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Geschrieben
der frühe Radler - zu denen ich mich nicht zähle - ist zu dem Zeitpunkt aber schon gut 2Stunden unterwegs! :D

 

Für mich ist 9:00 früh :D

Am heißesten ist es ja lt. Meteos immer von ca 16-18:00, an so tagen wie heute...

Bei mir läuft die TdF dann am Nachmittag auf der schattigen Terrasse im Eurosportplayer, und Reinis Kommentaren :D

Gast User#240828
Geschrieben (bearbeitet)

So, nach drei sehr ruhigen Tagen, an denen sich alle GC Fahrer die noch im Rennen sind, zurücklehnen konnten - geht es ab heute ins große Finale.

 

JC Leclerc meinte gestern, die "modernen Strecken" wie die beim heurigen Giro, und auch nun bei der Tour, wären absichtlich so gewählt, um zu verhindern, dass früh eine klarer Favorit zu erkennen ist - man also die Entscheidung so weit wie möglich in die letzte Woche verlagern will. Nun gut, dafür 2 Wochen zu "opfern" ist riskant - denn während dieser Zeit haben vermutlich schon einige Fans mit der Tour abgeschlossen..und kommen halt erst wieder, wenn es wieder richtig spannend wird. Wie auch immer, spannend ist die Tour nun in der letzten Woche tatsächlich.

 

 

 

Die Etappe:

 

674bc

 

 

 

 

Die Schwierigkeiten heute liegen in der Länge der Etappe, in den Höhenmetern samt den schwierigen Abfahrten und auch in der Hitze. Während der erste Hügel zwar recht schwer ist, aber noch viel zu weit weg vom Ziel, um eine Entscheidung zu suchen - wird sich dort - zumindest bis zur Abfahrt nicht viel tun. Der eigentlich schwerste Anstieg ist der Izoard, lang und relativ steil ,die Abfahrt ist ebenso ziemlich schnell.

 

Der letzte Berg über den Lauteret zum Galibier ist lang, aber über weite Teile der Steigung ein Rollerberg, erst zum Gipfel hin wird's es bis zu 9% steil - der Wind, falls er stark weht, kann hier eine Rolle spielen. Es folgt eine ebenso recht flotte Abfahrt ins Ziel., wer also als erster oben ist, ist nicht zwingend auch der Erste im Ziel.

 

Dazu kommt, dass es morgen und übermorgen zwar kürzer, aber topografisch sehr schwer weitergeht. Nun stellt sich die Frage, wieviel riskiert man schon heute, wie weit bringt man schon heute seine Helfer an die Grenzen, wie viel sollen die Kapitäne investieren.

 

Nun, je weiter hinten im GC, desto mehr wird man schon heute auf Spiel setzen.

 

Das heißt, Porte, Uran u mit Abstrichen Piti könnten schon heute versuchen, relativ früh zu attackieren - denn weiter nach vor zu kommen, muss ihr Ziel sein. Andererseits werden sie wohl die Beine dazu nicht haben, denn sonst wären sie ja weiter vorne. Die Drei sind de facto also maximal Nebendarsteller, dennoch sollten sowohl Uran, als auch Porte versuchen, Helfer in die Spitzengruppe zu bringen, damit gute Beine auch verwertet werden können, bei einem frühen Überraschungsangriff - falls sie diese haben, unwahrscheinlich - aber möglich.

 

Bei Landa schaut das schon anders aus, der hat noch immer eine realistische Chance auf das Podest. Vom Fahrertyp her ist er keiner mit einem Killer Punch, aber er kann sehr lange sehr schnell klettern.

Movistar sollte aber bedenken, dass der letze Berg auch der ist, wo man aufgrund der relativ langen aber nicht sehr steilen Anfahrt, und bei der folgenden Abfahrt ,am meisten von Helfern profitieren kann.

Dazu können die Kapitäne besser mit Getränken versorgt werden, was sehr wichtig ist. Amador und Soler sollten sie also lieber zurückhalten und nicht in Führungsgruppen gehen.

 

Ineos liegt mit Bernal und G recht gut, aber nur der Sieg zählt. Luke Rowe zu verlieren war schlimm, die anderen scheinen nicht in Topform, Poels wird der wichtigste Helfer sein und bleiben. Bernal wird sich für G opfern, falls dieser die Substanz noch hat. Ingesamt wird Ineos die Sache aber passiv und langsam angehen - sich auf reagieren beschränken.

G hat einen guten Antritt und er kann lange schnell fahren, Bernal ist nicht so intensiv in den Attacken, aber er kann aufgrund seiner hohen Sauerstoffaufnahme alle heutigen Hügel sehr hart fahren. Hier wird vielleicht heute entschieden, wer Kapitän für das GC wird, denn 100%ig ist das noch nicht geklärt. Sobald G Schwächen zeigt, wird sich Ineos voll auf Bernal konzentrieren.

 

Alaphillipe wird den Teufel tun, zu früh oder zu lange schnell fahren zu lassen - sie werden zu Beginn der Etappe genau auf die Zusammenstellung der Fluchtgruppe achten und nur eine Gruppe weglassen, die nicht allzuviel Druck auf sein Team ausüben kann, wenn es um das GC geht. Sollten Uran, Porte oder Pitt in eine Gruppe gehen, wird das QS viel Last auf die Schultern legen und der Gelbe hat sowieso das Problem, dass ab dem zweiten Berg kaum einer seiner Helfer in der Lage sein wird, das Tempo führ ihn zu regulieren. Er wird also sehr schnell dem Spiel der freien Kräfte ausgeliefert sein. Dazu wird er nicht an die nächsten zwei Tage denken, sondern schon heute sein Leben geben, um das Gelbe so lange wie möglich zu halten und dann zu schauen, was von Tag zu Tag passiert.

 

Pinot ist in Wahrheit der logische Favorit. Top in Form, sehr Tempohart - mit einem richtig guten Antritt und mit Gaudu hat er den besten Helfer den es im Hochgebirge gibt. Er könnte also schon heute eine Entscheidung suchen, vielleicht schickt er Fahrer in eine Gruppe um nach einer Attacke am Izoard noch Helfer für den Schlussanstieg zu haben. Sein Problem ist die Balance zwischen Investition und Reserve, und seine Schwäche in den Abfahrten. Wenn das Wetter schön bleibt, vielleicht nicht das große Problem, sollte es wieder regnen, kann das ein Desaster für ihn werden.

 

Sollten am Galibier noch mehrere Favoriten oben ankommen, wäre es nicht überraschend, wenn diese Pinot im Downhill unter Druck setzen.

 

Zuletzt noch Kruswijk - der ist unauffällig, aber sehr effizient unterwegs, seine Stärke heute ist, dass Jumbo sehr kompakt fährt und er bis zum Schluss seine Helfer haben wird - das könnte ein toller Vorteil für den Galibier werden. Er kann und wird warten, was bis zum letzten Berg passiert, auch er ist jedoch in der Abfahrt keine echter Künstler.

 

Mein persönlicher Tipp: Alaphillipe bleibt entweder in Gelb, oder er geht mit fliegenden Fahnen unter und verschwindet aus dem Bericht es Podests... Pinot wird ab dem zweiten Berg aggressiv auftreten und G und Bernal werden nur reagieren, aber nicht in die Offensive gehen. Landa traue ich keinen echten Zeitgewinn zu, versuchen wird er das aber sicher.

Bearbeitet von User#240828
Geschrieben (bearbeitet)
Amador und Soler sollten sie also lieber zurückhalten und nicht in Führungsgruppen gehen.

ich weiß schon was passieren wird :rofl:

 

danke für die analyse. wenn du gaudu (zurecht) erwähnst, gilt das auch für bennet. am tourmalet hat ihn kruisi aufgefordert langsamer zu fahren, weil es sonst explodiert. hätte quintana auch machen sollen :D

Bearbeitet von hermes
Geschrieben

Eigentlich kann so ein Gerempel zwischen Martin und Rowe passieren. Die Fahrer und Teams haben bestmöglich reagiert und ein gemeinsames Statement (Video) abgegeben und ihre Fehler eingestanden. - Es wurden schon Fahrer wegen mehr nicht ausgeschlossen. - Der Ausschluss ist mMn ein Fehler.

 

Heute wird´s für´s GC schwer, weil der Lautaret viel zu flach ist, um ihn alleine ohne Windschatten zu fahren. - Da vergeudet man zu viel Energie. Für mich ist eine Attacke erst nach dem Lautaret sinnvoll, weil´s da steil genug ist und dann sollt man bergab voll durchziehen. Ich glaube, heut wird es im GC fader als gehofft, außer dass Alaphipsi verenden wird ... oder vielleicht auch erst morgen.

Geschrieben

Ich glaube auch nicht, dass irgendeiner der Favoriten schon am Izoard attackieren wird. Dafür ist die Etappe zu lang und die nächsten beiden Tage wahrscheinlich wichtiger bzw. mehr möglich.

Das eine oder andere Team wird einen Rölö Station nach vorne schicken, um am letzten Berg noch Helfer zu haben.

Alaphilippe wird vielleicht das Gelbe verlieren, aber selbst da bin ich mir nicht so sicher. Hängt vom Tempo ab, dass während der Etappe angeschlagen wird.

Gast User#240828
Geschrieben
ich weiß schon was passieren wird :rofl:

 

danke für die analyse. wenn du gaudu (zurecht) erwähnst, gilt das auch für bennet. am tourmalet hat ihn kruisi aufgefordert langsamer zu fahren, weil es sonst explodiert. hätte quintana auch machen sollen :D

 

 

natürlich kann man sie auch vorschicken - das braucht aber gutes timing u vorne werden kräfte verbraucht, die man im feld sparen kann

, denn i. diner gruppe muss man auch führen.

 

benett ist sehr stark, aber als helfer vergleichsweise kurz gut auszusehen, ist viel einfacher, als als kapitän über 3wo keine zeit zu verlieren. das gilt auch für gaudu...

Geschrieben

benett ist sehr stark, aber als helfer vergleichsweise kurz gut auszusehen, ist viel einfacher, als als kapitän über 3wo keine zeit zu verlieren. das gilt auch für gaudu...

hab gemeint, dass kruisi einen ebenso starken helfer wie pinot hat. die beiden teams sehe ich im vorteil bis die hierarchie bei ineos geklärt ist.

Gast User#240828
Geschrieben
hab gemeint, dass kruisi einen ebenso starken helfer wie pinot hat. die beiden teams sehe ich im vorteil bis die hierarchie bei ineos geklärt ist.

 

 

das stimmt, jumbo hat bisher - im gegensatz zum giro - eine sehr starke u robuste teamleistung gezeigt. kann tatsächlich am Lautaret ein vorteil sein.

 

heute kann von ereignislos bis zur tragödie alles passieren, spannend wirds bis zum ende - selbst wenn dann nix passiert ist ;)

Gast User#240828
Geschrieben
Um welche Uhrzeit darf man heute mit den interessanten Szenen rechnen?

 

zwischen 11 u 17 uhr ;)

Geschrieben
Alaphilippe ist dank seiner anaeroben Fähigkeiten besonders leidensfähig, aber er sieht dem Unausweichlichen entgegen, dem Aufbau eines unerträglichen Schmerzes, der letztlich so groß wird, dass er entscheidend reißen lassen muss. Die Frage ist nur wann auf den nächsten drei Etappen dieser Moment eintritt. Ich denke, dass es schon heute so weit sein wird.
Gast User#240828
Geschrieben
Die movistarwars der rölöstationen. Halte uns bitte auf dem laufenden wann das team seine 1+2 kapitäne aus den schuhen gefahren hat.

Ich fahre alle 10 km rechts ran und lese nach :D

 

 

so ein paar taktische schnitzer können schon unterhaltsam sein ;)

Gast User#240828
Geschrieben
Alaphilippe ist dank seiner anaeroben Fähigkeiten besonders leidensfähig, aber er sieht dem Unausweichlichen entgegen, dem Aufbau eines unerträglichen Schmerzes, der letztlich so groß wird, dass er entscheidend reißen lassen muss. Die Frage ist nur wann auf den nächsten drei Etappen dieser Moment eintritt. Ich denke, dass es schon heute so weit sein wird.

 

die gefahr ist groß, allein weil die anstiege so lange sind, u weil es in wirklich große höhen geht, dazu die hitze...aber wenn er glück hat, bremst gerade die hitze die attacken

Geschrieben (bearbeitet)
Alaphilippe ist dank seiner anaeroben Fähigkeiten besonders leidensfähig, aber er sieht dem Unausweichlichen entgegen, dem Aufbau eines unerträglichen Schmerzes, der letztlich so groß wird, dass er entscheidend reißen lassen muss. Die Frage ist nur wann auf den nächsten drei Etappen dieser Moment eintritt. Ich denke, dass es schon heute so weit sein wird.

 

Sehe ich ähnlich, glaube (bzw hoffe zugunsten der Spannung) aber nicht dass es heute schon so weit sein wird, der letzte Anstieg ist nicht so steil, es folgt noch eine längere Abfahrt. Wenn heute einer der Favoriten am letzten Anstieg in Probleme kommt, werden die anderen die Gunst der Stunde nutzen und eine Allianz bilden.

Bearbeitet von kapi
Geschrieben
die gefahr ist groß, allein weil die anstiege so lange sind, u weil es in wirklich große höhen geht, dazu die hitze...aber wenn er glück hat, bremst gerade die hitze die attacken

am tourmalet hat er souverän agiert, ich denke, dass das heute auch möglich ist. schwer wird es morgen und übermorgen. es spielt im ein wenig in die karten, dass es noch viele bewerber um sieg und podium gibt, d.h. wenn einer attackiert haben auch andere ein interesse nachzufahren.

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