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Bergab richtig Bremsen und Kurven fahren


Koxxi
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Bin vorgestern mit dem Renner die Nockalmstraße gefahren, und habe feststellen müssen, dass ich beim Bremsen und Kurven fahren noch arge Defizite habe. :)

 

Grundsätzlich bin ich sowieso ein Hasenfuß, was das bergabfahren betrifft. Wenn ich versuche vor den Kurven erst etwas später und dafür stärker zu bremsen, bleibt zwar irgendwann das Rad stehen, aber ich kann mich fast nicht mehr auf selbigen halten, oder ich habe Angst, dass das Hinterrad blockiert. Bremst man richtigerweise mit Vorder- und Hinterradbremse gleichzeitig? Bremst man überhaupt ständig bergab, oder bremst ihr abwechselnd mal vorne mal hinten? Schadet es, wenn man laufend etwas bremst (überhitzt da was - schadet es den Felgen)? Wie fährt man solche Kurven richtig? Hatte ein ungutes Gefühl, vor allem sind da in den Kurven auch Motorradfahrer und Autos raufgekommen, und ich hatte in den Kehren teilweise Probleme auf meiner Seite zu bleiben (wenn ich ganz langsam gefahren bin ging es, aber wenn ich nur ein wenig schneller war, hats mich schon wieder raus getragen).

 

Ich weiß 98 % von euch bremsen gar nicht - aber habt ihr trotzdem Tipps für eine "Bremserin"? :(

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im prinzip musst du üben, üben, üben - dann bekommst du auch mehr gefühl, was noch geht. den fall, dass es einmal nimma geht hab ich selber noch nie erleben müssen zum glück - und ich bin bergab nicht grad langsam, aber es gibt auch noch schnellere.

 

bergab bremst man vor einer kurve, oder wenn du den eindruck hast, dass es dir zu schnell wird, auch mal zwischendurch. dauerbremsen solltest bergab, überhaupt bei langen abfahrten wie der nockalmstraße, tunlichst unterlasssen - bremsbeläge und felgen werden sehr heiß und ein sich auflösender bremsbelag ist bergab gar nicht lustig.

 

bremsen tut man vorne und hinten gleichzeitig, wobei natürlich vorne mehr bremswirkung entsteht. gewichtsverlagerung nach hinten ist nie schlecht, v.a. bei etwas härteren bremsmanövern, oder steileren straßen.

 

kurz und stark bremsen ist auf alle fälle besser als mit schleifender bremse die kurve anzufahren. blockieren sollt das rad halt nicht, vor allem nicht vorn, das ist fast ein sicherer sturz.

 

kurven fahren: ist eigentlich eh klar: außen anfahren, zum scheitelpunkt ziehen, wieder raustragen lassen. auf andere verkehrsteilnehmer musst natürlich achten, das macht die sache dann etwas komplizierter. bei rechtskurven kannst ja mal schauen, ob hinter dir wer kommt. wenn nicht gehts wie beschrieben (auf deiner fahrbahnseite!), wenn ein auto hinter dir ist und du am rand bleiben musst, dann sehr langsam in die kurve einfahren - speziell serpentinen sind hunde was raustragen angeht. es passiert zwar praktisch nie, dass dich ein auto unmittelbar am kurvenausgang überholen kann, aber wer weiß, vielleicht kommt mal der m.stohl des weges.

 

wie gesagt, kurvenfahren muss man üben, angst haben braucht man nicht, du kannst den reifen schon vertrauen. im übrigen ist es wie in der fahrschule gelernt: bremsen und lenken bringt den reifen schneller zur haftgrenze, als nur eines der beiden, daher am kurveneingang schon möglichst den bremsvorgang beendet haben ;)

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Ich machs so:

- Kurven spät vorher anbremsen dafür aber leicht hinter den Sattel wandern.

- Beim Anbremsen: Hinten bis kurz vor Blockade, vorne den restlichen Schwung rausnehmen

- Im Moment des Umlegens beide Bremsen loslassen und bis zum Kurvenausgang nicht mehr bremsen.

- Sobald die Bodenfreiheit groß genug ist voll Beschleunigen (aus der Kurve raus den Schwung mitnehmen)

 

Bei Serpentinen versuche ich vorher einzusehen ob Gegenverkehr kommt weil dann wirds erst richtig lustig, dann kannst nämlich ganz außen anfahren und fast mit Vollgas innen durchschneiden und sofort wieder rausbeschleunigen.

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@hermes

 

Kann man so sagen.... :toll:

 

Ich für meinen Teil weise immer drauf hin, das Gewicht so weit wie möglich nach hinten zu verlagern. Das verbessert die Bremsbalance bedeutend. Alteingesessenen Radlern ist das eh in Fleisch und Blut übergegangen, wenn einer aber das erste Mal so richtig die Fuhre rennen lässt, denkt vielleicht net dran......

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@ hermes & @alll:

 

Danke für die anschauliche Erklärung. :toll:

Ich habe mein Gewicht sicher nicht bewusst nach hinten verlagert und ich denke ich hab auch direkt in der Kurve gebremst. Wie ich die Kurven genau gefahren bin kann ich auch nicht mehr sagen, aber ich werde es jetzt jedenfalls mal laut eurer Beschreibung versuchen. Bloß, wenn ich die Nockalm nur vor den Kurven gebremst hätte, würde es mich jetzt sicher nicht mehr geben. :rolleyes: Ich hab da schon zwischendurch auch ziemlich viel bremsen müssen (schon wegen der Weideroste, unbekannter Wegverlauf und Straßenbeschaffenheit ...) ... :(

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@ hermes & @alll:

 

Danke für die anschauliche Erklärung. :toll:

Ich habe mein Gewicht sicher nicht bewusst nach hinten verlagert und ich denke ich hab auch direkt in der Kurve gebremst. Wie ich die Kurven genau gefahren bin kann ich auch nicht mehr sagen, aber ich werde es jetzt jedenfalls mal laut eurer Beschreibung versuchen. Bloß, wenn ich die Nockalm nur vor den Kurven gebremst hätte, würde es mich jetzt sicher nicht mehr geben. :rolleyes: Ich hab da schon zwischendurch auch ziemlich viel bremsen müssen (schon wegen der Weideroste, unbekannter Wegverlauf und Straßenbeschaffenheit ...) ... :(

 

zwischendurch mal zu bremsen ist kein fehler, außer du heißt ullrich und willst den anschluss zum feld nicht verlieren ;) wenn der straßenbelag schlecht ist (und das kann ich den bergen leicht sein), dann schau ich auch aufs tempo, hab keine lust mir einen patschen einzuhandeln, nur weil ich volle kanne über ein zu spät bemerktes schlagloch drübergebrettert bin.

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ist es euch schon mal passiert, dass ihr einfach zu schnell in der kurve wart ? also, dass ihr richtig gefahren seid, aber die reifen einfach nicht mehr haften wollten ?

 

mir nicht. d.h. eigentlich schon, als kind am schotter ein paar mal, aber mit renner auf asphalt ist es sich immer ausgegangen. ein paar mal bin ich unfreiwillig auf die gegenfahrbahn gekommen, aber zum glück war da bis jetzt noch kein entgegenkommender :rolleyes:

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... aber die reifen einfach nicht mehr haften wollten ?

 

weil er mitten in der kurve geplatzt ist, bergab natürlich, laut tacho über 50 km/h. da kannst nur hoffen, dass wie in meinem fall (fall passt hier gut) hinter der leitschiene ein weicher boden ist und kein abgrund oder sonstwas...

 

des gschichtl

http://www.free-eagle.at/2004/Toskana/toskanareport.htm#tag8

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@mixi:

Das ist mir zum Glück noch nie passiert, aber dass ich das eine oder andre Mal in der Kurve nachbremsem musste, dass schon. Auch nicht so lustig, aber auch nicht soooo dramatisch, einfach nur mit der hinteren Bremse vorsichtig dosiert in der Kurve anbremsen, auf keine Fall in der Kurve die Vorderbremse, da stellts Dich auf und dann gehts nur mehr gerade rein (da hilft dann nur mehr beide Bremsen auf, mit viel nachdruck reinhängen und auf die reifen verlassen).

 

@NoWin

diese Reifenplatzer sollten aber wirklich nur bei sehr langem Schleifenlassen passieren, oder? Gehört hab ich schon davon, erlebt zum Glück noch nie.

Merkt man da vorher was oder gehts einfach puff und aus?

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@NoWin

diese Reifenplatzer sollten aber wirklich nur bei sehr langem Schleifenlassen passieren, oder? Gehört hab ich schon davon, erlebt zum Glück noch nie.

Merkt man da vorher was oder gehts einfach puff und aus?

Ich bin zwar ein Angstbremser, aber nur am MTB, am Renner nicht .... klar dauerts eine Zeit, aber die Hitze, die entsteht, ist schon unglaublich, und der Glockner oder die Nockalm haben lange Abfahrten ....

 

Mir ist bei Tempo 40 ein Latexschlauch geplatzt (Schlagloch :mad: ) - da wars puff und aus :eek: - bei normalen Schläuchen gehts auch schnell, aber nicht ganz so schnell - und vorher merkst nichts

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noch eine kleine Anmerkung: kurvenäusseres Pedal unten, inneres Pedal oben

das sollte wohl klar sein... - andersrum machst du es eh nur einmal in einer

engen kurve... ;)

 

mir ist es zum glück nur einmal passiert, dass ich nach der kurve wieder zu

früh reingestiegen bin und das innere pedal kontak mit dem boden hatte... :eek:

lustiges gefühl, wenn plötzlich der hinterbau abhebt und du kurz ins leere trittst... :p

 

es wurde nur kurz erwähnt, deshalb ich nochmal: ganz wichtig ist die richtige

blickführung, die hilft ungemein, damit du nicht verkrampft auf den abgrund

zusteuerst... - man fährst dorthin, wo man hinsieht... - und beim kurvenfahren

kannst dich richtig "rausziehen" wenn du am scheitelpunkt schon wieder in die

folgende gerade schaust... :)

 

CU,

HAL9000

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beim abfahren Hirn abschalten und auf gute reifen vertrauen!
Sehr richtig, denken darfst nie viel!

 

Der hermes hat's sehr gut beschrieben.

 

Hinzuzufügen wäre noch, dass man in der Kurve selbst tunlichst nimma mehr bremst, zumindest net am VR. Vor allem, wennst schon mit hoher Geschwindigkeit reinfährst und merkst, dass der Reifen langsam an sein Limit stößt.

Wenn's naß ist, dann ist das ganze noch happiger!

 

Seitdem ich mit'n Speebike & Disc unterwegs bin, gibt's in Punkto Bremsüberhitzung, Reifenplatzer wegen Hitze oder Bremskraftverlust keine Probleme, auch net bei Glockner & Co.

Wenn ich gemütlich wo unterfahre, reicht zum Anbremsen meist die HR-Bremse voll aus. Mit perfekter ABS-Bremsung quasi. Dann wird der Hobel in die Kurve gelegt.

Bei aggressiverer/schnellerer Fahrweise kommt natürlich die VR-Bremse vermehrt ins Spiel und die HR-Bremse mache ich immer stärker auf, da sonst das HR zur Blockierung neigt!

 

Der pazi und ich haben bei unserem letzten Bergabenteuer (:D) am Glockner die aggressive/rasante Fahrweise bergab gewählt, die wie folgt bei einer Linkskurve (Rechtskurve natürlich umgekehrt) ausschaute:

Kurven am absoluten Limit angebremst (= Aufsteigendes Hinterrad), ganz rechts raus bis an die Leitplanke, dann nach links reingezogen (wie hermes beschreibt), am Ende der Kurve war ma wieder neben der Leitplanke. Die Kurve in einem Zug, ohne Korrekturen gefahren, dabei meist zw. 4-6 Autos/Motorräder und Busse überholt. Gleich nach Kurvenmitte wieder reingetreten und ein paar Hundert Meter das Spiel von vorne!

Den Blick richte ich dabei - je nach Geschwindigkeit & Kurvenradius - 5-20m nach vorne und dorthin, wo ich auch hinfahren will.

Zugegeben, war etwas flott. Von manchem Motorradfahrer gab's ein :toll:, von einigen auch ein :spinnst?: (Motorradfahrer/Mopeddriver können in ihrem Ego ganz schön einen Knacks bekommen, wenn'st sie mit'm Radl überholst :D)

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Bin ich tatsächlich der einzige der fast nur mit der Vorderbremse die Kurven anbremst? Körper nach hinten und vorne rein in die Eisen. Ist wesentlich effektiver, ich kann viel später Bremsen, und vor allem bei Kehren macht sich der Unterschied zu den Hinterradbremsern bemerkbar.

 

hab ich in physik nicht gut genug aufgepasst (kann leicht sein), oder ist es ein bisserl anders, als du schreibst?

 

wenn ich beim vorderrad voll an die haftgrenze der reifen gehe und gleichzeitig auch einen teil der geschwindigkeit über das hinterrad abbaue, müßte das doch einen wesentlich kürzeren bremsweg ergeben, als nur vorne alleine, oder? zwei bremsen sind besser als eine, egal ob vorne, oder hinten. und auch wenn über das hinterrad nur 1% der energie geht ist das besser als 0% ;)

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hab ich in physik nicht gut genug aufgepasst (kann leicht sein), oder ist es ein bisserl anders, als du schreibst?

 

wenn ich beim vorderrad voll an die haftgrenze der reifen gehe und gleichzeitig auch einen teil der geschwindigkeit über das hinterrad abbaue, müßte das doch einen wesentlich kürzeren bremsweg ergeben, als nur vorne alleine, oder? zwei bremsen sind besser als eine, egal ob vorne, oder hinten. und auch wenn über das hinterrad nur 1% der energie geht ist das besser als 0% ;)

 

Bringen hinten die 1,2,3,4 Prozenterl soviel mehr? Die Gefahr, hinten zu blockieren ist ja viel grösser, und dann kann es ungut werden.

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Bringen hinten die 1,2,3,4 Prozenterl soviel mehr? Die Gefahr, hinten zu blockieren ist ja viel grösser, und dann kann es ungut werden.

 

die 1,2,3,4 prozent können vielleicht darüber entscheiden, ob das vorderrad wegrutscht, oder nicht - das ist schon was, oder? hinten blockieren ist natürlich auch sch..., aber immer noch besser. dass es leichter passiert, ist auch klar, darum soll man ja auch das gewicht nach hinten verlagern, um diese gefahr zu minimieren.

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