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Geschrieben

Dieses ewige Mitleid mit den dopenden Sportlern geht mir schon auch fürchterlich auf die Nerven.

Da bin ich einmal 100% bei dir

 

Gerade auf Twitter eine Diskussion gehabt wo es zum einen um die Veröffentlichung des Videos geht - was ich pers. allerdings ebenfalls als Überschreitung einer Grenze sehe - zum anderen um "was soll die Aufregung, die beiden haben ja eh nur geschummelt".

 

Warum kann Doping nicht als das gesehen werden, was es letzten Endes ist, nämlich Betrug.

Wenn eine norwegische Langläuferin (exemplarisch) einiges an Preisgeldern einfährt, bei Weltmeisterschaften vorne dabei ist und auch über Werbeverträge eine recht schöne Summe anhäufen kann, dann hat das nix mit "Schummeln" zu tun. Man frage einmal bei den Mitstreiterinnen nach, ob sie das als schummeln bezeichnen würden.

 

Dass man die beiden Österreicher jetzt medial "hinrichtet" halte ich allerdings für sehr bedenklich.

Wobei ich etwas zwiegespalten bin.

Zum einen kann so ein Video als gute Abschreckung dienen und könnte bei Nachwuchssportlern vielleicht ein bissl zum Überlegen anregen (intern, NICHT öffentlich).

Andererseits wäre es schon mehr als aufklärungsbedürftig, wie ein solches Video an die Öffentlichkeit kommt!

Vom verletzten Schutz privater Rechte,... ganz zu schweigen! Ein verpixeln des Gesichts hätte nicht so schwer sein können und wäre das Mindeste gewesen!

Geschrieben

Ich bin da schon sehr auf der Seite des "Leidtuns". Sorry, aber es geht doch immer noch "nur" um Doping - er hat gestanden und passt. Klar ist er ein Betrüger...aber hat doch eh schon alles zugegeben.

 

Ich versuch die Aussagen vom Dürr aus der Doku echt so objektiv wie möglich zu sehen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung, wie viele Namen er nennt usw usf. Das kann man alles kritisieren und darf einen schon grantig machen. Aber wenn man sich anhört was er sonst so erzählt, dann versteh ich schon auch, dass nicht jeder dieser Sportler sauber bleiben kann - die Stärke hat nicht jeder. Schaut euch an wie schnell Skispringer an dieser nervenaufreibenden Sportart eingehen. Wenn da wirklich schon das halbe Schülerleben mit diversen medizinischen Methoden nachgeholfen wird, ist die Hemmschwelle zwangsläufig irgendwann niedrig. Außerdem werden die Betreuer wohl ganz genau wissen wer mental wie weit ist... Wenn man sieht was in der Vergangenheit alles abgegangen ist im ÖSV, dann ist ers doch naheliegend, dass es auch heute noch ungustiöse Betreuer gibt, die die mentale Schwäche mancher in irgendeiner Weise ausnutzen.

 

Nach den ganzen Enthüllungen ist es wohl eindeutig, dass es trotteleinfach ist sich jemandem für's Blutdoping zu organisieren. In welcher Sicherheit sich Hauke wohl gewogen hat bis zu dem Moment....(und warum wohl)? Aua....

Alles in allem sind sie Täter und Opfer eines komplett deppaten Systems. Das Video hat einfach keiner verdient. Ja, im ersten Moment hab ich auch gelacht - ihn ausgelacht - und mir gedacht "haaahaaaaa!". Aber das ist einfach dermaßen falsch... Was hab ich davon? Was bringt mir das? Das ist einfach nur letztklassig dumm. Ich genier mich richtig vor mir selbst, echt. Das ist eine ganz andere Liga als irgendeine Pussygrabber Aussage von einem Psychopaten zu veröffentlichen oder einem hochgradig Wirtschaftskriminellen mit einem handyvideo aufplattln zu lassen.

 

Der Hauke hätte das Video irgendwann vielleicht eh freigegeben...

Gast User#240828
Geschrieben

@ bs99

 

ich will mich auf das nicht einlassen bernhard...

 

fix ist, wenn jemand den verband beschuldigt oder beleidigt, wird er geklagt bis es raucht, u einstweilige verfügungen werden erwirkt. vice versa sind beleidigung geheiligte mittel zum zweck. wer schneller mit viel aufmerksamkeit mit dem finger zeigt, gibt die richtung vor - in die die leute schauen.

Geschrieben
Und dass der gewiefte Machtmensch Schröcksnadel ein unglaublicher Ungustl und was so manches Thema anbelangt auch ein unglaublicher Trottel is, steht auch außer Frage.

 

Zahlen 2011: 14 Millionen Euro öffentliche Gelder

2011 betrug die Bundes-Sportförderung 103 Millionen Euro. Davon waren 23 Millionen Euro für strukturelle Maßnahmen verwendet worden wie für Bauten und Straßen für die FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming (8,2 Millionen Euro), für den Bau einer Skisprungschanze in Seefeld, Nordtirol (1,4 Millionen Euro) sowie für ÖSV-Trainingsgruppen (664.000 Euro).

 

2011 betrug die Gesamtförderung des ÖSV und ihm zurechenbarer Institutionen und Vorhaben rund 11,9 Millionen Euro. Dazu kamen aber noch Gelder aus der "besonderen Sportförderung" (dotiert im Jahr 2011 mit 80 Millionen Euro) für Strukturförderung, Mitgliedsbeitrag für den Ski-Pool und Fachverbandsförderung in der Höhe von 545.000 Euro sowie für die Entwicklung und Optimierung von Sprunganzügen in der Höhe von 1,8 Millionen Euro. Somit erhielt der ÖSV damals fast 14 Millionen Euro öffentliche Gelder.

 

Zwar schwanken diese Subventionen jährlich, doch gab es 2011 allein direkt das ÖSV-Budget entlastende Zahlungen von öffentlichen Stellen in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro, doppelt so viel wie Schröcksnadel zugeben will.

 

https://www.sn.at/wiki/Der_%C3%96sterreichische_Skiverband_und_seine_Finanzierung

 

Warum hat denn der Schröcksi so eine abartige Macht? Wieso hat da noch nie einer ein Machtwort gesprochen und ihn quasi zum Rücktritt gezwungen? Das ist doch wohl eindeutig ein Thema der Politik.

Gast User#240828
Geschrieben

für mich sind sportler die dopen schon auch opfer, aber opfer ihrer selbst. wer sich in dieses system begibt muss entscheidungen treffen. wenn sie aufgeladen, aber unerwischt geld einstreichen u ruhm, wenn die sich am podium feiern lassen, tun ihnen die anderen die das sauber nicht erreichen, auch nicht leid.

 

wer erwischt wird soll die gerechtfertigten konsequenzen tragen. ohne weinen!

 

das gilt aber auch für funktionäre u hintermänner

Geschrieben
für mich sind sportler die dopen schon auch opfer, aber opfer ihrer selbst. wer sich in dieses system begibt muss entscheidungen treffen. wenn sie aufgeladen, aber unerwischt geld einstreichen u ruhm, wenn die sich am podium feiern lassen, tun ihnen die anderen die das sauber nicht erreichen, auch nicht leid.

 

wer erwischt wird soll die gerechtfertigten konsequenzen tragen. ohne weinen!

 

das gilt aber auch für funktionäre u hintermänner

 

Ja, das ist es eben. Im ÖSV sehe ich das aber noch eine Spur kritischer. Ich nimm denen nicht mehr ab, dass da Kinder nicht schon grauslich ausgenutzt werden. Es gibt dort sicher top Betreuer und super Pädagogen, keine Frage! Es gibt da aber sicher auch etwas das gewaltig stinkt und das alles fördert. Ich hab halt eher das Gefühl dass dort schwächere Menschen eher ausgenutzt aus gestärkt werden. Und da tut mir dann schon jeder Einzelne leid.

Geschrieben
Leid sollten einem jene Sportler tun, die sich an die Regeln halten und tagein tagaus wie die "Trotteln" trainieren, aber völlig unbekannt sind, weil sie nie etwas großes gewinnen und letztlich an ihrer nicht erfüllbaren Selbstbestimmung im Stillen und Leisen zerbrechen.
Gast User#240828
Geschrieben

empathie ist meist nicht ganz falsch martin ;)

fehlt wohl ab u zu in der gesellschaft..

Gast User#240828
Geschrieben
Leid sollten einem jene Sportler tun, die sich an die Regeln halten und tagein tagaus wie die "Trotteln" trainieren, aber völlig unbekannt sind, weil sie nie etwas großes gewinnen und letztlich an ihrer nicht erfüllbaren Selbstbestimmung im Stillen und Leisen zerbrechen.

 

 

!!! was denen wenigstens bleibt, ist der blick in den spiegel, der allerdings wirtschaftlich nicht ernährt.

Geschrieben (bearbeitet)
Leid sollten einem jene Sportler tun, die sich an die Regeln halten und tagein tagaus wie die "Trotteln" trainieren, aber völlig unbekannt sind, weil sie nie etwas großes gewinnen und letztlich an ihrer nicht erfüllbaren Selbstbestimmung im Stillen und Leisen zerbrechen.

 

Ja eh. Die tun einem natürlich leid. Das Eine schließt ja das Andere nicht aus.

Das Gemeinste an allem ist halt, dass das wieder für nix gewesen sein wird. Ein paar werden öffentlich hingerichtet, viele werden nie erwischt und das System bleibt aufrecht.

 

//edit

Was ich keinesfalls glaube ist, dass alle die dopen solche psychopathischen Züge haben wie zB der Schröcksi. Das sind sicher nicht alles solche gestandenen Typen die über Leichen gehen.

Bearbeitet von GrazerTourer
Geschrieben
@ bs99

 

ich will mich auf das nicht einlassen bernhard...

 

fix ist, wenn jemand den verband beschuldigt oder beleidigt, wird er geklagt bis es raucht, u einstweilige verfügungen werden erwirkt. vice versa sind beleidigung geheiligte mittel zum zweck. wer schneller mit viel aufmerksamkeit mit dem finger zeigt, gibt die richtung vor - in die die leute schauen.

 

Hast natürlich recht.

Was im Grunde aber nur die fehlende (politische) Verantwortung in und für den ÖSV bestätigt, und mich noch grantiger macht.

Das ist mMn ein geschützter Bereich der ob seiner Machtfülle und Budgets alle Kritiker zum Schweigen bringt, oder es zumindest versucht (Werdenigg zb).

Geschrieben
Mitleid hab ich mit dopenden Sportlern tatsächlich auch, aber nicht deswegen, weil sie im Fall einer Überführung übertrieben unfair angeprangert werden (das wissen sie ja vorher), sondern weil sie offenbar das Gefühl haben, ihrem Leben nur mit Doping Sinn geben zu können, gleichsam zum Dopen gezwungen sind.
Geschrieben
Warum hat denn der Schröcksi so eine abartige Macht? Wieso hat da noch nie einer ein Machtwort gesprochen und ihn quasi zum Rücktritt gezwungen? Das ist doch wohl eindeutig ein Thema der Politik.

 

eine hand wäscht die andere...

Gast User#240828
Geschrieben

beim übertrieben anprangern bleibt es ja nicht.

 

in relation sind die strafen u konsequenzen vergleichsweise hoch - aber auch das wissen sie normalerweise vorher.

Geschrieben
beim übertrieben anprangern bleibt es ja nicht.

 

in relation sind die strafen u konsequenzen vergleichsweise hoch - aber auch das wissen sie normalerweise vorher.

die Strafen finde ich persönlich eher niedrig und nicht selten ist es so, dass sich mit dem durch Doping aufgebauten Bekanntheitsgrad eine sehr gute Existenz aufbauen lässt

Gast User#240828
Geschrieben
wer sich die urteile im strafrecht ansieht, kann sich ein bild machen. zweites ist allerdings wahr u zynisch
Geschrieben
.. weil sie offenbar das Gefühl haben, ihrem Leben nur mit Doping Sinn geben zu können, gleichsam zum Dopen gezwungen sind.

 

Oder: weil sie sich für eine Sache begeistern, bei der sie irgendwann erkennen, dass sie sauber nicht mehr bringt, als ständige Niederlagen. Sie können also erfolglos bleiben oder zu unlauteren Mitteln greifen. Was ist besser? Aus dem Dilemma kommen sie dann bestenfalls mit dem Mut zum Risiko ..

Geschrieben
Leid sollten einem jene Sportler tun, die sich an die Regeln halten und tagein tagaus wie die "Trotteln" trainieren, aber völlig unbekannt sind, weil sie nie etwas großes gewinnen und letztlich an ihrer nicht erfüllbaren Selbstbestimmung im Stillen und Leisen zerbrechen.

Demaskierend ist oft die Reaktion von (direkten) Konkurrenten auf erwischte Dopingsünder, meist zeigen sie sich zwar scheinbar entsetzt, aber kaum einer findet klare Worte dass er sich betrogen fühlt.

 

In dem Zusammenhang fällt mir ein gutes Zitat von einem Radfahrer ein, dem ich abnehme immer sauber gewesen zu sein trotz Weltklasseleistungen:

"Ich habe den Respekt vor den anderen verloren weil sie gedopt hatten und sie haben den Respekt vor mir verloren weil ich nicht gedopt habe!"

(wer den Sportler erkennt gewinnt einen Blumentopf ;) )

 

die Strafen finde ich persönlich eher niedrig und nicht selten ist es so, dass sich mit dem durch Doping aufgebauten Bekanntheitsgrad eine sehr gute Existenz aufbauen lässt

 

wer sich die urteile im strafrecht ansieht, kann sich ein bild machen. zweites ist allerdings wahr u zynisch

Der Wortwahl entnehme ich, dass du ersteres nicht so siehst.

Gast User#240828
Geschrieben
hatte ich zuvor geschrieben, dass ich die strafen gegen eigentum/wegen betrug im vergleich zu urteilen bei delikten gegen leib oder leben für relativ hoch halte.
Geschrieben
hatte ich zuvor geschrieben, dass ich die strafen gegen eigentum/wegen betrug im vergleich zu urteilen bei delikten gegen leib oder leben für relativ hoch halte.

Ich bin voll bei dir, dass Vermögensdelikte im Vergleich zu Gewaltverbrechen zu hoch bestraft werden, aber bei Dopingdelikten kam es bislang noch zu überhaupt keinen Strafen, die außersportliche Konsequenzen hatten. Und selbst die Strafen im Sport selbst nach bestimmten Dopingdelikten halte ich für zu gering, obwohl zumindest die Dauer der Sperre mittlerweweile angehoben wurden.

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