Vorab gesagt, ich bemühe mich immer motivierte Leute zu loben und helfen wo es nur geht.
Habe heuer das erste Mal beim Donauinselcup teilgenommen. Ich finde es grundsätzlich gut, dass es diese Kriterium-Serie gibt. Es gibt nämlich vom Jahr zu Jahr weniger Lizenzrennen für die Amateure. Darüber können wir aber vielleicht in einem anderen Thread diskutieren. Mit Donauinselcup hat man die Möglichkeit ein paar Rennkilometer zu kompensieren.
Ich wurde am Montag ganz zufällig durch einem Freund, den ich zum Donauinselcup eingeladen habe (als Zuschauer, hat sich gerade sein erstes Rennrad gekauft) aufmerksam gemacht, dass das Rennen angeblich abgesagt wurde. Kürzer Check und tatsächlich, Status: abgesagt. Schade, am Donnerstag hat es noch geheißen „Bis Dienstag“. Naja, Schwein gehabt, dass ich am Dienstag nicht alleine am Cyclodrom stehe.
Angeblich wurde das Rennen wegen schlechter Wetterprognose abgesagt. An dieser Stelle könnte ÖRV (Österreichisches Radsportverband) die Velominati Regel Nr. 5 anwenden, die meisten Radfahrer halten sich bereits brav daran. (http://www.velominati.com/the-rules/)
Ich frage mich, ob die Wetterprognose wohl nicht nur eine schlechte Ausrede ist? Diese Woche finden nämlich auch Österreichische Bahnmeisterschaften statt. Ich dachte, es hat geheißen Bahn ist eine „Wintersportart“. Warum finden die Meisterschaften dann Anfang September statt?
Zurück zum Donauinselcup. Angeblich wird es KEINE Siegerehrung geben. Also keine Gesamtwertung und keine Anerkennung für die Sportler, die sich den ganzen Sommer bemühen, schneller von der Arbeit nach Hause zu fahren, schneller Studiumkram zu erledigen und vielleicht sogar Betreuung für die Kinder organisieren um noch rechtzeitig am Start zu sein. Naja, Donauinselcup sind ja nur Trainingsrennen. Aber man bezahlt als Amateur jedes Mal 10€ Startgeld. Ist ja nicht die Welt.
Aber Mal kurz rechen:
Sagen wir es sind durchschnittlich 25 Fahrer beim Amateure/Master/Junioren/U23 Rennen am Start.
25x10€ ergibt 250€
10 Rennen = 2500€
Ich glaube aber, es sind mehr als 25.
Super, es heißt ja auch Nachwuchs-Förderungs-Rennen. Finde ich gut. Ich frage mich inwieweit es sich positiv auf den Nachwuchs auswirkt, denn die Anzahl der Nachwuchsfahrer sinkt. Der internationale Erfolg des österreichischen Radsports in den letzten Jahren ist wohl einigen talentierten Individuen zu verdanken.
Zurück zum Donauinselcup. Es gibt heuer also keine Siegerehrung. Komisch, ein Rennen ohne Siegerehrung. Aber manchmal gibt es auch keine Ergebnisse. Es dauert jedes Mal mindestens 3 Werktage bis die Ergebnisse endlich Online gestellt werden. Rennen am Donnerstag, Ergebnisse am Dienstag, vielleicht Mittwoch, vielleicht gar nicht.
An dieser Stelle Frage ich mich, warum ich jedes Mal die 10€ Startgeld bezahlen soll? Bei dieser unseriösen Vorgehensweise des ORVs bin ich nicht mehr sicher, wo das Geld landet? Genau, es ist ja ein Nachwuchs-Förderungs-Rennen! Seien wir ein bisschen spendabel und fördern den Nachwuchs. Das Problem ist nur, ich sehe hier keinen Fortschritt und schon gar nicht strukturelle und wirkungsvolle Förderungen seitens des ÖRVs.
Falls es nächstes Jahr Donaunselcup noch geben wird, fahre ich gerne mit, aber ohne Startnummer. Anscheinend ist es ja egal oder? Bis die Ergebnisse da sind dauert es eh eine halbe Ewigkeit, Gesamtwertung gibt es nicht. Die 10x10€ Startgeld überweise ich lieber direkt einem Verein, der sich um den Nachwuchs kümmert - ist bestimmt zielgerichteter und fördernder.
Und ich habe noch kurz davon geträumt, man könnte im Rahmen der Donauinsel-Kriterien ein B-Rennen für Hobbyfahrer organisieren, die mit der Amateure-Rennhärte nicht zu recht kommen und so den Radsport zugänglicher für die Breite zu machen. Yeah right, träum weiter!