
Tailfin - Bikepacking neu gedacht
16.01.23 06:17 4.2292023-01-16T06:17:00+00:00Text: Lukas SalzerFotos: Erwin Haiden, Lukas Salzer (Outdoor)Wenn ein Gepäckträger das Prädikat formschön einheimst und die zugehörigen Taschensysteme ob ihrer Handhabung, Vielseitigkeit und Güte ungläubiges Staunen auslösen, dann haben wohl die Tüftler aus Bristol ihre Finger im Spiel. Auftakt zur Langzeiterprobung.16.01.23 06:17 4.4482023-01-16T06:17:00+00:00Tailfin - Bikepacking neu gedacht
16.01.23 06:17 4.4482023-01-16T06:17:00+00:0041 Kommentare Lukas Salzer Erwin Haiden, Lukas Salzer (Outdoor)Wenn ein Gepäckträger das Prädikat formschön einheimst und die zugehörigen Taschensysteme ob ihrer Handhabung, Vielseitigkeit und Güte ungläubiges Staunen auslösen, dann haben wohl die Tüftler aus Bristol ihre Finger im Spiel. Auftakt zur Langzeiterprobung.16.01.23 06:17 4.4482023-01-16T06:17:00+00:00Seit meiner Überstellungsfahrt des Rose Backroad+ im Herbst 2021 hat mich das Thema Radreisen/Bikepacking nicht mehr losgelassen. Bis zur nächsten großen Tour ist es sozusagen nur eine Frage der Zeit.
Während einer solchen Reise hat man reichlich Gelegenheit sich zu überlegen, was am Setup passt oder noch verbesserungswürdig ist. Eine Sache, die mich beispielsweise stets störte: das Klappern der Taschen am Gepäckträger. Dieses Geräusch hat sich nachhaltig in mein Gedächtnis eingebrannt. Gleiches galt für das Motorengeräusch des Shimano EP8, welcher so manch liebliches Vogelgezwitscher übertönte – aber das ist eine andere Geschichte. Die fummelige Montage meiner teils improvisierten Bastellösung rief ebenfalls nicht unbedingt nach Wiederholung.
Klar schien: Meine Ausrüstung war grundsätzlich nicht schlecht, aber mit Luft nach oben. Zukünftige Radreisen sollten demnach bastelfrei, einfach in der Handhabung und so geräuschlos wie möglich sein.
Kein Fummeln, kein Basteln, keine Geräusche
Meine Wunschliste - abgesehen von Gewicht, Fassungsvermögen, Zugriffsmöglichkeiten uvm.Taschen oder Träger?
Man kann wirklich viel Zeit bei der Recherche nach Taschen und Gepäckträgern verplempern, hat aber dennoch den Eindruck, nur an der Oberfläche gekratzt zu haben. Unglaublich, wie viel Zeug und ebenso viele Lösungen es gibt, um seine Habseligkeiten von A nach B zu transportieren!
Fehlkäufe sind da leider vorprogrammiert, denn den richtigen Kompromiss zu finden (ohne Kompromiss geht es leider nie) fällt gar nicht leicht.
Ein Setup mit Satteltasche, Rahmentasche und Lenkerrolle ist verlockend, da es meist leichter als ein Trägersystem ist.
Allerdings streife ich einerseits regelmäßig mit den Knien an der Rahmentasche, was störend ist. Andererseits ist beim Packen der Satteltasche besondere Sorgfalt geboten, damit nichts am Rad scheuert und wackelt. Und wehe, der dringend benötigte Windbreaker wurde als erstes reingestopft und befindet sich folglich ganz unten – gut, den Fehler macht man nur einmal.
Die Lenkerrolle kann weiters die Griffpositionen einschränken, und oft sind irgendwelche Kabel oder Leitungen im Weg.
Unterm Strich: Für meine Anwendung – in die Arbeit pendeln, Reisen und gelegentlich Einkäufe mit dem Rad erledigen – nicht ideal.
Ein Setup mit klassischem Gepäckträger benötigt wiederrum Montagepunkte am Rahmen und ist obendrein für vollgefederte Räder ungeeignet.
Über Tailfin
Nach langem Suchen und Abwägen erschienen mir die Produkte von Tailfin als ideal.
Die britische Firma mit Sitz in Bristol hat sich vor ein paar Jahren daran gemacht, das Thema Gepäckträger zu überdenken und nach vermutlich unzähligen Stunden des Tüftelns ein Gepäckträgersystem entwickelt, das in Sachen Handhabung und Vielseitigkeit seinesgleichen sucht: Die Stabilität eines gewöhnlichen Gepäckträgers, kombiniert mit der schnellen Montage einer Satteltasche. Obendrein schick anzusehen und praktisch an jedem Rad montierbar.
Die "Heckflosse" wurde ursprünglich für Langdistanzrennen entwickelt und das ganze System rund um die obere Gepäckträgertasche entworfen, Stichwort Aerodynamik.
So gibt es die Tailfin in verschiedenen Ausführungen: von so leicht wie möglich, dem AeroPack Carbon, bis so universell wie möglich, dem Alloy Rack with pannier mounts.
Freigegeben ist der Gepäckträger für üppige 3x9 Kilogramm, also ganze 27 kg Zuladung.
Und man mag es kaum glauben, aber für Fullys eignet sich der Träger genau so gut wie fürs Aerorennrad. Dank der drei beweglich gelagerten Punkte macht die Tailfin alle Bewegungen des Hinterbaus mit. Und ob filigrane Seatpost aus Carbon oder versenkbare Dropperpost am Mountainbike: Montiert werden darf die Tailfin im Gegensatz zu manch anderer Satteltasche überall. Der Gummipuffer passt an alle erdenklichen Formen von Sattelstützen.
Vom Flüsterasphalt bis zum knackigen Alpencross ist also erlaubt, was Spaß macht.
I foa o auf 57er Chevy ...
Ob die Tailfin am Rad denselben Kultstatus erreicht wie der von Ostbahn Kurti besungene 1957er Chevrolet Bel Air?Qual der Wahl: Alloy Rack with Pannier Mounts
Meine Wahl fiel auf den universellsten Träger, den besagten "Alloy Rack with pannier mounts", sprich: der Gepäckträger aus Aluminium mit seitlicher Gepäcktaschenaufnahme und abnehmbarer oberer Tasche.
Wahlweise gibt es die Möglichkeit, an den drei seitlichen M4 Montagepunkten Cargo Cages oder allerhand sonstiges Zubehör anzubringen.
Mit 483 Gramm Gewicht ist dieses Modell allerdings auch die schwerste Option aus dem Hause Tailfin. Das Gegenstück aus Carbon würde knapp 150 Gramm weniger wiegen, aber 250 Euro mehr kosten - diese Entscheidung sei jedem selber überlassen.
Über die Materialfrage hinaus lässt sich zum hier vorgestellten System (Träger mit Trunk Top Bag) weiteres Gewicht sparen, wenn man auf ein wenig Vielseitigkeit verzichten kann. Denn es gibt, wie bereits angedeutet, mehrere Variationen: mit oder ohne seitlicher Taschenaufnahmen, und mit abnehmbarer oder fix montierter oberer Gepäckträgertasche.
Summa summarum geht's um bis zu 300 Gramm, wobei aus meiner Sicht die abnehmbare Tasche das geringe Mehrgewicht im Vergleich zur einer fix montierten Tasche am AeroPack mehr als wettmacht.
Eine wichtige Anmerkung sei noch zu den oberen Streben des Gepäckträgers gemacht: Die Top Stays gibt es entweder in "Regular"-Länge, oder als 50 mm längere "Long"-Variante. Bei der Bestellung hat man die Qual der Wahl.
Tailfin hat zum Glück beide Varianten in die Redaktion geschickt, denn folgenden Umstand hatte ich bei der Bestellung nicht bedacht: Wie auf den Fotos ersichtlich, kann man mit regular Top Stays in der Nutzbarkeit des Trunk Top Bags eingeschränkt sein.
Bei Full Suspension Bikes oder Rädern mit versenkbarer Sattelstütze ist die Long-Variante ratsam.
Auf Gravelbikes oder Rennräder passen die kurzen Streben wieder besser, da man die 50 mm tatsächlich dem Fahrverhalten in Sachen Schwerpunktverlagerung anmerkt.
Daher ist es auch vor allem bei Fullys empfehlenswert, die Trunk Top Bag nicht übermäßig schwer zu beladen. Allerdings bleibt das System immer noch deutlich stabiler, als es meine Satteltasche jemals sein wird.
In diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnenswert: Die Top Stays werden nur in den Träger gesteckt und mit einer kleinen Gummilasche gesichert, ein nachträglicher Tausch oder Wechsel ist somit flott erledigt.
Tech Specs Träger
Alloy Rack w. pannier mounts | Cargo Cages | |
---|---|---|
Material | 6061 T6 Aluminium | 7075 T6 Aluminium |
Kapazität | max. Zuladung 27 kg/66L max. Top Load 9 kg/20L max. Side Load jew. 9 kg/22L | max. Zuladung 4,5 kg/Cage |
Gewicht | 396 g (Grundgestell) + 117/122 g (kurze/lange Streben) | 53 g ohne Winkel 63 g mit Winkel |
Preis | € 290,- inkl. Universal Thru Axle | € 100,- (2 Stk.) |
Montage
Montiert wird der Träger auf einer speziellen Steckachse von Tailfin. Besitzt man ein Rad mit klassischer Schnellspannachse, ist dies auch kein Problem; den passenden Schnellspanner gibt's natürlich ebenfalls.
Wichtig: Für Rahmen mit Sram UDH, Salsa, R.A.T. (Focus) bzw. Open sind jeweils eigene Adapter für die Ausfallenden erforderlich!
Wer über einen Rahmen mit Montagepunkten für Gepäckträger verfügt, kann die Tailfin auch direkt ohne den Schnellverschlüssen montieren.
Auf Stummeln, die links und rechts aus der Achse herausragen, wird der Träger ganz einfach drauf geklickt. Am Sattelrohr übernimmt ein leichtgängiger Spannhebel mit gelochtem Kunststoffband, welches in zwei Längen beiliegt, die Aufgabe des rüttelfreien Sitzes.
Mehr gibt es an dieser Stelle nicht zu tun. Steckachse wechseln und die drei Schnellverschlüsse schließen, fertig! Kein Basteln, kein Improvisieren. Die unproblematische Montage des Tailfin Alloy Racks verblüfft.
Zusätzlich lassen sich die unteren Schnellverschlüsse mit einer Schraube sichern, dies dient zumindest als kleiner Diebstahlschutz.
Click, click, clack, und ... fest? Jep!
NoSane und ich rütteln am Träger und grinsen ungläubig - gibt's ja nicht, da bewegt sich wirklich nichts mehr!Universal Thru Axle
Die Steckachse gibt es aufgrund unterschiedlicher Herstellerstandards in unterschiedlichen Ausführungen, denn die Vielfalt an Gewindesteigungen und Achslängen ist groß.
Glücklicherweise existiert auf der Tailfin Website eine kleine Datenbank, um die passende Steckachse für sein Rad zu finden.
Wer aber, so wie ich, den Träger auf mehreren Rädern mit unterschiedlichen Achslängen und Gewindesteigungen verwenden möchte, dem sei die „universal thru axle“ ans Herz gelegt. Diese kann je nach Bedarf ruckzuck mit zwei 5 mm Inbus auf das passende Gewinde umgebaut werden.
In meinem Fall wären ansonsten gleich drei unterschiedliche Steckachsen nötig.
Die Stabilität der Universal Thru Axle war auf den ersten Ausfahrten nicht von einer normalen Steckachse zu unterscheiden.
Zu erwähnen sei noch, dass die Standardachslänge sowohl für 12x142 mm als auch für all meine Räder mit 12x148 mm Achsmaß gepasst hat.
Und: Die geraden oder auch konischen Distanzstücke, wichtig zur mittigen Montage des Trägers, liegen jedenfalls allen Tailfin Steckachsen bei.
AP20 Trunk Top Bag
Die Tasche ist sehr hochwertig verarbeitet, die Steckverschlüsse und Gurte lassen sich gut bedienen. Das Hochfrequenz-verschweißte Nylon/Hypalon-Material wirkt robust und langlebig. Dass eine gute Tasche wasserdicht sein muss, ist britischen Entwicklern nur allzu bewusst. Ein Rollverschluss und abgedichtete Reißverschlüsse sorgen auch bei bestem britischen Wetter für trockene Sachen.
541 Gramm bringt die Trunk Top Bag auf die unbestechliche Bikeboard Waage und ist im Handumdrehen angebracht: Gummierte Nase im Träger einfädeln, die zwei seitlich federnd gelagerten Stifte ziehen und im Träger einrasten lassen. Kein Spiel oder Wackeln auszumachen.
Ganze 20 Liter Volumen stehen im nicht unterteilten Hauptfach zur Verfügung. Mit den großzügig langen Kompressionsgurten lässt sich der eine oder andere Gegenstand zusätzlich an der Außenseite der Tasche anbringen.
Rechts befindet sich eine kleine gezippte Seitentasche und links ein praktischer Reißverschluss, der direkten Zugang zum Hauptfach ermöglicht – mit dem großen Vorteil, die Tasche nicht immer komplett öffnen zu müssen.
Reflektierende Elemente an der Rückseite erhöhen die Sicherheit und an den Schlaufen lassen sich passende Lichter anbringen.
Als Zubehör gibt es diverse Halter, um noch mehr Equipment an den zwei Anschraubpunkten, welche sich an der der Unterseite der Tasche befinden, montieren zu können.
10L Mini Panniers
Als Seitentaschen dienen die ebenfalls mit wasserdichtem Rollverschluss ausgestatteten Mini Panniers mit je 10 Liter Fassungsvermögen. Sie sind recht kompakt und wiegen ohne Gurte 380 Gramm pro Tasche. Alternativ gäbe es sie auch mit 5 bzw. 22 Litern.
Bei 10 Litern ist man natürlich etwas eingeschränkt, was die Wahl des Packguts betrifft. Idealerweise kommen kleine Dinge rein, die sich gut komprimieren lassen. Ein leichter 3-Saisonen-Schlafsack geht sich ebenfalls aus. Mit größeren harten oder rechteckigen Gegenständen kann man das Volumen der Tasche hingegen nicht gut ausnutzen.
Mit den beigepackten Gurten lässt sich auch allerhand anstellen: Entweder man montiert sie vertikal zum Niederspannen des Rollverschlusses, oder man benutzt sie horizontal zum Komprimieren und Anbringen zusätzlicher Ausrüstung. Erstaunlich, wie viele Möglichkeiten sich dadurch beim Packen ergeben! Darum dauert es auch ein bisschen, bis man sein persönliches Lieblings-Setup gefunden hat.
Das Material wirkt, wie bei allen Taschen von Tailfin, sehr hochwertig und langlebig. Für mehr Stabilität sind die Mini Panniers an der Rückseite mit einer Platte versteift.
Besonders erwähnenswert ist der X Clamp genannte Spannhebelmechanismus. So ein sauber definiertes Einrasten und seidig leichtes Bedienen des Hebels überrascht jeden, der ihn erstmals benutzt!
Überhaupt gestaltet sich das Anbringen der Taschen am Träger als eine wahre Freude. Man hat fast das Gefühl, ein Magnet bringe die Panniers in die richtige Postion, doch es ist schlicht und einfach das Ergebnis vieler Stunden Entwicklungsarbeit.
Jedenfalls halten die Seitentaschen perfekt und ohne jegliches Spiel und sind dank mitgelieferter Distanzstücke auch an Gepäckträgern anderer Hersteller montierbar.
Wer bereits andere Gepäcktaschen sein Eigen nennen sollte: Mit den sogenannten "Third Party Pannier Adaptors" als optionales Zubehör kann man diese auch weiterhin verwenden. Es wurde wirklich an alles gedacht im Tailfin Ökosystem!
Cargo Cages und Taschen
Damit ab zur Fahrrad-Front: Hier baut Tailfin auf die sogenannten Cargo Cages samt zugehörigen Taschen, wobei die "Käfige" alternativ auch am Heck verwendet werden können (vgl. Foto Nr. 71).
Die aus Aluminium gefertigten Aufnahemgestelle gibt es in drei Längen (Mini 64 mm/2 Montagelöcher, Small 157 mm/3 Montagelöcher, Large 221 mm/4 Montagelöcher) und sind ein kleines Fräskunstwerk.
Bei Bedarf kann man den im Lieferumfang enthaltenen Winkel anschrauben, Packsäcke oder Flaschen lassen sich so gegen das Runterrutschen sichern. Dass man damit zusätzlich das Feierabendbier öffnen kann, ist ein sehr benutzerfreundliches Detail.
Mit 1.6, 3 oder 5 Liter Volumen stehen bei den Taschen drei Größen zur Auswahl. Ich habe mich für die Cargo Cages der Größe Small, gepaart mit 5L Taschen und den 65 cm langen Cargo Straps entschieden. Macht grob 300 Gramm pro Seite und gerade genug Fassungsvermögen für ein 1-Personen-Zelt (ohne Zubehör) oder eine kompakte aufblasbare Isomatte.
Kleiner Hinweis: Eventuell sind die langen Cargo Cages für die 5 Liter Taschen besser geeignet, da die Taschen oben und unten überstehen und dadurch unter Umständen an der Gabel scheuern könnten, dies muss sich aber erst noch in der Praxis zeigen.
Tech Specs Taschen
AP20 Trunk Top Bag | 10L Mini Panniers | 5L Cage Packs | |
---|---|---|---|
Material | 100% wasserdichtes Hypalon/Ripstop Nylon 6061 T6 Alu-Aufnahmen Pins aus rostfreiem Stahl | 100% wasserdichtes Hypalon/Ripstop Nylon X-Clamp 6061 Alu | 100% wasserdichtes Hypalon/Ripstop Nylon optional: TPU Cargo Straps |
Kapazität | 20L 435 x 165 (hinten)/130 (vorne) x 400 | 10L pro Tasche max. Zuladung jew. 8 kg on-road, 4 kg off-road 400 x 140 x 110 mm | 5L pro Tasche max. Zuladung 1,5 kg pro Anschraubpunkt 380 x 135 x 135 mm |
Features | gr. Hauptfach mit Rollverschluss, kl. RV-Seitenfach, Zipp für seitl. Zugriff, 2 Kompressions-/Befestigungsgurte, Laschen für Licht etc., Reflektorstreifen, Befestigungspunkte für weiteres Zubehör an Unterseite | Hauptfach mit Rollverschluss, versteifte Rückenplatte, Kopressions-/Befestigungsgurt, diverse Laschen, X-Clamp Mechanismus zur Befestigung; Distanzstücke zur Verwendung mit anderen Gepäckträgern | Hauptfach mit Rollverschluss, Ventil zum Luftablassen/besseren Komprimieren bei Nichtbedarf, Speed Hooks für einfachere Montage, div. Befestigungslaschen, Kompressions-/Befestigungsgurt, optional: Cargo Straps |
Gewicht | 541 g | 380 g ohne Gurte 418 g inkl. Gurte | 181 g ohne Gurte 203 g mit Gurten optional: Cargo Strap 40 g |
Preis | € 200,- | € 200,- (2 Stk.) | € 140,- (2 Stk. inkl. Straps) |
5l Cage Pack + Cargo Straps
Das Duo für die Front ist genauso hochwertig verarbeitet wie die anderen Tailfin Taschen, besitzt aber keine Versteifung und lässt sich dadurch bei Nichtbedarf klein zusammenrollen. Die 5L-Varianten verfügen zusätzlich über ein Ventil zum Auslassen überschüßiger Luft, welches das Packen und Komprimieren erleichtert.
Befestigt werden die Taschen mit den Cargo Straps. Die Montage gestaltet sich zwar nicht so elegant wie mit dem X Clamp System am Gepäckträger, funktioniert aber trotzdem sehr gut: Haken in die gelockerten Bänder einhängen und ohne Fummelei festziehen - sehr praktisch, und zwei Hände sind für diesen Vorgang völlig ausreichend. Die gummiartigen Speed Hooks an der Vorderseite der Taschen stellen in diesem Zusammenhang wieder eines der kleinen, Tailfin-typischen Details dar, die ausgesprochen hilfreich sind.
Kompressionsriemen sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten und lassen sich genauso wie am Heck je nach Bedarf horizontal oder vertikal einhängen.
Beladen werden darf das Ganze mit 1,5 Kilogramm pro Anschraubpunkt. Sprich: Bei den meisten Gabeln (oder am Gepäckträger) ergeben sich bis zu 3x1,5 kg, also 4,5 kg Zuladung pro Tasche.
Erstes Fazit
Tailfin Rack & Bags | |
---|---|
Modelljahr: | 2023 |
Preis: | € 930,- UVP (Gesamtpreis aller hier gezeigten Teile) |
+ | Schnell und bastelfrei zu montieren |
+ | Hochwertig verarbeitet |
+ | Universell einsetzbar |
+ | Kein Klappern oder Scheppern |
+ | Stabilität |
o | Teuer, aber gute Ideen haben ihren Preis |
- | Nichts für Weight Weenies auf der Suche nach dem ultimativ leichten Setup |
BB-Urteil: | Bikepacking mit Triple-S-Rating: Schlau, stabil, schick |
Die meisten von euch haben vermutlich schon lange, bevor sie diese Zeilen lesen, zum Infobereich gescrollt und die Preise gesehen. Ja, ein knapper Tausender ist viel Geld für einen "Packlträger" und "ein paar Tascherln", aber wer das System ausprobiert (Dank 30-tägigem Rückgaberecht übrigens problemlos möglich), wird von der Qualität, Handhabung und Vielseitigkeit überzeugt sein.
Den Preis betrachtet man dann aus einem anderen Blickwinkel. Die erstmaligen Anschaffungskosten sind hoch, aber man hat bestimmt viele Jahre Freude damit, und obendrein gibt's gleich fünf Jahre Garantie.
Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass man das System gerne verwendet und zumindest produktbedingt nicht lange überlegen muss, ob man einen spontanen Wochenendtrip unternimmt.
Als technikaffiner Mensch, zu denen ich mich zweifelsfrei zählen kann, bin ich weiters erstaunt über den Erfindergeist der Tailfin-Truppe. Es gibt so viele nette Details, die auf den ersten Blick allesamt recht simpel wirken mögen, aber in Summe ein System entstehen lassen, welches hinsichtlich einfacher Bedienung, Stabilität und Geräuschlosigkeit allen anderen Systemen mehr als eine Nasenlänge voraus ist.
Den Titel "eierlegende Wollmilchsau" hat sich das Tailfin System redlich verdient!