
Cannondale Scalpel HT 2022
10.11.21 05:39 5.5702021-11-10T05:39:00+00:00Text: Luke BiketalkerFotos: CannondaleCannondale legt sein außergewöhnliches Scalpel HT neu auf, bleibt der Lefty treu und bläst mit bis zu 66.5° Lenkwinkel zur Attacke auf die XCO-Welt.10.11.21 05:39 5.7182021-11-10T05:39:00+00:00Cannondale Scalpel HT 2022
10.11.21 05:39 5.7182021-11-10T05:39:00+00:0014 Kommentare Luke Biketalker CannondaleCannondale legt sein außergewöhnliches Scalpel HT neu auf, bleibt der Lefty treu und bläst mit bis zu 66.5° Lenkwinkel zur Attacke auf die XCO-Welt.10.11.21 05:39 5.7182021-11-10T05:39:00+00:00Nach ersten nervösen Leaks diverser internationaler Medien ist es nun offiziell: Das neue Cannondale Scalpel ist da - nach wie vor mit Lefty Ocho, allerdings in seiner Geometrie progressiv wie kein anderes XC-Hardtail aus Serienfertigung.
Mit bis zu 66,5° Lenkwinkel im auf 110 mm Federweg „aufgebohrten“ Topmodell Scalpel HT Hi-Mod verschieben die Amerikaner die Grenzen der schnellen Hardtails gen Downcountry. Dennoch bleibt das Gewicht am Aushängeschild mit 9.680 Gramm (Medium) unter der 10-kg-Marke.
Kern des neuen Scalpel HT ist die wohl progressivste Geometrie, welche es derzeit an einem für XC-Weltcupstrecken entworfenen Hardtail für Geld zu kaufen gibt. Cannondale selbst geht sogar so weit, das Scalpel als „aggressivstes, progressivstes und innovativstes XC Hardtail“ am Markt zu titulieren.
Ein Marketing-Claim, der schon beinahe unsympathisch dick aufgetragen herüberkommen würde, wären da nicht klare Fakten. Denn mit 67° Lenkwinkel an den Standardmodellen mit 100 mm Gabel bzw. bereits erwähnten 66,5° Lenkwinkel am Hi-Mod 1 geht Cannondale tatsächlich neue Wege.
Die flachen Winkel sind Teil von Cannondales Proportional Response Geometry, die bereits mit dem Vorgängermodell eingeführt wurde. Jede Rahmengröße soll dabei eine perfekt ausbalancierte Position des Fahrers erlauben, dazu werden sogar die Kettenstreben für jede Größe individuell gefertigt. Von Small bis XL wachsen diese in 5-mm-Schritten von 430 bis 445 mm mit - leider eine Seltenheit bei Rahmen der großen Hersteller. Der Reach fällt dazu nicht übermäßig lang aus und hält bergab der Agilität die Stange, dafür verspricht sich Cannondale Laufruhe aus dem flachen Lenkwinkel.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der steile Sitzwinkel von 74,5 bzw. 75°. Dieser sollte sich bergauf in puncto Tritteffizienz positiv niederschlagen.
Abgesenkte Sitzstreben sowie die Kettenstreben erlauben am Hinterbau etwas Flex, kleinen Schlägen und den für frühzeitige Ermüdung verantwortlichen Vibrationen wird somit die Härte genommen.
Trotz moderner Geometrie und dem eingebauten Komfort bleibt das Hardtail allerdings seiner leichtfüßigen Ahnenreihe treu. In Größe Medium geben die Amerikaner für den Hi-Mod Rahmen des Topmodells 895 Gramm an. Damit darf es sich getrost zu den leichteren XC-Waffen am Markt zählen. Von der absoluten Spitze trennen den Hi-Mod-Rahmen allerdings gut 100 Gramm - dabei sollte man aber auch den verhältnismäßig günstigen Preis für das Topmodell in Relation setzen. Zum Gegenwert von 6.999 Euro bewegt man sich anderswo in weitaus schwergewichtigeren Liegen.
Cannondale Scalpel HT Modelle
Nach wie vor an den Topmodellen im Einsatz: die einzigartige Lefty Ocho. Cannondales hauseigene Federgabel hat zu Recht ihre Fanbase und kann nebst Performance auch optisch punkten. Wo bekommt man sonst eine einbeinige Federgabel?
Grundsätzlich kommen die Scalpel HTs mit 100 mm Forke. Einzig dem Topmodell Scalpel HT Hi-Mod 1 spendieren die Amerikaner ab Werk eine Gabel mit 110 mm Federweg.
Der Einstieg in die Welt des neuen Scalpel HT beginnt mit dem Carbon 4 bereits bei 2.499 Euro. Dann allerdings ohne Lefty Ocho, sondern mit RockShox SID SL. Für das Topmodell Hi-Mod 1 mit XT/XTR Mix und HollowGram 25 Carbon-Laufrädern sind die bereits erwähnten 6.999 Euro fällig.