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RAAM 2025 auf K19

RAAM - Race Across America 2025

RAAM - Race Across America 2025

10.06.25 07:32 0Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Alex Zauner
Drei Österreicher starten dieses Jahr beim härtesten Radrennen der Welt.10.06.25 07:32 4565

RAAM - Race Across America 2025

10.06.25 07:32 4565 NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Alex Zauner
Drei Österreicher starten dieses Jahr beim härtesten Radrennen der Welt.10.06.25 07:32 4565

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

RAAM2025: Philipp Kaider gewinnt das härteste Radrennen der Welt

Was für die meisten für uns unvorstellbar ist, absolvierte der Niederösterreicher Philipp Kaider in den letzten 8 Tagen 22 Stunden und 32 Minuten mit einem Lächeln im Gesicht: Er durchquerte beim Race Across America als Schnellster die USA und trägt sich damit  sechs Jahre nach dem letzten österreichischen Sieg durch Christoph Strasser in die hochkarätige Siegerliste ein. Auch wenn die Schmerzen und die mentalen Tiefschläge auf den 4932,64km von der West- zur Ostküste noch so groß waren: Der Niederösterreicher kämpfte sich immer wieder mit einem Grinser zurück. Selbst der tagelange mitunter monsunartige Regen in der zweiten Hälfte des Rennens, konnte nur immer wieder kurz auf die Moral des Niederösterreichers und seiner elfköpfigen Crew drücken. 

 

Als Rekordhalter durch Österreich, zweimaliger 24h-Zeitfahr-Weltmeister, österreichischer Meister (beim Race Around Niederösterreich), Sieger des Race Around Austrias und WM-Zweiter beim Race Around Poland (3600km) hatte Philipp Kaider bereits vor dem Rennen viele Erfolge vorzuweisen. Sein großer Traum, das RAAM zu fahren, war aber nochmals ein/zwei Nummern größer. Als Rookie startete er dennoch ohne großen Druck am Dienstag vergangene Woche in Oceanside an der kalifornischen Pazifikküste um 12:38 Uhr Ortszeit (21:38 Uhr MESZ) ins Rennen. Mit einer guten Kühlstrategie und viel Einsatz des Teams konnte die Wüste und Temperaturen von über 42° C überwunden werden. Der Wolkersdorfer setzte sich trotz defensiver Rennstrategie an die Spitze des Rennens. Und diese Führung sollte er bis zum Schluss auch nicht mehr abgeben. 

 

Sukzessive baute er die Führung auf seine Konkurrenten aus und führte zwischenzeitlich eine österreichische Dreifach-Führung vor dem Oberösterreicher Lukas Kaufmann und dem Wahlösterreicher Kurt Matzler an. Nach den Rocky Mountains (ca. bei KM 1700), wo auf über 3300 Meter über dem Meeresniveau eine dünne Luft herrschte, scherzte der Wolkersdorfer: „Jetzt geht es quasi eh nur mehr bergab Richtung Atlantik“. 

 

Auch wenn die Ebenen durch Kansas sein Terrain sind und er weiter Boden auf die Konkurrenz gut machen konnte, Schmerzen in Nacken und in den Knien machten sich zunehmend bemerkbar. Auch der Schlafentzug spielte dabei eine große Rolle.  Die Führung wurde bis zum Halfwaypoint auf 100 Meilen ausgebaut – es blieb genügend Zeit, um diesen wichtigen Punkt mit dem Team zu feiern und Fotos zu machen. Trotz aller Strapazen raste der Niederösterreicher mit einem Lächeln von Timestation zu Timestation. Motivationsvideos und -nachrichten u.a. vom 6-fachen Race Across America Sieger Christoph Strasser und von der Familie und Freunden zu Hause, ließen die Schmerzen immer wieder kurz vergessen machen. Selbst der einsetzende Regen ließ die Stimmung nicht kippen, auch wenn mit Fortbestand des Rennens die Moral oftmals im Keller war. 

 

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Team war ein Schlüssel zum Erfolg
Für viele im 11-köpfigen Team war dies der erste Einsatz bei einem Ultradistanzrennen überhaupt. „Wir haben von den Persönlichkeiten gut zusammengepasst. Jeder hat sein Bestes gegeben und um jede Sekunde gekämpft. Das hat Philipp von Beginn an gemerkt und wir hatten sein vollstes Vertrauen“, so Crew-Chief Dr. Christian Kromoser, der weiter anmerkt: „Wir haben die Schwächen von Philipp gekannt und haben immer versucht einen kühlen Kopf zu bewahren, ihn positiv zu unterstützen, auch wenn wir manchmal schon gar nicht mehr wussten, was wir ihm noch alles erzählen können, dass er aus seinem mentalen Tief wieder rauskommt. Je länger das Rennen dauert, umso mehr spielt sich das alles im Kopf ab. Auch bei uns im Team. Wir haben sehr viel kommuniziert und unter uns abgesprochen. Klar, jeder muss sich selbst zurücknehmen und das ist uns alle sehr gut gelungen!“ 

Endspurt für den Rookie


Der Regen sollte dem Niederösterreicher in den letzten vier Tagen ein ständiger Begleiter sein. Es wurde im Team bereits vermutet, dass eine Wolke mit Kaider mitwandert und die Regenhose wurde liebevoll in Badehose umbenannt. Generell wurden für alle Probleme in Windeseile Lösungen gefunden. Selbst die Appalachen, die der Wolkersdorfer gerne mit den giftigen Anstiegen der Südsteirischen Weinstraße vergleicht, überquerte er in Windeseile. Einzig der Schlafentzug machte ein Vorankommen immer wieder schwierig. Trotz eines massiven rund zehnstündigen Tiefs am letzten Tag ging es aber Kurbelumdrehung um Kurbelumdrehung dem Ziel entgegen. 

Die Art und Weise, wie sich der 39-Jährige immer wieder ins Rennen zurückkämpfte war bemerkenswert. Selber sagte er in den letzten Phasen des Rennens: "Es war nicht immer so. Ich war vor Jahren auch noch sehr verbissen. Das ist die Erfahrung, die glaube ich ein bisschen rauskommt. Heuer ist es das erste Mal, dass ich das jetzt umsetzen kann, was ich mir seit Jahren von der Art her, wie ich Rennen fahren will, vornehme.“

 

Bis zur körperlichen Erschöpfung ins Ziel
An Motivation fehlte es dem Wolkersdorfer aber bis zum Schluss nicht: Nach der letzten Schlafpause, stand er selber auf, zog sich an und verließ das Wohnmobil, um die letzten Kilometer zu strampeln. „Er beißt und kämpft bis zur totalen Erschöpfung“, so Co Crew-Chief Christian Vogt. Auf den allerletzten Kilometern dieser knapp neuntägigen Reise wurde der Niederösterreicher von seinem Team am Straßenrand bereits gefeiert. Beim Surf Stadium in Atlantic City wurde dann die Zeit offiziell gestoppt und der Wolkersdorfer lag sich mit seinem Team in den Armen.

Im Ziel am Pier wurde Kaider dann von seiner Crew empfangen und neben der Siegerplakette wurde ihm auch der Award „Rookie of the Year“ überreicht. 

 

Auf die Frage was es für ein Gefühl sei, das RAAM  gewonnen zu haben sagt Kaider: „Auf die Frage was es für ein Gefühl sei, das RAAM  gewonnen zu haben sagt Kaider: „Aus aktueller Sicht kann ich noch gar nicht sagen was ich fühle, weil ich so müde bin. Ich kann es noch gar nicht fassen. Es ist ein sehr, sehr wichtiger Sieg, weil es das längste und anstrengendste Rennen in meinem Leben war und es ist mir gelungen durchgehend meine Leistung ohne markante Leistungseinbrüche abzurufen!“

 

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Für den guten Zweck
Seine Kilometer stellt Kaider für „Bines Radl-Challenge“, ein Spendenprojekt der Hilfsorganisation „Sonne-International“, zur Verfügung stellen. Jeder gefahrene Kilometer wird vom 23. Mai bis 27. Juni in wertvolle Spenden für den Fortbestand der „Sonne-Schulen“ in Bangladesch umgewandelt, wo Kinder gratis Schulunterricht und warme Mahlzeiten bekommen. Sein Sponsor, die Druckerei Gerin, wird dabei seine Kilometer in Geld aufwiegen. Jeder ist hier eingeladen um EUR 33,- mitzuradeln. Das entspricht dem Betrag, um ein Kind ein Monat lang die Schule besuchen lässt. Die weiteren Kilometer werden von Sponsoren der Aktion in Geld umgewandelt. „Es zählt daher jeder Kilometer!“, so Kaider abschließend. 

 

Ride Across The Heaven
Philipp Kaider fährt das Race Across America mit einem „Ride Across The Heaven“ Sticker auf seinem Scott Plasma Rad. Es ist dies der gemeinsame Leitsatz der Freunde von Christoph Bohnen wenn es darum geht das Leben auf dem Rad zu genießen. Christoph Bohnen, ein verstorbener Freund einer Bekannten des Niederösterreichers, hatte viele Jahre vor das RAAM in einer ambitionierten Zeit zu fahren. Bohnen hat mehrere Anläufe gestartet, war sogar schon einmal perfekt vorbereitet in den USA und musste nach einem Sturz bei einer Ausfahrt seine Teilnahme absagen. Bei seiner letzten Vorbereitung auf das RAAM kam es leider nicht einmal mehr dazu. Bei einer Radausfahrt auf Mallorca kam es zu einem Unfall mit einer unachtsamen Autolenkerin und dabei verlor er sein Leben. Er hinterlässt bei Freunden und Familie ein großes Loch. Seine Liebe zum Radfahren und zum Gefühl der Freiheit auf dem Rad, wurde aber zum gemeinsamen Antrieb und Anker für einige von ihnen. „rideacrosstheheaven.“ drückt die Hoffnung aus, dass Christoph nun weit oben seine Kilometer sammelt. Eine tragische, aber innerlich tiefe Motivation für Philipp Kaider das RAAM in Gedanken an ihn zu bestreiten.

 

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Website Race Across America: https://www.raamrace.org/
Live-Tracking: https://www.raamrace.org/live-tracking
Bines Radchallenge: https://www.sonne-international.org/rueckblick-auf-bines-radl-challenge-2024/

Fotos: Joe Ambrosch

 

Pressekontakt und Rückfragen
Christian Troll, BA
SCHOKO communications
Herzog-Georgen-Straße 2
D-83435 Bad Reichenhall

Tel.: +43 664 8873 1668 oder +49 151 1101 7582
Mail: christian@schoko-seite.com 
Web: www.schoko-seite.com 

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Geschrieben

Schaut frischer aus, als Strasser nach den Rennen. Kann mich noch an ein Interview erinnern, in dem Christoph eingeschlafen ist und sein Teamarzt das Interview weiter geführt hat 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb NoNick:

Schaut frischer aus, als Strasser nach den Rennen. Kann mich noch an ein Interview erinnern, in dem Christoph eingeschlafen ist und sein Teamarzt das Interview weiter geführt hat 

Das ist halt der Unterschied zwischen sub8 und sub9 bzw. ob du bis zum Ende um den Streckenrekord bzw. gegen einen Gegner fährst oder nach hinten 15h Abstand hast.

 

Je schneller man fahren kann, desto näher kommt man der körperlichen Grenze.

 

Es hat noch nie so eine große Ultracycling-Szene gegeben wie aktuell und das liegt auch an der niedrigeren Einstiegsschwelle durch wesentlich günstigere unsupported Bewerbe: Man braucht keinen Flug, kein Auto, keine Crew und viel weniger Kohle und Material. - Zudem ist das, was viele in der sehr coolen, relativ neuen Szene machen (tw. Anreise und Rückreise mit Rad oder Bahn/Bus) auch nachhaltig. - Ich find´s toll!

 

Was ich nicht bräuchte, wäre die ganzen unnötigen Influenza, die das nur wegen der Klicks machen und eigentlich gar kein Interesse am Radeln haben. - Man darf sich so einer Herausforderung auch mit dem verdienten Respekt stellen. ... aber das sagt wohl mehr über mein BJ aus als über die Influenza.

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Geschrieben

Die Influenzer Schorschis machen das Rennen einer breiten Masse bekannt. 

Werbung für ein Event am Rahmen der Wahrnehmungsschwelle.

Das bringt auch den echten/ernsthaften Sportlern Aufmerksamkeit.

 

Nur ist es ähnlich wie in der Metal Szene, sobald eine Band oder ein Festival zu bekannt oder zu erfolgreich wird ist es Teufelszeug.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten schrieb 6.8_NoGravel:

Die Influenzer Schorschis machen das Rennen einer breiten Masse bekannt. 

Werbung für ein Event am Rahmen der Wahrnehmungsschwelle.

Das bringt auch den echten/ernsthaften Sportlern Aufmerksamkeit.

 

Nur ist es ähnlich wie in der Metal Szene, sobald eine Band oder ein Festival zu bekannt oder zu erfolgreich wird ist es Teufelszeug.

Viele der größeren, älteren (5-10 Jahre existierend) Bewerbe sind schon an der Kapazitätsgrenze. - Da ist es (wie auch z.B. beim Ötzi) mMn schade, wenn nach Aufmerksamkeit schreiende Wappler den passionierten Radler (egal auf welchem sportichen Niveau) die Chance auf das Erlebnis nehmen.

 

 

... aber heute wird mal auf Philipp angestoßen ... und morgen auf Lukas ... und dann hoffentlich auch noch auf Kurt!

Bearbeitet von 123mike123
Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb 123mike123:

Viele der größeren, älteren (5-10 Jahre existierend) Bewerbe sind schon an der Kapazitätsgrenze. - Da ist es (wie auch z.B. beim Ötzi) mMn schade, wenn nach Aufmerksamkeit schreiende Wappler den passionierten Radler (egal auf welchem sportichen Niveau) die Chance auf das Erlebnis nehmen.

 

 

... aber heute wird mal auf Philipp angestoßen ... und morgen auf Lukas ... und dann hoffentlich auch noch auf Kurt!

Ihr locals in NÖ könnt euch dann die Erlebnisse vom Kaider persönlich erzählen lassen.

 

Als seinerzeit der Edi Fuchs teilnahm, hat er  uns danach seine Erlebnisse gezeigt/erzählt. Ein Wahnsinn, was die Teams bei der Reise durch die USA erleben.

Und danach beim Bier hat uns noch ein Begleiter seine Abenteuer erzählt.

Vom Bedrohtwerden mit dem Gewehr bis xyz war alles dabei.

Geschrieben
vor 54 Minuten schrieb 123mike123:

Viele der größeren, älteren (5-10 Jahre existierend) Bewerbe sind schon an der Kapazitätsgrenze. - Da ist es (wie auch z.B. beim Ötzi) mMn schade, wenn nach Aufmerksamkeit schreiende Wappler den passionierten Radler (egal auf welchem sportichen Niveau) die Chance auf das Erlebnis nehmen.

Na ja, eine österreichische RTF mit dem RAAM zu vergleichen scheint wir etwas weit hergeholt.

Ich denke beim RAAM ist noch Luft nach oben. Auch bei den Staffelbewerben.

Selbst beim RACA könnte etwas mehr Werbung nicht schaden. Das läuft auch gerade unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb 6.8_NoGravel:

Na ja, eine österreichische RTF mit dem RAAM zu vergleichen scheint wir etwas weit hergeholt.

Ich denke beim RAAM ist noch Luft nach oben. Auch bei den Staffelbewerben.

Selbst beim RACA könnte etwas mehr Werbung nicht schaden. Das läuft auch gerade unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Sorry, war unklar ausgedrückt: Ich meinte die unsupported Bewerbe, die in familiärer Atmosphäre aufgezogen wurden und rasch explodierten. - Wenn man es überhaupt schafft, solche Veranstaltungen deutlich größer aufzuziehen, bleib immer auch etwas vom Charakter auf der Strecke.

 

Aus Nachhaltigkeitsgründen bin ich nicht böse, wenn Orga und Eigenvermarktung des RAAM auf unterirdischem Niveau bleiben.

 

Aus Veranstaltersicht weiß ich nicht, wie viel Luft nach oben noch wäre, aber aus Teilnehmersicht sehe ich kein Problem, wenn es unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet: Man mach sowas doch für sich!?

Geschrieben (bearbeitet)

Ist mir schon klar, es ist wie in der Metal-Szene - das Kleine ist das Feine.

Der Rest ist dreckiger Kommerz.

🤘

 

Heute startete in Linz ein 300km  RACA Gravel und morgen die kurze 100 km Strecke, läuft auch unter Geheimhaltung.

Fast fühle ich mich schlecht das hier zu erwähnen, wobei es bleibt ja in einem sehr kleinen Kreis.

 

 

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
Geschrieben

Lukas Kaufmann erneut Zweiter beim RAAM
Mit dem Sieg als klares Ziel bestritt Lukas Kaufmann sein zweites Race Across America. Doch von Beginn an war klar, dass er dieses Unterfangen heuer nicht umsetzen kann. Statt der Aufgabe biss er sich über die 5.000 Kilometer lange Distanz des längsten und härtesten Radrennens der Welt. Am Ende jubelte er über seinen zweiten zweiten Platz wie über den Sieg!
 
Im Vorjahr finishte der 31-jährige Lukas Kaufmann seine RAAM-Premiere durch 13 US-Bundesstaaten und vier Zeitzonen mit einer Zeit von 8 Tage und 23 Stunden. Wie schwer die Bedingungen beim RAAM heuer waren, zeigt seine Endzeit von 9 Tagen 13 Stunden 40 Minuten. Einen vielbeachteten Sieg feierte Lukas Landsmann Philipp Kaider, zweifacher 24h-Zeitfahrweltmeister, mit einer Zeit von 8 Tagen 22 Stunden. "Das war ein starkes Rennen und er hatte so gut wie keine Einbrüche. Ich gratuliere Philipp und seinem ganzen Team. Es würde mich freuen, wenn wir in Atlantic City auf seinen Sieg anstoßen", streute der Kronstorfer dem Sieger Kaider Rosen. Den dritten Platz mit einem Respektabstand von über einem Tag wird sich voraussichtlich der Schweizer Lionel Poggio holen. Über seine Leistung selbst sagte Lukas an der Atlantikküste: "Es war ein verrückter Rennverlauf, komplett anders als im Vorjahr. Schon nach den ersten fünf Rennstunden mussten wir das ganze Konzept über den Haufen werfen. Mir war in der Wüste richtig schlecht und konnte auch nichts essen. Ich bin froh, dass ich mich ins Ziel gekämpft habe." Zum zweiten zweiten Platz sagte der Oberösterreicher: "Viele schaffen es nicht ins Ziel. Ich bin bei meinem zweiten RAAM zum zweiten Mal Zweiter - und das ohne Stürze oder Verletzungen. Das macht mich schon Stolz!"
 
Von Beginn an lief es nicht rund
Am 10. Juni startete Lukas Kaufmann im kalifornischen Oceanside ins Race Across America. Die extreme Hitze mit teils über 45 Grad Celsius in der Wüste machte Lukas heuer besonders zu schaffen. "In den ersten drei Tagen war er ständig überm Limit und er stand schon näher an der Aufgabe als am Weiterfahren. Am ersten Tag hatte er körperliche Probleme und an den nächsten beiden Tagen mentale. Doch er biss sich durch. In dieser schweren Phase hat ihn das Betreuerteam vorbildlich unterstützt. Es war schon eine mentale Höchstleistung, dass er sich aus diesem massiven Tief befreit hat. Danach begann für Lukas das Rennen erst so richtig und er kam von Tag zu Tag besser in Fahrt. Aber Philipp Kaider fuhr ein beeindruckendes Rennen und war schließlich uneinholbar", analysiert Teamchef Thomas Hölzl, der als Headcoach damit bei zwei Kaufmann-Betreuungen bei zwei zweiten Plätzen hält.
 
Selbstkritik bei Schlaftaktik
Vor dem Race Across America diskutierten Lukas Kaufmann, Thomas Hölzl und Arzt Dr. Jürgen Minar lange über die Schlaftaktik. "Wir wollten eine alternative Methode mit längeren Pausen als im Vorjahr ausprobieren . Unsere längsten Schlafzeiten heuer waren teils über drei Stunden, im Vorjahr maximal 1:50 Stunden. Wir überwachten Lukas mit einer neuen Schlafhaube, die die Gehirnströme misst. Was uns dann aber auf den Kopf gefallen ist: Täglich musste er wegen der längeren Pausen über eine Stunde schneller fahren. Diese Taktik ist leider nicht aufgegangen. Sonst von den reinen Fahrzeiten her war er nicht viel langsamer als im Vorjahr und in den letzten Tagen konnte er auf Philipp Zeit gut machen", beschreibt Hölzl, der als Zahlenspiele noch angibt: "Fünf Stunden haben wir bei diesem RAAM sicher wegen der ersten drei Tage verloren, den Rest mit dem missglückten Pausenmanagement. Rein von den Fahrzeiten her waren wir nicht viel langsamer als 2024." Insgesamt betrug Lukas gesamte Schlafzeit in den vergangenen zehn Tagen bei 15:30 Stunden, im Vorjahr waren es 10:15 Stunden.
 

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Geschrieben

Ein zweiter Platz beim RaAm ist nur minimal bewundernswerter als der Erste.

Auch wenn man selbst mal gerne etwas länger am Rad sitzt sind das unvorstellbare Leistungen. Oder vielleicht auch genau deshalb.

Auch Alle Einzelstarter die danach noch das Ziel erreichen können mit Recht stolz sein.

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb zepequeno:

Wer nimmt an so einem Unfug eigentlich noch teil? Wie viele Leute starten da?

Wettbewerb im nicht schlafen. Da kann man nur staunen. Der Mensch lernt nicht dazu. 
 

Man darf ja selbst entscheiden, was einen interessiert, aber sich die Zeit zu nehmen, etwas zu kommentieren, das man nicht versteht bzw. nicht mag (aber niemandem schadet), ist schon ziemlich gaga.

Geschrieben (bearbeitet)

Man darf ja irgendwie mit sich machen was man will, natürlich. Wetttrinken. Sauna WM. Usw. Es gibt ja genug. Medien sollten über autoaggressives Verhalten nicht positiv berichten um Nachahmer zu vermeiden. 
Das Guiness Buch der Rekorde hat Schlafmangelrekorde schon vor langer Zeit entfernt. 

 

Die haben nicht einmal eine ernsthafte Homepage. Kann es sein, dass die Faszination durchaus österreichisch ist? Endlich gewinnen wir was?

Bearbeitet von zepequeno

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