstieges. Die hierfür hilfreichen Markierungsarbeiten zwecks Hervorhebung der Start- und Kontrollpunkte sowie Stages sollen mit 13. August abgeschlossen sein. Außerhalb dieser Wertungsabschnitte sind Pausen, Naturgenuss, Einkehrschwünge und sogar freie Streckenwahl möglich.

Dachsteinrunde und Dachsteinrunde VR: Die Fakten

Die Dachsteinrunde führt Mountainbiker in aktuell noch drei (blau im Uhrzeigersinn, rot gegengleich, schwarz mit zusätzlichen Schleifen), künftig zwei Varianten (Classic und Experience, die frühere Rote entfällt) rund um das namensgebende Gebirgsmassiv. Die Reise durch die Bundesländer Oberösterreich, Steiermark und Salzburg ist landschaftlich atemberaubend, technisch aber nicht allzu schwer (vorrangig Forststraßen, gelegentlich asphaltierte Nebenstraßen, Trailanteil - außer auf manch Extrarunde - gering).
"Epowered by Bosch", erfreut sich die Tour neuerdings zahlreicher Ladestationen bei Gasthöfen, Hotels, etc., die - mit Fast-Chargern des deutschen Marktführers ausgestattet - besonders flottes bzw. g'schmackiges Wiederaufladen der Speicher von Maschine bzw. Mensch ermöglichen (detaillierte Liste der Partnerbetriebe s. Infobox unten).
Die Dachsteinrunde kann in drei oder vier, von sehr sportlichen Naturen auch zwei Tagesetappen gefahren werden. Gestartet wird traditionell in Bad Goisern (oder jedem anderen Etappenort an der Strecke, z.B. Gröbming, Annaberg), je nach gewählter Strecke liegen zwischen 180 km/4.900 Hm und 270 km/7.800 Höhenmeter an. Der flexible Aufbau prädestiniert die Etappentour u.a. für Paare und Gruppen mit unterschiedlicher Leistungsstärke.
Die OÖ Touristik bietet nebst ihren Standardpackages mit 3 Ü/F, Kartenmaterial, Tourenbeschreibung und Gepäcktransfer (ab € 199,- p.P.) auch spezielle E-Bike- und Wellness-Pakete.
Infos und Buchung: www.dachsteinrunde.at

Die Dachsteinrunde VR ist ein vom MTB Club Salzkammergut veranstalteter Ableger des Tourenklassikers nach Vorbild der Salzkammergut Trophy Individuell. Sie kombiniert die eindrucksvolle Mehrtagestour mit abschnittsweisem Rennfeeling:
Pro Etappe zählt jeweils ein bestimmter Anstieg (Viehbergalm, Dachstein-Südwand, Rossalm) zur Gesamtwertung, die Strecken dazwischen sind frei wähl- und gestaltbar (Stichwort Pausen, Hütteneinkehr etc.). Dadurch können auch Freunde mit unterschiedlich guter Kondition dieses virtuelle Teilzeit-Etappenrennen gemeinsam in Angriff nehmen. Die kürzestmögliche beschilderte Variante ergibt ca. 205 km/6.000 Hm, die längste entspricht den "schwarzen" Streckendaten: 270 km/7.800 Hm.
Für die Teilnahme ist ein kostenloser Account der App Spoferan (erhältlich für iOS bzw. Android) nötig, die Teilnahmegebühr beträgt 19 Euro pro Person (€ 10,- für jeden weiteren Versuch). Sollte die Ortung/Messung auf den Wertungsabschnitten nicht einwandfrei funktionieren, sind als Beleg z.B. auch Garmin-Files zulässig.
Zu Saisonende winken Trophäen für die Schnellsten und Finisher-Urkunden. E-Biker müssen nur die Kontrollpunkte absolvieren und erscheinen in der Finisher-Liste ohne Zeit.
Infos und Anmeldung: www.salzkammergut-trophy.at/dachsteinrunde-vr

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"Ups! Du hast keine Internetverbindung!" Statt einer Zwischenwertung vom maßgeblichen Anstieg der ersten Etappe liefert uns die mit der Ortung und Messung betraute App auf der Viehbergalm nur eine Fehlermeldung. Die Tücken der modernen Technik ...
Vielleicht besinnt sich die im Hintergrund weiterlaufende Software ja eines Besseren, wenn sie später wieder Anschluss findet? Gut jedenfalls, dass als Backup und Beleg, um in die Wertung der Dachsteinrunde VR aufgenommen zu werden, auch das nachträgliche Hochladen des GPS-Tracks gilt.

Sei's drum, zumal wir als E-Biker in der virtuellen Wertung ja nicht auf Zeit gefahren sind. Dachstein-Gletscherglühen bei Morgensonne, die Überfahrt ins Steirische via "Individualvariante" Halleralm und Pötschenwand, der herrliche Ödensee und seine geschmackvollst herausgeputzte Kohlröserlhütte samt angeschlossenem Genussladen, der fjordartig anmutende Salza-Stausee, auf dem die Ruderboote und StandUp-Paddles so friedlich koexistierten ... Wir haben heute wahrlich schon zu viel Schönes gesehen, um uns von einer Handy-App die Laune verderben zu lassen!
Ganz zu schweigen von den weiteren Highlight des Tages, die anschließend noch folgen sollen: Die wildromantische Schlucht namens Öfen, welche Stoderzinken und Kamm so spektakulär durchtrennt und die durch sie führende Straße fast so steil hinunterstürzen lässt wie den darin befindlichen Gröbminger Bach; das Ennstal mit seinen grünen Wiesen und abwechslungsreichen Naturwegen, mal unmittelbar neben dem Fluss, mal auf und ab durch den Wald; die exzellente Küche des Franz Danklmaier jun., Grafenwirt in Aich und Kreativkopf des modern interpretierten, bodenständigen Kulinariums; und last but not least: die Auffahrt zur Dachstein-Südwand samt Apfelstrudel auf der Brandalm.

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Jeder so, wie er mag

Aufmerksame, projekt- oder ortskundige Leser haben spätestens an dieser Stelle bemerkt: Mit unserem Streckenmix und Tagespensum pflügen wir wild durchs Dachsteinrunden-Portfolio.
Mit einer verkürzten Variante der Goiserer Schleife zum Auftakt und der geplanten Extrarunde in Ramsau bewegen wir uns in tiefschwarzen Gefilden. Gleichzeitig zeugen die Etappenorte Bad Goisern und Filzmoos, also nur zwei statt der gemeinhin empfohlenen drei, von einem grundsätzlich ambitionierten Vorhaben.
„Wir haben ja E-Bikes“, spielt's als Beruhigungspille nur bedingt. Wohl werden die Beine in dem Maße von der Arbeit entbunden, wie die Bosch-Motoren brummen. Aber selbst die schnellsten aller Schnellladegeräte, die wir grandioserweise an mehreren (auch in der Spoferan-App vermerkten) Ladestationen vorfinden, zwingen uns, Fotorucksack-beschwert, Bildauftrag-gebremst, zu nicht bloß einer mehrstündigen Pause.

Umgekehrt ermöglichen es Abschneider und Straßen-Varianten, Umfahrungen und Radwege seit jeher, gewissen Herausforderungen der Dachsteinrunde den Schrecken zu nehmen oder gänzlich auszuweichen.
Was sich speziell für Gruppen mit inhomogenem Leistungsniveau bewährt hat, wurde deshalb auch als Spielregel in den modernen VR-Ableger aufgenommen: Die Streckenführung ist mit Ausnahme der drei Abschnitte mit Zeitmessung frei wählbar, die existierende Route samt Varianten somit nicht mehr als eine (gute) Empfehlung, von der man beispielsweise bei Schlechtwetter auch getrost abweichen kann.

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Es ist früher Nachmittag, die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel. Mit gut 70 Kilometern und 2.000 Höhenmeter auf den Displays haben wir uns unsere zweite Pause nach dem delikat-kreativen „Bögl-Brunch“ auf der Kohlröserlhütte verdient.
Noch ahnen wir nicht, dass sich ein ganzes Stück weiter südwestlich die Atmosphäre für eine böse, abendliche Überraschung aufzuheizen beginnt. Unseren Plan, Stage 2 hinauf zur Türlwand gleich noch am ersten Tag mitzunehmen, wird ein plötzlich aufkommendes Gewitter vereiteln. Zwar wird uns die Vorahnung und Warnung des Locals Heinz Sieder, der uns ein Stück des Weges begleitet, vor dem garantierten Verderben am Fuße der Dachstein-Südwand bewahren und express über die Landesstraße nach Filzmoos retten. Aber das DNF hinter unseren Namen in der Teilnehmerliste der Dachsteinrunde VR wird das Schladminger MTB-Urgestein nicht verhindern können. Zu dicht unser Zeitplan auch am zweiten Tag, um das Versäumte frühmorgens nachzuholen.

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Wir setzen uns also ebenfalls an einen der liebevoll mit Wiesenblumen geschmückten Tische der Ritzingerhütte und bestellen, was uns über die schwindende Akku-Kapazität hinweg wie magisch hier heraufgezogen hat: Steirer- und Stoderkrapfen.
Letztere sind das, was man gemeinhin als Bauernkrapfen kennt, nur fluffiger, leichter, bekömmlicher, was entweder an der Gebirgsluft oder an Mariannes Fingerspitzengefühl für Teigkonsistenz & Co. liegen muss. Erstere bestehen aus in heißem Fett überbackenen Roggenmehl-Fladen, die mit würzigem Steirerkas und wahlweise auch Kraut bestreut werden.
"Lieben oder lassen" lauten die einzig möglichen Herangehensweisen an den für das Ennstal so typischen, bröseligen und eigentlich sehr mageren Mürbkäse, den die EU unlängst zur geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) geadelt hat. Wer hört, wie die Ritzingerhütten-Sennerin über ihren sechs Wochen lang unter täglichem Wenden im Keller reifenden Steirerkas spricht, kann nicht anders, als sich für die Liebe zu entscheiden.
Übrigens: Einen Steirerkrapfen mit Besteck zu essen, ist ein No-Go. Vielmehr rollt und schlägt man ihn ein wie einen Wrap.

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 Ennstal-Wrap 

Der fertig gerollte Steirerkrapfen
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Um Österreichs imposantestes Dreiländereck

Gestartet in Oberösterreich und schon vormittags hoffnungslos verbummelt in der Steiermark, fängt uns nach einer tief beeindruckenden Fahrt durch die Öfen, weiteren Lade- und Labeorgie in Aich sowie hektischen Flucht vor der Gewitterfront schließlich am Abend der Hanneshof im Salzburger Filzmoos auf.
Das wortwörtlich erste Haus am Platz des Ortes, der noch in den 1960er-Jahren aus nur einer Handvoll Bauernhäusern bestand und eigentlich ein touristisches Produkt der frühen Siebziger ist, zählt in Dachsteinrunden-Dimensionen eher zu den Greenhorns auf der Liste der Partnerbetriebe. Fehlende Pioniers-Meriten macht Familie Mayr samt Team jedoch mit Engagement locker wett und tröstet uns mit feinstem Essen, flottem Kellner-Schmäh und einem Schnapserl in Ehren über unser virtuelles Versagen und verpasstes Dachstein-Highlight hinweg.

Viel zu früh müssen wir am nächsten Morgen wieder aus den Betten des Vier-Sterne-Hauses. Schlaftrunken naschen wir von der extra bereitgestellten Early-Bird-Platte und schlürfen Kaffee. Immerhin tun uns dank E-Bikes die Beine nicht weh.
Erst das Einrollen auf der Mautstraße Richtung Hofalm entlang der Warmen Mandling weckt uns auf. Zehn Grad zeigt das Garmin-Thermometer. Welch ein Glück, dass das Bächlein neben uns nicht die Kalte Mandling ist!

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Mutter Natur weiß uns jedoch für die Frühschicht gebührend zu belohnen. Mystisch bahnt sich alsbald die Sonne ihren Weg durch die wogenden Nebel, bricht in flachen Bahnen durch die Baumkronen, glitzert sich von Flechte zu Flechte und Tautropfen zu Tautropfen.
Die Bischofsmütze, markante Doppelspitze und mit 2.458 m höchster Gipfel des Gosaukamms, buhlt mal wolkenverhangen, mal sonnenumstrahlt um unsere Aufmerksamkeit. Und wo uns gestern köstliche Walderdbeeren erfreuten, überraschen uns heute die ersten, schon herrlich süßen Heidelbeeren: direkt am Wegesrand.

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Einen Knopfdruck und Wimpernschlag später sitzen wir im Angesicht mächtiger Felswände und Schotterrinnen, den Rücken genüsslich an warme Holzbalken gelehnt, den Blick 'gen Jahrmillionen alten und spitz gezackten Kalkstein gerichtet: Donnerkogel, Strichkogel, Angerstein, Mandlkogel ...
Mit einem Abstecher zur Loseggalm, auch das eine der schwarzen Varianten der Dachsteinrunde, entschädigen wir uns selbst fürs tags zuvor entgangene Bergerlebnis. Gosaukamm statt Südwand, Bischofsmützen-Doppel statt Dachstein-Duo, Pofesen statt Apfelstrudel, Langfeldhütte statt Brandalm ... ist es nicht völlig egal, von welcher Seite wir dem namensgebenden Gebirgsmassiv unserer Runde samt dessem innewohnenden Dreiländereck (Torstein, 2.948 m) naherücken, Hauptsache, das Leben bleibt schön?

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Wer hat's erfunden?

Apropos schön: Auch der Blick von der Terrasse des Salzburger Dolomitenhofs auf Bischofsmütze & Co. kann was. In Annaberg situiert und somit zu Beginn des letzten Drittels der Dachsteinrunde gelegen, hat sich dieses 3-Stern-Hotel ebenfalls seit der Stunde Null der Mehrtagestour einen Namen als verlässlicher Nächtigungstipp gemacht.
Ehrensache also, dass wir, wenn schon nicht dort schlafen und frühstücken, zumindest auf einen Plausch bei den Bergschobers vorbeischauen. Wir erwischen Chef Georg hinterm Haus im Fahrrad-Container. Er montiert dort gerade sechs nigelnagelneue Bosch Schnellladegeräte.

Beim Plaudern über alte Herausforderungen (Stichwort: Streckenfreigaben) und neue Zeiten (einmal mehr: E-Bikes) kommt erneut jene Frage auf, die uns seit unserem Start in Oberösterreich beschäftigt: Wer hat die Dachsteinrunde eigentlich erfunden?
„Ich bin mir tausendprozentig sicher, dass der Martin (Huber, Anm. d. Red.) als erster gemeint hat: 'Da könnt ma doch fesch rundherum fahren'“, hatte Andrea Schenner, die Agathawirtin postuliert. „Nein, ich war's nicht“, hatte der vermeintliche Ideengeber jedoch vehement protestiert. Auf steirischer Seite hatte Marianne Gruber den früheren Tourismuschef Georg Pliem samt Sog der Alpentour dahinter vermutet. „Na, g'wiss net“, hatte da allerdings unser Kurzzeit-Guide Heinz Sieder widersprochen.
Und die Salzburger Version? Georg Bergschober zögert. „Ich weiß es nicht. Die Oberösterreicher hatten schon ein paar Einzeltouren, die Steirer die Alpentour. Unser Teil von Ramsau zum Pass G'schütt hat gefehlt. Und im drüber Reden ist das alles dann wohl eher zufällig ein großes Ganzes geworden.“

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 Ich war's nicht! 

Salzkammergut Trophy-Mastermind Martin Huber (li., daneben Heinz Sieder) bestreitet jegliche Urheberschaft an der Dachsteinrunde.

Das ist ein salomonisches Urteil, mit dem wir gerne aufbrechen, um unsere leider wertungs-, deswegen aber noch lange nicht wertlose Mission zu Ende zu führen.
Die Goiserer Touristiker werden die Zufallsversion später nach emsiger Recherche noch indirekt bestätigen: Der damalige Kurdirektor Siegfried Mittendorfer meint, dass die Idee zur Umrundung des Dachsteins per Mountainbike in Kollegenrunden und Gesprächen mit anderen Tourismusverbänden gereift sei und keinen wirklichen Erfinder habe.

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So überraschend gestern das Gewitter kam, so fix sind für Tag 2 schwere Unwetter ab dem Nachmittag angesagt. Wir spritzen deshalb wohlweislich die Hornspitzrunde, um über den Pass Gschütt und den Gosausee direkt zum finalen Anstieg auf die Rossalm zu gelangen. Zumindest eine Tageswertung wollen wir nach dem technischen K.O. auf der Viehbergalm und dem meteorologischen zur Dachstein-Südwand auf regulärem Wege abstauben!
Aber es kam, wie es kommen musste: Hier noch ein Extrafoto, da noch einen alten Bekannten getroffen, und wow, seht mal, was die Panoramafunktion der Drohne alles zustande bringt!
Zwischen Abschiedsgruß ins Tennengebirge, Flussfahrt an der Lammer, Kirchenwirt in Gosau und absolutem Kitschalarm am Nordfuß des Dachsteinmassivs mit Gletscher, See und hochdramatischen Felsformationen verzetteln wir uns dermaßen, dass nur noch die rot-blaue Direttissima zurück zum Hallstättersee bleibt.

Und da sitzen wir dann am Ufer des rundherum frei zugänglichen Naturjuwels, bis uns dunkles Donnergrollen heimwärts drängt; die Finger und Zehen im allzeit erfrischenden Wasser, den Krippenstein - nördlichster, plateauartiger Ausläufer des Dachstein - wie am Beginn unserer Umrundung wieder schräg voraus.
Nach den Buchstaben des Teilnahme-Gesetzes mögen wir an der Dachsteinrunde VR gescheitert sein. Aber unsere internen Haben-Konten signalisieren vollen Erfolg. Landschaft? Leute? Leidenschaft? Dreimal über 100 Prozent. Sportlicher Anspruch: ausreichend. Müdigkeit: total. Es wird ein Weilchen dauern, bis sich alle Eindrücke gesetzt haben.

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Epilog

Erzählen müssen wir uns unsere Erlebnisse aber vorerst im Kreis. Andrea Schenner eilt gerade im Laufschritt durch den Gastgarten des Agathawirts, um Sitzpölster und Gedecke vor dem nächsten Regenguss zu bewahren. Von Martin Huber ist nicht mal mit ein wenig Verspätung etwas zu sehen. Und das Ehepaar Putz ist heute natürlich auch nicht nochmal da.
Macht aber nichts. Die wichtigste Frage hatten wir Walter und Rosi schon beim Auftakt gestellt. Ob sie auch die ab Herbst anstehende Neubeschilderung der Dachsteinrunde noch in Angriff nehmen, hatten wir uns bei den beiden – angesichts angeschlagener Gesundheit und fortschreitenden Alters eher vorsichtig – erkundigt. „Wir hoffen es“, war wie aus der Pistole geschossen die Antwort gekommen. „Schließlich verbringen wir so viele, nette Stunden damit.“
Frisch retour vom Radeln, Ratschen und Genießen, können wir diese Hoffnung nur zu gut verstehen.

Links und Infos

Die von uns besuchten Betriebe

***Landhotel Agathawirt, traditioneller Startort, für Hausgäste mit Duschmöglichkeit nach Rückkehr, 4822 Bad Goisern, www.agathawirt.at
Genuss Gasthaus Kohlröserlhütte am Ödensee mit angeschlossenem Genussladen, 8990 Bad Aussee, www.genussamsee.at
Ritzingerhütte auf der Viehbergalm mit Steirerkrapfen und Nächtigungsmöglichkeit (8 Betten), 8962 Gröbming, www.ritzingerhuette.at
Dorfgasthof Grafenwirt, das Dohoam of Genuss & Gmiatlichkeit samt 6 Zimmern, 8966 Aich bei Schladming, www.grafenwirt.at
****Hotel Hanneshof mit hauseigener Metzgerei und großem Hallenschwimmbad, 5532 Filzmoos, www.hanneshof-resort.com
Langfeldhütte auf der Loseggalm, urige Hütte am Fuße der Bischofsmütze mit Schlaflager für max. 10 Pers., 5524 Annaberg, www.loseggalm.at
*** Landhotel Salzburger Dolomitenhof, traditioneller Nächtigungsort von Etappe 2 auf 3, 5524 Annaberg, www.dolomitenhof.at
Gasthof & Pension Kirchenwirt, traditionsreiches Dorfwirtshaus mit 50 Betten, 4824 Gosau, www.kirchenwirt-peham.at

Bosch Schnellladestationen entlang der Strecke

CafeLaden Untere Marktstraße 12, 4822 Bad Goisern
Agathawirt St. Agatha 10, 4822 Bad Goisern
Halleralm Pichlern 18, 4822 Bad Goisern
Restaurant Berndl (Villa Salis) Altaussee 21, 8992 Altaussee
Radhaus Pratergasse 388, 8990 Bad Aussee
Kohlröserlhütte Ödensee 144, 8990 Bad Aussee
Kraglhütte Neuhofen - Kraglweg, 8983 Bad Mitterndorf
Landgasthof Bierfriedl Pruggern 30, 8965 Pruggern
GrafenWirt Vorstadt 1, 8966 Aich
Alpengasthaus Edelbrunn Schildlehen 53, 8972 Ramsau am Dachstein
Brandalm Schildlehen 20, 8972 Ramsau am Dachstein
Hotel Hanneshof Filzmoos 126, 5532 Filzmoos
Landhotel Salzburger Dolomitenhof Steuer 13, 5524 Annaberg-Lungötz
Kirchenwirt Saag 150, 5442 Rußbach am Pass Gschütt
Zeishofalm 4824 Gosau
Kirchenwirt Wirtsweg 18, 4824 Gosau
Gasthof Gosauschmied Gosauseestr. 131, 4825 Gosau
Sportcafe Winkl 49, 4831 Obertraun

Buchbare Packages inkl. Gepäcktransport
OÖ Touristik GmbH, www.dachsteinrunde.at

Leihbikes
Goisern Bikeworld, 4822 Bad Goisern, Untere Marktstraße 91; derzeit 25 hochwertige E-MTBs inkl. Kindermodellen, www.goisern-bikeworld.at

Allgemeine Infos
Ferienregion Dachstein Salzkammergut, 4822 Bad Goisern am Hallstättersee, Kirchengasse 4 www.dachstein-salzkammergut.at
TVB Altaussee - Salzkammergut, 8990 Bad Aussee, Bahnhofstraße 132, www.ausseerland.at
TVB Ramsau am Dachstein, 8972 Ramsau am Dachstein Nr. 372, www.ramsau.com
TVB Filzmoos, 5532 Filzmoos Nr. 50, www.filzmoos.at
Gästeservice Tennengau, 5400 Hallein, Mauttorpromenade 8, www.tennengau.com
OÖ Tourismus Information, www.oberösterreich.at

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Geht die Runde auch mit einem Gravelbike?

Ich mein sinnvoll - irgendwie geht fast alles.

 

Die Blaue gewiss. Technisch zu 100% (weil eben nicht technisch ;-D), kraftmäßig gehen ev. an zwei, drei Stellen (z.B. Rampe nach dem Ödensee, Langeggsattel zwischen Neuberg und Neuhaus) bzw. auf die Viehbergalm (weil lang) die Körner aus. Also ich würde schon was eher Zartes auflegen fürs Gebein ...

 

Die schwarzen Schleifen wohl nur teilweise. Manche sind wirklich steil/lang, manche abschnittsweise mit dem Gravel echt tricky.

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Geht die Runde auch mit einem Gravelbike?

Ich mein sinnvoll - irgendwie geht fast alles.

 

Je nachdem wie hart du im nehmen bist, ja. Ein Teil der Strecke ist zB ident der trail abfahrt von der ewigen Wand. Wenn du und dein radl ein bisl bergab rumpelei packt, kein Problem. Ich bin mit meinem schon etliche Abschnitte gefahren. Die rote strecke ist ja bloss sie blaue in die andere Richtung. Warum man bergauf technisch schwieriger fahren mag als bergab kapier i net.

 

Edit: vielfach ist die Runde mit der individuellen SKGT ident und heuer gibts nicht nur auf der c die gravelwertung. Für letztere sind daher alle technischen downhills umfahrbar, trotzdem sind GUTE bremsen mMn erforderlich

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So schön die Runde von der Gegend und als Herausforderung auch ist, kann ich mir eines nicht verkneifen:

"Die beiden kennen schließlich jeden Stein, jede Abzweigung..." - klar, vom Aufstellen der vielen "Fahrrad verboten"-Schilder an so gut wie jeder Abzweigung. Ich hab nie innerhalb von 2 Tagen so viele Fahrradverbote gesehen wie entlang dieser Strecke. Man wird alle paar hundert m daran erinnert, dass man nur in engen touristischen Bahnen geduldet ist. Wir hatten ein paar individuelle Abstecher und Varianten geplant (eh nur Forststraßen zu Hütten und so), aber fast immer Fehlanzeige. Am Gosaukamm darf man zwischen Skiliften und planierten Pisten radeln, die schönsten Hütten bleiben unerreichbar.

Eine Mail-Anfrage danach bei zwei Hütten blieb übrigens unbeantwortet. Klar, denen karren's eh die Spaziergänger mit der Gondel rauf, da stören Radler nur.

 

Empfehlenswert dafür ein Besuch der Lodenwalkerei in Weißenbach (wenn grad kein Bus da is) inkl. der auch dort sehr suprigen Bauernkrapfen.

Eindeutig uriger als die im modernen Pseudo-Alpinstil neu gebaute Kohlröserlhütte am Ödensee (in deren Shop u.a. Himalaya-Salz feilgeboten wird...).

 

Auch bemerkenswert, dass man im Jahr 2021 die GPX nur über den Umweg von Portalen wie Komoot findet und auf den offiziellen Seiten der Touristiker entweder gar nicht, wie auf http://www.dachsteinrunde.at (von OÖ Tourismus) , oder "Kartenbestellung" gegen Bezahlung, zB hier. Zu meiner großen Überraschung der führte mich immerhin der Chatbot "Vroni" tatsächlich zu dieser etwas besser versteckten Seite.

Bearbeitet von BikeBär
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Hinsichtlich der Karten muss ich dir leider zustimmen. Als ich einen Teil der Strecke (idF ab obertraun-bad aussee, dann links ;) mit track fahren wollte , hat mich leider die Technik auf allen Ebenen verlassen und ich bin, old school, der Beschilderung nach. Gut sichtbar waren weisse dachsteinrunde Schilder mit blauer Schrift. Ob das dort die radl und wanderrunde war, weiss ich nicht. Die Endrunde Beschriftung fällt so kein aus (10xca 15cm), dass ich diese Schilder immer nur per Zufall sehe.

 

Ungeachtet jetzt dem verbotsschilderwahn auf ehem. Volkseigentum (jetzt öbf), bleibt die Gegend für MICH eine relativ weitläufige, gravelbare gegend und ich werde heuer nochmals hin fahren :)

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Ich meinte bei den Karten eher, dass gps-Tracks und Karten offenbar ungern ohne Buchung irgendwelcher Pakete herausgerückt werden. Als ob jemand, der die Planung der Runde erst mal selbst in die Hand nimmt, entlang der Strecke nyx konsumieren und nirgends übernachten würde. Das is halt typisches (österreichisches) Old-School-Tourismusdenken. Immer schön die vermarkteten Packages buchen und brav das vorgesetzte konsumieren, von der organisierten eBike-Tour übern Bikepark hin zur Pistengaudi mit Après-Ski im Winter. Ich bin ja aus Egoismus grundsätzlich fast schon dankbar, dass ein guter Teil jener, denen das taugt, so "eingefangen" wird, denn wenn sich alle gleichmäßig in den Bergen verteilen würden, wär's wohl noch schwieriger (Stichwort Nutzungsdruck). Inkl. Overtourism an Insta-Spots.

Ich merke das an, weil hier im Bikeboard ja doch ein eher individualistischer bis (positiv) anarchistischer Geist weht. Jetz hör ich aber auf mit OT.

 

Ein Wort zum Graveln: Seh ich auch so, der überwiegende Teil ist sogar perfektes Gravel-Terrain (wie viele freigegeben "Mountainbike"-Strecken in Ö), auch sonst rund um Goisern. Ein paar Passagen sind ohne gute Bergübersetzung sicher zach werden: Die Öfen bergauf bei der roten Variante im Uhrzeigersinn. Vom Echerntal zur Rossalm zaht sich sowieso inklusive einiger steiler Rampen. Aber ich glaub der Fragesteller is wohl einer der fitteren hier. Und auch beachten, dass die Forststraßen meist mit grobem scharfkantigem Kalk geschottert sind, der vor allem in den Kehren oft ziemlich lose is.

 

Ganz allgemein ist bei der Planung zu beachten, dass is mittlerweile fast unmöglich erscheint, die drei klassischen offiziellen Varianten blau/rot/schwarz irgendwo nebeneinander zu finden (siehe oben), vor allem wenn man eine Mischform aus Navi und Beschilderung (ich hab auf letztere gar ned so geachtet) anstrebt. Daher fast besser mit Komoot&Co planen mit "Eckpunkten" wie Obertraun, Filzmoos, Gröbming.

Bearbeitet von BikeBär
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Ich meinte bei den Karten eher, dass gps-Tracks und Karten offenbar ungern ohne Buchung irgendwelcher Pakete herausgerückt werden. Als ob jemand, der die Planung der Runde erst mal selbst in die Hand nimmt, entlang der Strecke nyx konsumieren und nirgends übernachten würde. Das is halt typisches (österreichisches) Old-School-Tourismusdenken. Immer schön die vermarkteten Packages buchen und brav das vorgesetzte konsumieren, vor der organisierten eBike-Tour übern Bikepark hin zur Pistengaudi mit Après-Ski im Winter. Ich bin ja aus Egoismus grundsätzlich fast schon dankbar, dass ein guter Teil jener, denen das taugt, so "eingefangen" wird, denn wenn sich alle gleichmäßig in den Bergen verteilen würden, wär's wohl noch schwieriger (Stichwort Nutzungsdruck). Inkl. Overtourism an Insta-Spots.

Ich merke das an, weil hier im Bikeboard ja doch ein eher individualistischer bis (positiv) anarchistischer Geist weht. Jetz hör ich aber auf mit OT.

 

Ein Wort zum Graveln: Seh ich auch so, der überwiegende Teil ist sogar perfektes Gravel-Terrain (wie viele freigegeben "Mountainbike"-Strecken in Ö), auch sonst rund um Goisern. Ein paar Passagen sind ohne gute Bergübersetzung sicher zach werden: Die Öfen bergauf bei der roten Variante im Uhrzeigersinn. Vom Echerntal zur Rossalm zaht sich sowieso inklusive einiger steiler Rampen. Aber ich glaub der Fragesteller is wohl einer der fitteren hier. Und auch beachten, dass die Forststraßen meist mit grobem scharfkantigem Kalk geschottert sind, der vor allem in den Kehren oft ziemlich lose is.

 

Ganz allgemein ist bei der Planung zu beachten, dass is mittlerweile fast unmöglich erscheint, die drei klassischen offiziellen Varianten blau/rot/schwarz irgendwo nebeneinander zu finden (siehe oben), vor allem wenn man eine Mischform aus Navi und Beschilderung (ich hab auf letztere gar ned so geachtet) anstrebt. Daher fast besser mit Komoot&Co planen mit "Eckpunkten" wie Obertraun, Filzmoos, Gröbming.

 

+1

Sehe deinen Post nicht als OT, sondern im Gegenteil als wertvollen Beitrag in einem Forum, wo konstruktive Kritik geradezu erwartet wird.

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Die Blaue gewiss. Technisch zu 100% (weil eben nicht technisch ;-D), kraftmäßig gehen ev. an zwei, drei Stellen (z.B. Rampe nach dem Ödensee, Langeggsattel zwischen Neuberg und Neuhaus) bzw. auf die Viehbergalm (weil lang) die Körner aus. Also ich würde schon was eher Zartes auflegen fürs Gebein ...

 

Die schwarzen Schleifen wohl nur teilweise. Manche sind wirklich steil/lang, manche abschnittsweise mit dem Gravel echt tricky.

 

Vor zwei Wochen mit dem Gravelbike getestet: die Rampe nach dem Ödensee. 1:0 für die Rampe. Schiebt man halt. Abfahrten mit dem Gravelradl sind alle machbar, ab und an schwanzlt halt das Radl, aber das macht ja auch Spaß und gehört dazu.

Bearbeitet von nestor
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Plane die Blaue zunächst mit Begleitung zu fahren. Gibt es Tipps für Hüttenübernachtung (DZ, Warmwasser) auf der Strecke?

 

Nach Begutachtung will ich das Ding dann in einem Tag runterknallen.

 

Zum zweiten Satz: ich glaub, das ginge auch ad hoc... :devil:

 

Bei mir war es eine gebuchte Tour, drei Hotels und Gepäcktransfer von Giosern aus von 12 Jahren. Von daher keine Empfehlung für eine Übernachtung.

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Plane die Blaue zunächst mit Begleitung zu fahren. Gibt es Tipps für Hüttenübernachtung (DZ, Warmwasser) auf der Strecke?

 

Nach Begutachtung will ich das Ding dann in einem Tag runterknallen.

 

Hüttenübernachtung an der Strecke is gar ned soo leicht find ich. Die Viehbergalm wär ein extrem schönes Fleckerl zum aufwachen, auch schön is die Steinitzenalm bei Bad Mitterndorf. Blöd halt für Ostösterreicher, weil man auf die "falsche" Seite anreisen muss. Westlich des Dachsteins scheiterte ich bei manchen Hütten an der legalen Bike-Erreichbarkeit oder an doch massiven Extra-Höhenmetern, aber zB Mahdalm geht als Abstecher mit ein paar hundert hm extra.

Mir wär wichtig, am See zu starten (Ödensee, Obertraun) um die Runde mit einem Sprung ins kühle Nass abzuschließen (war bei uns dank Regen dann ned nötig :-))

Pensionen / Hotels gibts ja rundherum im Überfluss. Meine Wahl fiel dann auf die nette und günstige Pension Ratgeb direkt an der Strecke in Neuberg bei Filzmoos. Das mit der Übernachtung gesparte Geld wurde in ein gediegenes Abendessen in der 4*-Bude direkt gegenüber investiert :U:

 

Und endlich wer der das im A-Strecken-Style als Tagestour angeht :devil:

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Hüttenübernachtung an der Strecke is gar ned soo leicht find ich. Die Viehbergalm wär ein extrem schönes Fleckerl zum aufwachen, auch schön is die Steinitzenalm bei Bad Mitterndorf. Blöd halt für Ostösterreicher, weil man auf die "falsche" Seite anreisen muss. Westlich des Dachsteins scheiterte ich bei manchen Hütten an der legalen Bike-Erreichbarkeit oder an doch massiven Extra-Höhenmetern, aber zB Mahdalm geht als Abstecher mit ein paar hundert hm extra.

Mir wär wichtig, am See zu starten (Ödensee, Obertraun) um die Runde mit einem Sprung ins kühle Nass abzuschließen (war bei uns dank Regen dann ned nötig :-))

Pensionen / Hotels gibts ja rundherum im Überfluss. Meine Wahl fiel dann auf die nette und günstige Pension Ratgeb direkt an der Strecke in Neuberg bei Filzmoos. Das mit der Übernachtung gesparte Geld wurde in ein gediegenes Abendessen in der 4*-Bude direkt gegenüber investiert :U:

 

Und endlich wer der das im A-Strecken-Style als Tagestour angeht :devil:

 

Danke für die Tipps!

 

Ich bin die Schwarze 2008 in drei Tagen mit Gepäcktransport gefahren. Es sind schöne Erinnerungen, aber ich würde das heute so nicht mehr machen, weil ich mir mittlerweile gewisse Prinzipien angeeignet habe. Gepäcktransport, Aufstiegshilfen (E-motor und Lifte) sind ein NoGo, geshapte Trails und Touripfade, wenn geht, meiden.

 

Auch genieße ich das Privileg in der Ramsau starten zu können, womit sich eine Hütte auf der Nordostseite schon anbieten würde.

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Das gpx-file im Infokasten habt ihr gesehen?

 

Lodenwalke is Kult! War eigentlich am Plan, aber leider Sperrtag. Kleiner Hinweis: wer sich zwischen Besichtigung und gutbürgerlicher Küche in ein fesches Lodenjackerl verliebt … die freundlichen Damen schicken auch nach, was nicht in den Rucksack passt

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  • 1 Jahr später...
vor 16 Minuten schrieb chriz:

Ich hoffe mir kann hier wer helfen.  Wie ist der technisch anspruchsvoll ist Abschnitt zwischen Ödensee und Viehbergalm? Kann das ein ungeübter Fahrer meistern.  Beim Ödensee hab ich was steiles im Gedächtnis oder täusche ich mich da? 

Also da ist defintiv nix technisch anspruchsvolles, das ist pure Forstautobahn, gerade auf diesem Abschnitt, hab mir extra das unterm Artikel verlinkte GPX angesehen und das ist genau so wie ich es in Erinnerung hab. Wenn sie nicht inzwischen wo umgeackert haben ist dort nicht mal grober Kalkschotter in den Kehren (wie tw. über die Rossalm zB.)

Gilt übrigens für die gesamte Runde (in anderen Bereichen wie zB. dem Abstecher nach Goisern weicht ja diese eBike-Route etwas von der ursprünglichen DSR ab, aber da werde sie wohl auch kaum für die eBiker die Trails ausgepackt haben.

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vor 15 Minuten schrieb BikeBär:

Also da ist defintiv nix technisch anspruchsvolles, das ist pure Forstautobahn, gerade auf diesem Abschnitt, hab mir extra das unterm Artikel verlinkte GPX angesehen und das ist genau so wie ich es in Erinnerung hab. Wenn sie nicht inzwischen wo umgeackert haben ist dort nicht mal grober Kalkschotter in den Kehren (wie tw. über die Rossalm zB.)

Gilt übrigens für die gesamte Runde (in anderen Bereichen wie zB. dem Abstecher nach Goisern weicht ja diese eBike-Route etwas von der ursprünglichen DSR ab, aber da werde sie wohl auch kaum für die eBiker die Trails ausgepackt haben.

Danke für die Info! 

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