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Geschrieben
Wahrscheinlich werden wir in den nächsten Jahren Topbesetzungen bei Giro und Vuelta erleben, sofern Pogacar sich auf das Wesentliche konzentriert. :D

 

Ein Dauersieger bei der TdF? Na, dass interessiert doch keinen. Man stelle sich vor, da gewinnt einer Jahr für Jahr das gleiche Rennen... LANGWEILIG! ;) Was hätte der davon, wenn er im Wohnzimmer dann ein gelbes Trickot neben das andere hängt? Soviel Ego läßt sich doch garnicht in einer Person vereinen. Das wird es NIE geben. :U:

Geschrieben (bearbeitet)

Nachdem die Spekulationen jetzt sowieso blühen, vielleicht ein paar Watt-Splitter von gestern:

 

Ammatti:

Stage 9. TIGNES (steepest 7.57 km, 7.04 %, 533 m)

Tadej Pogacar: 20:28, 22.19 Kph, VAM 1563 m/h, 5.7 W/kg (est.)

Rainy and cold weather. Steepest 7.57 km at 1,826 m middle altitude. Pogazar did not have to go all out. Everyone was unable to respond.

 

Dann sind Carapaz et al. mit ca. 5,4 W/kg da raufgegondelt. Voll am Sand, die Jungs, würd ich sagen. Entweder im Kopf, oder in den Beinen. Oder beides.

 

Das Strava-File von Ben O'Connor. Ben ist einer der wenigen Pros, die ich auf Strava schon lange mitverfolge, weil er verlässlich seine Powermeter-Daten (und früher sogar Puls) hochlädt.

 

Dazu passend die Verteilung seiner Watt ... auch wieder von ammattipyoraily

E5e-3KjWEAQOtrm?format=png&name=large

 

Man sieht recht schön, wie es am ersten Anstieg zur Sache gegangen ist, bis die Gruppe mal gestanden ist ... :D

 

Bis jetzt also musste Pogacar erst an Romme + Colombiere die Watt auspacken. Auf Strava ist er bei diesem Double grade mal eine Minute schneller als Reichenbach letztes Jahr bei der Dauphiné. Nachdem da eine Abfahrt auch drinnen ist ...

 

Edit/PS: Damit da keine Zweifel aufkommen - ich bin davon überzeugt, dass die Tour genausowenig sauber ist, wie sie es je war. So naiv bin ich nicht. Eine schlüssige Erklärung, wieso der Rest auf dem Niveau eines besseren Radmarathon herumkrebst, während Pogacar als Einziger seine Watt abrufen kann, habe ich auch nicht wirklich. Ich bin aber, trotz seines absolut zwielichtigen Teams, ziemlich sicher, dass er nicht als Einziger Zugang zu irgendeiner Form von "Kerosin" hat, der ihn so weit von den anderen abhebt.

Bearbeitet von waldbauernbub
Geschrieben
Die Erklärung liegt in den nasskalten Temperaturen und dem hohen Gesamttempo der letzten Tage. Pogacar war eben nie am Limit und kann deshalb mehr als alle anderen seine Leistungsgrenzen auch bei schwierigen Bedingungen abrufen. Je schwieriger die Bedingungen, desto stärker treten Leistungsunterschiede zu Tage.
Geschrieben

Quelle: Laola1.at

 

https://www.laola1.at/de/red/sport-mix/radsport/tour-de-france/tour-ueberflieger-tadej-pogacar-zwischen-phaenomen-und-zweifeln/

 

,...Die Anweisungen aus dem Teamwagen bekommt Pogacar von Adrej Hauptman. Der Slowene war als Fahrer im Jahr 2000 mit einem überhöhten Hämatokritwert, der auf Doping schließen könnte, von der Tour ausgeschlossen worden. Das Umfeld Pogacars, so viel ist unstrittig, hat nicht die besten Lebensläufe.

 

Pogacars Training plant der spanische Arzt Inigo San Millan. Der Plan des Mediziners ist auf die Vermehrung von Mitochondrien, also von Zellbestandteilen zur Energiegewinnung, ausgelegt. Das soll dem Tour-Sieger von 2020 neben seinem unbestrittenen Talent einen Vorteil bringen.

Geschrieben

Pogacars Training plant der spanische Arzt Inigo San Millan. Der Plan des Mediziners ist auf die Vermehrung von Mitochondrien, also von Zellbestandteilen zur Energiegewinnung, ausgelegt. Das soll dem Tour-Sieger von 2020 neben seinem unbestrittenen Talent einen Vorteil bringen.

 

Die Mitochondrien vermehren will aber jeder Ausdauersportler. Wenn man sowas als Journalist schreibt muss man es auch erklären. Für mich ist das tendenziös geschrieben: spanischer Arzt (höhö) und komische Mitochondrien da stimmt doch was nicht... Mir erscheint Pogacar auch ziemlich robust, ich glaube schon das er mit so kaltem Wetter besser zurecht kommt als andere. Täusche ich mich oder hat er tatsächlich jede Grand Tour bei der er angetreten ist am Podium beendet?

Gast User#240828
Geschrieben (bearbeitet)

Unfassbar, was für einen Nonsens man heute schon verkaufen kann. Wer hätte beim Ausdauertraining je an die Vermehrung von Mitrochindrien gedacht…genial, der Plan!

 

(ich hoffe inständig, den Artikel hat keiner meiner ehemaligen Redakteure bei der Radwelt verfasst…das würde mich sogar persönlich treffen)

Bearbeitet von User#240828
Geschrieben (bearbeitet)
Ein Dauersieger bei der TdF? Na, dass interessiert doch keinen. Man stelle sich vor, da gewinnt einer Jahr für Jahr das gleiche Rennen... LANGWEILIG! ;) Was hätte der davon, wenn er im Wohnzimmer dann ein gelbes Trickot neben das andere hängt? Soviel Ego läßt sich doch garnicht in einer Person vereinen. Das wird es NIE geben. :U:

 

Seit 1990, der Ära nach Greg Lemond (3x), dem einzigen Amerikaner der je eine Tour gewonnen hat

gab es Indurein mit 5 x, Froome mit 4 x und Bertl gerade mit 2 x

 

Die letzten Jahre wurden immer wieder Seriensieger erkoren, so wirklich durchgezogen hat es keiner mehr.

 

Und wenn, was ich ihm nicht wünsche, Pogacar dann am ersten Tag nach dem Ruhetag stürzt und aufhören muss?

 

Die Suderei der Hatti Wari Täti´s was der Sieg denn noch wert ist, die kann ich mir jetzt schon aus den Fingern saugen.

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
Geschrieben

Natürlich ist der Sieg nichts wert. Da hatte ja Bernal beim Giro härtere Konkurrenz :s:

Und für mich persönlich zählt eigentlich nur mehr wenn ein Fahrer Giro und Tour im selben Jahr gewinnt. Alles andere ist nichts wert ;):sm:

Geschrieben

OK zurück zur Tour: wer ist eigentlich dieser Aurelien Paret Peintre und wie hat es Peio Bilbao auf Platz 11 geschafft ohne jemals im Bild gewesen zu sein?

 

Ist Pogacar besser als Froome es jemals war?

Geschrieben
Dazu passend die Verteilung seiner Watt ... auch wieder von ammattipyoraily

E5e-3KjWEAQOtrm?format=png&name=large

 

Man sieht recht schön, wie es am ersten Anstieg zur Sache gegangen ist, bis die Gruppe mal gestanden ist ... :D

 

Nachdem Ben O'Connor mit 67kg ein Gewicht hat, das mit vielen Hobbysportlern schön zu vergleichen ist, kann ja jeder einmal auf Strava ("Leistungskurve", für diejenigen, die es noch nicht entdeckt haben) seine Bestleistungen für bestimmte Zeiträume heraussuchen und schauen, wie lange er jeweils mitgekommen wäre. Beim Auftaktfurioso (473W bzw, 7 Watt/kg für 5:05min) wäre etwa bei mir in absoluter Bestform nach 1:40min der Ofen aus gewesen und zwar so aus, dass eine zeitlang gar nichts mehr geht.

Geschrieben
Ist Pogacar besser als Froome es jemals war?

Froome hat das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausgeholt und war ein extrem harter Arbeiter und Tüftler. Selbst als Riesenfan muss ich sagen, dass er nie etwas Vergleichbares gezeigt hat wie Pogacar bei der ersten Bergetappe.

Geschrieben
Froome hat das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausgeholt und war ein extrem harter Arbeiter und Tüftler. Selbst als Riesenfan muss ich sagen, dass er nie etwas Vergleichbares gezeigt hat wie Pogacar bei der ersten Bergetappe.

 

Doch, aber halt beim GIRO, als er über den Schotterpass das rosa Trikot geholt und nicht mehr abgegeben hat!

Geschrieben
Waren das nicht diese Dinger die bei Star Wars die Macht verleihen?

 

+1 ;)

 

Wobei ich sagen möchte: in 2 Wochen kann noch viel passieren. Das Beispiel O'Connor zeigt es am besten. Lass jemanden freie Fahrt, der weit hinten ist und irgendwann sinkt der Zeitabstand so weit, dass du potentiell gegen alle fahren müsstest. Wenn alle anderen teams sich aus der Nachführung heraus halten, wäre selbst Pogacar machtlos.

 

Ich weiß natürlich, so läuft es nicht. Jeder Etappensieg bringt Prämien und auch das Stockerl bei der Tour...

Geschrieben (bearbeitet)
Doch, aber halt beim GIRO, als er über den Schotterpass das rosa Trikot geholt und nicht mehr abgegeben hat!

 

Froome ist länger solo gefahren, aber es war dennoch nichts Vergleichbares, was die Differenz in einem bestimmten Zeitraum betrifft, die er zu den Konkurrenten gelegt hat. Das war zwar Froomes heroisches Meisterstück, aber bei weitem nicht seine beste Leistung.

 

Ich habe es jetzt noch mal herausgestoppt:

Pogacar ist nach seiner Attacke noch rund 11min bis zum Gipfel des Romme gefahren, dann die Abfahrt (wo alle ungefähr zeitgleich gefahren sind) und im nächsten Anstieg zum Columbiere noch mal rund 22min, also in Summe rund 33min bergauf. Der Zweitschnellste Carapaz hat in diesem Abschnitt 3:20 verloren. Pogacar war bergauf also rund 10% schneller als jeder andere an diesem Tag. Zweifellos haben die widrigen Bedingungen, das hohe Anfangstempo und das Ausscheiden des wahrscheinlich Zweitstärksten im Peloton Roglic und anderer Spitzenfahrer dazu beigetragen, dass der Vorsprung derart explodiert ist, aber 10% Unterschied zum Rest der Welt ist eigentlich nicht in Worte zu fassen.

 

Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass es das jemals bei einer GT in den letzten 30 Jahren gegeben hat. Indurain und Ullrich haben zwar ZF mit über 3min Vorsprung gewonnen, allerdings bei Belastungszeiten von über 75min. Am ehesten ist es mit Pantanis Karrieregroßtat in Les Deux Alpes bei der Tour 1998 vergleichbar, wo dieser sogar 5:43 min zwischen sich und die direkte GC-Konkurrenz legen konnte. Er hatte damals allerdings noch 11km am Galibier zur Verfügung, profitierte dann von der Spitzengruppe, die er eingeholt hatte und dann noch den kompletten Anstieg nach Les Deux Alpes. Bei übrigens ebenfalls nasskalten Temperaturen. Hinzu kam, dass der stärkste in Gelb fahrende Konkurrent Ullrich einen extremen Hungerast erlitten hatte und damit das stärkste Team Telekom kein Tempo fahren konnte und alle anderen GC-Fahrer auf sich gestellt waren, sich lange ansahen und viel zu spät reagierten, nachdem sie geschnallt hatten, dass aus dem Gelben Ulle die Luft draußen war.

Bearbeitet von revilO
Geschrieben

Pogacar fährt auch wirklich das ganze Jahr schon sehr gut: LBL und was mich noch mehr beeindruckt hat, war die Etappe bei Tirreno die MVDP gewonnen hat.

Vor allem wie WVA auf eigentlich seinem Terrain keine Chance gegen ihn gehabt hat. Das Pogacar in diesem Winter noch einen Schritt nach vorne gemacht hat zeigen diese Ergebnisse vor allem auch im Lichte der gestrigen und vorgestrigen Etappe.

Man hat aber schon auch den Eindruck, dass alle anderen Gesamtklassement - Fahrer ihre Leistungen bis jetzt nicht so richtig abrufen konnten. Alleine das Formolo vorgestern noch mit fahren konnte zeigt das meiner Meinung nach ganz gut. Gestern sind dann auch noch Politt und Rutsch lange in der Gruppe der Favoriten gefahren. Das zeigt schon das es "anders" war als es normal bei solchen Etappen ist. Vermutlich das Wetter und die gesamte erste Woche die hier einfach schon massiv Kraft gekostet hat. Vielleicht auch nur mental...

Geschrieben
oder die anderen fahrens einfach "ausbrodn" und denken sich: "strampel dich nur ab Burli" und holen dann alles wieder auf wenn keiner damit rechnet,..:rofl::rofl::rofl:
Geschrieben (bearbeitet)
OK zurück zur Tour: wer ist eigentlich dieser Aurelien Paret Peintre und wie hat es Peio Bilbao auf Platz 11 geschafft ohne jemals im Bild gewesen zu sein?

Paret Peintre: Einer der vielen talentierten französischen Fahrer, die wundersamerweise mit 25 noch immer als Nachwuchshoffnung gelten, weil sie sich gegen die ausländische Konkurrenz auf WT-Niveau nie wirklich durchsetzen können. Die Gründe dafür sind vielfältig. Jemand wie Mauro Gianetti oder Andrej Hauptmann würde in Frankreich aber keinen Job als Teamchef kriegen, nur so als Tipp. :)

 

Bilbao: Ein baskischer Euskaltel-Bergfahr-Haudegen, einer der besten Abfahrer im Feld, eher Etappenjäger (2x Giro) als GC-Fahrer, aber letztes Jahr ganz unscheinbar 5ter beim Giro. Man sieht ihn nicht, man hört ihn nicht. Aber irgendwie pflügt er ziemlich weit vorne durchs Feld ... So wie Bahrain momentan drauf ist, bin ich mir sicher dass er, Teuns und Poels noch öfter den O'Connor machen werden und zumindest einer davon noch weit in der Gesamtwertung nach vorne kommen wird.

Bearbeitet von waldbauernbub
Gast User#240828
Geschrieben (bearbeitet)

Peintre ist erst seit 2018 ein Echter u seine Ergebnisse werden jedes Jahr besser, sowohl bei Rundfahrten als auch bei hügeligen Klassikern.

 

Von Nachwuchshoffnung ist keine Rede mehr - seine Karriere verläuft gut u er ist bei seinem Team recht beliebt u anerkannt.

 

Wer Peio (Pello) Bilbao nicht sieht oder hört sollte Augen u Ohren aufmachen oder überhaupt wirklich Radsport schauen - ein gestandener Profi der ersten Reihe, der aufgrund seines gruseligen Stils unter Belastung eigentlich nicht zu übersehen ist. (U ob seines aggressiven Fahrstils eigentlich auch nicht - bei einer GT wird er jedoch meist nur Leutnant sein u nur durch Zufälle weiter vor kommen als Top Ten - obwohl er außer sprinten fast alles kann)

Bearbeitet von User#240828
Geschrieben
Indurain und Ullrich haben zwar ZF mit über 3min Vorsprung gewonnen, allerdings bei Belastungszeiten von über 75min.

 

 

 

naja ... indurain la plagne 95: nur am schlussanstieg 2:35 herausgefahren auf pantani und gotti und 4:03 auf rominger, virenque, chiappucci usw ... und das ohne attacke sondern unten rein von vorne sein tempo ...

 

hautacam 94 ähnlich!!

Gast User#240828
Geschrieben
naja ... indurain la plagne 95: nur am schlussanstieg 2:35 herausgefahren auf pantani und gotti und 4:03 auf rominger, virenque, chiappucci usw ... und das ohne attacke sondern unten rein von vorne sein tempo ...

 

hautacam 94 ähnlich!!

 

95 kam Indurain nach La Plagne doch durch Zülle schwer unter Beschuss oder verwechsle ich das Jahr?

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