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Schwalbe Aerothan Schläuche mit Aluventil und Clik im Test

Schwalbe Aerothan Schläuche mit Aluventil und Clik im Test

17.06.25 10:05 5.615Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Erwin Haiden
TPU meets Clik: Ultraharter Praxistest von Schwalbes Premiumschläuchen der zweiten Generation am Gravel und Rennrad.17.06.25 10:05 10.213

Schwalbe Aerothan Schläuche mit Aluventil und Clik im Test

17.06.25 10:05 10.21310 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
TPU meets Clik: Ultraharter Praxistest von Schwalbes Premiumschläuchen der zweiten Generation am Gravel und Rennrad.17.06.25 10:05 10.213

Vier Jahre nach der gemeinsamen Entwicklung mit BASF schicken die Schwaben ihre Aerothanschläuche in die nächste Evolutionsstufe. Das bewährte thermoplastische Polyurethan (TPU) bleibt unangetastet – aber beim Ventilschaft wurde ordentlich nachgelegt: Statt Kunststoff kommt jetzt Aluminium mit Außengewinde zum Einsatz. Das bringt nicht nur zusätzliche Stabilität, sondern auch eine einfachere Handhabung bei Montage, Demontage und Druckkontrolle.

Obendrauf gibt’s ein deutliches Plus bei der Kompatibilität: Die neuen Aerothans sind jetzt voll kompatibel mit dem Schwalbe Clik Valve, dem Schwalbe Airmax Smart Bike Sensor, dem Bosch Speed Sensor und mit allen Pumpen.
Die bewährten Stärken bleiben selbstverständlich erhalten: Geringes Gewicht, hohe Pannensicherheit, ein Fahrgefühl nah am Tubeless-Setup sowie das kompakte Packmaß.

Dank unseres guten Drahtes ins Schwalbe-Entwicklungslabor durften wir die neuen Aerothanschläuche mit Aluminiumschaft bereits über mehrere Monate auf Rennrad und Gravelbike mit Clik-Ventilen testen.

Die neuen Aerothanschläuche mit Aluminiumschaft sollen ab Herbst 2025 im Handel verfügbar sein.

 Aerothan is nothing without Clik. 

Klingt komisch, ist aber so!
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Über Aerothan

Mit thermoplastischem Polyurethan namens Aerothan hat Schwalbe dem klassischen Fahrradschlauch bereits vor ein paar Jahren den Kampf angesagt – und zwar ohne Gummi, dafür komplett recyclingfähig und „Made in Germany“. Die Versprechen klangen damals wie heute ambitioniert: Extrem geringes Gewicht, hohe Stabilität und Hitzebeständigkeit, niedriger Rollwiderstand und eine Pannensicherheit, die so manchem Tubeless-Setup Konkurrenz machen soll.

Tatsächlich bringt unsere Rennradvariante in 23/32-622 mit Aluschaft nur 51 Gramm auf die Waage, während das Pendant für Gravelreifen in 33/47-622 bei 62 Gramm liegt. Damit sind sie leichter als die meisten Extralight-Butylschläuche oder Tubeless-Setups mit schweren TLR-Reifen – möglicherweise ein zusätzliches Argument für den einen oder anderen Weight Weenie.

Und das war’s noch nicht: Trotz Leichtbau sollen die Aerothanschläuche mit Eigenschaften wie hoher Rückstellkraft, massiver Zugfestigkeit, überzeugender Dämpfung und beeindruckender Hitzebeständigkeit punkten. Was anfangs wie ein Marketing-Feuerwerk klang, hat sich inzwischen im harten Alltagstest bestätigt. Zumindest der Großteil davon – Schaft aus Alu und Clik-Kompatibilität inklusive.

Auf dem Prüfstand

Im Stichtest (Plunger Test), der das Eindringen eines spitzen Gegenstands simuliert, zeigt sich Aerothan mit satten 47 Newton Kraftaufwand mehr als doppelt so widerstandsfähig wie andere Materialien. Auch beim Snakebite-Test mit Fallbeil steckt der Schlauch aus Aerothan deutlich höhere Belastungen weg als Modelle aus Butyl oder Latex.

Besonders interessant für Besitzer von Rennrädern mit Felgenbremsen: Bei über 150° C und 78 km/h getestet, zeigt sich das Material auch in Sachen Hitzebeständigkeit von seiner besten Seite.

Die hohe Formstabilität bringt weitere Vorteile mit sich: Aerothanschläuche platzen im Fall der Fälle nicht explosionsartig, sondern verlieren eher gemächlich Luft. Gleichzeitig bleibt das Fahrverhalten auch bei geringem Luftdruck überraschend stabil – Snakebites und das gefürchtete Burping verlieren damit ihren Schrecken.

Kombiniert mit dem niedrigen Rollwiderstand, der laut Schwalbes Prüfstandsmessungen auf Latex-Niveau liegt, macht Aerothan nicht nur Butyl & Co. Konkurrenz – auch eingefleischte Tubeless-Fans könnten hier ins Grübeln geraten.

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In der Produktion

Selbst das hochwertigste Schlauchmaterial nützt wenig, wenn die Fertigungsqualität nicht stimmt. Gewicht, Stabilität und Pannenschutz können ihre volle Wirkung nur dann entfalten, wenn der Schlauch mit minimalen Fertigungstoleranzen und in gleichbleibend hoher Qualität hergestellt wird.

Genau deshalb fertigt Schwalbe jeden Aerothanschlauch im Blasfolienextrusionsverfahren als Endlosschlauch, der in Deutschland (Reichshof, NRW) abgelängt und in einem patentierten Prozess vollautomatisch verschweißt wird. Das Herzstück: Ein Hochpräzisionslaser, der Schlauchkörper und Ventil praktisch nahtlos miteinander verbindet. Die daraus resultierenden flachen Schweißnähte sorgen nicht nur für ein sauberes Fahrverhalten, sondern auch für mehr Pannensicherheit.

Trotz aller Fertigungspräzision bleibt Aerothan ein flexibler Werkstoff, weshalb Schwalbe eine mögliche Gewichtstoleranz von ±5% angibt.

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Made in Germany - auch wegen der Umwelt

Die In-House-Produktion hat aber nicht nur Qualitätsgründe. Auch in Sachen Nachhaltigkeit zieht Schwalbe das Konzept konsequent durch: Gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen recycelt das Familienunternehmen Altreifen und speist die daraus gewonnenen Rohstoffe in die Aerothanproduktion ein. So liegt der Anteil zirkulärer Materialien bei 91 Prozent, bei gleichbleibend hoher Qualität und Robustheit.

Recycling mit System (by Schwalbe und BASF)

Für die Herstellung der Aerothanschläuche bezieht Schwalbe TPU-Material (thermoplastisches Polyurethan) aus dem ChemCycling®-Programm von BASF. Dabei handelt es sich um ein Projekt zum chemischen Recycling, mit dem Ziel, hochwertige Produkte aus Kunststoffabfällen in industriellem Maßstab herzustellen. Im Rahmen dieses Verfahrens setzt BASF Pyrolyseöl ein, das aus Schwalbes eigenem Reifenrecycling stammt.

Das Pyrolyseöl wird von der Pyrum Innovations AG aus Altreifen gewonnen und gleich zu Beginn der BASF-Produktion als Ersatz für fossile Rohstoffe in die TPU-Herstellung eingespeist. Die Zuordnung der recycelten Rohstoffe erfolgt über ein Massenbilanzverfahren, das sicherstellt, dass die für den Aerothanschlauch benötigten Mengen an fossilen Ressourcen durch zertifiziertes Ccycled® TPU ersetzt werden.

Auch das Recycling-System von Schwalbe selbst – in Zusammenarbeit mit Pyrum im Saarland – trägt entscheidend zur nachhaltigen Wiederverwertung bei. Im Recyclingprozess entstehen drei verwertbare Rohstoffe: Erstens wird das entstehende Pyrolysegas im Werk zur Stromerzeugung genutzt, wobei die ausgekoppelte Prozesswärme wiederum den Recyclingprozess unterstützt und so zu einem energieeffizienten Betrieb führt. Zweitens wird das Pyrolyseöl an BASF geliefert, wo es fossile Rohstoffe ersetzt und zur TPU-Produktion für Aerothan beiträgt. Drittens entsteht recovered Carbon Black (rCB), der in der Produktion neuer Schwalbe-Produkte den herkömmlichen Industrieruß ersetzt – mittlerweile in über 70% aller Reifenmodelle.

Kurz gesagt: Der Aerothan ist nicht nur leicht, stabil und pannensicher, sondern auch ein echtes Vorzeigeteil in Sachen zirkulärer Produktion.

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Aerothan Spezifikationen und Dimensionen

Wie bisher produziert Schwalbe die neuen Aerothanschläuche in der Zentrale in Reichshof. Ab Herbst 2025 sollen sie im Handel verfügbar sein. Insgesamt stehen 39 Varianten zur Auswahl.

Aerothan Tube 2.0 Varianten

Laufrad Dimension Ausführung Ventil* Clik Ventillänge Bezeichnung** Gewichte
16'' 33/47-349 Foldable Bikes SV-Alu 40 mm SV4-AE 37 g
33/47-406 BMX/Cargo SV-Alu 40 mm SV5-AE 42 g
20'' 47/65-406 BMX/Cargo SV-Alu 40 mm SV6-AE 66 g
23/32-451 BMX SV-Alu 40 mm SV-7AE 39 g
24'' 47/65-507 MTB SV-Alu 40 mm SV10-AE 77 g
26'' 47/65-559 MTB SV-Alu 40 mm SV13-AE 82 g
27,5'' 47/65-584 MTB SV-Alu 40 mm SV14-AE 84 g
47/65-584 MTB SCV-Alu x 40 mm SCV14AE 84 g
65/75-584 MTB SV-Alu 40 mm SV14L-AE 111 g
65/75-584 MTB SCV-Alu x 40 mm SCV14L-AE 111g
28'' 23/32-622 Road SV-Alu 40 mm SV15-AE 50 g
23/32-622 Road SCV-Alu x 40 mm SCV15-AE 50 g
23/32-622 Road SV-Alu 60 mm SV15-AE 51 g
23/32-622 Road SCV-Alu x 60 mm SCV15-AE 51 g
23/32-622 Road SV-Alu 80 mm SV15-AE 52 g
23/32-622 Road SCV-Alu x 80 mm SCV15-AE 52 g
23/32-622 Road SV-TPU 100 mm SV15-AE 51 g
33/47-622 Gravel/Allroad SV-Alu 40 mm SV17-AE 58 g
33/47-622 Gravel/Allroad SCV-Alu x 40 mm SCV17-AE 58 g
33/47-622 Gravel/Allroad SV-Alu 60 mm SV17-AE 60 g
33/47-622 Gravel/Allroad SCV-Alu x 60 mm SCV17-AE 60 g
33/47-622 Gravel/Allroad SV-Alu 80 mm SV17-AE 61 g
33/47-622 Gravel/Allroad SCV-Alu x 80 mm SCV17-AE 61 g
29'' 47/65-622 MTB SV-Alu 40 mm SV19-AE 88 g
47/65-622 MTB SCV-Alu x 40 mm SCV19-AE 88 g
47/65-622 MTB SV-Alu 60 mm SV19-AE 90 g
65/75-622 MTB SV-Alu 40 mm SV19L-AE 125 g

* SV = Sclaverand-Ventil; SVC = Clik-Ventil
** Die Verfügbarkeit der neuen Aerothan-Schläuche startet im Herbst 2025.

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Workshop: Gravel und Rennrad

Für unseren Praxistest wählten wir zwei Aerothanschläuche für 28"-Laufräder mit 33 bis 47 mm breiten Gravelreifen sowie zwei weitere für 23 bis 32 mm breite Rennrad-Reifen.

Die Gewichtsangaben entsprachen den Herstellerangaben: Der Gravelschlauch inklusive Aluminiumschaft und Clik-Ventil brachte lediglich 62 Gramm auf die Waage - und lag damit ungefähr auf dem Niveau von 60 ml Dichtmilch plus einem 5 Gramm schweren TLR-Ventil.

Die Montage auf den fabriksneuen Gravellaufrädern war schon fast kitschig einfach. Genauso lief es bei den gebrauchten Rennradlaufrädern. Allerdings mussten wir diese gründlich reinigen, da sie zuvor tubeless unterwegs waren.

Tipps & Tricks zur Aerothan Montage

• Aerothan-Tubes ausschließlich mit Reifen in passender Größe montieren.
• Ventillochbohrung der verwendeten Felge prüfen; Montage nur bei Bohrungen bis Ø 6,5 mm (SV).
• Aerothan-Tubes dürfen keinesfalls längere Zeit mit Tubeless-Dichtflüssigkeiten in Berührung kommen.
• Reifen und Felge vor der Montage gründlich reinigen.
• Bei Speichen-/Nippelbohrungen immer ein geeignetes Felgenband verwenden.
• Ventil beim ersten An- oder Aufpumpen nicht verdrehen.
• Aerothan-Tube für Montage auf max. 0,3 Bar anpumpen! Ein höherer Druck im nichtmontierten Zustand kann zu Verformungen und Beschädigungen führen.
• Schwalbes Easy Fit Montageflüssigkeit mittels Schwammdose großzügig auf den Reifenwulst auftragen. Der Reifen lässt sich einfacher über die Felgenflanke wuchten und der Reifenwulst gleitet schon bei wenig Druck präzise in die richtige Position. Nach etwa 10 Minuten verflüchtigt sich die Flüssigkeit vollständig.
• Der Schlauch soll keine Falten werfen und darf nicht zwischen Felge und Reifen eingeklemmt werden.
• Den Schlauch zum Ausrichten des Reifenwulstes nicht überpumpen (immer den Maximaldruck von Reifen bzw. Felge beachten).
• Eine Wiedermontage des Aerothanschlauchs ist möglich, aber nur bei gleicher bzw. größerer Reifendimension.

Montage in den DT Swiss ERC 1100 Laufrädern

Am Rennrad verlief die Montage ähnlich unkompliziert: Schläuche leicht angepumpt eingelegt, den Pro One "Tube Type" Reifen mit sanfter Gewalt drübergewürgt – fertig. Ready to go.

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Der "optimale" Reifendruck

Bezüglich des Reifendrucks kann man sich ruhig an Tubeless-Werten orientieren, denn Aerothan bietet auch bei ähnlich niedrigen Drücken vollen Pannenschutz. Beim Maximaldruck gilt: Entscheidend ist stets der niedrigere Wert von Felge oder Reifen.
In Sachen Luftdruckstabilität liegen die Aerothan Tubes in etwa gleichauf mit dicken Butylschläuchen - zumindest war das bei unseren Road- und Gravel-Setups der Fall.

Für unseren Aerothan-Praxistest am Gravelbike wählte NoPain die DT Swiss GRC 1100 DICUT 50 Laufräder mit 24 mm Maulweite sowie die neuen Schwalbe G-One R TLR in 40C. Aufgepumpt wurden die Schläuche mit 1,85 Bar vorne und 2,0 Bar hinten, also exakt mit den gleichen Drücken, die er auch bei einem Tubeless-Setup mit 40C fahren würde.

Zur Info: Schwalbe hat für NoPains Gewicht und das Reifenmodell in 45C-Breite einen Reifendruck von 1,75 Bar vorne und 1,9 Bar hinten berechnet. Wir haben die Werte aufgrund der schmäleren Testreifen lediglich um etwa fünf Prozent nach oben korrigiert.

 1,85 Bar vorne und 2,0 Bar hinten 

Bei 70kg Gewicht mit den DT Swiss GRC 1100 DICUT 50 Laufrädern und den neuen Schwalbe G-One R TLR in 40C

Handhabung & Performance Aerothan vs. Tubeless

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Aerothan vs. Tubeless

Glaubt man den Laborwerten, bringt Schwalbes Aerothanschlauch eine ganze Reihe überzeugender Argumente mit: Hohe Pannensicherheit, geringes Gewicht, minimaler Rollwiderstand, starke Hitzebeständigkeit und stabile Fahreigenschaften - selbst bei niedrigem Luftdruck. Einzig der vergleichsweise hohe Preis spricht weiterhin für klassische Butyl- oder Latexschläuche.

Da Aerothan in vielen Punkten technisch und fahrdynamisch mit Tubeless-Systemen auf Augenhöhe liegt, stellt sich für uns daher weniger die Frage, ob es der bessere Schlauch ist, sondern vielmehr, ob er nicht längst als ernstzunehmende High-End-Alternative zu Tubeless gilt.

Handhabung Aerothan vs. TLR

Aerothan-Tube Tubeless TLR/UST
Montagefreundlichkeit
vs.
Einfache Montage, ohne Verrutschen oder Einklemmen und ohne Patzerei mit Sealant. Je nach Kompatibilität der einzelnen Komponenten ist von easy bis undurchführbar alles möglich.
Häufiger Reifenwechsel
vs.
Wiedermontage des Aerothanschlauchs ist möglich, aber nur bei gleicher bzw. größerer Reifendimension. Beliebig oft und problemlos möglich; allerdings wegen des Sealants selten ohne Patzerei.
Kompatibilität
vs.
Aerothan-Tubes ausschließlich mit Reifen in passender Größe montieren! Toleranzen von Reifenwulst und Felgenhorn spielen keine große Rolle. Optimale Funktion ist nur bei geringen Toleranzen gewährleistet. "Tube Type Only" Komponenten besser nicht mit Tubeless mischen. Allerdings ist der Milch die Reifenbreite generell egal.
Felgenband
vs.
Bei Speichen-/Nippelbohrungen ein geeignetes Felgenband verwenden. Hochwertiges, druckbeständiges Felgenband in der richtigen Breite.
Ventil
vs.
Sauber im 90° Winkel einbauen und nicht verdrehen. Hochwertiges, mit Felge kompatibles und verdrehsicheres Ventil präzise und optimal montieren.
Reifenbreite
vs.
Grundsätzlich für alle Reifenbreiten ab 23 mm, jedoch muss immer der Schlauch in der passenden Dimension verwendet werden. Je breiter, umso besser. Etwas problematisch bei sehr schmalen Reifen wegen des niedrigen Maximaldrucks bei schweren Fahrern.
Gewicht Fahrer/Rad
vs.
Für jedes Systemgewicht geeignet. Breites Spektrum. Wegen des niedrigen Maximaldrucks für extrem schwere Fahrer nicht immer empfehlenswert.
Reifendruck
vs.
Für jeden Reifendruck zwischen der Minimalangabe (Reifen) bis hin zum Maximaldruck (Reifen/Felge). Optimale Funktion im Sweetspot. Burping bei sehr niedrigem Druck, schlechte Abdichtung im Pannenfall bis hin zu abspringenden Reifen bei zu hohem Druck.
Lufthaltigkeit
vs.
Aerothanschläuche halten die Luft besser als Latex oder Tubeless. Dennoch: Je dünner der Schlauch und je höher der Reifendruck, umso öfter muss nachgepumpt werden. Gute Luftdruckstabilität über längere Zeiträume bei breiten MTB-Reifen mit viel Volumen und wenig Druck. Oftmaliges Nachpumpen bei Road Tubeless. Grundvoraussetzung: immer ausreichend frische Milch und gute Kompatibilität.
Sealant-Typ
vs.
Keine Dichtmilch nötig und auch nicht zugelassen. Beim Umbau von Tubeless- auf Aerothanreifen und Felge gründlich (!) reinigen. Ein Sealant mit einer Mischung aus unterschiedlich großen und elastischen Partikeln bei nur geringem Wasseranteil wäre für die meisten Anwendungen ideal.
Sealant-Status
vs.
Keine Dichtmilch nötig und auch nicht zugelassen. Immer eine ausreichende Menge an frischer Dichtmilch eingefüllt haben.
Dichtheit der Reifen
vs.
Spielt keine Rolle. Je dichter die Seitenwand, die Karkasse und der Wulst, umso besser.
Felgenbremsen
vs.
Aerothan ist extrem hitzebeständig. Die Dichtheit kann bei hohen Temperaturen nachlassen und der Reifen im schlimmsten Fall von der Felge springen.

Performance Aerothan vs. TLR

Aerothan vs. TLR Eigenschaften
Handhabung vs. In Sachen Nutzerfreundlichkeit haben Aerothanschläuche klar die Nase vorn: Sie lassen sich einfacher montieren, sind im Pannenfall unkomplizierter zu flicken und erfordern weniger laufende Wartung - kein Nachfüllen von Dichtmilch, selteneres Nachpumpen.
Hinzu kommt: Es gibt immer noch Laufräder, die für Tubeless entweder gar nicht oder nur eingeschränkt geeignet sind.
Rollwiderstand vs. Aerothanschläuche rollen spürbar leichter als klassische Butyl-Modelle. Im Vergleich zu Tubeless-Setups oder Latexschläuchen ist ihr Rollwiderstand nur minimal schlechter.
Gewicht vs. Im Vergleich zu Butyl- und Latexschläuchen punktet Aerothan mit einem klaren Gewichtsvorteil. Beim Gesamtgewicht liegen Aerothan-Setups in etwa auf Augenhöhe mit Tubeless-Systemen. Wer auf "Tube Type Only"-Reifen setzt, kann zusätzlich ein paar Gramm einsparen, und auch beim Felgenband reicht eine schlankere Wicklung aus.
Komfort, Grip und Traktion vs. Da mit Aerothan die gleichen Drücke gefahren werden können wie mit Tubeless, liegen ihre Fahreigenschaften auf einem ähnlich hohen Niveau. Die geringen, fast nicht spürbaren Einbußen an der Nachgiebigkeit werden durch eine erhöhte Stabilität beim Cornering kompensiert.
Pannenschutz vs. Mit Aerothan-Tubes lassen sich sowohl schmale als auch breite Reifen mit sehr niedrigem, aber auch mit maximalem Druck fahren. Und das bei einem nur geringen Risiko von Durchschlägen oder abspringenden Reifen. Aerothan bringt zumindest am Papier den Pannenschutz auf das gleiche Level wie Tubeless.
Gegenüber Tubeless fehlt dem Aerothanschlauch allerdings die Möglichkeit der "Selbstheilung", denn die Tubeless-Dichtmilch ist für gewöhnlich in der Lage, Löcher und kleinste Risse in Sekundenschnelle selbst zu reparieren. Der Einsatz von latexbasierter Dichtmilch bei Schläuchen aus TPU ist aber aufgrund der chemischen Zusammensetzung nicht empfehlenswert.
Pannenfall vs. Im Falle einer Panne ist mit einem Aerothan-Schlauch genauso zu verfahren wie mit Butyl: Entweder mit Patches reparieren oder den Schlauch austauschen. Der Einsatz von Pannensprays in Schläuchen aus TPU ist aufgrund der chemischen Zusammensetzung wirkungslos und nicht zu empfehlen.
Obwohl bei Tubeless kleine Löcher selbsttätig abgedichtet werden, stößt jede Dichtmilch irgendwann an ihre Grenzen. Für den Notfall gibt es für schlauchlose Reifen spezielle Flicksets, oder man zieht an Ort und Stelle einen Ersatzschlauch ein. Aber egal, für welche Methode man sich auch entscheidet - es endet mit ziemlicher Sicherheit in einer Sauerei.
Am Rennrad vs. Ein hochwertiger Tube Type-Faltreifen mit Aerothanschlauch wäre unserer Meinung nach die beste Wahl für Pragmatiker, Wenigfahrer und Schlauchlos-Verweigerer, die Wert auf gute Performance legen. Rasch montiert, leicht abrollend, und im Pannenfall ist der Schlauch schnell getauscht.
Nur wer das letzte Watt bezüglich des Rollwiderstands herauskitzeln will, die absolute Souplesse sucht oder im Falle eines Defekts keinesfalls stehen bleiben möchte, greift besser zu Road-Tubeless.
Am Gravelbike vs. Enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tubeless. Gravelbikes repräsentieren mit breiten Reifen und Scheibenbremsen den optimalen Einsatzbereich für gut funktionierende Tubeless-Systeme.
Wer sich die Patzerei bei der Montage oder im Falle einer Panne ersparen möchte, greift zu Aerothan; wer den maximalen Pannenschutz sucht, bleibt besser bei Tubeless.
Am Mountainbike vs. Am Mountainbike ist Tubeless seit vielen Jahren etabliert. Für ambitionierte Hobbyfahrer und Racer bleibt das schlauchlose Setup in den meisten Fällen die beste Wahl.
Wer aufgrund seines Körpergewichts mit hohem Luftdruck fährt, bei niedrigem Druck zu Burping neigt, nur gelegentlich aufs Bike steigt, die Reifen selten wechselt oder nicht ständig nachpumpen und Dichtmilch kontrollieren möchte, findet in Aerothan-Tubes trotzdem eine sinnvolle Alternative.
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In der Praxis

Ich wechselte von Tubeless mit DT Swiss GRC 1100 Dicut 30 und G-One R in 40C direkt auf dieses Aerothan-Setup mit GRC 50 Laufrädern und den gleichen, jedoch fabriksneuen Reifen. Zumindest auf Schotter und weicheren Böden müsste ich lügen, wenn ich einen großen Unterschied beim Abrollverhalten, der Traktion oder dem Grip gegenüber Tubeless festgestellt hätte. Der Komfort war selbstverständlich minimal reduziert, was ich in erster Linie auf die etwas steiferen Laufräder mit ihren höheren Felgenringen und kürzeren Speichen zurückführe. Dafür erfreute mich das Gravelbike mit besserer Aerodynamik auf flachen Abschnitten und tatsächlich – auch wenn man es kaum glauben mag – mit spürbar geringerer Seitenwindanfälligkeit. Freihändig fotografieren bei Windstärke 6? Kein Problem. Mit den GRC 30 marschierte das Vorderrad bei ähnlichen Bedingungen deutlich nervöser.

Auf Asphalt oder besonders festen Böden rollten die Reifen mit den Aerothan-Tubes ein wenig knackiger und lauter ab und boten in schnellen Kurven bei beherzter Fahrweise gefühlt etwas mehr Seitenhalt als in der elastischeren Tubeless-Variante.

Zwischenfazit #1: Bessere, weil schnellere Fahreigenschaften als mit Butyl, und insgesamt in etwa gleichauf mit Latex bzw. Tubeless. An meiner früheren Einschätzung hat sich also auch bei Aerothan 2.0 nichts geändert.

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Durchschlagschutz

Was Pannenschutz und Haltbarkeit angeht, wollte ich es diesmal ganz genau wissen. Also ging's für unzählige Trainingsfahrten auf meine bewährten Teststrecken rund um die Schönberg Runde 01, die ich seit über 10 Jahren mehrmals wöchentlich befahre.

Zu Beginn des Tests waren die Böden saison- und wetterbedingt noch locker und feucht, wurden aber mit der Zeit zunehmend trockener, fester, und damit auch schneller. Irgendwann prügelte ich das Gravelbike in dem gleichen Tempo über Schotter und Trails wie im Vorjahr mit Tubeless. Das Ergebnis waren mehrere saftige Durchschläge, vorne wie hinten. Und trotzdem: Keine Luft verloren, keine Platten, keine Schäden an Reifen oder Felge.

Mit jedem Ride wuchs das Vertrauen in die Aerothan Tubes. So sehr, dass ich mich sogar zweimal an die Schönberg Runde 02 wagte - inklusive der ruppigen Abfahrt von der Kamptal Klassik. Snakebite? Fehlanzeige. Auch hier zeigten sich die Schläuche komplett unbeeindruckt.

Zwischenfazit #2: Der Durchschlagschutz liegt mit meiner Fahrweise auf Augenhöhe mit Tubeless. Ich hatte trotz mehrerer ordentlicher Einschläge keinen Defekt und konnte auch sonst keine Nachteile gegenüber TLR feststellen.

 Durchschlagschutz: Top 

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Durchstichschutz

Sind die Aerothan-Tubes also wirklich unkaputtbar? Leider nein - wie ein kurzer "Abstecher" über einen ziemlich zugewachsenen Wanderweg mit reichlich Dornen zeigte. Ergebnis: Doppel-K.O. vorne und hinten. Je ein kleiner Dorn hatte es sich im Vorder- und Hinterreifen bequem gemacht.

Defekt #1: Hinten kündigte sich der Patschen kurz nach der Passage mit einem langsamen Schleicher an. Anhalten, Schlauch raus, Dorn raus, Reserveschlauch rein, weiterrollen.

Defekt #2: Vorne dauerte es etwas länger, bis sich der kleine hölzerne Übeltäter (siehe Fotos) durch die Aerothanhaut gearbeitet hatte. Weil ich den Dorn unterwegs nicht lokalisieren konnte, wurde der Aerothan-Tube durch einen dicken, schweren Butyl-Reserveschlauch ersetzt.

Tipp zum Reflektieren: Auch wenn Aerothan- bzw. TPU-Schläuche im Durchstichtest mehr als doppelt so gut abschneiden wie Standardschläuche, sind günstige Butyl-Schläuche mit dreifacher, vierfacher Wandstärke dennoch oft robuster gegen Durchstiche.
Daher stellt sich die Frage, ob ein superleichter, itzi-bitzi Reserveschlauch im Ernstfall wirklich Sinn macht – besonders dann, wenn sich der Übeltäter wegen seiner winzigen Größe gar nicht erst finden lässt.

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Positiv: In beiden Fällen verloren die Schläuche nur langsam Luft. Ich hatte also genug Zeit, kontrolliert auszurollen - ohne Durchschlag oder Burping. Weniger erfreulich: Das Auffinden des Lochs ist bei Aerothan ziemlich tricky, und selbstklebende Flicken sind nur dann eine verlässliche Lösung, wenn sie korrekt angewendet werden. Will heißen: saubere Finger, entfetteter Schlauch, präzises Aufkleben – und kein Schmutz zwischen Schlauch und Klebefläche. Wer unterwegs auf Nummer sicher gehen will, packt besser einen klassischen Butyl-Reservereifen ein und kümmert sich daheim in Ruhe um die Reparatur.

Reparatur & Nachhaltigkeit: Zu Hause waren die Löcher im Wasserbad schnell gefunden, markiert und mit TPU-Flicken samt Rema Tip-Top Cement Camplast repariert. Beide Schläuche laufen seither problemlos.

Zwischenfazit #3: So beeindruckend die Aerothan-Schläuche im Labor beim Durchstichtest abschneiden - in der Praxis reicht manchmal eben schon ein blöd platzierter Dorn für einen Totalausfall. Wer regelmäßig in dornenreichen Gegenden unterwegs ist, ist mit Tubeless und einem klassischen Butyl-Ersatzschlauch schlicht besser beraten. Beides steckt mehr weg, auch wenn man mal nicht sofort merkt, dass etwas im Reifen drinnen steckt.

 Durchstichschutz: Je nachdem 

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Fazit

Schwalbe Aerothan Clik Tubes
Modelljahr: 2025
Testdauer: Drei Monate
+ Kompatibilität (Clik)
+ Einfaches Handling
+ Niedriges Gewicht
+ Minimaler Rollwiderstand
+ Großer Luftdruckbereich
+ Stabiles Fahrverhalten
+ Haltbarkeit (Aluventil)
+ Schutz vor Durchschlägen
o Souplesse
o Schutz vor Durchstichen
- Teurer als Butyl und Latex
BB-Urteil: Leicht, stabil und schick – jetzt mit neuem Clik.


Verglichen mit ihren Pendants aus Butyl oder Latex sind Schwalbes Aerothan-Schläuche – vom Einstandspreis einmal abgesehen – nach wie vor um Häuser überlegen. Dank ihrer enormen Formstabilität lassen sie sich mit ähnlich niedrigen Luftdrücken wie mit Tubeless fahren, bieten einen vergleichbaren Durchschlagschutz und liegen bei der Luftdruckstabilität in etwa auf dem Niveau von Butyl. Häufiges Nachpumpen, wie man es von Latex oder auch Tubeless kennt, ist hier kein Thema.

Das neue Aluminiumventil mit Außengewinde bringt nicht nur mehr Stabilität, sondern erleichtert auch Montage, Demontage und die Druckkontrolle spürbar. Außerdem sind die neuen Aerothan-Tubes jetzt auch mit dem Schwalbe Clik Valve kompatibel – für uns ganz klar der größte Pluspunkt.

Schwalbes Clik- bzw. SCV-System funktioniert in der Praxis hervorragend. Besonders das Auf- und Absetzen des Pumpenkopfs geht damit wesentlich einfacher. Der Adapter hat den gleichen Durchmesser wie ein Autoventil und passt damit zu den meisten gängigen Pumpen. Wer ohnehin eine SV-Pumpe mit Steckmechanismus verwendet, kann diese auch ohne Adapter weiter nutzen und profitiert trotzdem von einigen Vorteilen: etwa dem luftdichten Aufstecken ohne hörbares Zischen. Ein deutliches „Klick“ gibt’s allerdings nur mit dem Adapter und auch die präzise Luftdruckanzeige funktioniert ausschließlich über das SCV-System.

Am Rennrad ist die Sache für mich klar: Aerothan schlägt Road-Tubeless. In Sachen Rollwiderstand liegen die Aerothan-Tubes etwa gleichauf, bieten aber deutliche Vorteile beim Handling und im Pannenfall. Auch in puncto Haltbarkeit haben sie sich über die letzten Jahre absolut bewährt.

Anders sieht es aber aus, wenn es ums Gravelbike oder MTB geht. Hier muss im Einzelfall abgewogen werden, ob Aerothan uneingeschränkt als Ersatz für Tubeless taugt. Zu unterschiedlich sind die individuellen Anforderungen – sei es bei Materialkompatibilität, Fahrergewicht, Luftdruck, Fahrstil oder den örtlichen Gegebenheiten (Stichwort: Dornenhölle).

Hingegen ist der Aerothan Tube auf dem Gravelbike für normale Trainingsrunden oder entspannte Sonntagsfahrten jedenfalls mehr als nur eine brauchbare Alternative. Bei Bikepacking-Trips oder Gravelrennen sieht das etwas anders aus – da bleibt ein gut abgestimmtes Tubeless-Setup für mich nach wie vor die erste Wahl. Gleiches gilt für Regionen mit viel dornigem Gestrüpp.

Die neuen Aerothanschläuche mit Aluminiumschaft sollen ab Herbst 2025 im Handel verfügbar sein.

  • Schwalbe Aerothan Schläuche mit Aluventil und Clik im Test

Geschrieben
TPU meets Clik: Ultraharter Praxistest von Schwalbes Premiumschläuchen der zweiten Generation am Gravel und Rennrad.



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Geschrieben

sehr cool mit den Aluventilen. die 50g überraschen mich etwas - vergleichbare China-TPUs haben um die 38g.

Allerdings wenn die Druckluftstabilität tatsächlich wie Butyl ist, ist das ein großes Kaufargument. 🔝

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb nimc:

sehr cool mit den Aluventilen. die 50g überraschen mich etwas - vergleichbare China-TPUs haben um die 38g.

Allerdings wenn die Druckluftstabilität tatsächlich wie Butyl ist, ist das ein großes Kaufargument. 🔝

Die "Druckhaltung" ist in meiner Erfahrung mit Tubolito eigentlich mindestens so gut wie bei Butyl (ich spreche von den "normalen" RR-Tubos sub 40g, nicht den ultradünnen Häutln) und das hätte ich generell auf TPU ähnlichen Gewichts umgelegt.

Überhaupt verkauft Schwalbe hier mMn einige Eigenschaften als Plus, die wohl schon für die bisherigen Aerothan wie auch TPU generell galten. Alter Wein in neuen TPU-Schläuchen sozusagen. Aber so funktioniert halt Marketing und das soll weder den Fortschritt mit dem Aluschaft (plus Click) und Recyclinganteil noch den ausführlichen Artikel hier schlechtreden.

 

Extra-Kudos für den "itzi-bitzi Reserveschlauch" ;)

 

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