Das europäische Stromnetz ist Samstagnacht offenbar nur knapp einem völligen Blackout entgangen. Mehrere Millionen Menschen in Frankreich, Deutschland, Italien und Belgien saßen nach Stromausfällen im deutschen Leitungsnetz für etwa eine halbe Stunde im Dunkeln. Auch Österreich war betroffen. Durch Notmaßnahmen habe ein großflächiges Blackout verhindert werden können, so der Verbund.
In Österreich kam es zu Ausfällen von mehreren Hochspannungsleitungen und Kraftwerken. Im Westen des Landes mussten laut Verbund wegen Unterfrequenz große Verbraucher vom Netz genommen und die großen Speicherkraftwerke Kaprun, Malta und Zillertal zur Netzstützung angefahren werden. Aber auch im Osten Österreichs seien eine Reihe von Kraftwerken ausgefallen. "Um circa 22.50 Uhr konnten die ausgefallenen Leitungen wieder zugeschaltet, der östliche und westliche Teil des Netzes wieder synchronisiert und somit eine geregelte Stromversorgung wieder hergestellt werden".
Besonders bemerkbar machten sich die Versorgungsschwierigkeiten in Frankreich, wo etwa zehn Millionen Menschen betroffen waren. Laut dem französischen Zulieferer RTE wurde die Kettenreaktion durch eine Panne bei zwei Hochspannungsleitungen mit jeweils 400.000 Volt in Deutschland ausgelöst. Dieses riesige Energiedefizit in Deutschland habe die Stromerzeugung in Europa aus dem Gleichgewicht geworfen. Um einen völligen Blackout zu vermeiden, hatten Computer den Strom für einen Teil der Konsumenten abgeschaltet. Damit wurde ein völliger Zusammenbruch abgewendet. Die Elektrizität sei gegen 22.00 Uhr ausgefallen. Zwischen 22.30 und 23.00 Uhr sei die Panne wieder behoben gewesen, hieß es bei RTE.
Auslöser für die Stromausfälle in Deutschland waren nach Angaben eines betroffenen Stromversorgers offenbar so genannte Unterfrequenzen.
Quelle: http://www.apa.at